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  • 30.11.2023 – Geopolitische Spannungen bedrohen europäische Wirtschaft
    30.11.2023 – Geopolitische Spannungen bedrohen europäische Wirtschaft
    LEGISLATIVE | Steuer & Recht | Eine Aufteilung der Weltwirtschaft in geopolitische Blöcke würde die europäischen Hersteller von pharmazeutischen Produkten, die Automobilherstel...

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ApoRisk® Nachrichten - Legislative:


Steuer & Recht |

Geopolitische Spannungen bedrohen europäische Wirtschaft

 

Eine kürzlich veröffentlichte Studie des Forschungsnetzwerkes EconPol zeichnet ein düsteres Bild für die europäische Wirtschaft im Falle einer Aufteilung der Welt in geopolitische Blöcke. Die Untersuchung, heute in Brüssel präsentiert, beleuchtet die potenziellen Auswirkungen auf verschiedene Wirtschaftszweige und hebt dabei besonders die pharmazeutische Industrie, den Automobilsektor, sowie den Maschinenbau als gefährdete Branchen hervor.


Laut der Studie könnten kleine Wertschöpfungssteigerungen in der Landwirtschaft und im Bergbau verzeichnet werden, allerdings machen diese Sektoren nur einen geringen Anteil an der Gesamtwirtschaftsleistung der Europäischen Union aus. Lisandra Flach, Leiterin des ifo Zentrums für Außenwirtschaft und eine der Autorinnen der Studie, warnt vor erheblichen Produktivitätsverlusten für europäische Unternehmen bei einer geopolitisch motivierten Einschränkung von Handelsströmen. Der eingeschränkte Zugang zu internationalen Vorprodukten könnte die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft schwerwiegend beeinträchtigen.

Ein mögliches Szenario, das die Forscher modelliert haben, ist ein Zerfall der Weltwirtschaft in einen westlichen Block (EU und die USA) und einen östlichen Block mit China und Russland. Dies würde das europäische Wohlstandsniveau dauerhaft um 1,6 Prozent senken und zu Wertschöpfungsverlusten in Milliardenhöhe führen. Besonders die europäische Industrie und Dienstleistungssektoren würden unter dieser Entwicklung leiden.

Andreas Baur, Außenhandelsexperte am ifo Institut, betont, dass ein einseitiger Rückzug der EU aus internationalen Lieferketten sogar zu noch höheren Wohlstandsverlusten und einem Rückgang der industriellen Wertschöpfung in Europa von mehr als 10 Prozent führen könnte. Kleine, sehr offene Volkswirtschaften mit hohem Handelsanteil außerhalb der EU, darunter Malta, Luxemburg und Belgien, würden in den simulierten Szenarien am meisten leiden. Auch die baltischen Staaten wären stark betroffen, während die größeren europäischen Länder wie Italien, Deutschland und Spanien zwar signifikant, aber tendenziell weniger betroffen wären.

Florian Dorn, Mitautor der Studie, appelliert an die EU, sich weiterhin für das multilaterale Handelssystem stark zu machen. Er betont die Bedeutung einer Vertiefung des europäischen Binnenmarkts und neuer Freihandelsabkommen mit strategischen Partnern in einer Welt wachsender geopolitischer Spannungen.

Die Studie basierte auf fünf geopolitischen Szenarien, die mithilfe des ifo Handelsmodells simuliert wurden. Darunter auch ein Szenario, in dem die EU, die USA und China gleichzeitig aus internationalen Lieferketten zurückziehen. In diesem Szenario würde China selbst wirtschaftlich am stärksten betroffen sein, gefolgt von der EU, Mexiko und Kanada.

 
Kommentar: Die fragilen Fäden der globalen Wirtschaftsweberei

Die Ergebnisse der EconPol-Studie vermitteln ein alarmierendes Bild über die möglichen Konsequenzen einer geopolitischen Zersplitterung der Weltwirtschaft. Die Warnung vor erheblichen Wohlstandsverlusten und Produktivitätsrückgängen in der europäischen Industrie sollte ernst genommen werden.

Die betroffenen Branchen, darunter Pharmazie, Automobilproduktion und Maschinenbau, sind nicht nur Rückgrat der europäischen Wirtschaft, sondern auch entscheidend für Innovation und Arbeitsplatzschaffung. Ein Rückzug aus internationalen Lieferketten würde nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit dieser Sektoren beeinträchtigen, sondern auch die Lebensgrundlagen zahlreicher europäischer Bürger gefährden.

Die Fokussierung auf multilaterale Handelsabkommen und die Vertiefung des europäischen Binnenmarkts erscheinen vor diesem Hintergrund als vernünftige Strategien. Die Europäische Union muss sich aktiv für offene Märkte und partnerschaftliche Handelsbeziehungen einsetzen, um die negativen Auswirkungen einer möglichen geopolitischen Fragmentierung zu mildern.

Die Studie unterstreicht auch die Verwundbarkeit kleinerer Volkswirtschaften in der EU, die einen Großteil ihres Handels außerhalb des EU-Raums abwickeln. Eine koordinierte europäische Antwort ist daher von entscheidender Bedeutung, um gemeinsam den Herausforderungen zu begegnen.

Die geopolitischen Spannungen erfordern eine umsichtige und proaktive Herangehensweise. Die EU muss nicht nur ihre eigene Wirtschaft schützen, sondern auch dazu beitragen, die globalen Handelsströme zu stabilisieren. Eine Politik der Abschottung wäre angesichts der komplexen Verflechtungen der heutigen Weltwirtschaft kontraproduktiv und könnte langfristige Schäden verursachen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

 

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