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  • 07.08.2025 – Rezeptfälschungen unterwandern Apotheken, Ermittler schlagen in drei Städten zu, Versicherungsfragen rücken in den Fokus
    07.08.2025 – Rezeptfälschungen unterwandern Apotheken, Ermittler schlagen in drei Städten zu, Versicherungsfragen rücken in den Fokus
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Banden nutzen gefälschte Rezepte für Ozempic und Mounjaro, um Apotheken zu schädigen. Polizei ermittelt in drei Städten, fünf Festn...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Rezeptfälschungen unterwandern Apotheken, Ermittler schlagen in drei Städten zu, Versicherungsfragen rücken in den Fokus

 

Wie organisierte Banden mit gefälschten Ozempic- und Mounjaro-Rezepten handeln, Polizei in München, Hannover und Berlin ermittelt und Apotheken Absicherung suchen

Apotheken-News: Bericht von heute

Eine Serie von Rezeptfälschungen in München, Hannover und Berlin mit Beute im Wert von mehreren Zehntausend Euro zeigt, wie professionell organisierte Banden mittlerweile im Arzneimittelmarkt agieren. Ziel waren GLP-1-Präparate wie Ozempic und Mounjaro, die sich in Osteuropa mit hohen Gewinnspannen verkaufen lassen. Die Polizei konnte fünf Verdächtige festnehmen – darunter mutmaßliche Hintermänner, was in solchen Fällen selten gelingt. Laut Ermittlern rekrutieren Drahtzieher gezielt Geflüchtete, um das Risiko zu verlagern. Für Apotheken bedeutet dies, dass Prävention und Versicherungsschutz nicht länger als Randthemen behandelt werden dürfen. Verdachtsmomente bei Rezepten müssen konsequent geprüft, Mitarbeiter regelmäßig geschult und Sicherheitsvorgaben der Versicherer strikt eingehalten werden. Denn manchmal ist die größte Lücke nicht im Papier zu finden, sondern in dem Vertrauen, das es begleitet.

 

 

Der koordinierte Zugriff der Polizei in München, Hannover und Berlin auf eine Gruppe von Rezeptbetrügern markiert nicht nur einen kurzfristigen Fahndungserfolg, sondern offenbart die zunehmende Professionalisierung organisierter Kriminalität im pharmazeutischen Sektor. Innerhalb weniger Tage gelang es den Tätern, in mehreren Städten gefälschte Rezepte für die hochpreisigen GLP-1-Arzneimittel Ozempic und Mounjaro einzusetzen, um Präparate im Gesamtwert von mehreren Zehntausend Euro zu erlangen. Für die betroffenen Apotheken ist der Schaden nicht allein ein finanzieller, sondern auch ein Eingriff in die Sicherheitsarchitektur ihres Betriebes. Die Ereignisse verdeutlichen, wie schnell eine scheinbar lückenlose Rezeptprüfung an ihre Grenzen kommt, wenn Täter mit geübten Fälschungstechniken, Insiderwissen und ausgeklügelter Logistik agieren.

In München traten die Betrüger zunächst am 19. Juli in Erscheinung, als sie mehrfach erfolgreich Ozempic auf Rezept erhielten. Zwei Tage später versuchte einer der Täter, das gleiche Mittel telefonisch zu bestellen. Die Apotheke im Stadtteil Berg am Laim reagierte aufmerksam, alarmierte die Polizei und ermöglichte so die Festnahme von zwei Männern im Alter von 24 und 30 Jahren auf frischer Tat. Einer von ihnen führte nicht nur mehrere gefälschte Rezepte, sondern auch ein verbotenes Pfefferspray bei sich. Die anschließende Durchsuchung ihrer Unterkunft förderte weitere Mounjaro-Fälschungen zutage. Für beide wurde Untersuchungshaft angeordnet.

Parallel dazu spürten die Ermittler den mutmaßlichen Drahtzieher der Bestellversuche auf – einen 31-Jährigen, der aus Hannover agierte. Er soll auch in Bremen in ähnlicher Weise tätig gewesen sein. Bei seiner Festnahme in Hannover am vergangenen Donnerstag kam ebenfalls ein Haftbefehl zur Vollstreckung. Der Mann soll für die telefonischen Bestellungen verantwortlich sein, die wiederum den Einsatz von Boten in den Apotheken auslösten. Ein aus Bremen versandtes Paket mit Arzneimitteln führte die Polizei schließlich zu einer Frau und einem Mann in Berlin, die als weitere Beteiligte festgenommen wurden. Ob sie in Haft kamen, blieb zunächst offen.

Die Ermittlungen laufen wegen banden- und gewerbsmäßiger Urkundenfälschung, Betrug und Verstößen gegen das Arzneimittelgesetz. Besonders brisant ist die Erkenntnis, dass die unmittelbaren Täter oft nur ein austauschbares Glied in einer größeren Kette sind. Laut Berichten der Süddeutschen Zeitung rekrutieren Hintermänner gezielt Geflüchtete über Internetplattformen, um sie für geringe Beträge das Risiko des Einlösens tragen zu lassen. In diesem Fall sollen zwei Ukrainer und weitere mutmaßliche Organisatoren aus der Ukraine und Moldau beteiligt gewesen sein. Anders als in vielen vergleichbaren Fällen konnten diesmal nicht nur die Boten, sondern auch Teile der Führungsebene festgesetzt werden – ein für solche Strukturen seltener Ermittlungserfolg.

Hinter der konkreten Tatserie verbirgt sich ein strukturelles Problem: Hochpreisige Arzneimittel wie GLP-1-Analoga, Krebs- und Hepatitis-Präparate sind auf dem Schwarzmarkt in Osteuropa und darüber hinaus stark nachgefragt. Die Gewinnspannen sind enorm, die Transportwege oft dieselben, die auch im Zigaretten-, Dopingmittel- oder Luxusgüter-Schmuggel genutzt werden. Professionell gefälschte Rezepte, zum Teil auf echten Formularen mit manipulierten Inhalten, sind für ungeschultes Personal schwer erkennbar. Selbst elektronische Rezepte sind nicht unverwundbar – Identitätsdiebstahl, gefälschte Arztzugänge oder kompromittierte Praxissoftware können digitale Sicherheitsschranken umgehen.

Für Apotheken bedeutet dies eine doppelte strategische Aufgabe: Zum einen muss die Fähigkeit zur Früherkennung verdächtiger Rezepte massiv gestärkt werden. Dazu gehört die Schulung des gesamten Teams im Erkennen typischer Manipulationsmerkmale – von veränderten Dosierungsangaben über untypische Packungsgrößen bis hin zu Unstimmigkeiten bei Unterschriften und Arztstempeln. Eine klare interne Regel, dass bei Verdachtsmomenten Rücksprache mit der ausstellenden Praxis gehalten wird, kann Schäden verhindern. Zum anderen braucht es ein robustes Versicherungsnetz, das auch bei Rezeptfälschungen greift.

Die Realität zeigt jedoch, dass Versicherungsschutz gegen Rezeptbetrug häufig unterschätzt oder zu spät in Erwägung gezogen wird. Policen sind oft als Baustein in einer umfassenden Inhalts- oder Betriebshaftpflichtversicherung verfügbar, decken aber nur dann den Schaden, wenn die Apotheke nachweislich alle vereinbarten Sicherheitsvorgaben einhält. Das umfasst meist dokumentierte Schulungen, klare Prozessbeschreibungen und den Einsatz bestimmter Sicherheitsmerkmale. Fehlt diese Compliance, droht im Ernstfall die Ablehnung der Leistung – ein Risiko, das vielen Betreibern nicht bewusst ist.

Auch wirtschaftlich sind die Folgen gravierend: Selbst wenn die Medikamente beschlagnahmt werden, bleibt die Apotheke bei fehlender Absicherung auf den Kosten sitzen, da Großhändler den Betrag nicht erstatten. Hinzu kommt der mögliche Imageschaden, wenn Vorfälle öffentlich werden und Kunden das Vertrauen in die Sicherheitsstandards der Apotheke verlieren. In einem Markt, der ohnehin von Lieferengpässen, Personalmangel und wachsendem Wettbewerb geprägt ist, kann ein solcher Schlag existenzbedrohend sein.

Die Ermittler betonen, dass der Kampf gegen Rezeptfälschungen nur erfolgreich sein kann, wenn Strafverfolgung, Apotheken, Ärzte und Krankenkassen eng zusammenarbeiten. Frühwarnsysteme, in denen ungewöhnliche Rezeptmuster schnell erkannt und geteilt werden, könnten hier entscheidend sein. Digitale Plattformen, die Abgleichfunktionen zwischen Apotheken und Arztpraxen bieten, sind ein weiterer Ansatz – vorausgesetzt, sie sind gegen Cyberangriffe geschützt.

Nur so lässt sich verhindern, dass der nächste Schlag der Täter nicht nur Medikamente, sondern auch wirtschaftliche Substanz und Reputation der Apotheke kostet.

Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt, wenn das Verstehen längst vorbei ist. Was nicht gesagt wurde, wirkt trotzdem. Nicht für alle. Nur für jene, die hören, was zwischen den Sätzen spricht.

Vielleicht liegt die wahre Schwachstelle nicht im Rezeptpapier, sondern im blinden Vertrauen, dass jede Unterschrift Wahrheit trägt – und genau dort, wo wir am sichersten glauben zu sein, warten die leisen Einfallstore.

 

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