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  • 07.08.2025 – Impfen wird zur Haltung, Kassenblick zur Sackgasse, Botschaften ersetzen Botox
    07.08.2025 – Impfen wird zur Haltung, Kassenblick zur Sackgasse, Botschaften ersetzen Botox
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Impfen in Apotheken wird zur Systemfrage: Warum Haltung wichtiger ist als Honorar, und wie die Branche auf Prävention, Verantwortung und ...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Impfen wird zur Haltung, Kassenblick zur Sackgasse, Botschaften ersetzen Botox

 

Wie Apotheken durch klare Impfpositionierung neue Rollen gewinnen, ökonomische Scheuklappen überwinden und zwischen Aufklärung und Imagearbeit Profil zeigen

Apotheken-News: Bericht von heute

Wenn Rezeptbetrug mit gefälschten GLP-1-Verordnungen nicht nur Ermittlungen auslöst, sondern Apotheken auch in ein juristisch versandkritisches Licht rückt, während die enttäuschende Wirkungskraft von Lillys Orforglipron im Schatten klinischer Erwartungen bleibt und die ePA-Einführung zunehmend unter dem Druck drohender Sanktionen zur Systemfrage wird, dann markiert diese Woche keinen digitalen Fortschritt, sondern ein Gefälle zwischen Anspruch und Alltag, zwischen Sicherheit und Selbstorganisation – doch mittendrin entsteht Raum für neue Positionierung: in der Longevity-Apotheke als Präventionsinstanz, in der Sichtbarmachung alltäglicher Probleme wie Verstopfung oder in der nüchternen Reflexion kosmetischer Marktversprechen. Wer die Botschaft dieser Woche verstehen will, darf nicht nur die Headlines lesen, sondern muss erkennen, was sich darunter verschiebt – denn nicht die große Schlagzeile prägt das System, sondern die Summe stiller Korrekturen, die Apotheken täglich leisten. Und genau darin liegt ihre Kraft: nicht im Spektakel, sondern im Bestehen gegen ein System, das zu oft schweigt, wenn Haltung gefragt wäre.

 

 

Was als Sommerlochthema begann, entwickelt sich zum Lackmustest heilberuflicher Verantwortung: Die Debatte um das Impfen in Apotheken, durch ein jüngst publiziertes Konsenspapier neu entfacht, spaltet nicht mehr nur Standesvertretungen – sondern markiert tiefere Brüche in der Apothekerschaft selbst. Auf der einen Seite stehen die Innovationsbefürworter: Sie sehen im Impfen nicht nur eine Erweiterung pharmazeutischer Dienstleistungen, sondern ein gesellschaftliches Bekenntnis zur Prävention, zur Sichtbarkeit und zur Verankerung der Apotheke als Gesundheitsakteur mit Systemverantwortung. Auf der anderen Seite formieren sich Skeptiker – teils aus betriebsökonomischen, teils aus kapazitiven Gründen. Sie verweisen auf nicht kostendeckende Pauschalen, fehlende Räume, überlastete Teams. Die Spannung ist real. Doch wer nur mit Zahlen rechnet, verpasst den Wandel.

Denn: Impfangebote in Apotheken sind längst kein abstraktes Politprojekt mehr, sondern eine gelebte Schnittstelle zwischen öffentlicher Gesundheitsfürsorge und wohnortnaher Versorgung. Das zeigen etwa die Pilotzahlen aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bayern. Vor allem die Grippeimpfung, aber auch FSME, HPV und Covid-19 erreichen im Apothekenkontext neue Zielgruppen – niedrigschwellig, spontan, oft ohne Termin. Damit wird die Apotheke zum Impulsgeber – und zur Haltungseinheit: Wer impft, kommuniziert Verantwortung. Wer aufklärt, bewegt etwas. Wer skeptisch bleibt, verliert womöglich seine Anschlussfähigkeit an die Realität digitaler, entgrenzter Versorgungsmodelle. Es geht also um mehr als „nur“ Impfstoff.

Diese Dimension erkennt auch das aktuelle Konsenspapier, das von ärztlichen wie apothekerlichen Vertreter:innen mitgetragen wird. Darin wird der Schulterschluss zwischen den Heilberufen beschworen – eine kommunikative Signalwende nach Jahren des Ressentiments. Die Ärztekammern geben sich kooperativer, während Apothekenverbände – mit teils zögerlichem Ton – von „Potenzialen“ sprechen. Doch selbst das ist ein Fortschritt. Denn mit Blick auf eine alternde Bevölkerung, stagnierende Impfquoten und zunehmende Versorgungsengpässe kann es kein Zurück mehr geben. Gerade im öffentlichen Raum, etwa auf dem Land oder in sozial herausgeforderten Quartieren, braucht es Orte, die Impfkompetenz sichtbar, verfügbar und vertrauenswürdig machen.

Doch wie steht es um die praktische Umsetzung? Die Bedenken sind nicht unberechtigt: Die Honorierung liegt teilweise unter dem wirtschaftlich vertretbaren Niveau. Räume müssen umgebaut, Teams geschult, Dokumentation sichergestellt werden. In vielen Apotheken fehlen klare Prozessstrukturen, Standard Operating Procedures (SOPs) oder digitale Erfassungswege. Dazu kommen Fragen der Haftung, Versicherung, Notfallkompetenz. Hier fordert das Konsenspapier zu Recht mehr Klarheit – nicht nur durch Bundesgesetzgebung, sondern auch durch landesrechtliche Schulungsverordnungen und eine klare Ansage der ABDA. Die Lösung kann nicht im Stillstand liegen, sondern nur im koordinierten Aufbruch.

Gleichzeitig zeigt sich: Viele Apotheken, die bereits impfen, berichten von positiven Erfahrungen. Nicht in der Marge – aber im Image, in der Frequenz, in der Kundenbindung. Patient:innen nehmen die Leistung ernst, fragen gezielt nach, kommen wieder. Auch das ist ein Wert. In der Zeit der Image-Erosion durch Versandkonkurrenz, Plattformlogiken und Rabattversprechen bietet das Impfen die Chance zur Reprofilierung. Die Apotheke wird nicht zur Arztpraxis – aber zur Versorgungsinstanz mit Haltung. Und genau darum geht es: Haltung statt Rabatt, Aufklärung statt Aktionismus, Nähe statt Abverkauf.

Der Imagewert eines Impfansatzes kann sich auch gegen kosmetische Alternativen behaupten. Wenn Drogerieketten in den Schönheitsbereich vorstoßen, Apothekenkosmetik sich im Preiskampf aufreibt und Gesundheitsversprechen inflationär werden, bietet das Impfen eine andere Sprache: präzise, evidenzbasiert, öffentlich relevant. Warum also nicht die Impfspritze statt der Botoxspritze – und damit ein klares Bekenntnis zur medizinischen Kernkompetenz? Diese Frage stellt sich nicht nur als rhetorische Volte, sondern als strategische Entscheidung. Apotheken, die sich entscheiden, positionieren sich. Apotheken, die zögern, verlieren Terrain – nicht nur wirtschaftlich, sondern in der öffentlichen Wahrnehmung.

Dabei entstehen neue Kooperationsformen: Interprofessionelle Teams, gemeinsame Impfaktionen mit Kassen oder Gesundheitsämtern, Schulimpfungen oder betriebliche Settings. Der Raum wird weiter. Apotheken sind keine Einzelakteure mehr, sondern systemisch vernetzt. Die ePA, pharmazeutische Dienstleistungen, Medikationsanalysen und die Impfbereitschaft bilden dabei ein Ökosystem, das Beratung, Datenschutz, Dokumentation und Versorgung neu zusammendenkt. Und in diesem Kontext darf die Impfung nicht das einzige Modul sein – aber sie darf auch nicht fehlen.

Diese Woche liefert also keine spektakulären Enthüllungen, aber eine stille Revolution: Das Impfen in Apotheken entwickelt sich vom Politikum zum Gradmesser professioneller Integrität. Wer heute Verantwortung übernimmt, schafft morgen Strukturen. Wer Haltung zeigt, gewinnt Vertrauen – auch ohne Sofortmargen oder Honorarrekorde. Die Herausforderung liegt nicht im Impfstoff – sondern im Mut, ihn richtig einzusetzen. Mit klarem Profil, professioneller Vorbereitung und dem Bewusstsein: Das Gesundheitswesen wird nicht durch die lautesten Stimmen verändert, sondern durch die verlässlichsten Hände.

Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt, wenn das Verstehen längst vorbei ist. Was nicht gesagt wurde, wirkt trotzdem. Nicht für alle. Nur für jene, die hören, was zwischen den Sätzen spricht.

Was bleibt, ist kein Streit über Zuständigkeiten – sondern der stille Verlust gemeinsamer Verantwortung. Dort, wo Apotheken bereit wären, mehr zu leisten, zieht sich die Politik auf Prüfpunkte zurück. Und dort, wo Haltung sichtbar werden müsste, regiert das ökonomische Kleinmuten. Wer heute noch diskutiert, ob Impfen in Apotheken „lohnt“, verkennt den Preis des Nichthandelns: Vertrauen geht nicht in Rabattlogik auf – und Zukunft wird nicht delegiert. Sie beginnt genau hier. Oder nie.

 

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