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  • 11.12.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute sind Rabattwerbung im Visier, Kammerwechsel mit Signal, Choleraalarm als Stresstest
    11.12.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute sind Rabattwerbung im Visier, Kammerwechsel mit Signal, Choleraalarm als Stresstest
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Juristische Grenzen der Preiswerbung, ein Führungswechsel in Rheinland-Pfalz, ein Protesttag für Sichtbarkeit und ein Choleraalarm bü...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute sind Rabattwerbung im Visier, Kammerwechsel mit Signal, Choleraalarm als Stresstest

 

Rabattaktionen geraten juristisch ins Schlingern, Personalwechsel in der Kammer ordnet Kräfte, und ein Choleraalarm schärft den Blick für Resilienz.

Stand: Donnerstag, 11. Dezember 2025, um 18:30 Uhr

Apotheken-News: Bericht von heute

Rabattwerbung für OTC bleibt ein Spiel mit hoher Fallhöhe: Nach dem Frankfurter Urteil zu Streichpreisen wächst die Unsicherheit, welche Preisbotschaften noch als sauberer Vergleich gelten und wo bereits der nächste Abmahnbrief lauert – mit Kosten, Zeitverlust und Reputationskratzern als Nebenwirkung. Parallel setzt der Wechsel an der Spitze der Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz ein Signal für verlässliche Entscheidungswege, gerade in Phasen, in denen Reformdruck und Personalfragen jede Verzögerung teuer machen. Dazu kommt die ABDA-Aktion „Versorgungsblackout“, die Aufmerksamkeit erzeugen soll, ohne Leistungen abzuschneiden, und damit die Frage zuspitzt, wie Protest wirkt, ohne Vertrauen zu beschädigen. Und der Cholera-Ausbruch im Kongo erinnert brutal daran, dass Versorgung nicht nur an Medizin, sondern an Wasser, Hygiene und stabilen Strukturen hängt – ein Spiegel für die Bedeutung belastbarer Systeme, wenn Druck von außen zunimmt.

 

Rabattlogik fordert Rechtsklarheit, Apotheken brauchen Spielraum, Risiken verlangen Grenzen

Preisaktionen im OTC-Bereich sind für viele Betriebe ein sichtbarer Hebel, wenn Frequenz, Warenkorb und Stammkundschaft umkämpft sind. Doch je aggressiver die Kommunikation, desto schneller kippt ein vermeintlicher Vorteil in ein juristisches Risiko. Streichpreise, Prozentclaims oder knappe „statt/jetzt“-Formeln wirken auf Kundinnen und Kunden wie ein eindeutiges Signal, sind rechtlich aber an enge Voraussetzungen gebunden. Der Unterschied zwischen zulässiger Preiswerbung und irreführender Anmutung liegt oft nicht im Rabatt selbst, sondern im Deutungsrahmen, den ein Plakat, ein Social-Post oder ein Kassenbon-Hinweis erzeugt. Kommt es zur Abmahnung, geht es selten nur um den einzelnen Satz, sondern um Wiederholungsgefahr, Unterlassung und die Frage, ob ein System dahinter steht, das Regeln eher als Empfehlung behandelt.

Die aktuelle Rechtsprechung rückt den Maßstab der Transparenz in den Mittelpunkt. Entscheidend wird, ob ein Vergleich nachvollziehbar ist, ob ein Referenzpreis tatsächlich ein früherer eigener Preis war und ob die Botschaft eine Irreführung nahelegt. Ein Rabatt kann rechtlich zulässig sein, während die Verpackung der Aussage unzulässig bleibt, weil sie einen Marktpreis suggeriert, den es so nicht gab oder nicht dauerhaft gab. Auch scheinbar technische Details wie Sternchen, Platzierung, Schriftgröße und zeitliche Befristung können den Gesamteindruck kippen. Wer mit „bis zu“ oder „ab“ arbeitet, muss damit rechnen, dass Gerichte nicht nur Wortlaut, sondern Wirkung prüfen. Die juristische Bewertung wird damit zur Frage der Kommunikationsarchitektur, nicht zur Frage eines einzelnen Preisschilds.

Für Apothekenleitungen ist das kein Anlass zur Werbeaskese, sondern ein Anlass zur Disziplin in der Freigabe. Ein kurzer Satz kann in der Fläche dutzendfach ausgehängt, gepostet oder gedruckt werden, und jeder Ausspielweg erhöht die Angriffsfläche. Dazu kommen Schnittstellenprobleme: Botschaften entstehen in Zentrale, Kooperation, Agentur oder aus Vorlagen, die im Tagesgeschäft schnell angepasst werden. Wenn mehrere Personen „nur schnell“ ein Wort ändern, wird aus einem zulässigen Hinweis ein rechtlich riskanter Vergleich. Besonders heikel wird es, wenn Referenzen wie Listenpreise, „statt“-Angaben oder pauschale Prozentwerte nicht sauber dokumentiert sind. Dann fehlt im Konfliktfall die innere Begründung, warum die Aussage stimmt, und die Verteidigung startet mit einem strukturellen Nachteil.

Risikomanagement beginnt deshalb vor der Kampagne und nicht erst beim ersten Schreiben einer Kanzlei. Sinnvoll ist eine Freigabekaskade mit eindeutiger Verantwortung, die zwischen kreativer Idee, rechtlicher Tragfähigkeit und operativer Umsetzbarkeit unterscheidet. Ebenso wichtig ist die Dokumentation, warum eine Aussage so gewählt wurde, welche Referenzen zugrunde lagen und welche Alternativen bewusst verworfen wurden. Wer mit Preisvergleichen arbeitet, braucht eine interne Beleglogik, die auch nach Wochen noch belastbar ist, weil genau dort viele Auseinandersetzungen beginnen. Parallel gehört eine Kurzschulung ins Team: Welche Formulierungen sind tabu, welche sind nur mit Bedingungen möglich, welche dürfen nur in bestimmten Medien erscheinen. So wird aus „Rabattkultur“ eine kontrollierte Kommunikationsroutine, die Tempo zulässt, ohne die Haftung zu ignorieren.

Versicherungsseitig ist die Erwartungshaltung häufig zu hoch und zugleich zu unscharf. Ein passender Rechtsschutzbaustein mit wettbewerbsrechtlichem Fokus kann Verteidigungskosten abfedern, ersetzt aber weder Prävention noch ein belastbares Kommunikationssystem. Zudem entscheiden Details der Bedingungen, ob es um passive Abwehr, um Beratung vorab, um einstweilige Verfügungen oder um Folgekosten aus Unterlassungen geht. Wer in Systemstrukturen arbeitet, sollte klären, ob die Deckung die eigene Einheit, die Zentrale und ausgelagerte Dienstleister sauber abgrenzt oder ungewollte Lücken erzeugt. Am Ende ist es eine Schutzlinie aus drei Elementen: klare Textregeln, dokumentierte Freigabe, passender Rechtsschutz. Wo eines davon fehlt, wird aus einem Rabattversprechen schnell ein Risiko, das den wirtschaftlichen Effekt der Aktion komplett aufzehrt.

 

Kammerwechsel schafft Erwartungen, Rheinland-Pfalz sucht Stabilität, Versorgung braucht Verlässlichkeit

Ein Geschäftsführerwechsel in einer Landesapothekerkammer ist mehr als ein Personalakt, weil er die Steuerungsfähigkeit einer Berufsorganisation sichtbar macht. Wer die Geschäftsstelle führt, prägt Tempo, Prioritäten und die Art, wie Konflikte zwischen Praxis, Politik und Verwaltung abgefedert werden. In Rheinland-Pfalz verbindet sich damit die Erwartung, dass Entscheidungen nachvollziehbarer werden und die Kommunikation weniger reaktiv, dafür planbarer läuft. Gerade in Zeiten, in denen wirtschaftlicher Druck und Regulierungsdichte zunehmen, ist die Frage entscheidend, ob Mitglieder Orientierung erhalten oder vor allem zusätzliche Komplexität. Ein Wechsel kann Vertrauen erzeugen, wenn er nicht als Bruch, sondern als Übergang mit klaren Linien gestaltet wird. Er kann aber auch Unruhe verstärken, wenn Rollen, Zuständigkeiten und Prozesse diffus bleiben.

Organisations- und Projektkompetenz wirkt in Kammerstrukturen auf den ersten Blick technokratisch, ist aber in der Praxis ein Risikofaktor-Dämpfer. Viele Konflikte entstehen nicht durch bösen Willen, sondern durch unklare Schnittstellen, fehlende Standards und widersprüchliche Erwartungen an Ehrenamt und Hauptamt. Wenn Moderation, Prüf- und Vertretungsarbeit bereits bekannt sind, sinkt die Einarbeitungszeit, und das Risiko, an den tatsächlichen Bedürfnissen der Basis vorbeizusteuern, wird kleiner. Gleichzeitig wächst die Verantwortung: Mit jedem neuen Verfahren, jeder Leitlinie und jeder internen Vorgabe steigt die Gefahr, dass Beratung vor Ort in Bürokratie versackt. Eine Kammerführung muss deshalb nicht nur „mehr machen“, sondern besser auswählen, was wirklich Schutz schafft und was nur Aufwand erzeugt.

Die angekündigte Stärkung klarer Entscheidungs- und Handlungsstrukturen ist dann belastbar, wenn sie sich in wenigen, stabilen Grundregeln zeigt. Dazu gehört, dass Konfliktwege transparent sind, Fristen realistisch bleiben und Rückmeldungen aus der Praxis nicht nur gesammelt, sondern in Maßnahmen übersetzt werden. Ebenso wichtig ist ein konsistentes Erwartungsmanagement: Was kann eine Kammer leisten, was muss ein Verband leisten, und wo liegt Verantwortung bei Politik und Kostenträgern. Eine enge Verzahnung mit dem Landesverband kann praktische Lösungen beschleunigen, birgt aber auch das Risiko, dass Rollen verschwimmen und Außenkommunikation angreifbar wird. Klare Governance ist hier kein Luxus, sondern Schutz vor Vertrauensverlust. Und Vertrauen ist in einer Berufsgruppe, die täglich in Haftungs- und Retaxlogiken arbeitet, die knappste Ressource.

Aus Risiko-Perspektive steht eine Kammer auch für Prävention: Sie kann Muster erkennen, bevor sie sich zu Schadenswellen auswachsen. Das gilt für Fortbildungslogiken, für Qualitätsanforderungen in sensiblen Bereichen und für die Frage, wie digitale Prozesse die Fehlerwahrscheinlichkeit verändern. Wenn Mitgliederorientierung ernst gemeint ist, muss sie an den Stellen greifen, an denen reale Schäden entstehen: Fehlinterpretationen, Dokumentationslücken, Kommunikationsbrüche und unklare Verantwortlichkeiten. Gerade bei regionalen Unterschieden in Praxisrealität braucht es Formate, die nicht nur informieren, sondern Entscheidungssicherheit erhöhen. Das gelingt nur, wenn Fachlichkeit und Umsetzbarkeit zusammen gedacht werden, statt Leitbilder zu produzieren, die im Alltag keiner einlösen kann.

Am Ende entscheidet nicht die Personalie, sondern der Effekt im Betrieb: Werden Anfragen schneller beantwortet, werden Regeln klarer, werden Konflikte früher gelöst. Ein Wechsel bietet die Chance, Prioritäten neu zu sortieren und die „Hauptamt-Maschine“ so zu bauen, dass Ehrenamt nicht ausbrennt. Gleichzeitig ist die Erwartungshaltung hoch, weil die ökonomische Lage wenig Puffer lässt und Fehler teurer werden. Eine verlässliche Kammerkommunikation kann hier wie ein Sicherheitsgurt wirken: nicht, weil sie Risiken abschafft, sondern weil sie sie planbar macht. Wo Planbarkeit steigt, sinkt die Angst, im Alleingang an Formalien zu scheitern. Genau darin liegt der eigentliche Wert solcher Strukturarbeit.

 

Protest sucht Sichtbarkeit, Honorar bleibt Streitpunkt, Apothekennetz droht auszudünnen

Ein Aktionstag mit gedimmtem Licht ist ein bewusst einfaches Symbol, das eine komplexe Lage in ein einziges Bild presst. Die Botschaft lautet: Wenn wirtschaftliche Grundlagen fehlen, wird Versorgung nicht abrupt abgeschaltet, sondern schrittweise schwächer, bis nur noch Notbetrieb übrig bleibt. Genau diese Logik trifft einen Nerv, weil sie keine technische Debatte führt, sondern die Alltagserfahrung vieler Menschen berührt. Gleichzeitig ist Symbolpolitik riskant, weil sie schnell als Inszenierung abgetan wird, wenn die Gründe nicht präzise erklärt werden. Deshalb hängt die Wirkung nicht am Flatterband, sondern an der Erzählung dahinter: Was genau wird knapp, welche Leistungen verschwinden zuerst, und warum ist das nicht durch „Effizienz“ zu ersetzen. Ein Protest, der nur Empörung produziert, verpufft, ein Protest, der Verständlichkeit erzeugt, kann Druck aufbauen.

Die Forderung nach Honoraranpassung ist dabei der sichtbare Kern, aber nicht das einzige Problem. In vielen Betrieben addieren sich Personalkosten, administrative Pflichten, Lieferprobleme und digitale Zusatzprozesse zu einem Dauerstress, der nicht mehr durch Mehrarbeit auszugleichen ist. Wenn Gewinnmargen dünn sind, werden Investitionen in Qualität, Fortbildung und Sicherheit zur Frage des Überlebens. Das macht das System fragil, weil es auf die Bereitschaft setzt, unter steigender Last weiter zu liefern. Je länger dieser Zustand anhält, desto eher kippt die Personalbindung, und ohne stabile Teams wird Beratung zur Restgröße. Dann wird „flächendeckend“ zur Statistik, während die Realität aus Lücken, Warteschlangen und weniger Leistungstiefe besteht.

Ein Aktionstag erzeugt Aufmerksamkeit, aber Aufmerksamkeit allein ist kein Risikomanagement. Damit aus Sichtbarkeit politischer Handlungsdruck wird, braucht es eine klare Übersetzung in Folgen, die außerhalb der Branche verstanden werden. Der entscheidende Punkt ist nicht, dass Betriebe „mehr Geld“ wollen, sondern dass ein Versorgungsauftrag ohne tragfähige Finanzierung in eine Haftungs- und Qualitätsfalle führt. Wo Personal fehlt, steigt die Fehlerwahrscheinlichkeit; wo Prozesse schneller werden müssen, sinkt die Prüftiefe; wo wirtschaftlicher Druck wächst, werden Sicherheitsreserven abgebaut. Das sind keine moralischen Vorwürfe, sondern systemische Effekte. Wer das verstanden hat, erkennt auch, dass jede Schließung eine Kettenreaktion auslöst: längere Wege, mehr Belastung für die verbleibenden Standorte, mehr Risiko im Alltag.

Hinzu kommt ein strategisches Risiko: Wenn die öffentliche Debatte nur zwischen „romantischer Vor-Ort-Idee“ und „moderne Plattform“ pendelt, verliert sie den Kern der Resilienz. Resilienz heißt, dass Beratung, Lagerfähigkeit, kurzfristige Problemlösung und menschliche Kommunikation auch unter Stress funktionieren. Das hängt an Strukturen, nicht an Werbebildern. Wenn politische Maßnahmen stattdessen vor allem auf Umverteilung von Aufgaben, Vereinfachung durch Reduktion oder Verbundlogiken setzen, kann das kurzfristig Kosten verschieben, langfristig aber die Dichte weiter reduzieren. Dann wird die Versorgung anfälliger für Störungen, die niemand im Tagesgeschäft sieht: Ausfälle, Krankheit, Lieferkanten, digitale Störungen, regionale Engpässe. Symbolische Dunkelheit wird dann zur Vorschau auf organisatorische Dunkelheit.

Der Nutzen eines Protesttages liegt deshalb in der Chance, die Debatte auf Systemfolgen zu zwingen. Eine gute Kampagne benennt nicht nur Forderungen, sondern zeigt die Kausalität: Finanzierung steuert Teamstabilität, Teamstabilität steuert Qualität, Qualität steuert Vertrauen, Vertrauen steuert Versorgungsfähigkeit. Wo diese Kette bricht, entsteht Schaden, der später teuer repariert wird. Wer das plausibel macht, gewinnt Verbündete außerhalb der Branche, weil das Thema vom Standesinteresse zur Daseinsvorsorge kippt. Genau dort liegt die strategische Stärke eines kontrollierten, verantwortungsvollen Protests. Er setzt ein Zeichen, ohne Leistung zu verweigern, und eröffnet die Frage, wer die Folgekosten der Untätigkeit tragen soll.

 

Cholera trifft Kinder, Wasser bleibt Mangel, Krisenhilfe braucht Tempo

Ein großer Cholera-Ausbruch ist selten nur ein medizinisches Ereignis, sondern fast immer ein Infrastruktur-Alarm. Die Krankheit ist behandelbar, doch ohne sauberes Wasser, ohne funktionierende Sanitärsysteme und ohne erreichbare Versorgung wird Durchfall zur Lebensgefahr. Wenn besonders viele Kinder betroffen sind, zeigt das nicht nur biologische Verwundbarkeit, sondern den Bruch der Schutzsysteme, die Familien normalerweise tragen sollen. In großen Städten verschärft sich das Problem, weil Verdichtung und informelle Siedlungen die Ausbreitung begünstigen, während Gesundheitswissen und Zugänge ungleich verteilt sind. Jeder Tag Verzögerung erhöht die Zahl schwerer Verläufe, weil Dehydrierung schnell eskaliert. Ein Ausbruch wird so zum Stresstest für Staatlichkeit und für internationale Hilfe zugleich.

Konflikte, Vertreibungen und Überschwemmungen wirken wie Brandbeschleuniger, weil sie Wasserwege kontaminieren und Menschen in provisorische Lebenslagen drücken. In solchen Situationen reicht es nicht, Medikamente zu liefern, wenn die Grundlagen der Hygiene fehlen. Selbst eine gute Behandlungskette kann nur dann wirken, wenn die Menschen rechtzeitig kommen, verstanden haben, was gefährlich ist, und nicht an Gebühren, Wegen oder Angst scheitern. Wo Krankheitskenntnis niedrig ist, werden Symptome unterschätzt oder zu spät als Notfall erkannt. Gleichzeitig sind Kliniken und Hilfsstrukturen oft überlastet, sodass triagiert wird, statt lückenlos zu versorgen. Das ist nicht nur tragisch, sondern auch epidemiologisch gefährlich, weil jede nicht abgefangene Kette weitere Infektionen erzeugt.

Die entscheidende Logik ist Prävention durch Infrastruktur, nicht Prävention durch Appell. Sauberes Trinkwasser, latrinenbasierte Sanitärsysteme und sichere Abwasserwege sind die wirksamsten „Impfstoffe“ gegen wiederkehrende Ausbrüche, auch wenn sie nicht in einer Spritze stecken. Wo diese Grundlagen fehlen, wird jede Regenperiode, jede Überschwemmung und jede unkontrollierte Verstädterung zum Risiko-Multiplikator. Gleichzeitig braucht es schnelle, niederschwellige Information, die Menschen praktisch erreicht und nicht als abstrakte Gesundheitsbotschaft verpufft. Gerade in Regionen ohne frühere Cholera-Erfahrung müssen Symptome und erste Maßnahmen klar sein, damit frühe Behandlung greift. Das ist Gesundheitskommunikation als Lebensrettung, nicht als Kampagne.

Internationale Hilfe steht dabei vor einem klassischen Dilemma: kurzfristig Leben retten, langfristig Strukturen bauen. Akut zählen Rehydrierung, Antibiotika dort, wo sie indiziert sind, und die Sicherung von Versorgungspunkten, die erreichbar bleiben. Parallel muss Wasser- und Sanitärhilfe so organisiert werden, dass sie nicht nach dem Abklingen der Schlagzeilen wieder verschwindet. Ein Kinderheim, in dem innerhalb weniger Tage viele sterben, zeigt brutal, wie schnell ein lokaler Ausbruch zur Katastrophe wird, wenn Schutzmechanismen fehlen. Solche Ereignisse sind keine Ausnahmen im Sinne von „Pech“, sondern Warnsignale für systemische Lücken. Wer nur auf den Notfall reagiert, wird in der nächsten Welle wieder überrascht.

Auch global ist Cholera ein Indikator dafür, wie stark Klimaereignisse, Urbanisierung und fragile Staatlichkeit zusammenwirken. Wenn Erkrankungszahlen steigen, ist das nicht automatisch „mehr Krankheit“, sondern oft „mehr Verwundbarkeit“. Verwundbarkeit entsteht dort, wo sauberes Wasser nicht verlässlich ist, wo Gesundheitssysteme nicht stabil sind und wo Konflikte Bewegungen erzwingen. Die Priorität ist deshalb doppelt: schnelle Behandlung, um Sterblichkeit zu senken, und Strukturhilfe, um Ausbrüche seltener zu machen. Ohne diese doppelte Linie bleibt Cholera ein zyklisches Schockereignis, das besonders Kinder trifft. Eine wirksame Antwort misst sich daran, ob sie in Monaten noch wirkt, nicht daran, ob sie in Tagen gut aussieht.

 

Wenn Regeln kippen, kippt oft zuerst das Sicherheitsgefühl: Rabattwerbung wird zum juristischen Minenfeld, während in Kammern neue Verantwortlichkeiten sortiert werden. Gleichzeitig verdichtet sich der Protest um das Honorarsystem, weil Planung ohne verlässliche Dynamik zur Dauerkrise wird. Und weit weg, aber systemisch nah, zeigt der Choleraausbruch, wie schnell Versorgung an Hygiene, Logistik und Vertrauen hängt. Der Tag bündelt damit eine Frage: Wo endet Alltag, wo beginnt Risikolage?

Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt. Wo Rabattjurisprudenz, Personalentscheidungen, Protestinszenierung und Seuchenmeldungen zusammenfallen, wird ein Muster sichtbar: Versorgung steht ständig unter Nebenbedingungen, die selten gleichzeitig bedacht werden. Rechtssicherheit in der Werbung schützt vor Kostenlawinen, klare Kammerstrukturen schützen vor Reibungsverlusten, und ein tragfähiges Honorarsystem schützt vor schleichender Ausdünnung in der Fläche. Der Blick auf Cholera zeigt zudem, dass Prävention, Wasser, Logistik und Kommunikation in jeder Krise schneller entscheiden als wohlklingende Leitbilder. Priorität gewinnt, was Risiko vor dem Schaden reduziert und Verantwortung dort stärkt, wo Menschen kurzfristig Hilfe brauchen.

Journalistischer Kurzhinweis: Themenprioritäten und Bewertung orientieren sich an fachlichen Maßstäben und dokumentierten Prüfwegen, nicht an Vertriebs- oder Verkaufszielen. Wenn Preiswerbung rechtlich enger wird, Standesstrukturen neu sortiert werden, Protest Aufmerksamkeit bündelt und Cholera die Zerbrechlichkeit von Infrastruktur zeigt, rückt Resilienz als konkrete Führungsaufgabe nach vorn.

 

Tagesthemenüberblick: https://aporisk.de/aktuell

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