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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Stand: Dienstag, 2. Dezember 2025, um 18:30 Uhr
Apotheken-News: Bericht von heute
Gefälschte Rezepte für begehrte GLP-eins-Präparate beschäftigen Strafverfolger und setzen Apotheken unter Druck, Verdachtsmomente zwischen Tresen und Rücksprache mit der Praxis nachvollziehbar zu prüfen und zu dokumentieren. Parallel ringt die Versorgung mit einer Telematikinfrastruktur, die trotz Digitalisierungsversprechen immer wieder aus dem Tritt gerät: Der Tausch der Heilberufsausweise wurde zur Zitterpartie, Fristen wurden in letzter Minute verschoben, und viele Leistungserbringer fragen sich, wie sie verlässlich arbeiten sollen, wenn technische Vorgaben schneller wechseln als die Geräte amortisiert sind. Beim Reiseimpfstoff gegen Chikungunya zeigt sich die Verletzbarkeit der Lieferketten, weil befristet fremdsprachig gekennzeichnete Packungen mit deutscher Information kombiniert werden und Beratung, Chargenkontrolle und Dokumentation besonders aufmerksam erfolgen müssen, damit Vertrauen erhalten bleibt. Zugleich arbeiten Forschende daran, bittere Wirkstoffe mit neuartigen Silikatstrukturen so zu verpacken, dass sie erst im Magen freigesetzt werden und der Geschmack im Mund kaum noch wahrnehmbar ist – ein Beispiel dafür, wie viel Entwicklung nötig ist, damit therapeutisch sinnvolle Arzneimittel im Alltag akzeptiert werden.
Gefälschte Rezepte für GLP-1-Arzneimittel sind längst kein Randphänomen mehr, sondern ein eigener Deliktsbereich, der Ermittlungsbehörden und Leistungserbringer zugleich beschäftigt. Wenn Staatsanwältinnen von „einer Vielzahl von Verfahren“ sprechen und Dutzende Beschuldigte in Untersuchungshaft sitzen, zeigt das: Die Versuchung ist hoch, hochpreisige Arzneimittel über das Kassensystem zu ergaunern und anschließend gewinnbringend weiterzuverkaufen. Besonders im Fokus stehen Mittel, die als Abnehmspritzen bekannt geworden sind, obwohl sie eigentlich der Diabetesbehandlung dienen und als Kassenleistung verordnet werden. Für Täter reicht ein vermeintlich echtes Rezept, eine geringe Zuzahlung und ein gut organisierter Absatzkanal, um aus wenigen Packungen einen vier- bis fünfstelligen Erlös zu erzielen. Ermittler registrieren inzwischen nicht nur Serientäter, sondern ganze Netzwerke, die Rezepte systematisch fälschen, Verteilerwege nutzen und Ware grenzüberschreitend verschieben.
Je professioneller diese Strukturen werden, desto größer wird das Spannungsfeld im Alltag derjenigen, die Verordnungen entgegennehmen und beliefern. Auffällige Wiederholungsverschreibungen, unplausible Dosierungen oder Konstellationen mit immer gleichen Arztidentitäten sind Hinweise, die im hektischen Betrieb nicht immer sofort auffallen. Gleichzeitig ist die Erwartungshaltung hoch, dass Manipulationen möglichst früh erkannt werden, obwohl die Betrugsmaschen immer raffinierter werden und teilweise auch echte Patientendaten missbraucht werden. Hinzu kommt die psychologische Komponente: Beschäftigte erleben es als Belastung, wenn sie bei Verdacht Rezepte zurückweisen müssen, obwohl ihnen nur Sekunden für die Entscheidung bleiben. In diesem Klima geraten Kontrollroutinen, Dokumentation und Kommunikation mit Praxen und Kassen zu einem eigenen Risiko-Cluster.
Der finanzielle Schaden entsteht dabei auf mehreren Ebenen gleichzeitig. Einerseits geht es um die unmittelbare wirtschaftliche Belastung, wenn hochpreisige Arzneimittel beliefert und später wegen Fälschungsverdachts wieder ausgebucht werden müssen. Andererseits drohen Rückforderungen der Kostenträger, wenn diese argumentieren, das Rezept sei erkennbar oder zumindest vermeidbar fehlerhaft gewesen. In solchen Fällen steht nicht nur der Warenwert im Raum, sondern häufig auch Retaxationen, die das Liquiditätspolster einzelner Betriebe empfindlich angreifen. Zusätzlich können Straf- und Ordnungswidrigkeitenverfahren aufrollen, ob interne Prüfpfade, Vier-Augen-Prinzipien oder Dokumentationspflichten ausreichend strukturiert waren. Damit verschiebt sich die Frage von „Einzelfällen“ zu einem strukturellen Geschäftsrisiko, das systematisch abgesichert werden muss.
Spezialisierte Versicherungsprodukte nehmen genau diese Lücke ins Visier, indem sie Schäden aus Rezeptfälschungen und manipulierten Verordnungen als eigenes Risiko definieren. Dabei geht es nicht nur um die klassische Vertrauensschaden- oder Vermögensschadenkomponente, sondern auch um die Abwehr unberechtigter Forderungen und die Begleitung in komplexen Regresseverfahren. In der Praxis zeigt sich, dass Policen deutlich unterscheiden, ob der Schaden auf kriminelle Dritte, eigene Mitarbeitende oder Organisationsmängel zurückgeht und welche Prüfpflichten als Mindeststandard vorausgesetzt werden. Je klarer Risiken beschrieben, Limits definiert und Obliegenheiten geregelt sind, desto besser lässt sich ein Schadenfall später juristisch einordnen. Gleichzeitig stellen Versicherer zunehmend darauf ab, wie eng interne Kontrollen verzahnt sind – von der Rezeptannahme über die pharmazeutische Plausibilitätsprüfung bis hin zu IT-gestützten Auffälligkeitsscores.
Eine eigenständige Retax-Absicherung kann diese Schutzschicht ergänzen, indem sie gezielt für Konstellationen eintritt, in denen Kostenträger Leistungen kürzen oder vollständig streichen. Die Abgrenzung zu betrugsbedingten Schäden ist fein, aber entscheidend: Während die Rezeptfälschungspolice primär die deliktische Komponente adressiert, fokussiert eine Retax-Lösung auf die wirtschaftlichen Folgen aus Abrechnungs- und Formfehlern, die im Schatten komplexer Betrugsmuster auftreten können. Beide Ansätze gewinnen an Bedeutung, je weiter sich das Spektrum von GLP-1-Präparaten über Lifestyle-Debatten hinaus auf weitere hochpreisige Indikationen wie onkologische Therapien ausdehnt. Betrugsnetze reagieren auf solche Verschiebungen schnell, während Prävention, Schulung und Vertragsgestaltung in vielen Betrieben Zeit brauchen, um nachzuziehen. Genau in dieser Zeitlücke entscheidet sich, ob ein kriminelles Geschäftsmodell nur die Strafverfolgung beschäftigt – oder ob es die wirtschaftliche Stabilität einzelner Standorte dauerhaft erschüttert.
Die Verlängerung der Tauschfristen für elektronische Heilberufsausweise ist auf den ersten Blick eine Entspannung, in Wahrheit aber eher ein Symptom für strukturelle Schwächen der Digitalisierung im Gesundheitswesen. Als klar wurde, dass zehntausende Ausweise und weitere TI-Komponenten nicht rechtzeitig ersetzt werden konnten, stand nicht nur die Arbeit in den Arztpraxen, sondern auch die Stabilität des elektronischen Verordnungs- und Abrechnungsverkehrs auf dem Spiel. Die Fristverlängerung verhinderte einen abrupten Rückfall in Papierverfahren mit all ihren Unsicherheiten, sie kaschierte aber zugleich, dass Hardware-Zyklen, Zertifikatslogik und Versorgungsrealität nicht zusammenpassen. Wenn Leistungserbringer mit hohem Einsatz Technik einbauen, die in kurzen Abständen ausgetauscht oder umkonfiguriert werden muss, entsteht Frust, der sich direkt auf die Bereitschaft auswirkt, neue Anwendungen mitzutragen.
Diese Erfahrung verbindet unterschiedliche Bereiche der Versorgung: Instabile Konnektoren, fehleranfällige Kartenleser, elektrostatisch sensible Gesundheitskarten und Updates, die ganze Praxis- oder Systemlandschaften lahmlegen, sind längst kein Randthema mehr. Sie beeinflussen Terminplanung, Dokumentation und den Umgang mit Patienten, die auf eine verlässliche Abwicklung vertrauen. Kommen Umstellungen von Verschlüsselungsstandards und der parallele Roll-out neuer Anwendungen wie der elektronischen Patientenakte hinzu, verschärft sich der Eindruck, dass Technik und Alltagstauglichkeit auseinanderdriften. Der Ruf nach einer Infrastruktur, die weniger störanfällig, transparenter administrierbar und planbarer in ihren Umstellungsphasen ist, wird deshalb lauter. Er richtet sich nicht gegen Digitalisierung an sich, sondern gegen eine Umsetzung, die Prozesse eher verkompliziert als entlastet.
Für den Umgang mit Verordnungen bedeutet dies, dass Fehlerquellen an Stellen entstehen, die wenig mit klassischer Sorgfalt zu tun haben. Wenn Verordnungsdaten wegen technischer Störungen mehrfach neu übertragen, zwischengespeichert oder über alternative Wege eingegeben werden müssen, steigt das Risiko von Dubletten, unvollständigen Datensätzen oder zeitlich versetzten Statusmeldungen. In solchen Situationen wird aus jeder Störung ein potenzieller Konfliktfall darüber, welche Information maßgeblich ist und ob eine Belieferung als korrekt gilt. Gleichzeitig verschieben sich Verantwortlichkeiten: Wer trägt welchen Anteil am Risiko, wenn ein Zertifikat zwar formal abgelaufen, die Anwendung aber technisch noch funktioniert, oder wenn ein Update auf einer Ebene eingespielt wurde, in nachgelagerten Systemen aber noch nicht verarbeitet ist.
Mit jeder zusätzlichen Anwendung wächst der Bedarf, nicht nur Technik zu betreiben, sondern sie als Risikofeld zu managen. Das beginnt bei der Frage, wie transparent Fristen für Ausweise, Zertifikate und Komponenten gemacht werden und wie automatisiert Warnungen vor Ablauf und Austauschpflichten ankommen. Es setzt sich fort bei Notfallplänen für Systemausfälle und reicht bis zur Dokumentation von Entscheidungen, wenn Leistungen unter erschwerten Bedingungen erbracht werden. Leistungserbringer benötigen nachvollziehbare Nachweise darüber, wann welche technische Störung vorlag, welche Workarounds genutzt wurden und wie Kommunikationsketten mit Kassen, Dienstleistern oder Herstellern verliefen. Aus diesen Nachweisen wird im Streitfall ablesbar, ob verantwortungsbewusst gehandelt wurde oder ob Organisationspflichten verletzt wurden.
Die wirtschaftliche Perspektive rückt damit stärker in den Vordergrund. Jeder Ausfall, jede Verzögerung und jedes Missverständnis im digitalen Prozess kann zu zeitlichen Mehraufwänden, Zusatzkosten oder strittigen Erstattungen führen. Verträge mit Dienstleistern, Support-Strukturen und gegebenenfalls auch Versicherungslösungen müssen dem Rechnung tragen, dass IT-Risiken keine Randnotiz sind, sondern integraler Bestandteil der Versorgungsrealität. Wo die Digitalisierung das Versprechen einlöst, Abläufe zu vereinfachen, entsteht Akzeptanz und Bereitschaft, neue Funktionen zu nutzen. Wo sie hingegen zu wiederkehrenden Ausfällen, Fristdramen und Improvisation zwingt, wird sie als Risiko erlebt, das gemanagt, abgesichert und politisch neu justiert werden muss, damit Versorgungssicherheit und digitale Ambition wieder zueinanderfinden.
Der Lieferengpass beim Chikungunya-Impfstoff zeigt, wie schnell sich Verfügbarkeit, Kennzeichnung und Beratung bei Reiseimpfstoffen verschieben können. Wenn ein Hersteller Engpässe meldet und Behörden zeitlich begrenzte Importerlaubnisse für anderssprachig gekennzeichnete Packungen erteilen, ist dies zunächst ein pragmatischer Schritt, um die Nachfrage in der Reisesaison zu bedienen. Zugleich entsteht ein Spannungsfeld zwischen regulatorischer Flexibilität und der Erwartung an eine klare, verständliche Produktkennzeichnung. Eine französische Aufmachung mit beigefügter deutscher Packungsbeilage ist rechtlich sauber lösbar, sie setzt aber voraus, dass alle Beteiligten genau verstehen, welche Chargen betroffen sind, wie die Identität zum bekannten Produkt gesichert ist und wo ergänzende Informationen abrufbar sind. Unterschiede in der Beschriftung der Packmittel dürfen nicht dazu führen, dass im Alltag Unsicherheit über Dosierung, Indikation oder Haltbarkeit entsteht.
Die betroffenen Chargen werden mit konkreten Daten zu Haltbarkeit und Identität beschrieben, damit sich die Anwender zuverlässig orientieren können. Gleichzeitig bleibt es eine Herausforderung, die formale Gleichwertigkeit eines Produkts zu vermitteln, das zwar inhaltsgleich, aber in Sprache und Gestaltung der Verpackung anders erscheint. Für reisemedizinische Beratungen spielt dies eine besondere Rolle, weil Betroffene häufig mit einer Vielzahl von Impferfordernissen, länderspezifischen Empfehlungen und individuellen Risiken konfrontiert sind. Wer sich auf eine solche Impfung vorbereitet, erwartet klare Aussagen darüber, ob das vorliegende Produkt dem entspricht, was in nationalen Informationsangeboten beschrieben ist. Die Verfügbarkeit deutschsprachiger Packungsbeilagen und Fachinformationen auf zentralen Plattformen ist deshalb mehr als eine Formalie; sie ist Teil der Vertrauenskette.
Auch die Besonderheiten der Erkrankung selbst verlangen nach einer Kommunikationslinie, die weder verharmlost noch dramatisiert. Chikungunya kann mit hohem Fieber, ausgeprägten Gelenkschmerzen und einem breiten Symptomenspektrum einhergehen, das Betroffene noch lange nach der akuten Phase einschränken kann. Gleichzeitig variiert das individuelle Risiko je nach Reiseziel, Aufenthaltsdauer, Exposition gegenüber tagaktiven Stechmücken und möglicher Vorerkrankung. Wenn beworben wird, dass ein Impfstoff dieses Risiko gezielt senken kann, steigt die Erwartung an eine robuste Datenbasis und an ein klares Nutzen-Risiko-Profil. Reiseimpfungen bewegen sich ohnehin an der Schnittstelle zwischen persönlicher Freiheit, gesundheitlicher Vorsorge und öffentlichen Empfehlungen, sodass Verunsicherung durch Formfehler oder Kommunikationsbrüche vermieden werden sollte.
Parallel dazu rückt die Frage der Nachvollziehbarkeit in den Fokus. Wer ein Produkt verimpft oder mit Patienten bespricht, muss wissen, wie sich Chargeninformationen, Importzeiträume und behördliche Mitteilungen zueinander verhalten. Ein klarer Verweis auf gültige Fachinformationen, eindeutige Kennzeichnung der Herkunft und transparente Dokumentation im Impfpass sind Bausteine, um später rekonstruieren zu können, welche Variante in welchem Zeitraum eingesetzt wurde. In Zeiten, in denen im Netz Gerüchte über „anderssprachige“ oder „importierte“ Impfstoffe schnell Verbreitung finden, ist eine sachliche Einordnung dieser Besonderheiten von hoher Bedeutung. Sie hilft zu erklären, dass regulatorische Sonderwege nicht auf Qualitätsabstriche hinauslaufen, sondern ein Instrument sind, um Versorgung in Engpasssituationen aufrechtzuerhalten.
Der Engpass macht zudem deutlich, wie wichtig eine vorausschauende Planung im Reiseimpfbereich ist. Saisonale Nachfragespitzen, geänderte Empfehlungen durch Ausbrüche und begrenzte Produktionskapazitäten verstärken sich gegenseitig. Wer Reisenden erklärt, warum ein bestimmtes Produkt aktuell nur in einer alternativen Sprachfassung verfügbar ist und warum eine konkrete Charge ein verlängertes oder bestimmtes Haltbarkeitsdatum trägt, leistet mehr als reine Produktinformation. Es geht darum, Vertrauen in eine Lieferkette zu stärken, die flexibler geworden ist, ohne an Qualitätsanspruch zu verlieren. Je besser es gelingt, diese Flexibilität zu erklären, desto eher wird ein vorübergehender Engpass als professionell gemanagte Ausnahmesituation wahrgenommen – und nicht als weiterer Beleg für generelle Unsicherheit bei Impfstoffen.
Der bittere Geschmack vieler Wirkstoffe ist seit jeher ein stiller Gegner der Therapietreue, insbesondere dort, wo Tabletten sich im Mund auflösen und ihren Geschmack nicht durch eine klassische Filmbeschichtung verstecken können. Kinder, ältere Menschen und empfindliche Patienten empfinden manche Präparate als so unangenehm, dass die regelmäßige Einnahme zur Zumutung wird. Hersteller haben über Jahre mit Süßstoffen, Aromen und Beschichtungen experimentiert, um diesen Eindruck abzumildern. Doch jede Maßnahme hat Nebenwirkungen: Süßstoffe können Akzeptanzfragen aufwerfen, Hilfsstoffe die Galenik verändern, Beschichtungen die Freisetzungsdynamik verschieben. Der Spagat zwischen Geschmacksakzeptanz und pharmakokinetischer Zuverlässigkeit ist damit ein zentrales Entwicklungsproblem, das jenseits von Marketingfragen direkt auf klinische Ergebnisse durchschlägt.
Vor diesem Hintergrund gewinnt die Idee an Bedeutung, den Wirkstoff nicht geschmacklich zu übertönen, sondern ihn physikalisch zu isolieren, bis er dort freigesetzt wird, wo der Geschmack keine Rolle mehr spielt. Mesoporöse Silikatstrukturen mit definierter Porengröße bieten hier ein interessantes Werkzeug: Sie können Wirkstoffmoleküle aufnehmen, ohne selbst pharmakologisch aktiv zu sein, und verändern ihre Umgebung vor allem durch die räumliche Anordnung. Innen hohle Sphären mit hoher spezifischer Oberfläche ermöglichen es, auch stark bittere Substanzen wie bestimmte Antihistaminika in einer Form zu präsentieren, die den Kontakt zu Geschmacksknospen in den ersten Sekunden minimiert. Der Wirkstoff liegt gebunden vor, die Porenstruktur kontrolliert, wann und in welchem Milieu er wieder freigesetzt wird.
Die Differenzierung zwischen Mundraum und Magen spielt in diesem Ansatz eine Schlüsselrolle. Wird das Material so ausgelegt, dass in neutralen pH-Bereichen mit kurzer Verweildauer kaum Freisetzung stattfindet, kann der unangenehme Geschmack wirksam abgeschirmt werden. Erst im sauren Milieu und bei längerer Verweildauer lösen sich die Bindungen, der Wirkstoff tritt in Lösung und kann resorbiert werden. Studien mit Probanden zeigen, dass die subjektive Wahrnehmung deutlich kippt, wenn ein bitteres Präparat in dieser Form verabreicht wird: Der unmittelbare Geschmackseindruck mildert sich oder verschwindet, während die pharmakologische Wirkung erhalten bleibt. Gleichzeitig lässt sich messen, wie sich die Plasmaspiegel entwickeln und ob der gewünschte Wirkverlauf erreicht wird, ohne dass überkomplexe Freisetzungsprofile entstehen.
Ein weiterer Vorteil liegt in der Effizienz der Beladung. Wenn es gelingt, mit einer relativ kleinen Menge an Trägermaterial eine hohe Wirkstoffmenge aufzunehmen, bleiben Tablettengröße und Schluckbarkeit beherrschbar. Im Vergleich zu anderen Komplexbildnern oder Einschlussverbindungen kann eine höhere Beladekapazität bedeuten, dass weniger Hilfsstoff für die gleiche Wirkstoffdosis benötigt wird. Das ist nicht nur aus Sicht der Produktionskosten relevant, sondern auch für Patientengruppen, die empfindlich auf bestimmte Hilfsstoffe reagieren oder für die große Tablettenformate ein praktisches Hindernis darstellen. Untersuchungen zur Verträglichkeit mesoporöser Silikate deuten darauf hin, dass diese Materialien bei geeigneter Partikelgröße und Dosis gut toleriert werden und keine eigenständige Toxizität entfalten.
Auf längere Sicht eröffnen solche Systeme die Möglichkeit, nicht nur Geschmack zu maskieren, sondern Freisetzung gezielt zu steuern und verschiedene Anforderungen in einer Formulierung zu kombinieren. Denkbar sind Konzepte, bei denen der erste Kontakt im Mund geschmacklich neutral bleibt, während später im Verdauungstrakt eine verzögerte oder sequentielle Freisetzung erfolgt. Damit ließen sich mehrstufige Therapieschemata vereinfachen, indem weniger Einzeldosen notwendig werden. Für die Entwicklung neuer Darreichungsformen bedeutet dies, dass Sensorik, Pharmakokinetik und Patientenerfahrung noch stärker zusammen gedacht werden müssen. Je besser es gelingt, wissenschaftlich anspruchsvolle Formulierungen mit alltagsfreundlicher Anwendung zu verbinden, desto eher wird bitterer Geschmack von einem unvermeidlichen Übel zu einem beherrschbaren Entwicklungsparameter, der sich systematisch gestalten lässt.
Rezeptfälschungen mit hochpreisigen GLP-eins-Mitteln, ruckelnde Telematikinfrastruktur und improvisierte Impfstofflösungen wirken zunächst wie voneinander getrennte Baustellen, erzählen aber dieselbe Geschichte von Verletzbarkeit. Wo Täter mit gefälschten Verordnungen Arzneimittel aus dem System ziehen, kämpfen Praxen und Apotheken zeitgleich mit Ausfallmeldungen, Fristdramen und wechselnden technischen Vorgaben. Wenn dann noch ein Reiseimpfstoff nur mit fremdsprachiger Kennzeichnung verfügbar ist und Forschende bittere Wirkstoffe in neue Trägermaterialien verpacken, wird sichtbar, wie sehr Versorgung heute von verlässlichen Ketten aus Vertrauen, Technik und Kommunikation abhängt.
Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt. Wer die Verletzbarkeit von Rezeptwegen, Kartenlesern und Lieferketten einmal gesehen hat, vergisst sie nicht mehr, sondern beginnt Abläufe anders zu hinterfragen. Wenn eine gefälschte Verordnung den Warenbestand verschiebt, ein fehlgeschlagenes Update Termine sprengt oder eine fremdsprachige Packung Nachfragen auslöst, steht jedes Mal die gleiche Frage im Raum: Reicht unser Sicherheitsnetz wirklich aus. Gerade dann zeigt sich, ob Prüfpfade, Dokumentation und Haftungsregeln nur auf dem Papier existieren oder im Alltag tatsächlich tragen. Und während die Forschung bittere Wirkstoffe in nahezu geschmacksneutrale Formulierungen überführt, bleibt eine unbequeme Konstante: Ohne sorgfältig gepflegte Vertrauenslinien zwischen Menschen, Technik und Regeln verwandelt jede vermeintliche Detailstörung sich rasch in ein Risiko, das nicht nur Bilanzen, sondern auch Zuversicht aushöhlt.
Journalistischer Kurzhinweis: Dieser Bericht ordnet aktuelle Entwicklungen zu Rezeptfälschungen, digitaler Infrastruktur, Impfstoffversorgung und Galenik unabhängig von wirtschaftlichen Interessen ein.
Tagesthemenüberblick: https://aporisk.de/aktuell
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