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  • 05.12.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute sind Fixum-Streit um Abda-Brief, digitale Hürden bei DiGA-Rezepten, Sparpaket-Druck und Bupropion-Sicherheitswarnungen
    05.12.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute sind Fixum-Streit um Abda-Brief, digitale Hürden bei DiGA-Rezepten, Sparpaket-Druck und Bupropion-Sicherheitswarnungen
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Abda-Fixumbrief, schwache DiGA-Einlösequoten, ein gestopptes Sparpaket mit GKV-Folgen und neue Bupropion-Warnhinweise zeigen, wie eng fin...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute sind Fixum-Streit um Abda-Brief, digitale Hürden bei DiGA-Rezepten, Sparpaket-Druck und Bupropion-Sicherheitswarnungen

 

Fixumforderung, digitale Versorgungspfade, Kassenfinanzdebatte und neue Sicherheitswarnungen bestimmen die strategischen Entscheidungen von Apotheken im Alltag.

Stand: Freitag, 5. Dezember 2025, um 18:05 Uhr

Apotheken-News: Bericht von heute

Der Brief der Abda an die Gesundheitsministerin macht unmissverständlich klar, dass ohne ein höheres Fixum und eine bewusste Stärkung der Präsenzpflicht weitere Apothekenschließungen drohen und damit auch der Versorgungsauftrag in der Fläche ins Rutschen geraten kann. Gleichzeitig zeigt der DiGA-E-Rezept-Pilot in Hamburg, wie schnell digitale Versprechungen an zusätzlichen Apps, Registrierungen und unübersichtlichen Einlösewegen scheitern, wenn Patientinnen und Patienten den Weg in die Versorgung nicht intuitiv finden. Währenddessen warnt der GKV-Spitzenverband vor den Folgen des gestoppten Sparpakets, fordert ein Ausgabenmoratorium und bringt weitere Einschnitte auch im Arzneimittelbereich ins Gespräch, was den Druck auf Honorare, Rabattverträge und Prüfregime erhöht. Mit den neuen europäischen Warnhinweisen zu Bupropion und schweren Hautreaktionen rücken zugleich Beratungstiefe, Patientenaufklärung und interne Schulung in den Mittelpunkt, weil seltene, aber bedrohliche Nebenwirkungen nur dann rechtzeitig erkannt werden, wenn Apotheke und Team dafür sensibilisiert sind. Zusammen ergeben diese Entwicklungen ein Bild, in dem Apotheken ihre wirtschaftliche Basis sichern, digitale Schnittstellen aktiv mitgestalten und Sicherheitsinformationen verlässlich umsetzen müssen, um auch unter wachsendem Reform- und Kostendruck verlässliche Partner in der Versorgung zu bleiben.

 

Abda-Brief an Warken, Fixum als Überlebensfrage, Apothekenstrategie zwischen Reform und Strukturbruch

Die Abda wählt mit dem Brief an die Gesundheitsministerin bewusst ein klares Signal: Ohne ein höheres Fixum und eine erkennbare politische Kurskorrektur droht ein weiterer Verlust an Vor-Ort-Apotheken. Für Apothekenbetreiber ist wichtig zu verstehen, dass es nicht um eine symbolische Forderung geht, sondern um die konkrete Basis, aus der Löhne, Miete, Energie, IT und Notdienst finanziert werden. Wenn diese Basis über Jahre real schrumpft, während die Kosten steigen, wird der wirtschaftliche Spielraum so eng, dass Investitionen, Personalentwicklung und Risikopuffer kaum mehr möglich sind. Der Hinweis auf „Strukturverlust“ heißt im Klartext, dass Schließungen nicht nur Einzelfälle bleiben, sondern in manchen Regionen der Normalfall werden könnten.

Für Inhaberinnen und Inhaber bedeutet der Brief, dass die eigene wirtschaftliche Lage politisch „auf dem Tisch“ liegt, aber zugleich belegbar sein muss. Es reicht nicht, sich über schlechte Rahmenbedingungen zu ärgern, wenn im Gespräch mit Abgeordneten oder Medien keine konkreten Zahlen zur Verfügung stehen. Empfehlenswert ist, den eigenen Betrieb betriebswirtschaftlich sauber zu durchleuchten und Kennziffern wie Rohertrag, Personalkostenquote, Fixkostenblock und Ergebnis vor Steuern regelmäßig auszuwerten. Solche Daten können – anonymisiert und aufbereitet – über Kammern, Verbände oder regionale Gesprächsrunden in die politische Diskussion einfließen und die Argumentation der Abda stützen. Je mehr reale Praxisbeispiele es gibt, desto schwerer lässt sich der Eindruck eines „Jammerns auf hohem Niveau“ aufrechterhalten.

Gleichzeitig sollten Apothekenbetreiber die in dem Schreiben verteidigte Präsenzpflicht als strategische Achse begreifen. Sie ist nicht nur ordnungspolitisches Detail, sondern ein Schutzmechanismus gegen beliebige Filialisierung, reine Abgabestellen und rein digitale Modelle ohne echte Verantwortungsstruktur vor Ort. Wer den eigenen Standort hält, Notdienste leistet und in der Fläche präsent ist, verkörpert genau die Verlässlichkeit, auf die sich der Brief beruft. Im Alltag heißt das, die eigene Präsenz nicht nur als Pflicht, sondern auch als Profil zu nutzen: durch erkennbare Öffnungszeiten, verlässliche Vertretungsregelungen, Kooperationsstrukturen mit Praxen und Pflegeeinrichtungen sowie eine klare Rolle in der regionalen Notfallversorgung.

Auf operativer Ebene bleibt es trotzdem notwendig, aktiv an der eigenen Widerstandskraft zu arbeiten, solange politische Entscheidungen ausstehen. Dazu gehört, Kostenstrukturen zu überprüfen, rentable und unrentable Leistungen zu unterscheiden und Prozesse zu verschlanken, ohne an der Versorgungsqualität zu sparen. Apotheken sollten prüfen, ob zusätzliche Erträge aus pharmazeutischen Dienstleistungen, Heimversorgung, Substitution oder Spezialversorgungen realistisch erschließbar sind und welche Risiken damit verbunden sind. Parallel sollten Risiken wie Betriebsunterbrechung, Cyberangriffe, Retaxationen und Haftungsfälle über Versicherung und Vorsorgekonzepte so abgesichert werden, dass ein einzelner Schaden den Betrieb nicht in die Knie zwingt.

Schließlich ist der Brief ein Anlass, die eigene Rolle in der Berufsvertretung zu schärfen. Wer sicherstellen will, dass Forderungen nach Fixumerhöhung und Präsenzschutz nicht zu Papierthemen werden, sollte Kammer- und Verbandsarbeit nicht nur als Beitragsposition auf dem Kontoauszug betrachten. Teilnahme an Mitgliederversammlungen, Antworten auf Umfragen, Mitarbeit in Ausschüssen oder regionale Gespräche mit Mandatsträgern sind konkrete Hebel, um Inhalte zu prägen. Apothekenbetreiber, die ihre Lage und ihre Erwartungen klar formulieren, verstärken den Druck auf die Politik, die Reform nicht nur kosmetisch, sondern in der Substanz neu auszurichten.

 

DiGA-Verordnung mit E-Rezept, digitale Hürden im Alltag, Chancen für Apotheken als Lotsen

Die ernüchternden Ergebnisse des DiGA-E-Rezept-Pilotprojekts machen deutlich, dass technische Lösungen allein Versorgung nicht automatisch verbessern. Wenn nur ein Bruchteil der ausgestellten DiGA-E-Rezepte tatsächlich digital eingelöst wird, zeigt das, dass zusätzliche Apps, PIN-Verfahren, IDs und verschachtelte Abläufe Patientinnen und Patienten eher bremsen als unterstützen. Für Apothekenbetreiber ist wichtig, diesen Befund nicht als „fernes Digitalproblem“ zu betrachten, sondern als Vorboten dafür, wie gut oder schlecht künftige E-Verordnungen, elektronische Verordnungsplattformen und digitale Therapiepfade funktionieren werden. Wo Zugangsbarrieren hoch sind, rutschen Menschen aus der Versorgung, verschieben Therapiebeginne oder geben Maßnahmen ganz auf.

Im Alltag eröffnet dieser Befund Apotheken eine doppelte Rolle. Einerseits werden sie mit Patientinnen konfrontiert, die von digitalen Rezepten, Codes und Apps verunsichert sind und Orientierung suchen. Andererseits können sie DiGA und andere digitale Anwendungen als Bausteine in ein Versorgungskonzept integrieren, das über klassische Tablettenabgabe hinausgeht. Dazu gehört, die Grundprinzipien der DiGA-Verordnung zu verstehen, die gängigen Anwendungen im eigenen Einzugsgebiet zu kennen und zu wissen, welche Zielgruppen davon real profitieren könnten. Wenn Apotheken erklären können, wie Patientinnen von der Verordnung zur Aktivierung und Nutzung kommen und welche Schritte nötig sind, entsteht ein Mehrwert, der über die reine Abgabe hinausgeht.

Dazu müssen Apotheken jedoch ihre eigene digitale Infrastruktur und Beratungsfähigkeit prüfen. Es ist sinnvoll, im Team zu klären, wer als Ansprechpartner für digitale Anwendungen dient, wie Anfragen zu DiGA strukturiert beantwortet werden und wo die Grenze zur ärztlichen Verantwortung verläuft. Es sollte vermieden werden, konkrete Apps oder Anbieter unreflektiert zu empfehlen, stattdessen bietet sich eine Orientierung an anerkannten Verzeichnissen und an der individuellen Situation der Patientinnen an. Hilfreich ist eine einfache, verständliche Sprache, die komplizierte Registrierungsschritte und Sicherheitsanforderungen übersetzt, ohne technische Details zu überfrachten.

Wirtschaftlich betrachtet ist die geringe Einlösequote ein Warnsignal für alle Unternehmen, die auf DiGA setzen, und damit auch für Apotheken, die in digitale Kooperationsmodelle oder eigene Präventionsangebote investieren. Wer plant, sich mit DiGA-Anbietern zu vernetzen oder ergänzende Beratungsangebote aufzubauen, sollte genau hinschauen, ob die Prozesse tatsächlich niedrigschwellig, praktikabel und sicher sind. Wenn digitale Therapien in der Praxis an Hürden scheitern, drohen Frustration in den Teams, verärgerte Patienten und zusätzlicher Arbeitsaufwand ohne Gegenleistung. Apotheken sollten daher Kooperationen bevorzugen, die auf alltagstauglichen Lösungen basieren, und bei Anfragen von Anbietern genau nachfragen, wie gut deren Anwendungen in bestehende Abläufe integriert werden können.

Schließlich bietet die DiGA-Debatte Anlass, die Rolle der Apotheken in der Digitalisierung grundsätzlich zu definieren. Sie können als Filter und Übersetzer zwischen technischen Konzepten, gesetzlichen Vorgaben und realen Nutzungssituationen wirken. Wenn es gelingt, digitale Elemente so in die Versorgungsprozesse einzubauen, dass Patientinnen sie intuitiv verstehen und anwenden, wächst die Akzeptanz. Gleichzeitig bleibt es wichtig, darauf zu achten, dass neue digitale Pfade nicht weitere Medienbrüche erzeugen, sondern administrative Belastungen in Praxen und Apotheken wirklich reduzieren. Apothekenbetreiber, die hier aktiv mitdenken, positionieren sich als Gestalter einer digitalen Versorgung, die an Menschen orientiert bleibt und nicht an technischen Demonstrationsprojekten.

 

Sparpaket-Streit im Vermittlungsausschuss, GKV-Ausgaben unter Druck, Apotheken zwischen Beitragslast und Kürzungsrisiken

Die Blockade des Sparpakets im Vermittlungsausschuss ist mehr als ein politisches Ritual, sie verschiebt die Lastenverteilung im Gesundheitssystem spürbar nach vorne. Wenn die vorgesehenen Entlastungen für die GKV-Finanzen ausbleiben oder verzögert werden, steigen die Risiken für höhere Zusatzbeiträge und neue Sparrunden. Der Verwaltungsrat des GKV-Spitzenverbandes macht deutlich, dass der bisher geplante Umfang von Einsparungen nur ein Minimum darstellt und dass aus seiner Sicht weitere Eingriffe, auch in der Arzneimittelversorgung und der vertragsärztlichen Versorgung, notwendig wären. Für Apothekenbetreiber bedeutet das, dass die nächste Runde der Finanzdebatte bereits begonnen hat, noch bevor die letzte vollständig umgesetzt ist.

Gleichzeitig fordert der GKV-Spitzenverband ein Ausgabenmoratorium und eine stärkere Bindung an das Prinzip der Beitragssatzstabilität. Hinter diesen Begriffen stehen konkrete Erwartungen: weniger dynamische Ausgabensteigerungen, strengere Vorgaben bei Leistungsinnovationen und eine kritischere Prüfung neuer Angebote. Apotheken müssen davon ausgehen, dass Arzneimittelausgaben, Rabattverträge, Festbeträge und Vergütungen weiterhin im Fokus stehen werden. Wenn explizit gefordert wird, Einsparungen auch im Arzneimittelbereich zu realisieren, wächst das Risiko weiterer Maßnahmen, die sich indirekt oder direkt auf die Honorierung der Apotheken auswirken. Retaxationen, neue Abschläge, Steuerungsinstrumente und engere Prüfungen sind in diesem Umfeld wahrscheinlicher als Entlastungen.

Die parallel eingeleiteten Klagen des GKV-Spitzenverbandes gegen den Bund wegen unzureichender Finanzierung gesamtgesellschaftlicher Aufgaben zeigen, wie angespannt die Lage ist. Es wird deutlich, dass die Kassen sich nicht mehr ohne Widerstand damit abfinden wollen, Leistungen zu finanzieren, die eigentlich aus Steuermitteln getragen werden müssten. Kurzfristig bringen diese Klagen den Apotheken zwar keine direkten Veränderungen, sie zeigen aber, dass sich Konfliktlinien verschärfen und die Debatte um Zuständigkeiten an Schärfe gewinnt. In einer solchen Situation sind Leistungserbringer, die keine eigene Lobby aufbauen, besonders verwundbar, weil Einsparungen dort leichter durchgesetzt werden können, wo der Widerstand als gering eingeschätzt wird.

Für Apothekenbetriebe ist es daher entscheidend, die eigenen wirtschaftlichen Reserven zu kennen und gezielt zu schützen. Dazu gehört eine vorausschauende Liquiditätsplanung, die schwankende Einnahmen, mögliche Retaxwellen oder verzögerte Auszahlungen berücksichtigt. Es ist sinnvoll, Szenarien zu entwickeln, wie sich der Betrieb bei steigenden Zusatzbeiträgen, veränderten Verordnungsgewohnheiten oder neuen Rabattkonstellationen entwickelt. Ergänzend sollte geprüft werden, ob Versicherungslösungen für Ertragseinbußen, Betriebsunterbrechungen oder Vertrauensschäden so aufgestellt sind, dass sie im Ernstfall tatsächlich entlasten. Gerade in Zeiten verschärfter Sparpolitik kann eine solide Risikovorsorge den Unterschied zwischen durchgestandener Krise und existenzieller Bedrohung ausmachen.

Darüber hinaus können Apotheken die Debatte nutzen, um ihre Rolle als Teil der Lösung zu betonen. Wo es gelingt, durch kluge Beratung, Medikationsanalysen, Fehlervermeidung und eng abgestimmte Prozesse mit Praxen und Pflegeeinrichtungen Folgekosten zu vermeiden, entstehen Argumente gegen pauschale Kürzungen. Apothekenbetreiber sollten prüfen, welche Daten sie dazu liefern können, etwa zu vermiedenen Krankenhausaufenthalten, entschärften Interaktionen oder stabilisierten Therapien. In Gesprächen mit Kassen, Politik und Öffentlichkeit können solche Beispiele helfen, ein differenzierteres Bild zu zeichnen: nicht nur Leistungserbringer als Kostenfaktoren, sondern Apotheken als Struktur, die hilft, knappe Ressourcen sinnvoll einzusetzen.

 

Bupropion mit neuen Warnhinweisen, schwere Hautreaktionen im Fokus, Apothekenberatung zu Risikozeichen und Abbruchregeln

Die neuen Warnhinweise zu Bupropion und den möglichen schweren Hautreaktionen sind ein klares Signal, dass auch etablierte Wirkstoffe regelmäßig sicherheitsrelevant überprüft werden müssen. Wenn toxische epidermale Nekrolyse, Stevens-Johnson-Syndrom, DRESS und akute generalisierte exanthematische Pustulose zusätzlich hervorgehoben und ausdrücklich als potenziell lebensbedrohlich oder tödlich beschrieben werden, ist das für Apotheken kein Randdetail. Es bedeutet, dass das Risikoprofil des Wirkstoffs im Bewusstsein aller Beteiligten neu verankert werden muss. Für Apothekenbetreiber heißt das, Abläufe in Beratung, Dokumentation und Schulung der Teams zu überprüfen und sicherzustellen, dass die geänderten Informationen nicht nur in Fachinformationen stehen, sondern wirklich im Alltag ankommen.

Im Gespräch mit Patientinnen und Patienten, die Bupropion erhalten, kommt es darauf an, die Balance zwischen Aufklärung und Verunsicherung zu halten. Die wichtigsten Warnzeichen müssen verständlich vermittelt werden: neu auftretende oder sich rasch verschlimmernde Hautausschläge, Blasenbildung, Schleimhautveränderungen, Fieber, Schwellungen oder allgemeines Krankheitsgefühl nach Beginn der Therapie. Entscheidend ist, dass klar wird, dass diese Symptome nicht „abgewartet“ werden sollen, sondern ein sofortiges ärztliches Abklären und in bestimmten Konstellationen einen sofortigen Therapieabbruch erfordern. Gleichzeitig sollte betont werden, dass es sich um seltene Ereignisse handelt und dass das Medikament bei korrekter Anwendung und Überwachung einen Platz in der Behandlung haben kann.

Für Apothekenteams ist es wichtig, sich intern ein gemeinsames Verständnis dieser Warnhinweise zu erarbeiten. Schulungen, kurze Fallbeispiele und klare Handlungsanweisungen helfen, im Alltag sicher zu reagieren. Es sollte definiert werden, welche Fragen bei der Abgabe von Bupropion standardmäßig gestellt werden, etwa zu bisherigen Hautreaktionen, Allergien, parallelen Medikamenten und bisherigen Erfahrungen mit ähnlichen Wirkstoffen. Außerdem sollten die Teams wissen, wie sie reagieren, wenn Patientinnen während der Therapie mit ersten Hautsymptomen in die Apotheke kommen: welche Informationen eingeholt werden, welche Empfehlungen gegeben werden und wann unverzüglich an ärztliche Stellen verwiesen wird.

Auf organisatorischer Ebene ist es sinnvoll, sicherzustellen, dass die aktualisierten Fachinformationen und Packungsbeilagen zeitnah im Betrieb verfügbar und in den genutzten Datenbanken eingepflegt sind. Apotheken sollten prüfen, ob ihre Software die neuen Warnhinweise sichtbar macht und ob gegebenenfalls zusätzliche Hinweise in internen Wissenssystemen hinterlegt werden. In Betrieben, die standardisierte Medikationsanalysen anbieten, sollten Bupropion-haltige Therapien besondere Aufmerksamkeit erhalten, insbesondere wenn weitere Arzneimittel mit potenziellen Hautrisiken oder immunmodulierender Wirkung verordnet sind. So können riskante Kombinationen, Mehrfachbelastungen und unklare Verläufe frühzeitig erkannt und adressiert werden.

Nicht zuletzt berührt das Thema auch die eigene Absicherung. Wenn ein Wirkstoff offiziell mit neuen schweren Risiken in Verbindung gebracht wird, steigt die Erwartung an alle Beteiligten, diese Informationen zu kennen und angemessen darauf zu reagieren. Apothekenbetreiber sollten daher sicherstellen, dass Haftpflicht- und Produkthaftungsaspekte geklärt sind und dass dokumentiert werden kann, in welcher Form Teams geschult und Patienten informiert wurden. So wird im Ernstfall nachvollziehbar, dass der Betrieb seine Sorgfaltspflichten erfüllt hat. Gleichzeitig zeigt der Fall Bupropion, wie wichtig es ist, eine Kultur zu pflegen, in der neue Sicherheitsinformationen zügig aufgegriffen, im Team besprochen und in konkrete Abläufe übersetzt werden.

 

Die aktuelle Gemengelage für Apotheken spannt sich zwischen politischer Anerkennung und knallharter Finanzrealität auf. Wenn die Abda das Fixum zur Überlebensfrage erklärt und gleichzeitig an der Präsenzpflicht festhält, steht dahinter der Versuch, die verbliebenen Vor-Ort-Strukturen vor einem schleichenden Strukturbruch zu bewahren. Parallel zeigt die Pilotierung des DiGA-E-Rezepts, wie schnell gute Digitalideen an Bedienhürden scheitern können, wenn Prozesse nicht konsequent aus Patientensicht gedacht sind. Zugleich fordert der GKV-Spitzenverband ein Sparpaket und ein Ausgabenmoratorium ein, das ausdrücklich auch die Arzneimittelversorgung in den Blick nimmt – mit direkten Konsequenzen für Honorare, Retaxrisiken und Steuerungsinstrumente. Und mit den neuen Warnhinweisen zu Bupropion wird deutlich, wie wichtig es ist, Sicherheitsinformationen schnell in Beratung und Praxis zu übersetzen, damit seltene, aber schwere Nebenwirkungen rechtzeitig erkannt werden.

Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt. Wenn Fixumdebatten, Digitalpiloten, Sparpakete und Sicherheitsbewertungen gleichzeitig auf den Apothekenbetrieb einwirken, verschiebt sich die Verantwortung vom bloßen Abarbeiten von Vorgaben hin zur aktiven Steuerung von Risiken und Prioritäten. Wer sein Geschäftsmodell nur an Packungszahlen ausrichtet, übersieht, dass Dokumentation, Fortbildung, Prozessqualität und digitale Kompetenz längst genauso über die Zukunftsfähigkeit entscheiden. Die Stärke einer Apotheke zeigt sich künftig daran, ob sie politische Signale erkennt, finanzielle Stellschrauben rechtzeitig nachzieht, digitale Bruchstellen für Patienten schließt und Sicherheitswarnungen pragmatisch in ihren Alltag integriert. Damit werden Apotheken zu Orten, an denen sich nicht nur Rezepte einlösen lassen, sondern an denen Versorgungspolitik, Wirtschaftlichkeit und Patientensicherheit ganz konkret zusammengeführt werden.

Journalistischer Kurzhinweis: Themenprioritäten und Bewertung orientieren sich an fachlichen Maßstäben und dokumentierten Prüfwegen, nicht an Vertriebs- oder Verkaufszielen.

 

Tagesthemenüberblick: https://aporisk.de/aktuell

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