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  • 29.10.2023 – Deutschland im Apotheken-Notstand: Das große Sterben der Apotheken
    29.10.2023 – Deutschland im Apotheken-Notstand: Das große Sterben der Apotheken
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Die Apothekenlandschaft in Deutschland befindet sich in einem beunruhigenden Zustand, da eine anhaltende Schließungswelle das Land überr...

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ApoRisk® Nachrichten - Apotheke:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Deutschland im Apotheken-Notstand: Das große Sterben der Apotheken

 

600 Schließungen erwartet – Gefährdung der Arzneimittelversorgung in Stadt und Land

Die Apothekenlandschaft in Deutschland befindet sich in einem beunruhigenden Zustand, da eine anhaltende Schließungswelle das Land überrollt. Mit erwarteten 600 Schließungen im laufenden Jahr spricht die Allgemeine Pharmazeutische Verband Deutschland (ABDA) von der "größten Apothekensterben in der Geschichte der Bundesrepublik". Diese bedrohliche Entwicklung gefährdet nicht nur die flächendeckende Arzneimittelversorgung in städtischen Gebieten, sondern zieht auch schwerwiegende Konsequenzen für ländliche Regionen nach sich.

Ein beispielhafter Blick auf Hessen verdeutlicht die alarmierende Tendenz: Bis Ende September dieses Jahres gab es landesweit 45 Apotheken weniger als im Vorjahr, und der Abwärtstrend zeigt keine Anzeichen einer Verlangsamung. Ein Sprecher des Hessischen Apothekerverbandes warnt vor den weitreichenden Auswirkungen auf die wohnortnahe Versorgung in der Region.

Auch im Saarland verschlechtert sich die Situation zusehends. Die Vorsitzende des saarländischen Apothekervereins beschreibt den gegenwärtigen Zustand als "Sinkflug" und hofft, dass die Zahl der Apotheken bis zum Ende des Jahres nicht unter 260 fällt. Dies würde einen deutlichen Rückgang im Vergleich zu den 365 Apotheken bedeuten, die das Saarland in den 2000er-Jahren noch zählte.

Die Ursachen für dieses Apothekensterben sind vielschichtig. Eine zentrale Rolle spielt die Überalterung der Apothekeninhaber, von denen mehr als 40 Prozent älter als 60 Jahre sind. Ohne potenzielle Nachfolger sind viele von ihnen gezwungen, ihre Apotheken zu schließen. Gleichzeitig schreckt die unattraktive wirtschaftliche Lage junge Pharmazeuten ab, Apotheken zu gründen oder zu übernehmen. Die unveränderte Vergütung seit zwei Jahrzehnten, steigende Kosten und die Zunahme bürokratischer Hürden setzen der Branche weiter zu.

Die Lieferengpässe bei Medikamenten verschärfen die Lage zusätzlich. Die geringe Vergütung für den erheblichen Aufwand, den Apotheken betreiben, um Ersatzmedikamente zu finden, macht die Situation noch prekärer.

Die Auswirkungen des Apothekensterbens sind nicht auf die Branche beschränkt, sondern betreffen auch die Patienten. Insbesondere während der Apotheken-Notdienste in den Nachtstunden und an Wochenenden müssen Versicherte längere Fahrten zu Apotheken in Kauf nehmen, insbesondere in ländlichen Gebieten. Die Apothekenbranche fordert von der Politik Maßnahmen zur Verringerung der Bürokratie, finanzielle Anerkennung der Mehrarbeit aufgrund von Lieferengpässen und eine Erhöhung der Honorare.

Proteste und Aktionen sind geplant, um die prekäre Situation zu verdeutlichen. Am 15. November werden Apotheken in verschiedenen Bundesländern geschlossen bleiben, um die Dringlichkeit des Problems hervorzuheben. Die Apotheken hoffen auf verstärkte Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen und die öffentlichen Apotheken vor Ort nachhaltig zu stärken. Die Bundesregierung wird aufgefordert, dringend Maßnahmen zu ergreifen, um die Apotheken zu unterstützen und die Arzneimittelversorgung in Deutschland sicherzustellen.


Kommentar:

Die anhaltende Schließungswelle in deutschen Apotheken ist ein äußerst beunruhigendes Problem, das unsere Gesundheitsversorgung gefährdet. Die drastische Zunahme von Apotheken, die in diesem Jahr schließen müssen, stellt eine ernsthafte Bedrohung für die flächendeckende Verfügbarkeit von Arzneimitteln dar, und die Auswirkungen werden bereits in vielen Regionen spürbar.

Die Gründe für dieses "Apothekensterben" sind vielfältig, aber die Überalterung der Apothekeninhaber und die mangelnde Attraktivität des Berufs für junge Pharmazeuten spielen eine entscheidende Rolle. Die Forderungen der Apothekenbranche nach einer angemessenen Vergütung, einer Reduzierung der Bürokratie und einer Lösung für Lieferengpässe sind absolut berechtigt und dringend notwendig.

Es ist lobenswert, dass die Apotheken sich zusammenschließen und Proteste planen, um auf die prekäre Lage aufmerksam zu machen. Die öffentlichen Apotheken spielen eine unverzichtbare Rolle in unserer Gesundheitsversorgung, und es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Politik diese Krise ernst nimmt und Maßnahmen ergreift, um die Apotheken zu unterstützen.

Die Schließung von Apotheken gefährdet nicht nur die Gesundheit der Bürger, sondern belastet auch das Gesundheitssystem insgesamt. Es ist an der Zeit, diese Problematik in den Fokus zu rücken und nachhaltige Lösungen zu finden, um die flächendeckende Arzneimittelversorgung sicherzustellen und die wichtige Arbeit der Apotheken zu würdigen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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