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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Apotheken-News: Bericht von heute
Likes und Follower reichen nicht: Wer den Erfolg von Apotheken in sozialen Medien wirklich verstehen will, muss fragen, ob Beratung, Sichtbarkeit und Kundenbindung im Gleichgewicht stehen – denn nur so entsteht nachhaltiger Wert. Parallel dazu eskaliert der Streit um den Versand aus den Niederlanden, den die Freie Apothekerschaft nun mit einer Klage vor dem Bundesverfassungsgericht befeuern will, während personalisierte Arzneitherapie, ePA-Nutzungsprobleme, industrielle Einbrüche in der Pharmaproduktion und neue Medikamente wie Fremanezumab für Kinder die Agenda füllen. Auch scheinbar randständige Themen wie Pilzvergiftungen oder Durchfallerkrankungen unter Tumortherapie zeigen, wie stark Apotheken gefordert sind, Wissen zu bewahren, Differenzierung zu praktizieren und Verantwortung sichtbar zu machen. Es ist die Summe der kleinen Entscheidungen, die über die Position im Gesundheitswesen entscheidet – nicht die Größe des Werbebudgets oder die Zahl der Klicks.
Der Ruf nach Aufmerksamkeit wird in der digitalen Öffentlichkeit der Apotheken immer lauter – doch wer sichtbar sein will, muss mehr leisten als Reels, Emojis und ein paar Follower. Social-Media-Marketing ist für viele Apotheken nach wie vor ein diffuses Feld zwischen Wunsch und Zweifel, zwischen Aufwand und Ertrag. Während einzelne Inhaber:innen auf Sichtbarkeit und Modernität setzen, bleibt die Frage nach der tatsächlichen Wirksamkeit weitgehend unbeantwortet. Wer Likes zählt, hat bestenfalls ein Barometer der Stimmung, aber kein echtes Bild des Erfolgs. Messbare Relevanz entsteht erst dort, wo die digitale Präsenz in reale Kundenbindung, konkrete Beratungsgespräche und eine gestärkte Position im lokalen Gesundheitsökosystem mündet.
Gleichzeitig sind Apotheken zunehmend gezwungen, auch außerhalb des digitalen Raums ihre Position zu verteidigen – insbesondere gegenüber ausländischen Versandapotheken, deren Geschäftsmodell auf rechtlichen Grauzonen basiert. Die Freie Apothekerschaft (FA) hat einen juristischen Vorstoß gewagt, der das Verhältnis zwischen Deutschland und den Niederlanden auf eine neue regulatorische Ebene hebt. Sie fordert die Streichung der Niederlande von der sogenannten Länderliste – jenem Verzeichnis, das Versandapotheken aus bestimmten EU-Staaten privilegiert. Die Argumentation der FA zielt auf die faktische Überwachungslücke bei Grenzapotheken, die weder von niederländischen noch von deutschen Behörden wirksam kontrolliert werden. Der Streit ist mehr als ein juristisches Geplänkel: Er berührt das Fundament von Qualität, Sicherheit und Gleichbehandlung im Arzneimittelversand.
Ebenfalls um Präzision und Sicherheit geht es in der personalisierten Medizin – einem Feld, das inzwischen nicht mehr nur die Onkologie prägt. Mittels begleitender Diagnostik lassen sich Wirkstoffprofile immer besser individualisieren. Gene, Enzyme, Metabolisierungstypen: Was bislang als medizinisches Hintergrundrauschen galt, wird zur Grundlage gezielter Therapien. Die Frage „Wie wirkt ein Arzneimittel bei mir?“ lässt sich heute mit höherer Wahrscheinlichkeit beantworten als „Wie wird morgen das Wetter?“. Für Apotheken eröffnet sich hier eine neue Beratungsdimension – jenseits von Packungsgrößen und Wechselwirkungen.
Digitalisierung bleibt derweil ein zweischneidiges Schwert. Die elektronische Patientenakte (ePA), politisch als Rückgrat der vernetzten Versorgung angepriesen, kommt in der Bevölkerung nur zögerlich an. Baden-Württemberg liegt mit einer Nutzungsquote von knapp 16 % leicht unter dem Bundesdurchschnitt. Als Barrieren gelten technologische Hürden, fehlende Gesundheitskompetenz und mangelnde Sichtbarkeit des Mehrwerts. Die Erkenntnis, dass eine reine Einführung noch keine Wirkung entfaltet, ist nicht neu – sie wird im Gesundheitswesen jedoch allzu oft übersehen.
Während digitale Strukturen stagnieren, geraten analoge Realitäten ins Wanken. Die deutsche Industrieproduktion fiel im Juni auf den niedrigsten Stand seit fünf Jahren. Besonders betroffen: die Pharmaindustrie, deren Output im Monatsvergleich um elf Prozent einbrach. Die Gründe reichen von globalen Lieferengpässen über Preisdruck bis zu regulatorischer Unsicherheit. Apotheken spüren die Folgen in Form von Lieferengpässen, gestörten Lagerketten und wachsender Frustration im Kundendialog.
Therapeutisch bleibt Präzision das Leitmotiv der Zeit – auch bei vermeintlich banalen Problemen. Durchfallerkrankungen bei Tumorpatienten zeigen exemplarisch, wie wichtig Differenzierung in der Beratung ist. Nicht jede Diarrhoe ist gleich, nicht jedes Mittel angemessen. Loperamid hilft – aber eben nicht immer. Die Kenntnis der individuellen Tumortherapie und der genauen Symptomatik ist Voraussetzung für die richtige Empfehlung. Beratung ersetzt Automatismus.
Neue therapeutische Optionen entstehen zugleich für jüngste Patientengruppen. Die US-FDA hat Fremanezumab, ein CGRP-Antikörper gegen Migräne, nun auch für Kinder ab sechs Jahren zugelassen. Das eröffnet Perspektiven für eine bislang unterversorgte Altersgruppe – und stellt Apotheken vor neue Herausforderungen in Beratung und Begleitung. Pädiatrische Versorgung bedeutet nicht nur kleinere Dosierungen, sondern auch emotionale Kompetenz und familiäre Einbettung.
Auf den ersten Blick abseits medizinischer Hochtechnologie liegt das Thema Pilzvergiftung – und doch zeigt es, wie stark Apotheken in der Vermittlung von Gesundheitswissen gefragt sind. In der Hochsaison für Giftpilze steigt die Zahl der Anfragen in Apotheken, Krankenhäusern und Giftnotrufzentralen. Neben Aufklärung und Vorsicht beim Sammeln geht es auch um Sofortmaßnahmen, Antidot-Vorräte und eine sensible Kommunikation mit Betroffenen. Gesundheitsschutz beginnt mit Wissen – und mit dem Mut, Risiken konkret anzusprechen.
So fügt sich ein Gesamtbild: Apotheken sind weit mehr als Arzneimittelabgabestellen. Sie sind Verteidigerinnen regulatorischer Standards, Wegbereiterinnen personalisierter Therapien, Mittlerinnen digitaler Gesundheitsanwendungen und Trägerinnen öffentlichen Vertrauens. Ob im Gerichtssaal, im Beratungsgespräch oder auf Instagram – sie müssen sichtbar sein. Aber Sichtbarkeit allein genügt nicht. Entscheidend ist die Tiefe: Die Tiefe der Beratung, die Tiefe der Position, die Tiefe der Verantwortung.
Die größte Gefahr liegt nicht in der Digitalisierung, im Versand oder in der politischen Untätigkeit – sie liegt in der Selbstverzwergung eines Berufsstands, der seit Jahrhunderten Vertrauen trägt, aber zu selten für sich selbst einfordert, was er verdient: Anerkennung, Autonomie und Augenhöhe. Der Kampf um diese Werte beginnt nicht auf Instagram, nicht vor Gericht und nicht im Labor – er beginnt in der Haltung.
Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt, wenn das Verstehen längst vorbei ist. Was nicht gesagt wurde, wirkt trotzdem. Nicht für alle. Nur für jene, die hören, was zwischen den Sätzen spricht.
Zwischen Giftpilz und Genetik, Versenderklage und Versorgungslücke, digitalem Fortschritt und analogem Rückschritt bleibt eines konstant: Wer heute Apotheke sagt, muss nicht nur Kompetenz meinen, sondern auch Haltung zeigen. Denn nur wer sich seiner Rolle sicher ist, kann die Richtung verändern – wie einst die Kanzlerin im Führerstand der Lok.
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