ApoRisk® auf Facebook ApoRisk® auf X
  • 18.12.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute sind Versandregeln im Wandel, Honorarverhandlungen unter Druck, Verantwortung in Verbünden
    18.12.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute sind Versandregeln im Wandel, Honorarverhandlungen unter Druck, Verantwortung in Verbünden
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Wenn Versandqualität, Honorarverhandlungen und Filialkontrolle zugleich schärfer werden, entscheidet Prozessordnung darüber, ob Betrieb...

Für Sie gelesen

Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:

ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute sind Versandregeln im Wandel, Honorarverhandlungen unter Druck, Verantwortung in Verbünden

 

Zwischen verschärfter Logistikpflicht, offener Vergütungsfrage und neuen Kontrollanforderungen entscheidet sich, ob Betriebe Ordnung gewinnen oder Reibung tragen.

Stand: Donnerstag, 18. Dezember 2025, um 19:02 Uhr

Apotheken-News: Bericht von heute

Der Tag verdichtet zentrale Strukturfragen: Verschärfte Versandvorgaben zwingen Apotheken, Logistik und Haftung enger zu führen, während die offene Honorararchitektur Verhandlungen in den Vordergrund rückt und neue Kontrollpflichten für Filialstrukturen Führung und Nachweis neu ordnen. Für Betriebe entsteht daraus ein Gleichzeitigkeitseffekt, der Prozesse bindet und Reserven fordert, ohne dass Entlastung greifbar wird. Entscheidend ist, ob Organisation, Vergütung und Verantwortung zusammengeführt werden, damit Qualität nicht zur Zusatzlast wird, sondern verlässlich trägt im Gesamtbild.

 

Arzneimittelversand wird strenger, Temperaturkontrolle wird Pflicht, Apotheken müssen Logistik und Haftung neu ordnen

Dass der Versand von Arzneimitteln im Alltag längst nicht mehr nur Randgeschäft ist, hat die Regulierung über Jahre still mitgeschleppt. Jetzt wird nachgeschärft, und zwar dort, wo es für Apotheken nicht abstrakt, sondern unmittelbar betrieblich wird: bei Temperaturführung, Verantwortlichkeit und Nachweisfähigkeit entlang der Transportkette. Verschärfte Vorgaben zur Temperaturkontrolle klingen auf Papier zunächst wie ein Qualitätsversprechen. In der Praxis sind sie ein Organisationsauftrag, der Prozesse, Verträge, Dokumentation und Risikoteilung neu vermisst. Der entscheidende Punkt ist nicht, dass Temperatur wichtig wäre, sondern dass sie im Versand nicht mehr als „best effort“ verstanden werden soll, sondern als kontrolliertes System mit klaren Zuständigkeiten.

Für Apotheken bedeutet das: Wer versendet, muss die Schnittstelle zu Logistikdienstleistern anders behandeln als bisher. Das beginnt bei der Auswahl und endet nicht bei der Abholung, sondern reicht in die Anforderungen an Überwachung, Reaktion auf Abweichungen und die Frage, wie Nachweise geführt werden. Sobald temperaturgeführte Sendungen nicht mehr nur als Verpackungs- und Kühlmittelthema gelten, sondern als übergreifende Pflicht zur Kontrollkette, wird aus dem Versand ein Compliance-Prozess. Gerade bei saisonalen Spitzen, bei langen Laufzeiten und bei Übergabepunkten steigt das Risiko, dass die Kette an Stellen reißt, die außerhalb der Apotheke liegen, deren Folgen aber in der Apotheke landen. Das ist die eigentliche Verschärfung: Verantwortung bleibt, auch wenn die operative Ausführung delegiert ist.

Ein weiterer Effekt liegt in der Vertragslogik. Wenn Verträge mit Logistikunternehmen ausdrücklich gefordert werden, verschiebt sich die Risikofrage vom bloßen „Dienstleister beauftragt“ hin zu „Pflichten konkret verteilt“. Apotheken müssen dann nicht nur Preise und Laufzeiten verhandeln, sondern Zuständigkeiten für Temperaturführung, Messpunkte, Alarmierung und Abweichungsmanagement. Das macht viele Standardverträge zu dünn, weil sie typischerweise Transportleistung beschreiben, aber nicht die Qualitäts- und Reaktionspflichten auf dem Niveau, das bei Arzneimitteln erforderlich wird. Gleichzeitig entsteht ein betrieblicher Druck: Wer rechtssicher arbeiten will, braucht Standards, die im Alltag funktionieren, auch wenn Personal knapp ist und Sendungsvolumen schwankt.

Dazu kommt die ordnungsrechtliche Dimension. Wenn der Versandhandel nicht nur über Pflichten gesteuert wird, sondern auch über eine Ordnungswidrigkeit als Sanktionsrahmen, ändert sich das Risikoprofil. Das ist keine juristische Fußnote, sondern eine Managementfrage. Denn eine Pflicht ohne Sanktion ist oft ein Qualitätsideal, eine Pflicht mit Sanktion ist ein Steuerungsinstrument. Für Apotheken heißt das: Es reicht nicht, im guten Glauben zu handeln. Es muss belegbar sein, dass angemessene Prozesse existieren, dass sie umgesetzt werden und dass Abweichungen nicht nur festgestellt, sondern bearbeitet werden. Genau an dieser Stelle wird Dokumentation zur zweiten Realität des Betriebs, die parallel zur Versorgung laufen muss.

Aus Sicht der Versorgungssicherheit steckt in der Verschärfung eine klare Intention: Patientinnen und Patienten sollen beim Versand nicht das Risiko der Kette tragen. Für Apotheken ergibt sich daraus aber ein Spannungsfeld zwischen Versorgungsauftrag und kaufmännischer Tragfähigkeit. Zusätzliche Mess- und Nachweispflichten kosten Zeit, Material und organisatorische Kapazität. Sie sind nur dann stabil zu stemmen, wenn Prozesse nicht improvisiert, sondern standardisiert werden. Gleichzeitig darf Standardisierung nicht zu einem bürokratischen Block werden, der den Versand unpraktikabel macht. Die Kunst liegt darin, dass Qualität nicht als Zusatzschicht aufgesetzt wird, sondern als integrierter Ablauf, der in der täglichen Taktung tragbar bleibt.

Am Ende entscheidet sich an diesem Thema, ob Versand in Apotheken künftig als normaler Versorgungspfad mit klarer Qualitätskette verstanden wird oder als Sonderbetrieb, der ständig in Grenzfragen läuft. Strengere Temperaturkontrolle ist dabei weniger Technik als Führungs- und Organisationsarbeit. Wer den Versand betreibt, muss die Logistik als Teil des eigenen Qualitätsmanagements behandeln, nicht als ausgelagerte Blackbox. Die Verschärfung ist damit ein Signal: Regulatorisch wächst die Erwartung, dass Apotheken nicht nur Arzneimittel abgeben, sondern auch die Lieferrealität beherrschen, die sie selbst mit gestalten.

 

Verhandlungslösung wird gelobt, Fixum bleibt offen, Apotheken sollen Risiko tragen und zugleich Ergebnis liefern

Die Idee, das Honorar stärker in einen verhandelbaren Rahmen zwischen Apotheken und Krankenkassen zu legen, wirkt auf den ersten Blick pragmatisch. Sie knüpft an ein Motiv an, das in vielen Reformdebatten auftaucht: Wer Versorgung organisiert, soll mehr Gestaltungsspielraum bekommen, und wer bezahlt, soll mehr Steuerungsmöglichkeiten erhalten. Doch im Apothekenalltag ist Verhandlung nicht nur ein Instrument, sondern auch ein Risiko. Verhandlungen brauchen Machtbalance, Zeit, Daten und Durchhaltefähigkeit. Genau hier liegt die empfindliche Stelle, denn viele Betriebe erleben ihre Lage nicht als verhandlungssicher, sondern als dauerhaft angespannt, mit schmaler Sicherheitsmarge und hoher Verpflichtungsdichte.

Wenn ein Akteur das Modell als zufriedenstellender bewertet als frühere Varianten, ist das ein wichtiges Signal, weil es zeigt, dass sich die Konstruktion bewegt. Gleichzeitig bleibt die offene Frage, ob der Kernkonflikt damit gelöst wird oder nur verschoben: Die wirtschaftliche Basis der Betriebe. Wird das Fixum nicht mitgedacht, entsteht eine Lücke, die Verhandlungen nicht automatisch schließen können. Denn Verhandlung ist kein Ersatz für Grundstatik. Ein Betrieb kann über Details sprechen, wenn die Basis trägt. Trägt sie nicht, wird Verhandlung zur Dauerbelastung, die neben dem Tagesgeschäft läuft und die Ressourcen bindet, die im Betrieb ohnehin knapp sind.

Für Apotheken ist zudem entscheidend, dass Honorar nicht nur „Geld“ ist, sondern die Abbildung einer Verantwortung. Je mehr Aufgaben politisch und regulatorisch auf Betriebe verlagert werden, desto stärker muss sich das in einer verlässlichen Vergütungslogik spiegeln. Wenn die Reform an der Stelle, an der Betriebe Stabilität erwarten, offen bleibt, entsteht ein paradoxes Bild: Mehr Verantwortung soll organisiert werden, aber die Grundlage bleibt Gegenstand späterer Prozesse. Genau diese Zeitlogik frisst Vertrauen, nicht als Gefühl, sondern als betriebliche Kalkulation. Wer nicht weiß, wann und wie sich die Basis verändert, investiert defensiver, hält Personalentscheidungen zurück und vermeidet zusätzliche Verpflichtungen, selbst wenn sie fachlich sinnvoll wären.

Die Verhandlungslösung ist außerdem nicht neutral gegenüber Marktstrukturen. Große Verbünde, starke Standorte und betriebswirtschaftlich robuste Einheiten können in Verhandlungen anders auftreten als kleine Betriebe in dünn besiedelten Regionen. Wenn Honorar stärker verhandelt wird, wächst das Risiko, dass regionale Unterschiede und Machtasymmetrien die Ergebnisse prägen. Der Anspruch, flächendeckende Versorgung zu sichern, kollidiert dann mit einem Mechanismus, der Ergebnisse dort erleichtert, wo Verhandlungsmacht ohnehin vorhanden ist. Das kann man politisch abfedern, aber nur, wenn der Rahmen nicht nur verhandelbar ist, sondern auch einen harten Sockel enthält, der die Fläche stabilisiert.

Hinzu kommt die Frage nach Geschwindigkeit und Konfliktfähigkeit. Kassen verhandeln routiniert, Apotheken müssen parallel versorgen. Wenn Verhandlungsprozesse zäh werden, ist das für die eine Seite ein bekanntes Mittel, für die andere Seite eine zusätzliche Unsicherheit. Auch deshalb ist das Fixum als Basiselement so wichtig: Es verkürzt den Raum, in dem Unsicherheit betriebliche Substanz kostet. Ohne dieses Element entsteht die Gefahr, dass Verhandlungen nicht als Gestaltung, sondern als Warteschleife wahrgenommen werden, in der Betriebe weiter liefern, während das Ergebnis offen bleibt.

In der Summe steht hinter dem Modell eine ordnungspolitische Entscheidung: Soll Honorar über einen stabilen, klaren Pfad gesichert werden, oder soll es stärker in Aushandlung übergehen, mit allen Konsequenzen für Machtbalance, Tempo und regionale Gleichheit. Wer Verhandlungslösungen lobt, muss deshalb zugleich erklären, wie die Fläche geschützt wird. Und wer das Fixum offen lässt, darf sich nicht wundern, wenn Betriebe die Reform als halben Schritt lesen: als Verfahren, das Beweglichkeit verspricht, aber die Basissicherung vertagt. Genau an dieser Stelle entscheidet sich, ob Reformen als Entlastung oder als zusätzliche Verpflichtung ankommen.

 

Filialkontrolle wird verschärft, Inhaberpflichten wachsen, Apothekenverbünde müssen Führung und Nachweis neu strukturieren

Die Diskussion um Filialstrukturen wurde lange von der Frage dominiert, wie viel Flexibilität der Gesetzgeber zulassen will. Weniger im Fokus stand, wie stark sich Flexibilität in der Praxis nur dann tragen lässt, wenn Führung, Kontrolle und Verantwortung sauber organisiert sind. Wenn nun statt weitreichender Lockerungen eine zusätzliche Kontrollpflicht für Inhaberinnen und Inhaber mehrerer Standorte in den Entwürfen auftaucht, ist das ein klares Signal: Die Verantwortung soll nicht verwässern, sondern sichtbarer werden. Für Filialverbünde ist das kein Detail, sondern eine Strukturvorgabe, die in den Alltag hineinregiert, weil sie Rollen, Prozesse und Dokumentation neu sortiert.

Kontrollpflicht bedeutet im Kern: Inhaber sollen nicht nur formal verantwortlich sein, sondern auch praktisch so handeln, dass diese Verantwortung erkennbar und nachweisbar ist. In Betrieben mit mehreren Standorten entsteht damit ein Spannungsfeld zwischen Delegation und Haftung. Delegation ist betriebswirtschaftlich nötig, weil Leitung im Alltag verteilt werden muss. Haftung bleibt aber gebunden, weil die apothekenrechtliche Verantwortung nicht im gleichen Maß mitwandert. Wenn der Gesetzgeber diesen Punkt betont, wird die Frage nach der Führungsarchitektur plötzlich rechtlich relevant: Wer entscheidet was, wer prüft was, wer dokumentiert was, und wie wird aus Führung eine belastbare Kette, die auch dann funktioniert, wenn Personal wechselt oder ein Standort unter Druck gerät.

Für Apothekenverbünde ist das besonders anspruchsvoll, weil Filialbetrieb häufig genau dort eingesetzt wird, wo der Arbeitsmarkt eng ist oder wo die Fläche eine Präsenz erfordert, die ein einzelner Standort nicht abdecken kann. Filialstrukturen sind also oft eine Antwort auf Versorgungsrealität. Wenn gleichzeitig Kontrollpflichten steigen, wächst der Verwaltungs- und Führungsaufwand. Der Betrieb muss dann mehr Management leisten, ohne dass automatisch mehr Managementkapazität vorhanden ist. Inhaberinnen und Inhaber stehen vor der Aufgabe, Kontrollmechanismen zu schaffen, die nicht nur im Audit überzeugen, sondern im Alltag funktionieren. Denn Kontrollen, die nur auf dem Papier existieren, sind das Gegenteil von Sicherheit: Sie erzeugen Scheinsicherheit und erhöhen im Konfliktfall das Risiko, weil Abweichungen dann als Organisationsmangel gelesen werden.

Ein wichtiger Punkt ist die Kulturfrage. Kontrolle wird in Betrieben oft als Misstrauenssignal missverstanden. In einem Verbund ist sie aber vor allem eine Stabilitätsfrage: Standards, Abläufe und Verantwortungsgrenzen müssen so klar sein, dass sie nicht von einzelnen Personen abhängen. Gerade in Zeiten hoher Belastung sind klare Standards ein Schutz, nicht eine Schikane. Wenn der Gesetzgeber eine Kontrollpflicht formuliert, meint er im Kern die Fähigkeit des Betriebs, seine Qualität selbst zu sichern, ohne auf Zufall oder individuelle Stärke angewiesen zu sein. Das kann die Versorgungsqualität erhöhen, wenn es klug umgesetzt wird, kann aber auch Reibung erzeugen, wenn es als zusätzliche Bürokratieschicht obenauf gesetzt wird.

Für die Praxis bedeutet das, dass Verbünde ihre Führungs- und Dokumentationslogik stärker professionalisieren müssen. Dazu gehören klare Prüfpfade, nachvollziehbare Schulungs- und Einweisungsroutinen, definierte Eskalationswege und eine Dokumentation, die nicht jedes Detail erstickt, aber wesentliche Entscheidungen und Kontrollen sichtbar macht. Der Aufwand liegt weniger im einmaligen Aufbau als im laufenden Betrieb: Kontrolle muss wiederholbar und konsistent sein. Wenn Inhaber mehrere Standorte führen, muss die Kontrolle so gestaltet sein, dass sie nicht an der persönlichen Präsenz scheitert. Gleichzeitig darf sie nicht so mechanisch werden, dass sie am Ende nur noch Kästchen füllt und die eigentliche Qualitätsarbeit verdrängt.

Politisch ist diese Linie auch eine Antwort auf die Sorge, dass größere Strukturen die Verantwortung verdünnen könnten. Der Gesetzgeber setzt damit einen Gegenakzent: Wachstum ja, aber nicht ohne sichtbare Verantwortung. Für Apotheken ist das in der Wirkung ambivalent. Es kann Verbünde stabilisieren, weil klare Verantwortungsregeln Vertrauen schaffen. Es kann aber auch die Attraktivität von Filialmodellen mindern, wenn der zusätzliche Aufwand nicht in einem Rahmen landet, der wirtschaftlich tragbar bleibt. Entscheidend wird sein, ob die Pflicht so formuliert ist, dass sie Qualitätsziele stärkt, ohne Managementkapazität in einer Weise zu binden, die den Versorgungsauftrag selbst schwächt.

 

Rauschtrinken sinkt deutlich, Prävention wirkt sichtbar, Versorgung braucht Aufmerksamkeit jenseits der Statistik

Wenn weniger Kinder und Jugendliche wegen Alkoholvergiftung in Kliniken behandelt werden, ist das zunächst eine gute Nachricht. Sie signalisiert, dass Prävention, Aufklärung und möglicherweise auch veränderte Trinkmuster Wirkung entfalten. Gleichzeitig ist die Versuchung groß, aus sinkenden Zahlen eine Entwarnung abzuleiten. Genau hier liegt die sensible Grenze zwischen Statistik und Versorgung: Klinikfälle sind ein harter Indikator, aber nicht das ganze Bild. Zwischen riskantem Konsum, problematischen Mustern und akuten Vergiftungen liegen Grauzonen, die im Gesundheitswesen oft erst spät sichtbar werden. Eine sinkende Zahl stationärer Behandlungen kann deshalb sowohl ein Fortschritt sein als auch ein Hinweis darauf, dass sich Probleme in weniger sichtbare Bereiche verlagern.

Für Apotheken hat dieses Thema eine indirekte, aber reale Bedeutung. Jugendschutz, Beratung zu Risiken und frühe Ansprache sind nicht nur Aufgaben von Schulen und Ärzten. Apotheken sind häufig niedrigschwellige Orte, an denen Fragen zu Schlaf, Stress, Stimmung, Magenproblemen oder Hautauffälligkeiten auftauchen, die im Hintergrund auch mit Konsummustern zusammenhängen können. Wenn Prävention wirken soll, braucht sie Orte, an denen sie im Alltag andocken kann, ohne dass Jugendliche das Gefühl haben, unter Verdacht zu stehen. Die Stärke der Apotheke liegt hier nicht in Diagnose, sondern in Orientierung: Was ist noch normal, was ist riskant, welche Signale sollten ernst genommen werden, und wo gibt es Hilfe.

Die Zahlen zeigen zudem eine gesellschaftliche Dynamik: Trinkverhalten hängt nicht nur von Verfügbarkeit ab, sondern auch von Kultur, Gruppendruck, psychischer Lage und digitalen Einflüssen. Wenn sich die Öffentlichkeit auf sinkende Klinikzahlen fokussiert, kann der Blick auf die Faktoren verloren gehen, die weiterhin riskant bleiben. Dunkelziffern sind nicht nur ein statistisches Argument, sondern ein Versorgungsthema. Viele riskante Verläufe werden nicht hospitalisiert, sondern spielen sich in privaten Räumen ab, werden von Eltern aufgefangen oder bleiben unerkannt. Gerade deshalb bleibt Prävention eine Daueraufgabe, auch wenn die Trendlinie erfreulich ist.

Kampagnen, Wettbewerbe und sichtbare Aktionen können dabei wirken, weil sie Normen verändern. Sie schaffen Gesprächsanlässe und geben Jugendlichen eine Sprache, um sich abzugrenzen. Doch Prävention ist nur dann nachhaltig, wenn sie nicht als einmalige Aktion verpufft, sondern als wiederkehrendes Signal, das in Alltagssituationen anschlussfähig bleibt. Für Apotheken bedeutet das, dass Prävention nicht mit Plakaten beginnt, sondern mit Gesprächskompetenz, mit einem sicheren Umgang mit heiklen Themen und mit der Fähigkeit, ohne Moralton konkrete Hilfswege zu benennen. Das ist anspruchsvoll, weil es Zeit braucht und weil es in einer ohnehin belasteten Versorgungssituation leicht nach hinten rutscht.

Ein weiterer Aspekt ist die Verlagerung von Risiken. Wenn Alkoholmissbrauch sinkt, heißt das nicht automatisch, dass risikoreiches Verhalten insgesamt sinkt. Es kann sich verschieben, etwa hin zu anderen Substanzen, Mischkonsum oder kompensatorischen Mustern. Für die Versorgung ist das entscheidend, weil Präventionsstrategien sonst an der falschen Stelle feiern, während sich neue Risiken leise aufbauen. Eine stabile Präventionskultur muss deshalb nicht nur ein Thema adressieren, sondern die Mechanik dahinter: Umgang mit Druck, Grenzerfahrung, Zugehörigkeit, Überforderung. In diesem Sinn ist die gute Nachricht zugleich ein Auftrag, den Blick wach zu halten.

Für Apotheken in der Fläche ist das auch eine Frage der Rolle im Gemeinwesen. Wo andere Strukturen ausgedünnt werden, bleibt die Apotheke oft einer der letzten dauerhaft erreichbaren Gesundheitsorte. Das ist eine stille Stärke, die in Statistiken nicht auftaucht, aber in Prävention wirkt. Sinkende Klinikzahlen sind erfreulich, doch sie sind kein Endpunkt. Sie sind ein Zwischenstand, der zeigt, dass Engagement greift, und der zugleich daran erinnert, dass Prävention gerade dann fortgesetzt werden muss, wenn sie sichtbar erfolgreich ist.

 

An dieser Stelle fügt sich das Bild.

Drei Linien laufen zusammen und verstärken sich gegenseitig. Der Versand wird regulatorisch enger geführt, wodurch Organisation und Haftung präziser werden müssen. Die Honorarfrage bleibt offen und verlagert wirtschaftliche Spannung in Verhandlungen, während zugleich die Verantwortung in Filialstrukturen sichtbarer und prüfbarer wird. Was einzeln beherrschbar wirkt, entfaltet gemeinsam eine neue Dichte im Alltag.

Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt. Ordnung entsteht nicht aus zusätzlichen Pflichten, sondern aus klaren Pfaden, die Verantwortung tragfähig machen. Wenn Versandqualität, Vergütung und Führung gleichzeitig nachgeschärft werden, wächst der Bedarf an Stabilität schneller als die Kapazität, sie nebenbei zu erzeugen. Entscheidend ist, ob Regelsetzung Wirkung entfaltet, bevor Reibung zur Routine wird und Substanz kostet.

Journalistischer Kurzhinweis: Themenprioritäten und Bewertung orientieren sich an fachlichen Maßstäben und dokumentierten Prüfwegen, nicht an Vertriebs- oder Verkaufszielen. Der Zusammenhang zeigt, wie Versandpflichten, Vergütungsunsicherheit und Führungsverantwortung gemeinsam die tägliche Entscheidungsruhe beeinflussen.

 

Zurück zur Übersicht

  • Pharmarisk® OMNI: Die Allrisk-Police zu Fixprämien
    Pharmarisk® OMNI: Die Allrisk-Police zu Fixprämien
    Allgefahrenschutz online berechnen und beantragen

Wir kennen Ihr Geschäft, und das garantiert Ihnen eine individuelle und kompetente Beratung.

Sie haben einen Beruf gewählt, der weit mehr als reine Erwerbstätigkeit ist. Sie verfolgen im Dienste der Bevölkerung hohe ethische Ziele mit Energie, fachlicher Kompetenz und einem hohen Maß an Verantwortung. Um sich voll auf Ihre Aufgabe konzentrieren zu können, erwarten Sie die optimale Absicherung für die Risiken Ihrer Berufsgruppe.

Sie suchen nach Möglichkeiten, Ihre hohen Investitionen zu schützen und streben für sich und Ihre Angehörigen nach einem angemessenen Lebensstandard, auch für die Zukunft.

  • Die PharmaRisk® FLEX
    Die PharmaRisk® FLEX
    Eine flexible Versicherung für alle betrieblichen Gefahren
Nutzen Sie unsere Erfahrung und rufen Sie uns an

Unter der kostenfreien Telefonnummer 0800. 919 0000 oder Sie faxen uns unter 0800. 919 6666, besonders dann, wenn Sie weitere Informationen zu alternativen Versicherern wünschen.

Mit der ApoRisk® FirmenGruppe steht Ihnen ein Partner zur Seite, der bereits viele Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland zu seinen Kunden zählen darf. Vergleichen Sie unser Angebot und Sie werden sehen, es lohnt sich, Ihr Vertrauen dem Versicherungsspezialisten für Ihren Berufsstand zu schenken.

  • Die PharmaRisk® CYBER
    Die PharmaRisk® CYBER
    Eine einzige Versicherung für alle Internetrisiken