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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Stand: Freitag, 5. Dezember 2025, um 20:15 Uhr
Apotheken-News: Bericht von heute
Lieferengpässe bei wichtigen Arzneimitteln, neue Austauschpflichten für Biosimilars, wirtschaftliche Schieflagen in einzelnen Betrieben und die absehbare Schließung einer PTA-Schule markieren Bruchstellen, die sich im Versorgungsalltag gegenseitig verstärken. Wenn Eltern angehalten werden, für den Winter Fieber- und Schmerzmittel für ihre Kinder vorzuhalten, zeigt das den Ernst der Lage: Die gewohnten Puffer im System tragen vielerorts nicht mehr. Parallel kommen auf Apotheken ab April zusätzliche Prüf- und Abgabeentscheidungen zu, wenn biotechnologische Präparate nach neuen Regeln ausgetauscht werden müssen – ein Schritt mit hohen Anforderungen an Beratung und Dokumentation. Insolvenzen wie die des Easy-Apothekers Markus Vivell verdeutlichen, dass steigende Kosten und sinkende Spielräume strukturelle Risiken für die Offizin bedeuten. Und die drohende Schließung der Bernd-Blindow-Schule verschärft die Frage, wie künftig ausreichend PTA ausgebildet werden sollen. Zusammen entsteht ein Bild wachsender Unsicherheiten, das Apotheken vor operative und strategische Entscheidungen stellt.
Lieferengpässe bei Arzneimitteln gehören für viele Apotheken längst zum Alltag, doch in der Kombination mit der beginnenden Erkältungssaison nehmen die Spannungen spürbar zu. Wenn ein Apotheker Eltern mit kleinen Kindern ausdrücklich zu einer vorausschauenden Bevorratung rät, signalisiert das, dass die gewohnten Puffer im System nicht mehr überall tragen. Dahinter stehen internationale Lieferketten, Produktionsverlagerungen, begrenzte Kapazitäten bei bestimmten Darreichungsformen und eine Preislogik, die bestimmte Präparate anfälliger für Knappheiten macht. Für Familien entsteht daraus die Sorge, im akuten Krankheitsfall nicht mehr sofort das gewohnte Fieber- oder Schmerzmittel zu erhalten. Gleichzeitig geraten Apotheken in den Konflikt, zwischen berechtigter Vorsorge und der Gefahr einer übermäßigen Lagerhaltung zu vermitteln, die Engpässe zusätzlich verstärken könnte.
Die angekündigte Möglichkeit und perspektivische Pflicht zum Austausch von Biologika durch Biosimilars in Apotheken fügt dieser Lage eine weitere Komplexitätsebene hinzu. Wenn der Gemeinsame Bundesausschuss erstmals einen eigenen Paragrafen in der Arzneimittel-Richtlinie für diese Konstellation schafft, geht es um nichts weniger als die Übertragung eines zentralen Steuerungsinstruments aus der Generikawelt auf biotechnologische Präparate. Apothekenteams müssen künftig nicht nur prüfen, welche Präparate formal austauschbar sind, sondern auch, welche klinischen Konstellationen einen Wechsel als unkritisch erscheinen lassen und wo Vorsicht geboten ist. Die rechtlichen Vorgaben definieren zwar die formalen Rahmenbedingungen, sie ersetzen aber nicht die Verantwortung, Hinweise aus der Arztpraxis, patientenindividuelle Besonderheiten und Erfahrungen aus der Verlaufsbeobachtung einzubeziehen. Gleichzeitig verbinden Krankenkassen mit der Austauschbarkeit die Erwartung spürbarer Einsparungen, was den wirtschaftlichen Druck auf Hersteller, Großhandel und Apotheken weiter erhöht.
Parallel dazu zeigen einzelne Insolvenzen, wie dünn die wirtschaftliche Decke in manchen Betrieben geworden ist. Wenn ein Apothekeninhaber trotz Bemühungen und Kooperationen in einem angeblich zukunftsfähigen Konzept wie einer Easy-Apotheke die Ausgaben nicht mehr stemmen kann, verweist das auf strukturelle Spannungen, die weit über einen Einzelfall hinausgehen. Steigende Personalkosten, Mieten, Energiepreise und Investitionsbedarfe in Digitalisierung treffen auf eine Honorarbasis, die seit Jahren nicht im gleichen Tempo wächst. Rabattverträge, veränderte Kundenströme und Verschiebungen im Kaufverhalten, etwa durch Versandangebote und Drogeriemärkte, verschärfen die Lage zusätzlich. Für die regionale Versorgung bedeutet eine Apothekeninsolvenz oft nicht nur den Verlust eines Standorts, sondern auch einen Bruch in lang gewachsenen Versorgungsnetzen mit Praxen, Pflegeeinrichtungen und Stammkundschaft.
Besonders problematisch wird die Lage, wenn wirtschaftlicher Druck und Lieferengpässe auf Engstellen in der Ausbildung treffen. Die absehbare Schließung einer PTA-Schule wie der Bernd-Blindow-Schule in Berlin markiert mehr als eine Umstrukturierung im Bildungsmarkt. Sie steht exemplarisch für die Frage, ob es gelingt, dauerhaft genügend qualifiziertes Personal für die Offizin zu gewinnen und auszubilden. In einer Situation, in der Apotheken von wachsendem Personalmangel berichten, verschärft jeder Wegfall einer Ausbildungsstätte die Konkurrenz um Nachwuchskräfte. Zugleich verändert sich der Anspruch an die Ausbildung, weil digitale Prozesse, komplexere Arzneimitteltherapien und erweiterte Aufgaben in der Versorgung mehr Kenntnisse verlangen. Wo Ausbildungsplätze wegfallen, droht mittelfristig eine Lücke, die sich auf die Belastung der vorhandenen Teams und die Öffnungszeiten der Betriebe auswirkt.
Die Kombination dieser Entwicklungen verschiebt den Handlungsspielraum der Apotheken spürbar. Lieferengpässe erzwingen neue Routinen in Beschaffung, Lagerhaltung und Kommunikation mit Patientinnen, die mit wachsender Unsicherheit und Informationsbedarf in die Betriebe kommen. Die Biosimilarpflicht fordert eine präzise Kenntnis regulatorischer Vorgaben und eine enge Abstimmung mit behandelnden Ärztinnen, um Therapieabbrüche und Verunsicherung zu vermeiden. Gleichzeitig bindet die wirtschaftliche Unsicherheit Energie, die eigentlich in die Weiterentwicklung von Dienstleistungen oder in die Anpassung an digitale Prozesse fließen müsste. Wenn parallel der Zustrom an gut ausgebildeten PTA ins Stocken gerät, geraten gerade kleinere und mittlere Apotheken in einen Zustand ständiger Improvisation, in dem strategische Planung schwer fällt.
Für die Versorgung im Winter und darüber hinaus entsteht so ein Bild, in dem einzelne Nachrichten aus Betrieben, Gremien und Schulen auf eine gemeinsame Richtung deuten. Empfohlene Bevorratung bei Kinderarzneimitteln, neue rechtliche Pflichten beim Austausch biotechnologischer Präparate, Insolvenzmeldungen aus der Offizin und die Schließung einer PTA-Schule folgen unterschiedlichen Logiken und Zeithorizonten, verstärken sich aber gegenseitig. In Regionen mit ohnehin dünner Apothekendichte können zusätzliche Schließungen hier zu Versorgungslücken führen, während der Druck auf die verbleibenden Betriebe steigt. Gleichzeitig wächst in größeren Städten die Gefahr einer Spaltung zwischen stark frequentierten Standorten mit guter Personalausstattung und solchen, die trotz hoher Fixkosten mit sinkender Laufkundschaft kämpfen. Diese Asymmetrien prägen die Frage, wie resilient das System gegenüber weiteren Schocks bleibt.
Gleichzeitig rücken politische und standortbezogene Fragen stärker in den Fokus, weil deutlich wird, dass Einzelmaßnahmen nicht ausreichen, um die beschriebenen Spannungen aufzulösen. Die Gestaltung der Biosimilarregeln, die finanzielle Ausstattung der Apothekenhonorierung, die Förderung von Ausbildungsstätten und die Sicherung von Lieferketten greifen ineinander. Entscheidungen darüber, wie viel Lagerhaltung ökonomisch darstellbar ist, welche Risiken Apotheken bei Engpässen und Austauschvorgaben tragen und wie Standorte im ländlichen Raum erhalten bleiben können, bestimmen maßgeblich die Qualität der Versorgung. Je enger wirtschaftliche Tragfähigkeit, personelle Stabilität und regulatorische Vorgaben miteinander verzahnt sind, desto wichtiger wird ein Blick, der nicht nur einzelne Bausteine, sondern die Gesamtbalance betrachtet.
Die aktuellen Signale aus Apotheken, Gremien und Schulen erzählen eine gemeinsame Geschichte, auch wenn sie auf den ersten Blick unverbunden wirken. Empfehlungen zur Bevorratung, weil bewährte Kinderarzneimittel knapp werden, neue Austauschregeln für komplexe Biologika, Insolvenzen unter bekannten Marken und der Rückzug einer PTA-Schule aus der Ausbildungskarte markieren Bruchstellen in einem System, das lange als stabil galt. In vielen Betrieben entsteht der Eindruck, dass zugleich an zu vielen Schrauben gedreht wird, während der Alltag längst an der Belastungsgrenze läuft. Die Sorge, dass aus punktuellen Störungen ein struktureller Schaden wird, wächst mit jeder weiteren Meldung, die an der wirtschaftlichen, personellen oder fachlichen Grundlage der Versorgung rüttelt. Gerade deshalb entscheidet sich in den nächsten Monaten, ob es gelingt, aus Einzelfällen erkennbare Muster abzuleiten und rechtzeitig gegenzusteuern.
Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt. Wenn Lieferengpässe zum Anlass für Bevorratungstipps werden, die Biosimilarpflicht detailgenaue Entscheidungen in der Offizin verlangt, Apotheken wirtschaftlich scheitern und Ausbildungswege im PTA-Bereich ausgedünnt werden, verändern sich die Koordinaten der Versorgung dauerhaft. An der Schnittstelle zwischen Hersteller, Großhandel, Politik und Patientenalltag stehen Apotheken vor der Aufgabe, unter enger werdenden Bedingungen verlässliche Strukturen aufrechtzuerhalten. Ob das gelingt, hängt nicht allein von der Fähigkeit zur Improvisation in den Betrieben ab, sondern davon, ob wirtschaftliche, regulatorische und bildungspolitische Weichenstellungen die Lücken schließen, die sich jetzt abzeichnen. Die Wirkung der aktuellen Entwicklungen wird sich daran zeigen, ob Kinder im nächsten Winter ihr Fiebermittel bekommen, komplexe Therapien mit biotechnologischen Arzneimitteln ohne Brüche gesteuert werden können und genug qualifizierte Fachkräfte nachrücken, um die Offizinen auch in einigen Jahren noch offen zu halten.
Journalistischer Kurzhinweis: Themenprioritäten und Bewertung orientieren sich an fachlichen Maßstäben und dokumentierten Prüfwegen, nicht an Vertriebs- oder Verkaufszielen.
Tagesthemenüberblick: https://aporisk.de/aktuell
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