ApoRisk® auf Facebook ApoRisk® auf X
  • 22.12.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute sind spürbarer Reformbruch, Teamkonflikte, BtM-Formalia
    22.12.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute sind spürbarer Reformbruch, Teamkonflikte, BtM-Formalia
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Ein Tagesbild, das Reformbruch, Teamdynamik, BtM-Verantwortung und Supplementerwartungen als gemeinsame Belastungslinie für Reserve, Ab...

Für Sie gelesen

Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:

ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute sind spürbarer Reformbruch, Teamkonflikte, BtM-Formalia

 

Wenn Politiksignale, Arbeitsrealität und Prüflogik zugleich drücken, kippt Stabilität nicht spektakulär, sondern in kleinen Alltagsschritten mit echten Kostenfolgen.

Stand: Montag, 22. Dezember 2025, um 17:52 Uhr

Apotheken-News: Bericht von heute

Heute verdichten sich vier Linien zu einem Muster, das im Alltag sofort spürbar wird: Erstens wird der Abstand zwischen Koalitionsversprechen und Reformpaket als Vertrauenslücke gelesen, weil Regeln schneller kommen als die wirtschaftliche Stütze, die Personalbindung und Investitionsmut trägt. Zweitens zeigt der Blick in Teams, wie schnell Generationsbilder zu Konfliktenergie werden, wenn Standards für Pünktlichkeit, Erreichbarkeit und Übergaben nicht klar genug gesetzt sind und die Verdichtung der Saison jede Unschärfe teurer macht. Drittens rückt die BtM-Ordnung in den Vordergrund, weil arztbezogene Verantwortung und saubere Kennzeichnung in Gemeinschaftsstrukturen nicht optional sind, sondern die Voraussetzung, dass Prüfungen nicht in Reibung, Verzögerung und Haftungsnähe kippen. Viertens wirkt das scheinbar harmlose Supplementthema als Risikoübersetzer: Erwartungen aus Sport und Selbstoptimierung treffen auf Grenzen von Aussage, Verträglichkeit und Interaktionslogik, und genau dort entstehen Fehlinterpretationen, die Reputation und Gesprächslagen belasten. Der gemeinsame Nenner ist nicht Drama, sondern Reserve: Wo Reserve fehlt, werden Verfahren, Teamkultur und Formulare zu Kostenstellen.

 

Koalitionsversprechen zum Fixum, Reformpaket ohne Geld, Betriebsrisiko wächst

Nach der Bundestagswahl im Februar 2025 schien der Korridor offen: Union und SPD steuerten aufeinander zu, und im Entwurf des Koalitionsvertrags von Anfang April stand plötzlich eine Honorarzeile, die in vielen Betrieben als Wendepunkt gelesen wurde. Fixum einmalig anheben, Versorgung in der Fläche gezielt stärken, dazu ein Korridor, der ländliche Standorte ausdrücklich nennt. Solche Sätze wirken wie ein Vertrag über Zeit: Wer heute Personal bindet, investiert in Räume und Technik, plant in Quartalen und Jahren, nicht in Newszyklen. Genau deshalb ist der Bruch so hart, wenn aus einem Versprechen ein Paket wird, das vor allem Regeln bewegt, aber die Liquiditätslinie nur vage lässt.

Im Alltag entsteht daraus kein „politisches Ärgernis“, sondern eine betriebliche Rechenfrage. Personalkosten laufen weiter, Sachkosten laufen weiter, und zugleich wachsen Erwartungen an zusätzliche Aufgaben, die in vielen Köpfen längst als selbstverständlich gelten: mehr Prävention, mehr strukturierte Beratung, mehr Impfen, mehr Medikationslogik. Das Verfahren kann all das in Worte gießen, aber die Tragfähigkeit zeigt sich an der Stelle, an der Gehälter überwiesen, Rechnungen beglichen und Dienste besetzt werden. Wenn die finanzielle Stärkung nicht als klarer, zeitnaher Mechanismus kommt, wird jede zusätzliche Pflicht zum Multiplikator für Stress, weil sie in denselben Stunden stattfinden muss.

Das Reformpaket wirkt dabei zweigeteilt, und genau diese Zweiteilung ist eine Systemfalle. Auf der einen Seite die großen Paragrafenräume, etwa rund um § 129 SGB V, Austauschregeln und pharmazeutische Dienstleistungen; auf der anderen Seite kleinteiligere Baustellen, die trotzdem schwere Ketten auslösen, weil sie in Abläufe greifen: Zweigapotheken, Experimentierräume bei Vertretungsmodellen, neue Abgabeoptionen ohne klassisches Rezept. Jede einzelne Regel kann man technisch erklären. Entscheidend ist, was sie im Tageslauf auslöst: mehr Prüfstellen, mehr Dokumentation, mehr Grenzfälle, mehr Konflikte an der Kasse und am Telefon.

Wenn ein Berufsstand „Scherbenhaufen“ sagt, ist das als Tonlage angreifbar. Als Signal ist es jedoch verständlich: Die Diskrepanz zwischen Koalitionsvertrag und Regierungsentwurf wird als Vertrauenslücke gelesen, nicht als Detailstreit. Vertrauen ist im Betrieb nicht Pathos, sondern Planbarkeit. Eine Zusage, die im April wie eine Richtung klang, kann im Dezember wie ein Rückzug wirken, gerade wenn die Reform gleichzeitig neue Aufgabenräume beschreibt. Daraus entsteht der Eindruck, man solle liefern, bevor die Basis gesichert ist.

Hinzu kommt ein Wahrnehmungsproblem, das im politischen Raum gern unterschätzt wird: Zeit ist nicht neutral. Ein Verfahren, das „später“ klärt, bedeutet im Betrieb „weiter durchhalten“. Und Durchhalten ist in einem Markt mit dünnen Margen keine Tugend, sondern ein Kostenrisiko. Wer in einer belasteten Woche eine Stelle nicht nachbesetzen kann, verliert nicht nur Arbeitskraft, sondern Routine, Fehlervermeidung und Ruhe. Daraus werden Ketten: längere Wartezeiten, rauere Gesprächslagen, höhere Krankheitsquote im Team. Das ist kein Alarmismus, sondern die typische Logik, wenn Reserve fehlt.

Die Reformdebatte berührt damit eine Grundordnung: Wer trägt die Verantwortung für Versorgungssicherheit, und wie wird sie finanziert? Wenn die Politik Versorgung als Staatsauftrag bezeichnet, muss sie zugleich akzeptieren, dass Staatsauftrag ohne betriebliche Stabilität nur ein Satz bleibt. Hier liegt die eigentliche Verhandlungslinie: nicht „mehr oder weniger Regel“, sondern „Regel plus Tragfähigkeit“. Wenn diese Kopplung ausbleibt, wird das Paket im Vollzug zur Belastungsprobe, selbst wenn einzelne Instrumente fachlich sinnvoll sein mögen.

Ein zweiter Punkt ist die Verfahrensarchitektur selbst. Sobald ein Entwurf im Kabinett beschlossen ist, verschiebt sich Macht in den parlamentarischen Raum. Ab da entscheidet nicht mehr die Formulierung im Ministerium allein, sondern wer Ausschüsse, Änderungsanträge und Fristen beherrscht, und wer die Konfliktkosten im Betrieb glaubhaft macht. Das ist die Stelle, an der Interessenvertretung nicht nur protestieren, sondern in präzise Korrekturen übersetzen muss: welche Norm, welche Folge, welche Unschärfe. Ohne diesen Übersetzungsakt bleibt Empörung ein Geräusch, das zwar mobilisiert, aber nicht repariert.

Am Ende steht eine nüchterne Beobachtung: Ein Honorarversprechen erzeugt eine Erwartung, die nicht einfach verdampft. Wenn die wirtschaftliche Stärkung ausbleibt, bleibt die Erwartung als Druck im System, und der Druck sucht sich dann Ventile: weniger Investition, weniger Personalbindung, mehr Schließungen, mehr Ausweichlogiken. Das ist die zerstörerische Potenz, von der im Rohmaterial die Rede ist. Nicht weil die Reform per se „böse“ wäre, sondern weil sie ohne Stütze in eine Phase fällt, in der Betriebe bereits am Limit arbeiten.

Und genau deshalb ist das Thema betriebsnah: Es geht nicht um Gewinner und Verlierer in Talkshows, sondern um die Frage, ob die politische Ordnung die operative Ordnung noch erreicht. Februar 2025 war Hoffnung als Signal. Dezember 2025 ist die Stunde der Vollzugstauglichkeit. Zwischen beiden Daten liegt ein Vertrauensraum, der jetzt entschieden wird.

 

Generationenmix im Team, Erwartung an Arbeitsmoral, Führung als Ordnung

Wenn kurz vor Weihnachten Generationen aufeinandertreffen, klingt „Gen Z gegen Boomer“ wie ein fertiges Drama. Im Betrieb ist es meist viel weniger filmisch und viel mehr Routine: Schicht beginnt, Kundschaft kommt, Systeme laufen, Fragen stapeln sich. Unterschiedliche Jahrgänge bringen unterschiedliche Selbstbilder in die gleiche Situation, und genau dort entstehen Reibungen – nicht weil eine Seite „schlecht“ ist, sondern weil Standards unausgesprochen bleiben. Unpünktlichkeit ist dann kein Charakterurteil, sondern eine Friktion im Dienstplan. „Handy in der Hand“ ist dann kein Moralthema, sondern eine Frage, wann Aufmerksamkeit geteilt werden darf.

Das Rohmaterial zeigt einen wichtigen Hebel: Führung wirkt nicht über große Reden, sondern über konsequente Übersetzung von Erwartungen. Wenn eine Leitung früh vermittelt, dass Perspektivwechsel zum Zusammenarbeiten gehört, sinkt Konfliktenergie, weil Verhalten weniger als Angriff, mehr als Unterschied verstanden wird. Entscheidend ist dabei nicht Harmonie als Ziel, sondern Klarheit als Schutz. Klarheit ist die unspektakuläre Form von Sicherheit: Wer weiß, was im Team als pünktlich gilt, wie Übergaben laufen und wann Kommunikation außerhalb der Schicht erwartet wird, muss weniger interpretieren und weniger kränken.

Gleichzeitig darf das Thema nicht in Stereotype kippen. „Arbeitsmoral der Älteren“ versus „Flexibilität der Jüngeren“ ist eine Erzählung, die schnell bequem wird, aber wenig erklärt. In Wirklichkeit sind es oft Strukturfragen: Wer hat welche Aufgabenlast, wer hat welche Verantwortung, welche Fehlerkosten entstehen, wenn Abläufe nicht eingehalten werden. Dort wird Generationenunterschied plötzlich messbar – nicht als Gefühl, sondern als Folge. Wenn eine Übergabe misslingt, wird der nächste Schritt teurer, weil er doppelt gemacht werden muss. Das ist der Punkt, an dem Leitung nicht psychologisieren muss, sondern Prozesse ordnen.

Für den Betrieb wird das Thema relevant, weil es eine Führungsressource bindet, die ohnehin knapp ist. Personal ist nicht nur Kopfzahl, sondern Teamfähigkeit unter Druck. Wenn Konflikte sich häufen, steigt Fluktuationsrisiko, Einarbeitung wird häufiger, Routine bricht schneller. In einem Markt, der ohnehin über Fachkräftemangel klagt, ist jede unnötige Reibung eine stille Kostenstelle. Und genau deshalb ist „Zusammenarbeit“ kein Soft-Thema, sondern eine Frage, ob der Betrieb seine Qualität stabil halten kann.

Interessant ist auch die Zeitdimension: In stressigen Wochen werden Unterschiede sichtbarer. Wer in ruhigen Phasen tolerant ist, wird in Spitzenzeiten schnell schärfer. Das erklärt, warum „kurz vor Weihnachten“ als Aufhänger funktioniert: Nicht weil Feiertage magisch wären, sondern weil Verdichtung die Toleranz senkt. Leitung kann das nicht wegreden, aber sie kann es einpreisen, indem sie Standards und Puffer so organisiert, dass Konflikte nicht eskalieren müssen.

Die pragmatische Ordnungsfrage lautet: Wo sind Unterschiede erlaubt, und wo nicht? Stil kann verschieden sein, aber Verlässlichkeit muss gleich bleiben. Wer das sauber trennt, nimmt dem Generationenmythos den Sprengstoff. Dann wird „jünger“ nicht als Störfaktor erlebt, sondern als andere Lernlogik, und „älter“ nicht als Bremsklotz, sondern als Erfahrungsstabilität. Das ist nicht Romantik, sondern Betriebsökonomie: Unterschiedliche Stärken werden erst dann nutzbar, wenn die Regeln für Zusammenarbeit robust sind.

Am Ende bleibt eine betriebsnahe Wahrheit: Konfliktpotenzial entsteht nicht automatisch aus Geburtsjahren, sondern aus unausgesprochenen Erwartungen. Die Leitung im Rohmaterial macht genau das sichtbar, indem sie Perspektivenwechsel als Standard setzt. In einem Jahr, in dem Reformen, Lieferlagen und Kostendruck ohnehin Spannung erzeugen, ist diese Form von Ordnung keine Nebensache, sondern ein Stabilitätskern.

 

BtM-Formulare in Gemeinschaftspraxen, Arztbezug bleibt Pflicht, Prüf- und Haftungsrisiko

Die scheinbar kleine Frage, ob in einer Gemeinschaftspraxis „eigene“ BtM-Formulare notwendig sind, ist im Vollzug eine große Frage, weil sie Verantwortung eindeutig zuordnet. Die Bundesopiumstelle beantwortet sie in ihren FAQ klar: BtM-Verordnungen sind arztbezogen. Das ist mehr als Formalismus, denn es schützt Nachvollziehbarkeit. Nachvollziehbarkeit ist im BtMG-Kontext kein Luxus, sondern die Voraussetzung, dass Kontrolle nicht in Willkür kippt. Wer unterschreibt, muss identifizierbar sein, und wer verordnet, muss eigenverantwortlich handeln – unabhängig von Praxisform oder Stempelroutine.

Gerade in Gemeinschaftspraxen entsteht leicht ein trügerischer Komfort: Ein gemeinsamer Kassenstempel, ein gemeinsamer Empfang, ein gemeinsames Formularverständnis. Die Klarstellung zieht hier eine Grenze: Der Stempel der Praxis kann genutzt werden, aber die verordnende Person muss kenntlich sein. Damit wird ein Organisationsmodell anerkannt, ohne die persönliche Verantwortungsachse zu verwässern. In der Praxis ist das eine typische Schnittstelle zwischen Medizinbetrieb und Abgabeprozess, an der Fehler nicht laut knallen, sondern als Retax- oder Prüfproblem zurückkehren.

Die Haftungslogik ist dabei zweifach. Erstens: formale Ordnung. BtM-Rezepte sind codiert und der verordnenden Person zugeordnet; die arztbezogene Nutzung ist Pflicht, auch für angestellte Ärztinnen und Ärzte. Zweitens: dokumentierte Eigenverantwortung. Verbleibnachweise, Zuordnung, Unterschrift, Vertretungsvermerke – das sind keine Nebensätze, sondern die Kette, die im Zweifel schützt. § 2 Absatz 1 BtMVV markiert zudem den Rahmen für Praxisbedarf bei bestimmten Betäubungsmitteln und benannten Ausnahmen, was die Sensibilität im Umgang zusätzlich erhöht.

Für den Betrieb entsteht daraus ein Prüf- und Haftungsrisiko, das weniger mit „Misstrauen“ zu tun hat als mit Fehlerfolgen. Ein BtM-Formular, auf dem die verordnende Person nicht klar erkennbar ist, erzeugt Unschärfe. Unschärfe ist in diesem Bereich Gift, weil sie Rückfragen, Verzögerungen und Dokumentationsnacharbeit produziert. Gleichzeitig sind Gesprächslagen hier besonders anspruchsvoll: Schmerzpatienten und chronische Verläufe lassen wenig Raum für Diskussionen über Formalien. Genau deshalb muss die formale Ordnung so stabil sein, dass sie im Alltag nicht ständig neu verhandelt werden muss.

Die Klarstellung der Bundesopiumstelle ist auch ein Signal an Praxisorganisationen: Gemeinschaft ist kein Freifahrtschein für kollektive Verantwortungsdiffusion. Jede ärztliche Person muss im BtMG-Sinn eigenverantwortlich handeln, auch wenn die Praxis als Marke nach außen geschlossen auftritt. Dieser Unterschied wird in vielen Alltagsprozessen gern übersehen, weil er unbequem ist. Im BtM-Kontext ist er jedoch systemtragend, weil er die Personalisierung von Verantwortung dort festhält, wo sie hingehört.

Für den Abgabeprozess bedeutet das: Prüfhandlungen bleiben sachlich, aber sie brauchen eine klare Grundlage. Wenn Name, Berufsbezeichnung und Unterschrift vollständig sind, wird aus einem sensiblen Vorgang ein routinierter Vorgang. Wenn es unklar wird, steigt der Aufwand in genau der Phase, in der Teams ohnehin unter Last arbeiten. Das ist der betriebliche Kern: Fehlerkosten entstehen nicht erst durch Sanktionen, sondern durch Zeitverlust, Stress und Eskalation in Situationen, die eigentlich reibungslos laufen müssten.

Hinzu kommt der Aspekt der Vertretung. Im Vertretungsfall sind bestimmte Vermerke erforderlich, und auch das ist kein „Bürokratie-Spiel“, sondern eine klare Markierung, wer wofür steht. Wer das sauber handhabt, schützt nicht nur sich, sondern auch die Patientensicherheit, weil klare Verantwortungszuordnung die Grundlage für Rückfragen und Korrekturen ist. In Zeiten, in denen Praxisstrukturen größer, komplexer und arbeitsteiliger werden, wächst der Wert solcher Klarstellungen.

Der Nutzen des Themas liegt deshalb in seiner Alltagsschärfe: Ein Satz in einer FAQ kann im Betrieb entscheiden, ob Prozesse ruhig laufen oder ob kleine Unschärfen zu großen Reibungen führen. Genau so sieht Regelwirklichkeit aus. Nicht als Schlagzeile, sondern als stabile Kette aus Zuordnung, Dokumentation und Verantwortung.

 

Sport-Supplements im Alltag, Magnesium-Erwartungen treffen Beratung, Haftungsgrenzen werden scharf

Auf den ersten Blick wirkt Magnesium wie ein klassisches Gesundheitsthema, schnell erzählt und schnell abgeheftet. Im Betrieb ist es jedoch ein typisches Grenzthema, weil es Erwartungen bündelt: Sport, Leistung, Müdigkeit, Krämpfe, Regeneration – alles in einem Gespräch. Genau hier entstehen Risiken, wenn Menschen Supplemente wie ein einfaches „Mehr hilft mehr“ behandeln und Beratung als Bestätigung missverstehen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung benennt Referenzwerte und betont den Bezug zu einer ausgewogenen Ernährung; gleichzeitig ist der Markt voller Kurzversprechen, die in Alltagssprache schnell größer klingen, als sie fachlich gedeckt sind.

Für den Betrieb ist die zentrale Frage nicht, ob Magnesium „gut“ oder „schlecht“ ist, sondern wie Aussagen sauber begrenzt werden. Das beginnt bei einem simplen Mechanismus: Nahrungsergänzung ist kein Arzneimittel. Dieser Unterschied ist im Gespräch oft unsichtbar, aber in der Haftungslogik relevant, weil Erwartungen an Wirkung und Sicherheit anders gelesen werden. Wenn Kundschaft sportbedingt unter Druck steht, entsteht zudem eine zweite Dynamik: Symptome werden leistungsbezogen interpretiert, nicht medizinisch. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Warnsignale übersehen werden und dass Beratung in eine Richtung gezogen wird, die sie nicht tragen sollte.

Das Rohmaterial enthält viele Zahlen und Studienverweise; als betrieblicher Risikopunkt ist jedoch wichtiger, was daraus im Gespräch wird. Wenn jemand fragt, ob Sport „mehr braucht“, steckt darin häufig die Hoffnung auf eine schnelle Lösung. In dieser Hoffnung liegt der Beratungsdruck. Der sichere Weg ist, das Gespräch auf Grundsätze zu ziehen: Ernährung, Gesamtkontext, Begleitmedikation, Vorerkrankungen, und die Frage, ob überhaupt ein plausibler Mangel vorliegt. Ein Magnesiummangel ist laut vielen Übersichten bei ausgewogener Ernährung selten, kann aber bei bestimmten Konstellationen auftreten – und genau diese Konstellationen sind die Stelle, an der Abgrenzung wichtig wird.

Hier liegen auch Interaktions- und Verträglichkeitsrisiken. Nicht jedes Präparat passt zu jedem Magen, nicht jede Kombination passt zu jeder Medikation, und nicht jede Erwartung passt zu einer seriösen Aussage. Der Betrieb schützt sich, wenn er Wirkungserzählungen vermeidet und stattdessen Kriterien betont: Was wird eingenommen, seit wann, mit welchen Arzneimitteln, welche Beschwerden, welche Warnzeichen. Das ist keine Anweisungsschablone, sondern eine Haftungsbremse, weil sie das Gespräch vom Wunsch zur Struktur führt.

Ein weiterer Punkt ist die Saisonlogik. Sport ist nicht nur Sommer, und „Schwitzen“ ist nicht nur Hitze; viele Menschen trainieren ganzjährig, und damit taucht das Thema auch in Phasen auf, in denen Teams ohnehin verdichtet arbeiten. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Beratung abgekürzt wird. Abkürzung ist hier riskant, weil sie im Nachhinein als „Empfehlung“ interpretiert werden kann, selbst wenn nur ein allgemeiner Hinweis gemeint war. Deshalb ist das Thema prädestiniert für eine betriebliche Risikorubrik: Es ist häufig, es wirkt harmlos, und genau das macht es haftungsnah.

Das Thema gehört damit zur Linie Gesundheit, Vorsorge und Sicherheit, aber eben nicht als Ratgeberstück, sondern als Risikoübersetzung: Erwartungsdruck trifft Marktversprechen trifft Abgrenzungspflicht. Wer hier sauber bleibt, schützt Kundschaft und Team. Wer hier zu weit geht, produziert nicht nur ein mögliches Gesundheitsrisiko, sondern auch ein Reputationsrisiko, weil sich Enttäuschung bei Nahrungsergänzung schnell in Misstrauen verwandelt.

Die strukturelle Pointe ist: Je mehr das System in Richtung Selbstoptimierung spricht, desto häufiger müssen Betriebe Grenzen sprachlich setzen. Grenzen sind kein Nein-Sagen aus Prinzip, sondern die Form, in der Verantwortung sichtbar bleibt. Magnesium ist in diesem Sinn ein kleines Thema mit großer Alltagskante: Es zeigt, wie schnell Gesundheitsthemen in Haftungsnähe rutschen, wenn Erwartungen größer sind als Evidenz und wenn Gesprächszeit knapper ist als die Komplexität des Einzelfalls.

An dieser Stelle fügt sich das Bild.

Zwischen Versprechen und Vollzug liegt eine Zone, in der nicht Worte entscheiden, sondern die Tragfähigkeit der Ordnung. Wenn Regeln wachsen, ohne dass Zeit, Personal und Ruhe mitwachsen, werden kleine Abweichungen zu großen Reibungen. Dann zählt nicht, wer am lautesten recht hat, sondern wer die Kette aus Verantwortung, Prozess und Gesprächslage stabil hält.

Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt. Wenn Stabilität nur noch behauptet wird, beginnt sie im Alltag zu bröckeln, lange bevor sie politisch eingeräumt wird. Der Maßstab ist nicht die Schlagzeile, sondern der Moment, in dem eine Übergabe misslingt, ein Formular unklar bleibt oder ein Versprechen als Vertagung verstanden wird. Genau dort entscheidet sich, ob Versorgung als Auftrag ernst gemeint ist oder nur als Text. Und genau dort entsteht die stille Frage, wie viel System noch im Betrieb ankommt.

Journalistischer Kurzhinweis: Themenprioritäten und Bewertung orientieren sich an fachlichen Maßstäben und dokumentierten Prüfwegen, nicht an Vertriebs- oder Verkaufszielen. Heute fällt auf, wie Reformsignale, Teamspannung und Prüfordnung denselben Kern berühren, nämlich Reserve und Verantwortungszuordnung.

 

Zurück zur Übersicht

  • Pharmarisk® OMNI: Die Allrisk-Police zu Fixprämien
    Pharmarisk® OMNI: Die Allrisk-Police zu Fixprämien
    Allgefahrenschutz online berechnen und beantragen

Wir kennen Ihr Geschäft, und das garantiert Ihnen eine individuelle und kompetente Beratung.

Sie haben einen Beruf gewählt, der weit mehr als reine Erwerbstätigkeit ist. Sie verfolgen im Dienste der Bevölkerung hohe ethische Ziele mit Energie, fachlicher Kompetenz und einem hohen Maß an Verantwortung. Um sich voll auf Ihre Aufgabe konzentrieren zu können, erwarten Sie die optimale Absicherung für die Risiken Ihrer Berufsgruppe.

Sie suchen nach Möglichkeiten, Ihre hohen Investitionen zu schützen und streben für sich und Ihre Angehörigen nach einem angemessenen Lebensstandard, auch für die Zukunft.

  • Die PharmaRisk® FLEX
    Die PharmaRisk® FLEX
    Eine flexible Versicherung für alle betrieblichen Gefahren
Nutzen Sie unsere Erfahrung und rufen Sie uns an

Unter der kostenfreien Telefonnummer 0800. 919 0000 oder Sie faxen uns unter 0800. 919 6666, besonders dann, wenn Sie weitere Informationen zu alternativen Versicherern wünschen.

Mit der ApoRisk® FirmenGruppe steht Ihnen ein Partner zur Seite, der bereits viele Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland zu seinen Kunden zählen darf. Vergleichen Sie unser Angebot und Sie werden sehen, es lohnt sich, Ihr Vertrauen dem Versicherungsspezialisten für Ihren Berufsstand zu schenken.

  • Die PharmaRisk® CYBER
    Die PharmaRisk® CYBER
    Eine einzige Versicherung für alle Internetrisiken