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  • 28.11.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute sind Respektkonflikte im Kundendialog, Nachwuchsprotest gegen Entwertung, Aufsichtsfälle und verdeckte Kontrolle in Versorgungsstrukturen
    28.11.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute sind Respektkonflikte im Kundendialog, Nachwuchsprotest gegen Entwertung, Aufsichtsfälle und verdeckte Kontrolle in Versorgungsstrukturen
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Verbale Angriffe, laute Protestformen der Nachwuchsgeneration, ein Fall verdeckter Überwachung in der Logistik und eine behördlich ver...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute sind Respektkonflikte im Kundendialog, Nachwuchsprotest gegen Entwertung, Aufsichtsfälle und verdeckte Kontrolle in Versorgungsstrukturen

 

Respektkonflikte an der Kundenschnittstelle, laute Signale der Nachwuchsgeneration und markante Eingriffe von Kontrolle und Aufsicht verdichten sich heute zu einem deutlichen Belastungstest für wohnortnahe Versorgungseinheiten.

Stand: Donnerstag, 27. November 2025, um 18:20 Uhr

Apotheken-News: Bericht von heute

Beschäftigte berichten zunehmend von verbalen Entgleisungen und herabsetzenden Kommentaren im Kundendialog, während eine jüngere Berufsgeneration mit pointierten Kampagnen gegen die aus ihrer Sicht unzureichende Vergütung auftritt. Parallel sorgt ein Fall versteckter Videoaufzeichnung in einem Logistikzentrum für Verunsicherung über die Grenzen zulässiger Kontrolle, und eine behördlich angeordnete Schließung in einer Großstadt zeigt, wie weit Aufsichtsgremien im Konfliktfall tatsächlich gehen können. Im Alltag bedeutet dies, dass Teams unter steigender psychischer Belastung arbeiten, weil Respekt, wirtschaftliche Sicherheit, Vertrauen in betriebliche Strukturen und Verlässlichkeit von Standorten gleichzeitig unter Druck geraten. Die Frage, wie diese vier Ebenen zusammen gedacht und geregelt werden, entscheidet darüber, ob Versorgung als berechenbares, attraktives Arbeitsfeld erlebt wird oder als Kette von Risiken, auf die einzelne Personen allein reagieren müssen.

 

Verbale Ausbrüche gegen Apothekenfachkräfte, wachsende Respektlosigkeit in der Patientenversorgung, stille seelische Belastung im Berufsalltag

In vielen Versorgungseinrichtungen gehört der verbale Ausbruch unzufriedener Kundschaft inzwischen zum Alltag. Beschimpfungen, abfällige Kommentare und lautstarke Pöbeleien treffen häufig gerade diejenigen, die tagtäglich für Beratung, Sicherheit und Organisation zuständig sind. Die gesellschaftliche Gereiztheit, wirtschaftliche Unsicherheiten und der dauerhafte Reformdruck im Gesundheitswesen bündeln sich zu einem Klima, in dem Hemmschwellen sinken. Wo früher vereinzelt eine hitzige Diskussion stand, erleben Fachkräfte heute serienartige verbale Übergriffe. Aus vereinzelten Ausnahmen wird in der Wahrnehmung vieler Teams ein strukturelles Muster.

Besonders spürbar wird diese Entwicklung dort, wo Menschen mit Rezepten, Sorgen und hohen Erwartungen auf begrenzte Ressourcen treffen. Lieferengpässe, Wartezeiten, komplexe Vorgaben und die Dauerdiskussion um Vergütung und Strukturen erzeugen Frust, der sich spontan am Tresen entlädt. Viele Fachkräfte berichten, dass sich der Ton innerhalb weniger Jahre deutlich verschärft hat, während Verständnis für Rahmenbedingungen seltener geworden ist. Hinzu kommt, dass sich Teile der Kundschaft durch digitale Angebote, Werbeversprechen und politische Botschaften in der eigenen Anspruchshaltung bestärkt fühlen. Die unmittelbar sichtbaren Gesichter der Versorgung werden damit zur Projektionsfläche einer Unzufriedenheit, die weit über den Einzelfall hinausreicht.

Die Konsequenzen reichen deutlich über einen unangenehmen Moment hinaus. Dauerhafte verbale Angriffe greifen das Sicherheitsgefühl der Beschäftigten an und unterminieren die emotionale Stabilität im Arbeitsalltag. Wer regelmäßig beschimpft oder herabgesetzt wird, entwickelt häufiger Rückzugstendenzen, schläft schlechter und erlebt einen Verlust an beruflicher Freude. Teams berichten von erhöhter Fluktuation, steigenden Krankheitsquoten und innerer Distanz zu Patientinnen und Patienten. Gleichzeitig steigt das Risiko fachlicher Fehler, wenn Konzentration und innere Ruhe durch Angst vor dem nächsten Ausbruch unterlaufen werden. Ein Klima der Anspannung schwächt damit nicht nur einzelne Personen, sondern langfristig auch die Versorgungsqualität.

Auf der rechtlichen und organisatorischen Ebene ist der Umgang mit solchen Situationen klar umrissen, wird in der Praxis aber oft zu spät oder zu zögerlich geregelt. Beleidigungen und Bedrohungen sind keine hinnehmbaren Begleiterscheinungen, sondern Grenzüberschreitungen, die unter das Hausrecht und einschlägige Strafnormen fallen können. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber tragen Verantwortung, psychische Belastungen im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung ernsthaft zu erfassen und geeignete Schutzmaßnahmen einzuführen. Dazu gehören klare interne Leitlinien, abgestimmte Eskalationspfade, Schulungen für Mitarbeitende und eine konsequente Dokumentation von Vorfällen. Berufsverbände, Kammern und Unfallversicherungsträger setzen zunehmend Rahmenempfehlungen, die diesen Schutzgedanken stützen und rechtlich absichern.

Gleichzeitig bleibt die Frage, welche Kultur in der wohnortnahen Versorgung als Standard gelten soll. Wertschätzende Kommunikation, transparente Information über Grenzen des Machbaren und eine früh erkennbare rote Linie gegenüber respektlosem Verhalten sind zentrale Elemente eines stabilen Arbeitsumfelds. Im Alltag bedeutet dies, dass Teams Rückhalt spüren, wenn sie Grenzen setzen, und dass respektvolle Kundschaft keine stille Minderheit bleibt. Proteste und Kampagnen zur wirtschaftlichen Situation der Versorgungseinrichtungen bilden dabei den lauten Hintergrund einer Entwicklung, deren leise Seite in den seelischen Belastungen der Beschäftigten sichtbar wird. Langfristig entscheidet der Umgang mit verbaler Gewalt darüber, ob junge Fachkräfte diesen Beruf als verlässliche Perspektive erleben oder als Risiko für die eigene Gesundheit wahrnehmen.

 

Honorardruck als Dauerzustand, AByou-Kampagne Error not found, junge Berufsgeneration fordert Wert der Apothekenarbeit im Versorgungssystem vor Ort

Der Protest für ein höheres Honorar flammt nicht aus dem Nichts auf, sondern speist sich aus vielen Jahren schleichender Belastung in den Betrieben. Die Vergütung bleibt hinter Kosten, Personalaufwand und digitalen Pflichten zurück, während Erwartungen von Politik und Öffentlichkeit kontinuierlich steigen. Für junge Berufsträgerinnen und Berufsträger wirkt das wie ein Einstieg in ein System, das viel fordert und wenig planbare Perspektive gibt. Honorardruck wird damit nicht nur zu einer Frage der Bilanzen, sondern zu einem Symbol für mangelnde Wertschätzung professioneller Arbeit in der wohnortnahen Versorgung. Dieser Eindruck sitzt tief.

Vor diesem Hintergrund wirkt die Kampagne „Error not found“ der Nachwuchsorganisation AByou wie ein bewusst gewähltes Störsignal im öffentlichen Raum. Das Bild der verschwindenden Versorgungseinrichtung übersetzt abstrakte Honorarformeln in ein emotional verständliches Motiv. Die Botschaft richtet sich nicht nur an das Ministerium, sondern auch an die Gesellschaft, die sich auf funktionierende Nacht- und Notdienste, Rezeptprüfung und akute Beratung verlässt. Gerade die jüngere Generation greift damit Kommunikationsformen auf, die an digitale Kultur, Memes und Schlagworte angelehnt sind, ohne den ernsten Kern zu relativieren. Im Alltag bedeutet dies, dass sich Unzufriedenheit zunehmend in sichtbare Aktionen verwandelt.

Für die Betriebe stellt sich die Frage, wie solcher Protest mit der täglichen Arbeit an der Tara zusammengeht. In vielen Teams treffen Mitarbeitende auf Patientinnen und Patienten, die die wirtschaftliche Lage nur am Rande wahrnehmen, aber sehr genau spüren, wenn ein Betrieb schließt oder Öffnungszeiten eingeschränkt werden. Die Diskrepanz zwischen hohem Anspruch an Erreichbarkeit und knapper Vergütung erschwert es, neue Kräfte zu gewinnen und bestehendes Personal zu halten. Während in der öffentlichen Diskussion gelegentlich der Eindruck entsteht, die wohnortnahe Versorgung könne problemlos von Versendern ersetzt werden, erleben Teams vor Ort genau das Gegenteil. Sie sehen, wie viel spontane Nachfrage, komplexe Medikationsfragen und akute Unsicherheit jeden Tag im direkten Kontakt landet.

Gerade deshalb wird die Kampagne der Nachwuchsorganisation zu einem Testfeld für die innere Verfasstheit des Berufsstandes. Wenn junge Apothekerinnen und Apotheker sichtbar werden, signalisieren sie, dass sie Verantwortung übernehmen wollen, aber Rahmenbedingungen brauchen, die Zukunft zulassen. Ein dauerhaft eingefrorenes Honorar wirkt dann wie eine stille Absage an diese Bereitschaft. Gleichzeitig beobachten viele erfahrene Inhaberinnen und Inhaber, dass sich ohne eine gemeinsame Sprache zwischen Generationen auch gute Kampagnen ins Leere drehen können. Im Alltag bedeutet dies, dass Betriebe interne Gespräche darüber führen müssen, wie deutlich, wie laut und in welchem Ton über eigene Belastungen nach außen gesprochen wird.

Für das Versorgungssystem insgesamt stellt sich die Frage, welches Signal Politik und Selbstverwaltung senden wollen. Ein angemessenes Honorar ist nicht nur Preisetikett für einzelne Packungen, sondern Ausdruck eines politischen Verständnisses von Sicherheit, Erreichbarkeit und Beratung vor Ort. Bleibt dieser Ausdruck schwach, wächst die Versuchung, individuelle Ausstiege oder stille Reduktionen von Leistungen als einzigen Ausweg zu sehen. Eine Debatte, die sich nur auf kurzfristige Einsparziele konzentriert, übersieht die langfristigen Folgen für Nachwuchsgewinnung, regionale Präsenz und Versorgungsstabilität. Im Alltag bedeutet dies, dass jede Entscheidung zur Vergütung immer auch eine Entscheidung über die Attraktivität dieses Berufsfeldes für die kommende Generation ist.

 

Versteckte Kamera im Mülleimer bei DocMorris, Überwachung am Arbeitsplatz und Datenschutzgrenzen, Vertrauen in Logistikteams des Gesundheitsmarkts

In einem Logistikzentrum eines großen Versandunternehmens für Arzneimittel wurde eine versteckte Kamera entdeckt, die offenbar in einem Mülleimer platziert war und einen Flurbereich im Blick hatte. Ein Angestellter stieß zufällig auf ein Loch in dem Behälter, bemerkte Kabel und eine Linse und meldete den Fund an die innerbetrieblichen Vertretungsstrukturen. Anschließend wurde er zur Leitungsebene zitiert, die den Vorfall zunächst einordnete und gegenüber der Belegschaft eine interne Erklärung verlesen ließ. Offiziell wurde die Maßnahme damit begründet, Verstöße gegen betriebliche Verhaltensregeln, etwa Rauchen in Innenräumen, unterbinden zu wollen. Für viele Beschäftigte bleibt dennoch der Eindruck zurück, dass hier heimlich gefilmt wurde und damit eine rote Linie im Umgang mit Mitarbeitenden überschritten sein könnte.

Videoüberwachung am Arbeitsplatz ist rechtlich nur in engen Grenzen zulässig und setzt transparente Information sowie klar benannte Zwecke voraus. Eine dauerhafte, heimliche Aufzeichnung ohne konkreten Verdacht auf schwerwiegende Pflichtverletzungen gilt grundsätzlich als unzulässig, und Beschäftigte müssen erkennbar darauf hingewiesen werden, wenn sie sich in einem überwachten Bereich bewegen. Maßgeblich sind dabei Persönlichkeitsrechte, Datenschutzvorgaben und Verhältnismäßigkeit. Wird eine Kamera in einem Alltagsgegenstand verborgen und ohne Kennzeichnung eingesetzt, stellen sich Fragen nach der Zulässigkeit solcher Maßnahmen und nach der Abwägung zwischen betrieblichem Interesse und Schutz der Mitarbeitenden. Für Unternehmen entsteht damit ein erhebliches Risiko, wenn Grenzen des Datenschutzes überschritten werden.

Für die Belegschaft berührt ein solcher Fall weit mehr als juristische Details, nämlich das Grundvertrauen in den eigenen Arbeitsplatz. Wer in eng getakteten Schichten arbeitet, viele Packungen bewegt und permanent Leistungskennzahlen erreichen soll, ist ohnehin einem hohen Druck ausgesetzt. Die Vorstellung, zusätzlich ohne eigenes Wissen gefilmt und bewertet zu werden, verstärkt das Gefühl, jederzeit beobachtet zu sein. Mitarbeitende entwickeln in solchen Situationen Verunsicherung, innere Distanz und die Sorge, dass Kritik oder Hinweise an betriebliche Gremien zu Nachteilen führen könnten. Ein Klima, in dem Kontrolle als Misstrauenssignal verstanden wird, belastet die Zusammenarbeit zwischen Teams und Führungsebenen und erschwert es, Probleme frühzeitig offen anzusprechen.

Für ein großes Versandunternehmen ist der Umgang mit diesem Spannungsfeld auch eine strategische Frage der Attraktivität als Arbeitgeber. Logistikstandorte konkurrieren um Personal, und negative Schlagzeilen über fragwürdige Überwachungsmaßnahmen können die Rekrutierung zusätzlich erschweren. Gleichzeitig müssen berechtigte Sicherheitsinteressen, etwa Brandschutz, Warensicherung oder Schutz vor Diebstahl, mit den Rechten der Beschäftigten in Einklang gebracht werden. Transparente Regeln, klar gekennzeichnete Bereiche mit Kameras, abgestimmte Beteiligung innerbetrieblicher Interessenvertretungen und nachvollziehbare Löschkonzepte sind zentrale Bausteine, um diesen Ausgleich glaubhaft zu organisieren. Wo solche Vorkehrungen fehlen oder durch heimliche Maßnahmen unterlaufen werden, droht eine Erosion des Vertrauens, die sich in Beschwerden, Fluktuation und sinkender Bindung an das Unternehmen niederschlägt.

Für den Gesundheitsmarkt insgesamt zeigt der Vorfall, wie sensibel die Schnittstelle zwischen Effizienz, Technik und Menschenführung ist. Versand- und Logistikdienstleister übernehmen einen wachsenden Anteil an der Arzneimittelversorgung, bewegen große Volumina und arbeiten stark automatisiert. Dennoch bleibt jede Sendung, jede Packung und jede Routine von Menschen getragen, die Schutz vor Übergriffigkeit und das Gefühl fairer Behandlung benötigen. Im Alltag bedeutet dies, dass Investitionen in Überwachungstechnik immer mit Investitionen in transparente Kommunikation, Beteiligung der Mitarbeitenden und robuste Datenschutzstrukturen einhergehen müssen. Nur wenn beides zusammen gedacht wird, bleiben Logistikzentren leistungsfähig, rechtssicher und als Arbeitsplatz langfristig akzeptiert.

 

Polizeilich geschlossene St. Raphael Apotheke in Frankfurt, HLfGP-Aufsicht ohne Betriebserlaubnis, Versorgungslücke und Vertrauensfragen im Stadtteil

In einem Frankfurter Stadtteil steht seit Mitte Oktober eine bekannte Stammapotheke still: Die Räume wurden durch die Polizei versiegelt, auf Anordnung der zuständigen Landesbehörde für Gesundheit und Pflege. Hintergrund ist, dass der Inhaber nach Angaben der Aufsicht nicht mehr im Besitz einer Erlaubnis zum Betrieb war und damit zentrale Voraussetzungen des Apothekenrechts entfielen. Die Türen sind mit Siegelmarken versehen, ein Hinweiszettel informiert knapp über die Schließung, während frühere Kunden vor verschlossener Tür stehen und von mangelnden Öffnungszeiten und häufigen Unterbrechungen der vergangenen Monate berichten. Der Fall steht exemplarisch für einen behördlichen Schritt, bei dem die formale Basis eines Betriebs in Frage steht.

Für das Viertel trifft die Schließung einen Ort, der über Jahre als naheliegende Anlaufstelle für Rezepte, Erkältungsbeschwerden und Rückfragen zu Therapien wahrgenommen wurde. Viele Menschen im Umfeld hatten dort ihre Gewohnheit, seien es chronisch Kranke, ältere Personen oder Familien, die sich auf bekannte Abläufe und vertraute Gesichter eingestellt hatten. Die spontane Versiegelung konfrontiert diese Kundschaft nun mit ungeplanter Umorientierung und zusätzlichen Wegen, etwa zu umliegenden Standorten, die auf einem behördlichen Aushang genannt werden. Für mobil eingeschränkte Personen, eilige Akutfälle und Menschen mit geringer Ortskenntnis entstehen dadurch spürbare Hürden, auch wenn die Versorgung formal über andere Betriebe aufrechterhalten bleibt.

Gleichzeitig lenkt die Maßnahme den Blick auf die Rolle und Verantwortung der Landesbehörde. Sie bündelt die Aufsicht über Apotheken, führt Inspektionen durch und entscheidet über Betriebserlaubnisse, Approbationsfragen und Qualitätssicherung in der Arzneimittelversorgung. Ihre Eingriffsbefugnisse reichen von Auflagen über temporäre Einschränkungen bis hin zur Schließung, wenn zentrale Voraussetzungen nicht erfüllt sind. Das Beispiel in Frankfurt zeigt, dass die Aufsicht bereit ist, solche Mittel zu nutzen, wenn sie zu dem Ergebnis gelangt, dass ein Betrieb nicht rechtskonform geführt wird. Für Inhaberinnen und Inhaber wird deutlich, dass formale Pflichten, Erreichbarkeit und Verlässlichkeit nicht nur betriebswirtschaftliche, sondern auch aufsichtliche Dimensionen haben.

Auf der rechtlichen Ebene steht weniger ein individueller Konflikt im Vordergrund, sondern die Frage, wie weit der Staat gehen muss, um das Vertrauen in die Arzneimittelversorgung zu sichern. Das einschlägige Regelwerk verpflichtet die zuständige Behörde, ohne Erlaubnis betriebene Apotheken aus dem Verkehr zu ziehen, um Patientensicherheit, ordnungsgemäßen Umgang mit Arzneimitteln und die Unabhängigkeit der Berufsausübung zu gewährleisten. Zugleich macht der Fall deutlich, dass unklare oder umstrittene Situationen rund um Approbation, Zuverlässigkeit oder Betriebsorganisation zu abrupten Entscheidungen führen können, wenn Kommunikation und Nachsteuerung nicht rechtzeitig gelingen. Die öffentliche Wahrnehmung konzentriert sich dann auf Polizeifahrzeuge, Siegelmarken und verschlossene Türen, während juristische Details im Hintergrund bleiben.

Im Stadtteil hinterlässt die Schließung neben praktischen Lücken auch Irritationen über die künftige Entwicklung des Standorts. Anwohnerinnen und Anwohner fragen sich, ob eine Wiedereröffnung unter gleichen oder neuen Vorzeichen möglich ist und welche Bedingungen dafür erfüllt sein müssen. Für eine erneute Inbetriebnahme wären ein neuer Erlaubnisantrag, dessen Bewilligung und eine erneute Abnahme der Räumlichkeiten erforderlich. Solange diese Schritte offen sind, bleibt die gewohnte Anlaufstelle in eine ungewisse Zukunft verschoben. Für das Bild der wohnortnahen Versorgung ist dieser Vorgang mehr als eine Einzelfallentscheidung, weil er zeigt, wie empfindlich die Balance zwischen rechtlicher Kontrolle, betrieblicher Verantwortung und verlässlicher Präsenz für die Bevölkerung ist.

 

In vielen Versorgungsteams verdichten sich derzeit vier Signale zu einem gemeinsamen Bild: der Ton im Kundendialog kippt häufiger ins Verletzende, die jüngere Generation wählt einen lauteren Proteststil gegen wirtschaftliche Entwertung, in der Logistik werden Grenzen legitimer Kontrolle sichtbar und eine behördliche Schließung rückt die Rolle der Aufsicht in den Vordergrund. Was zunächst wie voneinander getrennte Vorgänge wirkt, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als zusammenhängende Belastungsprobe. Es geht um Respekt im direkten Kontakt, um verlässliche Rahmen für Arbeit, um transparente Regeln für Überwachung und um die Frage, wie Staat und Behörden mit Versorgungsstandorten umgehen, wenn grundlegende Voraussetzungen fehlen.

Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt. Wenn Beschäftigte häufiger mit verbalen Angriffen rechnen, junge Kräfte ihren Protest auf Plakate und digitale Aktionen tragen, Logistikmitarbeitende sich von heimlicher Beobachtung bedroht fühlen und ein Stadtviertel seine vertraute Anlaufstelle verliert, verschiebt sich die innere Landkarte des gesamten Systems. Entscheidend wird, ob es gelingt, klare Grenzen gegen respektloses Verhalten zu ziehen, wirtschaftliche Signale so zu setzen, dass Leistung sich lohnt, Kontrollinstrumente transparent zu halten und behördliche Eingriffe nachvollziehbar zu gestalten. Wo diese vier Linien zusammenfinden, kann Vertrauen entstehen, dass Belastung gesehen und adressiert wird. Wo sie auseinanderfallen, verstärken sich Erschöpfung, Abwanderungstendenzen und die stille Angst, dass der eigene Standort nur noch als austauschbare Größe behandelt wird.

Hinweis: Die Inhalte ersetzen keine individuelle Rechts-, Steuer- oder Versicherungsberatung und können eine fachliche Prüfung im Einzelfall nicht ersetzen.

 

Tagesthemenüberblick: https://aporisk.de/aktuell

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