Im September 2023 erreichte die Inflationsrate in Deutschland einen Wert von +4,5 %, gemessen an der Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dieser Rückgang markiert eine bemerkenswerte Abnahme der Inflationsrate, nachdem sie in den Vormonaten bei über sechs Prozent gelegen hatte (August 2023: +6,1 %, Juli 2023: +6,2 %). Die Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, Ruth Brand, wies darauf hin, dass die Inflationsrate zwar auf den niedrigsten Wert seit Beginn des Ukraine-Krieges gefallen sei, aber dennoch auf einem hohen Niveau bleibe. Besonders stark wirkte sich die Preissteigerung bei Nahrungsmitteln auf die Verbraucher aus.

Der Bericht hebt hervor, dass Energieprodukte sich im Vergleich zum Vorjahresmonat mit +1,0 % unterdurchschnittlich verteuerten, was auf Basiseffekte aus dem Vorjahr zurückzuführen ist. Insbesondere die Preiserhöhungen bei Strom wurden betont, während Preise für Erdgas und Kraftstoffe zurückgingen. Leichtes Heizöl verbilligte sich sogar deutlich (-26,0 %).

Die Preisentwicklung bei Nahrungsmitteln wurde weiterhin als Preistreiber identifiziert, da sie sich im September 2023 um +7,5 % gegenüber dem Vorjahr erhöhten. Bestimmte Nahrungsmittelgruppen wie Zucker, Brot, Getreideerzeugnisse und Fisch zeigten signifikante Preissteigerungen, während Speisefette und Speiseöle deutlich günstiger wurden.

Die Berichterstattung hebt auch die Inflationsrate ohne Nahrungsmittel und Energie hervor, die bei +4,6 % lag, was darauf hinweist, dass Nahrungsmittelpreise nach wie vor einen entscheidenden Einfluss auf die Gesamtinflation haben.

Dienstleistungen verteuerten sich im Jahresvergleich um 4,0 %, wobei der Basiseffekt des 9-Euro-Tickets im September 2023 nicht mehr wirksam war. Bahntickets im Nahverkehr verbilligten sich daraufhin, obwohl andere Dienstleistungen wie die Instandhaltung von Wohnungen und Dienstleistungen sozialer Einrichtungen spürbar teurer wurden.

Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich um 5,0 % gegenüber dem Vorjahr, wobei alkoholische Getränke, Tabakwaren, Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke eine stärkere Preissteigerung aufwiesen.

Kommentar:

Die Daten über die Inflationsrate im September 2023 in Deutschland deuten auf eine erhebliche Abkühlung der Preissteigerungen hin, verglichen mit den Vormonaten. Dies ist zweifellos eine positive Entwicklung für die Verbraucherinnen und Verbraucher, die in den vorangegangenen Monaten mit erheblichen Preissteigerungen konfrontiert waren. Dennoch bleibt die Inflationsrate mit 4,5 % weiterhin hoch, und insbesondere die Preise für Nahrungsmittel und Energieprodukte belasten die Haushalte nach wie vor.

Die Nachricht über die Verbilligung von Erdgas und Kraftstoffen ist eine erfreuliche Entwicklung, die sich positiv auf die Kosten im Alltag der Menschen auswirken sollte. Gleichzeitig sind die Preise für bestimmte Nahrungsmittelgruppen weiterhin gestiegen, was auf die Herausforderungen in der globalen Lieferkette und die steigenden Rohstoffpreise hinweist.

Die abgeschwächte Preissteigerung im Dienstleistungssektor, insbesondere im Nahverkehr und bei Pauschalreisen, ist wahrscheinlich auf den Wegfall des 9-Euro-Tickets im September 2023 zurückzuführen. Diese Veränderungen in den Preisen zeigen, wie komplex und vielschichtig die Faktoren hinter der Inflationsrate sind.

Insgesamt verdeutlichen diese Daten, dass die Inflation weiterhin ein wichtiges Thema für die Wirtschaft und die Verbraucher in Deutschland ist. Die zukünftige Entwicklung der Inflationsrate bleibt daher von großem Interesse und wird weiterhin sorgfältig beobachtet werden müssen.

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Von Engin Günder, Fachjournalist