Die Pflegereform zielt darauf ab, die Pflege zu Hause zu stärken und Heimbewohner zu unterstützen. Die Reform bringt einige Verbesserungen für Pflegebedürftige, die zu Hause betreut werden. Ab nächstem Jahr erhalten sie höhere Pflegesätze, die um fünf Prozent steigen. Das Pflegegeld, über das die Betroffenen frei verfügen können, erhöht sich auf bis zu 947 Euro pro Monat. Es ist jedoch zu beachten, dass das Pflegegeld seit 2017 nicht mehr angepasst wurde, was zu einem Realwertverlust führt.

Das geplante Entlastungsbudget ist ein zentraler Bestandteil der Reform. Es kombiniert die Kurzzeit- und Verhinderungspflege und bietet Pflegebedürftigen mehr Flexibilität bei der Nutzung dieser Leistungen. Bisherige Höchstbeträge, die oft nicht ausgeschöpft wurden, werden zusammengefasst. Ab dem 1. Januar 2024 profitieren Eltern mit behinderten Kindern davon, während alle anderen bis Juli 2025 warten müssen.

Für Heimbewohner werden die Leistungszuschläge erhöht, wodurch der Eigenanteil der Pflegekosten sinkt. Dies bietet eine gewisse Entlastung, aber die Beträge sind für viele immer noch zu hoch. Es wird erwartet, dass trotz der Reform mehr Heimbewohner Sozialhilfe beantragen müssen.

Die langfristige Finanzierung der Pflege bleibt eine offene Frage. Die Pflegekosten steigen weiter, während die Zahl der Beitragszahler aufgrund des demografischen Wandels abnimmt. Die Reform stabilisiert die Finanzlage der Pflegekasse nur bis 2025. Es wird nach neuen Finanzierungsmodellen gesucht, einschließlich der Möglichkeit, mehr Steuermittel für die Pflege bereitzustellen.

Die Reform wird durch die Erhöhung der Pflegebeiträge finanziert. Ab dem 1. Juli steigt der allgemeine Beitragssatz um 0,35 Prozentpunkte auf 3,4 Prozent. Kinderlose werden stärker belastet, während Eltern mit mehreren Kindern niedrigere Beiträge zahlen. Diese Differenzierung wurde durch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts vorgeschrieben, das besagt, dass Eltern mit vielen Kindern besser gestellt werden müssen.

Es ist anzumerken, dass die Reform als "Reförmchen" kritisiert wird, da sie grundlegende Probleme nicht löst und viele Punkte offenlässt. Die langfristige Finanzierung der Pflege und die Umsetzung weiterer geplanter Maßnahmen bleiben Herausforderungen für die Zukunft.