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GESUNDHEIT | Medienspiegel & Presse |
Apotheken-News von heute
Während die Welt mit Hochdruck auf neue Virusvarianten, biotechnologische Innovationen und pandemische Frühwarnsysteme blickt, zeigt der aktuelle Bericht der WHO ein anderes, vielfach übersehenes Gesundheitsdrama: Nichtübertragbare Krankheiten wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Krebs, Diabetes oder chronische Atemwegserkrankungen fordern in Europa jedes Jahr 1,8 Millionen vermeidbare Todesopfer, verursacht durch bekannte Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel und Bluthochdruck, die mit entschlossener Präventionspolitik erheblich reduziert werden könnten – doch stattdessen verharrt ein Großteil der europäischen Staaten in politischer Untätigkeit, liefert punktuelle Programme statt systemischer Strategien, unterschätzt die wirtschaftliche Sprengkraft mit jährlich über 500 Milliarden Dollar an Produktivitätsverlusten und verschleppt damit nicht nur die Gesundheit der Bevölkerung, sondern auch die Zukunftsfähigkeit ihrer Sozialsysteme, während Länder wie Frankreich mit einem neuen Rauchverbot an Stränden, Haltestellen, Parks und Schulen zumindest einen symbolischen Richtungswechsel einleiten und zugleich europaweit die Diskussion über strukturelle Risikominimierung, Regulierungsverantwortung und die Rolle von Apotheken als präventive Interventionsinstanzen neu befeuern
Europa stirbt – langsam, leise, vorhersehbar. Jahr für Jahr verlieren Millionen Menschen ihr Leben an Krankheiten, die in modernen Gesundheitssystemen weder tödlich noch schicksalhaft sein müssten. Die WHO schlägt Alarm: 1,8 Millionen Todesfälle pro Jahr in Europa gelten als vermeidbar – durch konsequente Prävention, funktionierende Vorsorgestrategien, gesunde Lebensumfelder. Doch diese bleiben aus. Statt systemischer Lösungen gibt es symbolische Anreize, statt nachhaltiger Investitionen kleinteilige Programme. Der neue WHO-Report zeichnet ein dramatisches Bild verpasster Chancen – und legt offen, dass nicht Viren, sondern politische Trägheit das größte Gesundheitsrisiko sind.
Was nach statistischer Routine klingt, hat eine brutale Konsequenz: Jeder fünfte Mann und jede zehnte Frau in der europäischen WHO-Region stirbt vor dem 70. Lebensjahr an nichtübertragbaren Krankheiten wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes oder Krebs. Die Ursachen sind hinlänglich bekannt – Tabakkonsum, Fehlernährung, Alkoholmissbrauch, Bewegungsmangel, unbehandelter Bluthochdruck. Doch die Reaktion der Mitgliedstaaten bleibt fragmentiert. Hans Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa, nennt es eine „strukturelle Blindheit gegenüber dem Offensichtlichen“. Während Milliarden in digitale Tools, Pandemiepläne oder Krankenhausinfrastruktur fließen, bleiben die kostengünstigen Grundlagen der Bevölkerungsgesundheit unterfinanziert, unkoordiniert, politisch schwach legitimiert.
Besonders eklatant ist die Diskrepanz zwischen Wohlstandsregionen und Staaten mit prekären Gesundheitssystemen. In Westeuropa sinkt die Mortalität, in Teilen Osteuropas bleibt sie besorgniserregend hoch. Doch auch in den wohlhabenden Mitgliedsländern zeigt sich ein wachsendes Risiko: Die politische Trägheit in Präventionsfragen droht die Errungenschaften der vergangenen Jahrzehnte zu untergraben. Die WHO nennt das eine „Krise des politischen Handlungsmuts“. NCDs (Non-Communicable Diseases) gelten als zu komplex, zu langwierig, zu unpopulär für legislative Kraftakte. Dabei wären die volkswirtschaftlichen Argumente erdrückend: Mehr als 514 Milliarden Dollar an jährlichen Produktivitätsverlusten entstehen laut WHO allein durch die Folgen dieser Krankheiten – ein volkswirtschaftliches Leck von epochalem Ausmaß.
Frankreich bricht nun mit einem klaren Symbol: Ab dem 1. Juli tritt ein Rauchverbot an öffentlichen Orten in Kraft. Parks, Strände, Sportplätze, Haltestellen und Schulumfelder werden zu rauchfreien Zonen. Gesundheitsministerin Catherine Vautrin erklärt: „Kinderschutz ist Nichtraucherschutz.“ Der Schritt ist mehr als Gesetzgebung – er ist ein Statement gegen das jahrzehntelange Durchlavieren. Frankreich plant auch weitere Schritte: E-Zigaretten sollen reguliert, Aromavielfalt reduziert, Nikotingrenzen gesenkt werden. Der Kurs ist klar: Gesundheit ist kein Lifestyle-Angebot, sondern staatliche Aufgabe. Andere Länder hinken hinterher – auch Deutschland, das bei der Tabakprävention im europäischen Vergleich eher mittelmäßig abschneidet.
Auf EU-Ebene diskutiert der SANT-Ausschuss intensiv über Werbeverbote, Steueranpassungen und länderübergreifende Koordination. Doch der Schritt vom Entwurf zum Effekt bleibt mühsam. Gesundheitspolitik wird häufig von Finanzlogik, Pharmainteressen oder föderalen Zuständigkeitswirren ausgebremst. Dabei könnten gerade Vor-Ort-Akteure wie Apotheken eine zentrale Rolle spielen – in der Aufklärung, im Screening, in der Verhaltensmodifikation. Doch solange ihre Rolle im Präventionssystem nicht aufgewertet wird, bleibt ihr Potenzial ungenutzt.
Die WHO fordert ein radikales Umdenken: Weg von sektoralem Denken, hin zu systemischen Strukturen. Prävention müsse sich lohnen – finanziell, institutionell, politisch. Die Empfehlungen sind klar: verbindliche nationale Strategien mit konkreten Zielen, gesundheitspolitische Aufklärung in allen Bildungsphasen, Infrastruktur für gesunde Lebensweisen und Anreizmodelle für Gesundheitsakteure. Der aktuelle Bericht zeigt, dass es nicht an Wissen mangelt, sondern an Mut. Dass keine Innovation nötig ist, sondern Konsequenz. Und dass jede Woche ohne politische Kurskorrektur weitere vermeidbare Opfer kostet.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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