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Bundesgerichtshof entscheidet über Ersatzbeförderung bei Flugstornierungen

Am 27. Juni 2023 fällte der Bundesgerichtshof (BGH) ein wegweisendes Urteil in Bezug auf die Rechte von Passagieren, deren Flug gecancelt wurde (Aktenzeichen: X ZR 50/22). Demnach haben die betroffenen Passagiere das Recht, selbst zu bestimmen, wann sie von der Möglichkeit einer Ersatzbeförderung Gebrauch machen. Entscheidend ist dabei lediglich, dass ein freier Platz für die Ersatzbeförderung zur Verfügung steht. Zudem sind die Fluggesellschaften in solchen Fällen nicht berechtigt, den Passagieren vergleichbare Reisebedingungen mit Mehrkosten zu belasten.

Im besagten Rechtsstreit ging es um eine Fluggesellschaft, die den Flug eines Passagiers stornierte und diesem eine Ersatzbeförderung anbot. Der Passagier entschied sich jedoch, den Flug nicht unmittelbar wahrzunehmen und nutzte sein Recht, die Ersatzbeförderung zu einem späteren Zeitpunkt in Anspruch zu nehmen, wenn ein freier Platz verfügbar ist. Die Fluggesellschaft wollte den Passagier für diese Entscheidung mit Mehrkosten belasten, da der Flugpreis inzwischen gestiegen war.

Der Bundesgerichtshof urteilte, dass es dem Passagier zusteht, die Ersatzbeförderung selbst zu bestimmen, solange ein freier Platz vorhanden ist. Die Fluggesellschaften dürfen in solchen Fällen den Passagier nicht mit zusätzlichen Kosten belasten, wenn vergleichbare Reisebedingungen vorliegen.

Kommentar: Stärkung der Fluggastrechte und Klarheit für Passagiere

Das Urteil des Bundesgerichtshofs stärkt die Rechte von Fluggästen und bietet ihnen mehr Flexibilität bei Flugstornierungen. Die Möglichkeit, die Ersatzbeförderung zu einem späteren Zeitpunkt wahrzunehmen, wenn ein freier Platz vorhanden ist, gibt den Passagieren eine größere Entscheidungsfreiheit und ermöglicht es ihnen, ihre Reisepläne entsprechend anzupassen.

Zudem sorgt das Urteil dafür, dass Fluggesellschaften nicht berechtigt sind, Passagiere mit zusätzlichen Kosten zu belasten, wenn vergleichbare Reisebedingungen vorliegen. Dies stellt sicher, dass Passagiere nicht unangemessen benachteiligt werden und keine finanzielle Mehrbelastung erfahren, wenn sie ihr Recht auf Ersatzbeförderung in Anspruch nehmen.

Für Fluggäste ist es wichtig, über ihre Rechte im Falle von Flugstornierungen informiert zu sein. Die Entscheidung des BGH gibt den Passagieren mehr Klarheit darüber, wie sie mit einer solchen Situation umgehen können und welche Optionen ihnen zur Verfügung stehen. Es ist ratsam, sich im Fall einer Flugstornierung rechtzeitig mit der Fluggesellschaft in Verbindung zu setzen und ihre Rechte zu kennen, um eine angemessene und stressfreie Lösung zu finden.

Das Urteil des BGH trägt dazu bei, die Transparenz und Fairness im Luftverkehr zu stärken und die Position der Passagiere zu schützen. Es ist ein positives Signal für Verbraucher und ein Schritt in Richtung einer verbesserten Passagiererfahrung bei Flugstornierungen.

Engin Günder

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