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Erwartungen steigen, Tiefpunkt bei Lage erreicht?

Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind in der Oktober-Umfrage 2023 deutlich gestiegen und verzeichnen einen Anstieg von 10,3 Punkten im Vergleich zum Vormonat. Der ZEW-Indikator, der die Konjunkturerwartungen misst, liegt nun bei minus 1,1 Punkten. Ebenfalls in der Umfrage festgestellt wurde eine weitgehende Stabilität in der Einschätzung der gegenwärtigen konjunkturellen Lage, die lediglich um 0,5 Punkte gesunken ist und nun bei minus 79,9 Punkten liegt.

ZEW-Präsident Prof. Achim Wambach, PhD, kommentiert die Ergebnisse und weist darauf hin, dass die Talsohle in der Konjunkturerwartung offenbar erreicht ist. Die Konjunkturerwartungen der Finanzmarktexperten steigen im Oktober 2023 deutlich, was auf verschiedene Faktoren zurückzuführen ist. Dazu gehören die Erwartung weiter sinkender Inflationsraten und die Tatsache, dass mehr als drei Viertel der Befragten jetzt von stabilen kurzfristigen Zinsen im Euroraum ausgehen. Wambach hebt hervor, dass negative Faktoren wie der Israel-Konflikt nur einen begrenzten Einfluss auf den insgesamt optimistischeren Ausblick hatten.

Darüber hinaus zeigen die Erwartungen der Finanzmarktexperten bezüglich der Konjunkturentwicklung in der Eurozone ebenfalls einen Anstieg um 11,2 Punkte im Oktober. Der Indikator liegt nun bei plus 2,3 Punkten und somit wieder im positiven Bereich. Gleichzeitig ist der Lageindikator um 9,8 Punkte gesunken und liegt bei minus 52,4 Punkten. Dieser Rückgang sollte bei der Bewertung der gestiegenen Erwartungen berücksichtigt werden.

Kommentar:

Die gestiegenen ZEW-Konjunkturerwartungen in Deutschland sind ein ermutigendes Zeichen für die Wirtschaft. Nachdem die Konjunkturerwartungen in den vorherigen Monaten gesunken waren, zeigt der Anstieg von 10,3 Punkten auf minus 1,1 Punkte im Oktober, dass die Finanzmarktexperten wieder optimistischer sind. Dies könnte auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, darunter die Aussicht auf sinkende Inflationsraten und die Erwartung stabiler kurzfristiger Zinsen im Euroraum.

Die geringfügige Verschlechterung in der Einschätzung der gegenwärtigen konjunkturellen Lage sollte nicht überbewertet werden, da der Hauptfokus auf den zukünftigen Erwartungen liegt. Es ist positiv zu sehen, dass negative Einflüsse, wie der Israel-Konflikt, den insgesamt optimistischeren Ausblick nicht erheblich beeinträchtigen.

Auch die gestiegenen Erwartungen für die Konjunkturentwicklung in der Eurozone sind ein willkommenes Zeichen, insbesondere angesichts des deutlichen Anstiegs um 11,2 Punkte. Trotz des Rückgangs des Lageindikators ist die insgesamt positive Erwartung ein Hinweis auf die mögliche Erholung der Wirtschaft in der Region.

Die ZEW-Indikatoren sind wichtige Instrumente zur Beurteilung der wirtschaftlichen Stimmung und können als Barometer für die wirtschaftliche Entwicklung dienen. Die aktuellen Ergebnisse sind daher ein Grund zur Hoffnung auf eine anhaltende wirtschaftliche Erholung in Deutschland und der Eurozone.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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