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  • 28.07.2025 – Innovative Allergiebehandlung präzisieren, Apotheken flächendeckend sichern, HIV-Prävention revolutionieren
    28.07.2025 – Innovative Allergiebehandlung präzisieren, Apotheken flächendeckend sichern, HIV-Prävention revolutionieren
    APOTHEKE | Systemblick |  Aktuelle Apotheken Nachrichten berichten über die Diskussion zur Praxisgebühr im neuen Primärarztsystem, die Hepatitis-Aufklärungskampagne der...

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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:

ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Systemblick | 

Innovative Allergiebehandlung präzisieren, Apotheken flächendeckend sichern, HIV-Prävention revolutionieren

 

Ausgabe Nr. 31 | Themenübersicht: Erdnussallergie-Diagnostik, Apothekenschließungen Thüringen, Arzneimitteltherapiesicherheit, Lenacapavir-HIV-PrEP, Digitale Risiken für Apotheken

Apotheken-News: Kommentar von heute

Kommentar von Seyfettin Günder basierend auf dem aktuellen Berichtstext zu den Themen Erdnussallergie-Diagnostik, Apothekenschließungen in Thüringen, Arzneimitteltherapiesicherheit, Lenacapavir-HIV-PrEP und digitalen Risiken für Apotheken

Das geplante Primärarztsystem, das von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken vorangetrieben wird, stellt einen bedeutenden Schritt zur Verbesserung der Patientensteuerung im deutschen Gesundheitswesen dar. Mit dem Ziel, Hausärzte als zentrale Lotsen in der Versorgung zu etablieren, soll die Koordination zwischen ambulanten Versorgungsstufen gestärkt und die Effizienz insgesamt erhöht werden. Eine mögliche Wiedereinführung der Praxisgebühr wird als Steuerungsinstrument dabei nicht ausgeschlossen. Diese Gebühr, die in der Vergangenheit von 2004 bis 2013 existierte, diente als Anreiz, Patienten zunächst zum Hausarzt zu führen, bevor sie Fachärzte konsultieren. Während die Ministerin die Praxisgebühr als potenzielles Instrument sieht, äußern Verbraucherschutzverbände berechtigte Sorgen über mögliche soziale Nachteile. Besonders vulnerable Gruppen wie einkommensschwache oder chronisch kranke Patienten könnten durch eine zusätzliche finanzielle Hürde in ihrer Versorgung beeinträchtigt werden. Die Hausarztzentrierung könnte zudem die freie Arztwahl einschränken, was wiederum kritisch geprüft werden muss, um die Rechte der Patienten zu wahren.

Apotheken nehmen in diesem Rahmen eine zunehmend wichtige Rolle ein. Sie sind durch pharmazeutische Dienstleistungen und Medikationsmanagement unverzichtbare Partner in der hausärztlichen Versorgung. Ihre enge Zusammenarbeit mit den Hausärzten unterstützt nicht nur die Therapiesicherheit, sondern hilft auch dabei, Versorgungslücken zu schließen und eine patientenzentrierte Betreuung sicherzustellen. Apotheken sind damit nicht nur reine Abgabestellen, sondern aktive Mitgestalter im Versorgungsprozess.

Parallel dazu läuft die Aufklärungskampagne „Lass uns Klartext reden“, die an die globale Initiative der World Hepatitis Alliance anknüpft. Die Deutsche Leberstiftung unterstützt diese Kampagne intensiv, um Mythen und Fehlinformationen rund um Hepatitis B und C abzubauen und Betroffene zu entstigmatisieren. Hepatitis stellt nach wie vor eine unterschätzte gesundheitliche Herausforderung dar, da viele Infizierte lange ohne Symptome leben und somit eine hohe Dunkelziffer besteht. Die Kampagne richtet sich insbesondere an Risikogruppen wie Menschen mit intravenösem Drogenkonsum, Gefängnisinsassen und Migranten, will aber auch die breite Bevölkerung über Übertragungswege, Schutzmaßnahmen und Behandlungsmöglichkeiten informieren. Apotheken spielen hier eine tragende Rolle, indem sie durch Beratung, niedrigschwellige Testangebote und Schutzimpfungen zur Prävention und Früherkennung beitragen.

Ein weiteres zukunftsweisendes Thema ist die Erweiterung der Kompetenzen von Apothekern, die sich im australischen Bundesstaat Queensland mit dem Modell des selbstständigen Wirkstoff-Austauschs bereits bewährt hat. Dort dürfen Apotheker Arzneimittel ohne vorherige ärztliche Genehmigung substituieren, wenn therapeutisch gleichwertige Wirkstoffe zur Verfügung stehen. Diese Maßnahme erhöht die Versorgungssicherheit, schließt Engpässe und kann die Kosten reduzieren. Die deutsche Apothekerschaft fordert seit Jahren eine Übertragung dieses Modells, um die Rolle der Apotheker zu stärken und die Arzneimitteltherapiesicherheit zu erhöhen. Die Umsetzung erfordert jedoch rechtliche Anpassungen und klare Qualitätsstandards sowie eine enge Zusammenarbeit mit Ärzten, um Medikationsfehler zu vermeiden.

Therapeutisch bahnbrechend ist die Zulassungsempfehlung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) für Zuranolon, das erste orale Medikament speziell gegen postpartale Depression. Diese Erkrankung betrifft zahlreiche Mütter nach der Geburt und hat erhebliche Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Betroffenen sowie die kindliche Entwicklung. Bisherige Therapien waren eingeschränkt und oft mit Nebenwirkungen verbunden. Zuranolon zeichnet sich durch eine schnelle Wirksamkeit und eine einfachere orale Einnahme aus. Die Apotheken werden eine Schlüsselrolle bei der Beratung und sicheren Abgabe dieses Medikaments übernehmen, was eine umfassende Schulung des Fachpersonals erforderlich macht.

Neue wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Schweiz zeigen, dass das Immunsystem auch auf virtuelle Bedrohungen und digitale Stressoren reagiert. Diese Erkenntnisse erweitern das bisherige Verständnis der Immunologie und verdeutlichen die komplexe Wechselwirkung zwischen Psyche, Gehirn und Immunsystem. In einer zunehmend digitalisierten Welt gewinnen psychosomatische Aspekte an Bedeutung, die Apotheken durch ganzheitliche Beratung und Begleitung adressieren können.

Diese Entwicklungen zeigen die wachsende Bedeutung der Apotheken als unverzichtbare Schnittstellen im Gesundheitswesen. Sie agieren nicht nur als Medikamentenlieferanten, sondern sind integraler Bestandteil der Versorgung, Prävention und Aufklärung. Die Herausforderungen der modernen Medizin erfordern ein koordiniertes und interprofessionelles Handeln, das die Bedürfnisse der Patienten in den Mittelpunkt stellt. Dabei gilt es, die Balance zwischen Steuerung, sozialer Gerechtigkeit, Innovation und Sicherheit zu wahren. Die Zukunft des Gesundheitswesens wird maßgeblich durch die aktive Mitwirkung der Apotheken geprägt sein, die als Bindeglied zwischen Patienten, Ärzten und Politik fungieren und die Versorgung nachhaltig verbessern.

Insgesamt verdeutlichen diese Themenkomplexe die Vielschichtigkeit und Dynamik des aktuellen Gesundheitssystems. Die Integration neuer Therapien, die Anpassung an gesellschaftliche Bedürfnisse und die Stärkung interprofessioneller Zusammenarbeit sind unverzichtbare Voraussetzungen, um den Anforderungen einer modernen, patientenzentrierten Versorgung gerecht zu werden. Apotheken spielen dabei eine zentrale Rolle und sind Schlüsselfaktoren für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung, die Qualität, Effizienz und Zugänglichkeit miteinander vereint.

 

SG
Prokurist | Publizist | Verantwortungsträger im Versorgungsdiskurs
Kontakt: sg@aporisk.de

Wer das für Formalie hält, unterschätzt die Verantwortung, die Sprache heute tragen muss.

Ein Kommentar ist keine Meinung. Er ist Verpflichtung zur Deutung – dort, wo Systeme entgleiten und Strukturen entkoppeln.

Ich schreibe nicht, um zu erklären, was gesagt wurde. Ich schreibe, weil gesagt werden muss, was sonst nur wirkt, wenn es zu spät ist.

Denn wenn das Recht nur noch erlaubt, aber nicht mehr schützt, darf der Text nicht schweigen.

 

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