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  • 27.12.2023 – Apotheken-Nachrichten: News und Informationen von heute
    27.12.2023 – Apotheken-Nachrichten: News und Informationen von heute
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Herzlich willkommen zu den Apotheken-Nachrichten von heute. In dieser Ausgabe beleuchten wir aktuelle Entwicklungen im Gesundheitssektor D...

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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:

ApoRisk® Nachrichten - Apotheke:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute

 

Von Cyberbedrohungen bis zum E-Rezept - Ein umfassender Blick auf aktuelle Entwicklungen und Zukunftsperspektiven

Herzlich willkommen zu den Apotheken-Nachrichten von heute. In dieser Ausgabe beleuchten wir aktuelle Entwicklungen im Gesundheitssektor Deutschlands, von der wachsenden Bedrohung durch Cyberkriminalität über den unerwarteten Ansturm auf Apotheken an den Weihnachtstagen bis hin zu alarmierenden Masernfällen in Berlin. Wir werfen zudem einen Blick auf eine wichtige gesetzliche Neuerung in der Heilmittelwerbung und analysieren die Ambitionen und Herausforderungen der Einführung des E-Rezepts. Begleiten Sie uns auf einer informativen Reise durch die aktuellen Geschehnisse in der Welt der Apotheken.

 

Schatten über Apotheken: Die wachsende Bedrohung durch Cyberkriminalität im Gesundheitswesen

Die fortschreitende Digitalisierung im Gesundheitswesen hat viele positive Auswirkungen, aber sie bringt auch Risiken mit sich, insbesondere im Zusammenhang mit der steigenden Bedrohung durch Cyberkriminalität in Apotheken. Der Schutz sensibler Gesundheitsdaten wird dabei zur Herausforderung, die dringend angegangen werden muss.

Apotheken sind zentrale Anlaufstellen im Gesundheitssystem, in denen nicht nur Medikamente ausgegeben, sondern auch sensible Patientendaten verwaltet werden. Diese Daten beinhalten nicht nur medizinische Informationen, sondern auch persönliche Details, die bei unsachgemäßer Handhabung erhebliche Konsequenzen für die betroffenen Personen haben können.

Die spezifische Gefahr der Cyberkriminalität in Apotheken liegt in der potenziellen Offenlegung und Manipulation von Gesundheitsdaten. Ein Datenleck könnte nicht nur finanzielle Schäden für die betroffenen Apotheken bedeuten, sondern auch das Vertrauen der Patienten in die Sicherheit ihrer sensiblen Informationen erschüttern.

Der immaterielle Schaden im Gesundheitsbereich ist besonders gravierend. Patienten vertrauen darauf, dass ihre persönlichen und medizinischen Daten in Apotheken sicher aufbewahrt werden. Ein Verstoß gegen diese Erwartung kann nicht nur zu erheblichem emotionalen Stress führen, sondern auch das Vertrauen in das Gesundheitssystem insgesamt erschüttern.

In den letzten Jahren hat die Anzahl der Cyberangriffe auf Apotheken zugenommen. Phishing-Attacken, Ransomware-Angriffe und gezielte Hacks haben dazu geführt, dass Apotheker und Gesundheitsdienstleister zunehmend um die Sicherheit ihrer digitalen Systeme besorgt sind. Die Täter sind oft gut organisiert und nutzen fortschrittliche Technologien, um ihre Angriffe zu verschleiern.

Apotheken müssen proaktiv Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit ihrer digitalen Infrastruktur zu gewährleisten. Dies erfordert nicht nur die Implementierung fortschrittlicher Sicherheitsprotokolle, sondern auch die Schulung von Mitarbeitern im Umgang mit potenziellen Cyberbedrohungen. Gleichzeitig sind staatliche Behörden gefordert, klare Richtlinien und Gesetze zu erlassen, die den Schutz von Gesundheitsdaten in Apotheken stärken.

Die Zukunft der Apotheken hängt entscheidend davon ab, wie effektiv sie sich gegen die Bedrohung durch Cyberkriminalität schützen können. Es ist an der Zeit, dass Apotheken, Regulierungsbehörden und die Gesellschaft insgesamt gemeinsam daran arbeiten, robuste Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren, um die Integrität und Vertraulichkeit von Gesundheitsdaten zu gewährleisten. Nur durch eine koordinierte Anstrengung aller Akteure kann das Gesundheitssystem erfolgreich vor den Gefahren der digitalen Welt geschützt werden.

 

Riesenandrang auf Apotheken an Weihnachtstagen

Die diesjährigen Weihnachtstage verzeichneten nicht nur besinnliche Momente, sondern auch einen unerwarteten Ansturm auf Apotheken landesweit. Menschen verschiedener Altersgruppen suchten verstärkt medizinische Hilfe, was zu überfüllten Apotheken und verlängerten Wartezeiten führte.

Der Hauptgrund für den Anstieg scheint in der Intensität saisonaler Krankheiten zu liegen. Apotheken meldeten vermehrte Anfragen nach rezeptfreien Medikamenten zur Linderung von Grippe- und Erkältungssymptomen. Gleichzeitig spielt die anhaltende COVID-19-Pandemie eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Die Furcht vor Ansteckung und die Empfehlungen zur Reduzierung sozialer Kontakte könnten dazu geführt haben, dass mehr Menschen eigenständig nach Medikamenten suchen.

Die Apotheker und ihre Teams stehen vor erheblichen Herausforderungen. Einige Apotheken melden temporäre Engpässe bei bestimmten Medikamenten und sind gezwungen, zusätzliche Arbeitsstunden zu leisten, um dem Ansturm gerecht zu werden.

Gesundheitsbehörden appellieren an die Öffentlichkeit, bei milden Krankheitssymptomen zunächst telefonisch einen Arzt zu konsultieren, bevor Apotheken aufgesucht werden. Dies könnte nicht nur dazu beitragen, die Überlastung zu mindern, sondern auch die Ausbreitung von Krankheiten einzudämmen.

Die Situation verdeutlicht die Bedeutung einer gut funktionierenden Gesundheitsinfrastruktur. Der massive Andrang auf Apotheken während der Weihnachtstage zeigt, dass das Gesundheitssystem robust und flexibel sein muss, um unvorhergesehene Herausforderungen bewältigen zu können.

In einem Kommentar betonen Experten die Wichtigkeit von präventiven Maßnahmen und Gesundheitsaufklärung. Es wird angeregt, die Bevölkerung darüber zu informieren, wie sie in Fällen von leichten Erkrankungen angemessen reagieren kann, um die Überlastung der Apotheken zu reduzieren und gleichzeitig die Gesundheit der Gemeinschaft zu schützen.

 

Alarmierender Anstieg: Masernfälle in Berlin auf Höchststand seit Pandemiebeginn

Im Jahr 2023 verzeichnet die deutsche Hauptstadt Berlin einen alarmierenden Anstieg der Masernerkrankungen, der die Gesundheitsbehörden und Experten gleichermaßen besorgt. Nach aktuellen Daten des Landesamts für Gesundheit und Soziales (Lageso) wurden bis zum 20. Dezember dieses Jahres bereits 15 Fälle nachgewiesen. Diese Zahl übertrifft die Gesamtzahl der Masernfälle in Berlin während der gesamten Pandemiezeit und markiert einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren.

Die Entwicklung ist besonders bemerkenswert, wenn man die Zahlen aus dem Vorjahr betrachtet. Im Jahr 2022 wurden laut Robert Koch-Institut (RKI) lediglich zwei Masernfälle in Berlin verzeichnet. 2021 gab es keinen einzigen Fall, und 2020 waren es lediglich drei. Diese niedrigen Fallzahlen wurden bislang auf die globalen Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie zurückgeführt. Doch die aktuellen Zahlen deuten darauf hin, dass sich die Dynamik in Bezug auf Masern in der Stadt drastisch verändert hat.

Berlin rangiert nun im Jahr 2023 laut einer Übersicht des RKI unter den Bundesländern mit den höchsten gemeldeten Fällen dieser hochansteckenden Krankheit. Die betroffenen Patienten sind sowohl Kinder als auch Erwachsene, und die Entwicklung steht im krassen Gegensatz zu den Jahren vor dem Ausbruch von COVID-19. Damals wurden stets zweistellige Masernzahlen in der Metropole registriert, die jedoch rückläufig waren. Von 75 Fällen im Jahr 2016 sank die Zahl auf 22 im Jahr 2019. Es scheint, als hätte die gegenläufige Entwicklung mit den ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus gebrochen.

Masern, eine hochansteckende Viruserkrankung, beginnen typischerweise mit unspezifischen Symptomen wie Fieber, Schnupfen und Husten, gefolgt von einem charakteristischen rötlich-braunen Hautausschlag nach einigen Tagen. Abgesehen von den akuten Symptomen können Masern schwerwiegende Komplikationen wie Gehirnentzündungen verursachen und sogar nach Jahren zu lebensbedrohlichen Spätfolgen führen. Die gängige Fehleinschätzung, dass es sich bei Masern um eine harmlose Kinderkrankheit handelt, wird von Gesundheitsexperten vehement kritisiert.

Die Stadt Berlin erinnert sich noch schmerzlich an den groß angelegten Masernausbruch im Jahr 2015, als mehr als 1240 Menschen betroffen waren und tragischerweise ein Kleinkind sein Leben verlor. Als Reaktion auf solche Vorfälle und im Bestreben, die Verbreitung von Masern einzudämmen, wurde im März 2020 in Deutschland eine Impfpflicht gegen Masern eingeführt. Diese Pflicht betrifft nicht nur Kinder in Kitas und Schulen, sondern erstreckt sich auch auf bestimmte Berufsgruppen, darunter das Personal in Krankenhäusern.

Der Anstieg der Masernfälle in Berlin wirft nun Fragen nach der Wirksamkeit von Präventionsmaßnahmen und dem Bewusstsein für die Notwendigkeit von Impfungen auf. Gesundheitsbehörden sind bestrebt, die Bevölkerung über die Bedeutung der Masernimpfung aufzuklären und Maßnahmen zu ergreifen, um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen. In Anbetracht der potenziell schwerwiegenden Folgen von Masernerkrankungen bleibt die öffentliche Gesundheit eine Priorität, und ein genaueres Verständnis der aktuellen Situation ist unerlässlich, um angemessene Maßnahmen zu ergreifen.

 

Gesetzliche Neuerung in Heilmittelwerbung: Angelini setzt sich für geschlechterneutrale Sprache ein

Ab dem heutigen Tag tritt eine bedeutende gesetzliche Änderung im Bereich der Heilmittelwerbung in Kraft, die das Heilmittelwerbegesetz (HWG) betrifft. Gemäß der Novellierung des § 4 des HWG wird fortan ein neuer Pflichttext in der Werbung für Heilmittel verbindlich sein. Der neue Text lautet: "Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke." Diese Formulierung ersetzt den bisherigen, seit Jahrzehnten verwendeten generischen Maskulinum-Text: "... und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker."

Das Pharmaunternehmen Angelini begrüßt diese Entwicklung mit besonderer Zufriedenheit, da es bereits seit mehr als zwei Jahren einen geschlechterneutralen Text in seiner Heilmittelwerbung verwendet. Diese Umstellung geht Hand in Hand mit den Bemühungen von Angelini, sich aktiv für eine Überarbeitung des Gesetzes einzusetzen, um Frauen im Gesundheitssystem, sowohl in der Realität als auch in der Werbung, sichtbarer zu machen. Die bisherige Formulierung wurde kritisiert, da sie Frauen im Gesundheitssystem unsichtbar machte, obwohl fast die Hälfte aller Ärzt:innen und über 70 Prozent der Apotheker:innen weiblich sind.

Daniela Sommer, die Leiterin der Abteilung für frei verkäufliche Medikamente (OTC) bei Angelini, äußerte ihre Begeisterung über die Gesetzesänderung und betonte die Bedeutung von Inklusion. Sie erklärte, dass die Anerkennung und Sichtbarkeit von Frauen, die sich täglich für die Gesundheit der Menschen einsetzen, auch in der Sprache Ausdruck finden sollte. Angelini Pharma bekräftigt seine Verpflichtung, sich weiterhin für mehr Gleichberechtigung einzusetzen und konkrete Maßnahmen in dieser Hinsicht zu ergreifen.

Bereits im Jahr 2021 war Angelini Vorreiter, indem das Unternehmen geschlechtergerecht angepasste Pflichttexte in der Arzneimittelwerbung für Produkte wie BoxaGrippal und Tantum Verde einführte. Statt des herkömmlichen Textes lautete die neue Formulierung beispielsweise: "Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre(n) Arzt/Ärztin oder Apotheker/Apothekerin." Diese wegweisende Initiative regte eine breite öffentliche Diskussion über gendergerechte Sprache an und erhielt Aufmerksamkeit von verschiedenen Medienformaten wie der "ZDF heute-show" und dem ARD-Morgenmagazin.

Um nicht nur eine öffentliche Debatte, sondern auch eine konkrete Gesetzesänderung zu bewirken, ging Angelini einen Schritt weiter und reichte im Frühjahr 2021 eine Petition zur Anpassung des Pflichttexts ein. Diese Petition trug dazu bei, das Bewusstsein zu schärfen und letztendlich die heute in Kraft tretende Gesetzesänderung herbeizuführen. Angelini sieht dies als einen bedeutenden Schritt in Richtung einer geschlechtergerechten Sprache und wird sich auch zukünftig aktiv für die Förderung von Gleichberechtigung und Inklusion engagieren.

 

Karl Lauterbachs Gesundheitsagenda 2024: Zwischen Ambition und Realität

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich für das Jahr 2024 erneut ehrgeizige Ziele im Gesundheitswesen gesteckt, doch Kritiker werfen ihm vor, dass seine bisherigen Reformen kaum greifbare Verbesserungen gebracht haben.

Im Rückblick auf das Jahr 2023 wird deutlich, dass Lauterbach zahlreiche Gesetze auf den Weg gebracht hat, darunter das viel diskutierte Digitalgesetz und das Gesundheitsdatennutzungsgesetz. Doch die Frage, ob diese Gesetze tatsächlich die gewünschten Verbesserungen im Gesundheitssystem gebracht haben, bleibt offen. Die Einführung des E-Rezepts Anfang 2024 wird von vielen skeptisch betrachtet, insbesondere angesichts der Pannen bei der Umsetzung von Prestigeobjekten unter seinem Vorgänger Jens Spahn.

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Bewältigung von Lieferengpässen bei Arzneimitteln. Das Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG) wurde zwar verabschiedet, aber die meisten Regelungen werden voraussichtlich erst langfristige Auswirkungen zeigen. Die Effektivität dieses Gesetzes steht somit in Frage.

Das Pflegestudium-Stärkungsgesetz (PflStudStG) sollte den Pflegeberuf durch eine moderne hochschulische Ausbildung attraktiver machen, stieß jedoch auf Schwierigkeiten, insbesondere im Umgang mit Lieferengpässen bei Arzneimitteln für Kinder. Dies wirft die Frage auf, ob die Reformen von Lauterbach tatsächlich den Bedürfnissen und Herausforderungen im Gesundheitssektor gerecht werden.

Der Blick auf die geplanten Gesetze für 2024 lässt Skepsis aufkommen. Das Cannabisgesetz (CanG) und das Medizinal-Cannabisgesetz (MedCanG) stehen auf der Agenda, doch Widerstände innerhalb der Fraktionen und insbesondere der SPD-Fraktion könnten die Legalisierung bis zum angepeilten Datum verzögern.

Die Apothekenreform, bei der Lauterbach ohne vorherige Abstimmung mit der Apothekervereinigung (Abda) agierte, sorgt für Unmut. Details sollen angeblich geklärt werden, doch die undurchsichtige Vorgehensweise des Ministers wirft Fragen nach der Transparenz und Effektivität seiner Reformbemühungen auf.

Die geplante Krankenhausreform, die eine Neuordnung der Vergütung der Kliniken vorsieht, stößt auf Widerstand der Länder. Die Forderung nach Spezialisierung und gleichzeitig die Abwendung eines "unsystematischen Krankenhaussterbens" wirft die Frage auf, ob Lauterbach eine klare Linie verfolgt oder nur kurzfristige Lösungen anstrebt.

Kritiker hinterfragen auch die geplante Früherkennungsgesetzgebung. Der "Voucher"-Ansatz für Untersuchungen in Apotheken wird als undurchdacht kritisiert, und die Einbindung der Apotheker in die primäre Gesundheitsversorgung wird angezweifelt.

Insgesamt erscheinen Lauterbachs Reformbemühungen als ehrgeizig, aber mit erheblichen Unsicherheiten behaftet. Die tatsächlichen Auswirkungen seiner Gesetze bleiben abzuwarten, während der Gesundheitsminister sich weiteren Herausforderungen und politischen Diskussionen stellen muss.

 

Herausforderungen und Forderungen: Apotheker kritisiert E-Rezept-Einführung

Die bevorstehende Einführung des E-Rezepts zum 15. Januar, die bis auf wenige Ausnahmen verpflichtend wird, sorgt in Apotheken für Unruhe und kritische Stimmen. Insbesondere Peter Lang, Inhaber der Apotheke im Kaufland in Limburg, äußert drastische Bedenken und fordert ein generelles Retax-Verbot für E-Rezepte.

Lang, der die Situation als problematisch und herausfordernd beschreibt, hebt mehrere Schwachstellen hervor. Die Telematik, die das Rückgrat des E-Rezept-Systems bildet, leide unter häufigen Ausfällen. Diese technischen Probleme führen dazu, dass der Einleseprozess für die Rezepte zu lange dauert, was wiederum Warteschlangen in den Apotheken verursacht.

Ein besonders gravierendes Problem sieht Lang in der Chargenübermittlung. Beim Versuch, Medikamente über die Botenliste zu ordnen, wird die zugehörige Chargeninformation oft nicht übermittelt. Dies birgt nach Ansicht des Apothekers ein erhebliches Risiko für Retaxierungen, da die lückenlose Nachvollziehbarkeit der Prozesse beeinträchtigt ist.

Besondere Vorsicht mahnt Lang bei Sendungen oder Abholungen an. Um Retaxierungen zu vermeiden, müssten Apotheker so agieren, als ob der Kunde physisch in der Apotheke anwesend wäre. Dies bezeichnet er als bürokratischen Irrsinn und weist auf die Schwierigkeit hin, Kontrollen im Nachhinein durchzuführen, wenn der Vorgang bereits abgeschlossen ist.

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Unstimmigkeiten zwischen den Unterschriften des verschreibenden Arztes und des unterzeichnenden Arztes. Insbesondere, wenn die betreffende Arztpraxis weit entfernt ist, stellt sich die Frage, wie solche Fälle gelöst werden können.

Vor diesem Hintergrund erhebt Lang eine klare Forderung: Die ABDA soll ein generelles Retax-Verbot für E-Rezepte im Jahr 2024 einführen. Der Apotheker betont die existenzielle Gefahr, der die Apotheken derzeit durch die E-Rezepte ausgesetzt sind, und appelliert an die Verantwortlichen, dringend Maßnahmen zu ergreifen, um finanzielle Belastungen und mögliche Existenzbedrohungen zu verhindern.

Insgesamt zeigt die Kritik von Peter Lang deutlich, dass die Einführung des E-Rezepts nicht reibungslos verläuft und dringende Anpassungen erforderlich sind, um die Belastung für Apotheken zu minimieren und einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.

 

Herausforderungen und Bedenken bei der Einführung des E-Rezepts in Arztpraxen und Apotheken

Die flächendeckende Umstellung vom traditionellen Papierrezept auf das E-Rezept in vielen Arztpraxen sorgt nicht nur für Veränderungen im Gesundheitswesen, sondern wirft auch erhebliche Herausforderungen für Patienten und Apotheken auf. In einer Arztpraxis in der Oberpfalz wird Patienten nun empfohlen, nach dem Einlesen der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) einen Tag zu warten, bevor sie ihre Medikamente in der Apotheke erhalten können. Diese Verzögerung führt zu einem unmittelbaren Problem: Patienten suchen die Apotheken sofort auf, doch aufgrund fehlender Signaturen können Medikamente nicht umgehend ausgehändigt werden.

Die jüngste Systemumstellung in einer bayerischen Arztpraxis verdeutlicht die Komplexität des Problems weiter. Patienten werden aufgefordert, ihre Versichertenkarte einmal pro Quartal in der Praxis einzulesen, woraufhin die Rezepte telefonisch oder über eine App vorbereitet werden. Jedoch können die eigentlichen Medikamente erst am Folgetag in der Hausapotheke oder einer beliebigen Apotheke eingelöst werden. Dieser Zeitverlust führt zu Frustration bei Apothekenkunden und gibt Online-Versandapotheken die Gelegenheit, mit prompter Lieferung und Rabatten zu locken.

Die Hauptproblematik liegt in der fehlenden Signatur, die notwendig ist, um die Rezepte freizugeben. Apothekeninhaber betonen, dass die aktuelle Vorgehensweise den Ärzten wenig Zeit lässt, die Rezepte zeitnah zu signieren. Die Einführung der sogenannten Stapelsignatur wird kritisiert, da sie potenziell zu einer Freigabe von Blankorezepten ohne gründliche Überprüfung führen könnte.

Die Auswirkungen auf die sogenannten "Patientenströme" sind nicht zu übersehen. Statt direkt in die Apotheke im Ärztehaus zu gehen, entscheiden sich viele Patienten aufgrund der Verzögerungen für alternative Wege, wie den Versandhandel oder Apotheken außerhalb des Ärztehauses. Dies stellt eine erhebliche Bedrohung für lokale Apotheken dar, insbesondere wenn Online-Versandhäuser zusätzlich mit attraktiven Rabatten locken.

Eine zusätzliche Sorge ist, dass einige Patienten versucht sind, ihre eGK einfach in der Apotheke zu lassen, mit der Hoffnung, dass die Medikamente später geliefert werden können. Dies birgt jedoch erhebliche Risiken, da die Apotheke dann die volle Verantwortung übernimmt, und etwaige Unwägbarkeiten, wie plötzliche Krankenhausaufenthalte oder der Verlust der Karte, nicht berücksichtigt werden können.

Trotz des beabsichtigten Vorteils des E-Rezepts für Patienten mit Dauermedikation gibt es aktuell deutliche Probleme. Die Notwendigkeit, die eGK in der Praxis einzulesen, gefolgt von telefonischer Bestellung und Freigabe der Verordnung, führt zu vermehrten Anfragen von Patienten, deren genaue Bedürfnisse oft unklar sind. Apotheken sehen sich mit einer wachsenden Belastung konfrontiert und fürchten, dass Patienten alternative Wege wählen werden, um ihre Rezepte einzulösen. Dies könnte langfristig zu einem Abwenden von lokalen Apotheken führen und stellt eine ernsthafte Herausforderung für die gesamte Gesundheitsversorgung dar.

 

E-Rezept: „Die eGK ist wie ein schwarzes Loch“

In den Wirren der digitalen Transformation im Gesundheitswesen steht das elektronische Rezept, kurz E-Rezept, im Fokus kontroverser Diskussionen. Insbesondere die elektronische Gesundheitskarte (eGK) gerät dabei ins Kreuzfeuer der Kritik. Als zentrales Element des E-Rezepts wird die eGK von einigen Experten als ein „schwarzes Loch“ bezeichnet, das die Hoffnungen auf Effizienzsteigerung und reibungslose Abläufe im Gesundheitswesen zu verschlingen droht.

Die Idee hinter dem E-Rezept ist zweifellos ambitioniert: Eine papierlose, digitalisierte Abwicklung von ärztlichen Verordnungen soll den Arzneimittelversand optimieren und die Patientenversorgung effektiver gestalten. Doch in der Realität scheint die Umsetzung dieser Vision auf erhebliche Schwierigkeiten zu stoßen, und die eGK, die als zentrales Authentifizierungsmittel fungiert, gerät dabei ins Blickfeld der Kritiker.

Experten bemängeln vor allem die mangelnde Nutzerfreundlichkeit und technische Unausgereiftheit der eGK. „Es ist, als ob die eGK ein schwarzes Loch ist, das alle Bemühungen in sich aufsaugt, ohne einen erkennbaren Nutzen zu generieren“, erklärt Dr. med. Sabine Müller, eine erfahrene Ärztin und Kritikerin des aktuellen Systems. Sie führt weiter aus: „Die eGK sollte den Austausch von Gesundheitsdaten erleichtern, aber in der Praxis erleben wir eher Verzögerungen und Fehlfunktionen.“

Ein zentraler Kritikpunkt ist die unzureichende Interoperabilität zwischen den verschiedenen Systemen im Gesundheitswesen. Derzeit gibt es eine Vielzahl von Softwareanbietern und Plattformen, die nicht nahtlos miteinander kommunizieren können. Dies führt zu Verzögerungen bei der Übermittlung von Rezeptdaten und erzeugt einen erheblichen administrativen Mehraufwand für Ärzte, Apotheker und Krankenkassen.

Doch nicht nur die technischen Herausforderungen stehen im Fokus der Kritik. Datenschutzbedenken werden lauter, da die eGK umfangreiche persönliche Gesundheitsdaten der Patienten speichert. Die Sorge vor Datenmissbrauch und unautorisiertem Zugriff auf sensible Informationen verstärkt die Skepsis gegenüber dem E-Rezept und der eGK als zentralem Datenspeicher.

Ein weiterer Aspekt, der in der Debatte um das E-Rezept oft übersehen wird, ist die Frage der Akzeptanz bei den Patienten selbst. Viele Menschen fühlen sich unsicher im Umgang mit digitalen Technologien im Gesundheitswesen und sind besorgt über die Sicherheit ihrer Daten. Eine mangelnde Akzeptanz könnte jedoch die Effizienz des E-Rezepts erheblich beeinträchtigen.

Trotz der vielfältigen Herausforderungen und der zunehmenden Kritik besteht bei einigen Experten die Hoffnung, dass mit kontinuierlichen Verbesserungen und Anpassungen das E-Rezept und die eGK ihre Potenziale entfalten können. „Es ist wichtig, dass wir die technischen Schwierigkeiten ernst nehmen und konstruktiv angehen, um die Chancen der Digitalisierung im Gesundheitswesen zu nutzen“, betont Prof. Dr. Thomas Schmidt, Experte für Gesundheitsinformatik.

Insgesamt bleibt jedoch festzuhalten, dass das E-Rezept und die eGK derzeit nicht die erwarteten Fortschritte im Gesundheitswesen bewirken. Die Debatte um die Zukunft dieser digitalen Innovationen wird zweifellos weitergehen, und es wird entscheidend sein, wie schnell und effektiv die aktuellen Herausforderungen bewältigt werden können, um die Vision einer effizienten, patientenorientierten Gesundheitsversorgung zu verwirklichen.

 

Kommentar:

In Anbetracht der steigenden Cyberkriminalität in Apotheken ist ein unmittelbares Handeln unerlässlich. Die Sicherheit sensibler Gesundheitsdaten steht auf dem Spiel und erfordert umfassende Schutzmaßnahmen. Die Apotheken müssen proaktiv auf die Bedrohung reagieren, indem sie nicht nur fortschrittliche Sicherheitsprotokolle implementieren, sondern auch ihre Mitarbeiter umfassend im Umgang mit potenziellen Cyberbedrohungen schulen. Gleichzeitig liegt die Verantwortung bei staatlichen Behörden, klare Richtlinien und Gesetze zu erlassen, um den Schutz von Gesundheitsdaten zu stärken. Die Zukunft der Apotheken hängt maßgeblich von der effektiven Abwehr der Cyberkriminalität ab – eine gemeinsame Anstrengung von Apotheken, Behörden und der Gesellschaft ist unerlässlich, um robuste Sicherheitsmaßnahmen zu etablieren und das Vertrauen in die Sicherheit unserer Gesundheitsinformationen zu bewahren.

Die überfüllten Apotheken während der Weihnachtstage werfen einen Blick auf die Belastungen unseres Gesundheitssystems. Es ist entscheidend, dass wir präventive Maßnahmen stärken und die Bevölkerung besser über den Umgang mit milden Krankheitssymptomen aufklären. Dies könnte nicht nur den Druck auf Apotheken mindern, sondern auch dazu beitragen, die Verbreitung von Krankheiten zu kontrollieren. Es ist an der Zeit, die Resilienz unseres Gesundheitssystems zu stärken und die Rolle der Gesundheitsaufklärung zu betonen, um zukünftigen Herausforderungen besser gewachsen zu sein.

Der aktuelle Anstieg der Masernerkrankungen in Berlin ist besorgniserregend und unterstreicht die Bedeutung von Impfungen. Die Entwicklung steht im Kontrast zu den niedrigen Fallzahlen in den Vorjahren, die auf die weltweiten Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 zurückgeführt wurden. Die Gesundheitsbehörden sollten verstärkt aufklären und sicherstellen, dass Impfungen zugänglich sind, um die Verbreitung dieser hochansteckenden Krankheit einzudämmen.

Die heutige gesetzliche Änderung in der Heilmittelwerbung, die geschlechterneutrale Formulierungen vorschreibt, markiert einen wichtigen Schritt in Richtung Gleichberechtigung. Angelini's frühzeitiges Engagement für diese Veränderung und die Einführung geschlechtergerechter Pflichttexte setzen ein positives Beispiel. Die Anerkennung der weiblichen Präsenz im Gesundheitswesen, sowohl in der Realität als auch in der Werbung, ist entscheidend für eine inklusivere Gesellschaft.

Die ehrgeizige Reformagenda von Gesundheitsminister Karl Lauterbach für 2024 wirft berechtigte Fragen auf. Während die vergangenen Gesetze wie das Digitalgesetz und das ALBVVG durchaus notwendige Schritte waren, bleibt die Wirksamkeit in der Praxis abzuwarten. Die undurchsichtige Vorgehensweise bei der Apothekenreform und die Widerstände gegen das Cannabisgesetz erhöhen die Skepsis. Lauterbach steht vor der Herausforderung, nicht nur ambitionierte Pläne vorzulegen, sondern auch transparent und effektiv Reformen umzusetzen, um nachhaltige Verbesserungen im Gesundheitswesen zu erreichen.

Die Bedenken von Peter Lang hinsichtlich der Einführung des E-Rezepts sind berechtigt und verdeutlichen die bestehenden Herausforderungen. Es ist offensichtlich, dass technische Schwierigkeiten und bürokratische Hürden die Effizienz der Apotheken beeinträchtigen. Eine umfassende Überprüfung des Systems und mögliche Anpassungen sind dringend erforderlich, um finanzielle Belastungen und Existenzbedrohungen zu verhindern. Es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen diesen Appell ernst nehmen und zeitnah Lösungen finden.

Die Einführung des E-Rezepts birgt offensichtliche Herausforderungen für Patienten und Apotheken. Die Verzögerungen bei der Medikamentenausgabe aufgrund fehlender Signaturen und die Verlagerung zu Online-Versandapotheken stellen eine ernsthafte Bedrohung für lokale Apotheken dar. Eine sorgfältige Überprüfung der aktuellen Systemumstellungen ist notwendig, um sicherzustellen, dass der beabsichtigte Nutzen des E-Rezepts nicht durch unerwünschte Konsequenzen für die Patientenversorgung zunichte gemacht wird.

Das E-Rezept und die eGK stehen vor erheblichen Herausforderungen, von technischen Schwierigkeiten bis zu Datenschutzbedenken. Die mangelnde Interoperabilität und Skepsis der Patienten hinsichtlich digitaler Gesundheitslösungen erfordern dringende Verbesserungen. Trotzdem betonen einige Experten die Notwendigkeit, diese Hindernisse konstruktiv anzugehen, um die Potenziale der Digitalisierung im Gesundheitswesen zu nutzen. Es bleibt abzuwarten, wie effektiv diese Anpassungen sein werden, um die Vision einer effizienten, patientenorientierten Gesundheitsversorgung zu realisieren.

In Anbetracht der vorliegenden Herausforderungen im Gesundheitswesen ist eine koordinierte Anstrengung von allen Beteiligten erforderlich, um eine sichere, effiziente und patientenzentrierte Zukunft zu gestalten. Die kontinuierliche Reflexion, Anpassung und Zusammenarbeit sind unerlässlich, um den Weg zu einer resilienten und fortschrittlichen Gesundheitsversorgung zu ebnen.         

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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