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  • 09.06.2023 – Sparquote in Deutschland wird sinken - mehr Geld fließt in Wertpapiere
    09.06.2023 – Sparquote in Deutschland wird sinken - mehr Geld fließt in Wertpapiere
    FINANZEN | Anlegen & Sparen | Die Sparquote in Deutschland wird voraussichtlich im Jahr 2023 sinken, aber die Bundesbürger bleiben ihrem Sparverhalten treu, so eine Studie de...

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ApoRisk® Nachrichten - Finanzen:


FINANZEN | Anlegen & Sparen |

Sparquote in Deutschland wird sinken - mehr Geld fließt in Wertpapiere

 

Die Sparquote in Deutschland wird voraussichtlich im Jahr 2023 sinken, aber die Bundesbürger bleiben ihrem Sparverhalten treu, so eine Studie des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) zur Geldvermögensbildung. Trotz der schwierigen finanziellen Lage und der hohen Inflation sind die Deutschen konsequent beim Sparen. Die Sparquote wird im Gesamtjahr 2023 voraussichtlich auf 10,6% fallen, etwa auf das Niveau der Jahre vor der Corona-Pandemie, als ein außergewöhnlich hoher Anteil des Einkommens gespart wurde. Im Jahr 2022 lag die Sparquote noch bei 11,4%.

Allerdings gibt es immer noch einen Anteil von etwa jedem Fünften, der angibt, nichts sparen zu können. Laut einer repräsentativen Umfrage des BVR blieb dieser Anteil im Jahr 2022 mit 20,5% relativ stabil, nach 21% im Jahr 2021. Im Durchschnitt sparten die Befragten 2022 174 Euro im Vergleich zu 170 Euro im Jahr 2021. BVR-Präsidentin Marija Kolak betont, dass es keine erfreuliche Botschaft sei, dass jeder Fünfte nicht spart. Die Politik könnte diesem Problem entgegenwirken, indem sie die Abgabenlast für Haushalte mit niedrigen und mittleren Einkommen reduziert.

Das bestehende Geldvermögen der privaten Haushalte ist im Jahr 2022 zum ersten Mal seit der Finanzmarktkrise 2008 um 377,9 Milliarden Euro auf 7,462 Billionen Euro gesunken, obwohl neues Geldvermögen in Höhe von 297,9 Milliarden Euro gebildet wurde. Dieser Rückgang wird hauptsächlich auf starke Kursausschläge an den Kapitalmärkten zurückgeführt. Im Jahr 2021 hatte das Geldvermögen der privaten Haushalte von den steigenden Kursen profitiert, aber die Ereignisse wie der Krieg, die Inflation und der Zinsschock im Jahr 2022 führten vorübergehend zu Verlusten. Dennoch bleibt das langfristige Potenzial der Kapitalmärkte für die Vermögensbildung erhalten, wie die Kurserholungen im bisherigen Jahr zeigen.

Die privaten Haushalte erkennen zunehmend, dass mehr Vermögen in Wertpapiere investiert werden kann. Laut der BVR-Studie ist der Anteil des Geldvermögens, das in Wertpapiere fließt, im Jahr 2022 auf rund 36% gestiegen, verglichen mit 19% im Jahr 2019. Das durchschnittliche Nettogeldvermögen eines privaten Haushalts belief sich damit auf 129.700 Euro, wovon durchschnittlich 43% in Bankguthaben, 30% in Versicherungen und 27% in Wertpapieren angelegt waren.

Die Geldvermögensbildung der privaten Haushalte, also die Differenz aus Zu- und Abflüssen neuer Anlagegelder, sank 2022 in jedem Anlagesegment. Bei Bankeinlagen wurden 108,8 Milliarden Euro an neuem Geldvermögen gebildet, verglichen mit 148 Milliarden Euro im Vorjahr 2021. Bei Versicherungsrückstellungen wurden 89,8 Milliarden Euro statt zuvor 99,3 Milliarden Euro neu gebildet. In Wertpapiere wurden 109 Milliarden Euro investiert, verglichen mit 134,7 Milliarden Euro zuvor. Dabei floss infolge der Zinswende erstmals seit Jahren wieder neues Vermögen in Rentenwerte. Die geringere Geldvermögensbildung resultiert einerseits aus der hohen Inflation und andererseits aus der Aufhebung der konsumbeschränkenden Coronaschutzmaßnahmen.

Roberta Günder

 

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