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  • 11.07.2023 – Inflationsrate im Juni 2023 bei +6,4 %
    11.07.2023 – Inflationsrate im Juni 2023 bei +6,4 %
    LEGISLATIVE | Steuer & Recht | Die Inflationsrate in Deutschland lag lt. Statistischem Bundesamt im Juni 2023 bei +6,4 %. Im Mai 2023 hatte sie bei +6,1 % gelegen. Die Inflationsr...

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ApoRisk® Nachrichten - Legislative:


Steuer & Recht |

Inflationsrate im Juni 2023 bei +6,4 %

 

Inflationsrate hat sich wieder etwas verstärkt, Preisanstieg zum Vormonat +0,3 %

Verbraucherpreisindex, Juni 2023
+6,4 % zum Vorjahresmonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
+0,3 % zum Vormonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)

Harmonisierter Verbraucherpreisindex, Juni 2023
+6,8 % zum Vorjahresmonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
+0,4 % zum Vormonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)

Die Inflationsrate in Deutschland – gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat – lag im Juni 2023 bei +6,4 %. Im Mai 2023 hatte die Inflationsrate bei +6,1 % gelegen. „Die Inflationsrate hat sich damit wieder etwas verstärkt, nachdem sie sich zuvor drei Monate in Folge abgeschwächt hatte“, sagt Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, und ergänzt: „Die Nahrungsmittel sind nach wie vor der stärkste Preistreiber. Zudem ergibt sich durch die Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung aus dem Jahr 2022 – 9-Euro-Ticket und Tankrabatt – ein Basiseffekt, der die aktuelle Inflationsrate erhöht.“ Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stiegen die Verbraucherpreise im Juni 2023 gegenüber dem Vormonat Mai 2023 um 0,3 %.

Energieprodukte binnen Jahresfrist um 3,0 % teurer

Die Preise für Energieprodukte lagen im Juni 2023 um 3,0 % über dem Niveau des Vorjahresmonats, nach +2,6 % im Mai 2023. Verantwortlich für den seit März 2023 unterdurchschnittlichen Preisauftrieb der Energie ist insbesondere ein Basiseffekt aus dem Vorjahr. Damals war es infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine zu erheblichen Preisanstiegen gekommen. Gleichzeitig ist die derzeitige Preisentwicklung bei Energie durch weitere Faktoren geprägt, etwa durch die rückläufige Preisentwicklung auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen. Auch die Maßnahmen des dritten Entlastungspaket der Bundesregierung wie die Preisbremsen für Strom, Erdgas und Fernwärme trugen zur Energiepreisentwicklung bei.

Von Juni 2022 bis Juni 2023 verteuerten sich feste Brennstoffe mit +26,6 % und Erdgas mit +20,8 % besonders stark. Überdurchschnittlich erhöhten sich auch die Preise für Strom (+10,5 %) und Fernwärme (+9,3 %). Dagegen verbilligten sich Mineralölprodukte deutlich mit -12,8 %, insbesondere leichtes Heizöl (-36,5 %). Günstiger als vor einem Jahr waren trotz des Tankrabatts im Vorjahr auch die Kraftstoffe (-10,4 %).

Nahrungsmittel bleiben stärkster Preistreiber mit +13,7 % gegenüber Juni 2022

Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im Juni 2023 um 13,7 % gegenüber dem Vorjahresmonat, nach +14,9 % im Mai 2023. Die Nahrungsmittel bleiben damit der stärkste Preistreiber unter den Güterbereichen. Fast alle Nahrungsmittelgruppen waren weiterhin teurer als ein Jahr zuvor. Vor allem mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher spürbar mehr für Molkereiprodukte (+22,3 %) sowie für Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (+19,4 %) bezahlen. Merklich teurer binnen Jahresfrist wurden auch Gemüse (+18,8 %), Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte (+18,5 %) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+18,3 %). Hingegen waren Speisefette und Speiseöle um 12,1 % günstiger als ein Jahr zuvor.

Inflationsrate ohne Energie und Nahrungsmittel bei +5,8 %

Im Juni 2023 lag die Inflationsrate ohne Energie bei +6,7 %. Die Inflationsrate ohne Berücksichtigung von Energie und Nahrungsmitteln lag mit +5,8 % niedriger und zeigt, wie stark die Nahrungsmittelpreise derzeit die Gesamtteuerung prägen. Diese häufig als Kerninflation bezeichnete Kenngröße verdeutlicht gleichzeitig, dass auch in anderen Güterbereichen die Teuerung weiterhin hoch ist. Im Mai 2023 hatte der Verbraucherpreisindex ohne Nahrungsmittel und Energie bei +5,4 % gelegen, die Kerninflation hat sich damit im Juni 2023 wieder verstärkt. Im April und März 2023 hatte der Wert ebenfalls bei jeweils +5,8 % gelegen.

Waren verteuerten sich gegenüber Juni 2022 um 7,3 %

Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich im Juni 2023 gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,3 %. Verbrauchsgüter verteuerten sich mit +8,8 % besonders stark, vor allem aufgrund des Preisanstiegs im Güterbereich Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke (+13,4 %). Die Preise von Gebrauchsgütern lagen gegenüber Juni 2022 um 5,2 % höher.

Dienstleistungen verteuerten sich binnen Jahresfrist um 5,3 %

Die Preise für Dienstleistungen insgesamt lagen im Juni 2023 um 5,3 % über dem Niveau des Vorjahresmonats. Weiterhin bedeutsam für die unterdurchschnittliche Preissteigerung bei Dienstleistungen sind die Nettokaltmieten, die mit +2,0 % preisdämpfend wirken. Auch die Einführung des Deutschlandtickets wirkt seit Mai 2023 auf die Preisentwicklung leicht dämpfend. Demgegenüber steht jedoch ab Juni 2023 ein erhöhender Basiseffekt infolge des von Juni bis August 2022 gültigen 9-Euro-Tickets. Binnen Jahresfrist wurden somit im Juni 2023 Bahntickets im Nahverkehr trotz der Einführung des Deutschlandtickets mit +65,2 % deutlich teurer (Mai 2023: +0,6 %). Ebenso verteuerten sich daher die kombinierten Tickets für Bahn, Bus und Ähnliches merklich gegenüber Juni 2022, und zwar um mehr als das Doppelte mit +112,8 % (Mai 2023: -22,9 %). Zudem erhöhten sich einige andere Preise für Dienstleistungen deutlich, unter anderem die Preise für die Instandhaltung und Reparatur von Wohnungen (+15,7 %), für Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+11,0 %) sowie für Dienstleistungen in Gaststätten (+8,4 %).

Preise gegenüber Vormonat um 0,3 % gestiegen

Im Vergleich zum Mai 2023 stieg der Verbraucherpreisindex im Juni 2023 um 0,3 %. Teurer wurden insbesondere Pauschalreisen (+6,1 %) und Übernachtungen (+1,7 %).

Die Preise für Nahrungsmittel gaben im Vergleich zum Vormonat etwas nach (-0,2 %), insbesondere gingen die Preise für frisches Gemüse (-3,7 %) und für Molkereiprodukte (-1,8 %) zurück. Gleichermaßen sanken die Preise für Energie insgesamt (-0,2 %). Etwas günstiger als einen Monat zuvor waren hier zum Beispiel Strom (-1,1 %) und Erdgas (-1,0 %).

Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis)

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