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GESUNDHEIT | Medienspiegel & Presse |
Apotheken-News von heute
Junge Menschen mit Typ-1-Diabetes stehen vor der Herausforderung, ein freies und selbstbestimmtes Leben zu führen, ohne dabei gesundheitliche Risiken zu ignorieren – insbesondere dann, wenn es um Alkohol, Partys, körperliche Aktivität und Sexualität geht, denn gerade diese Lebensbereiche erfordern ein hohes Maß an Eigenverantwortung, Wissen und sozialer Unterstützung, um gefährliche Blutzuckerschwankungen zu vermeiden, Notfallsituationen vorzubereiten und Unsicherheiten im Umgang mit Insulinpumpen, Sensoren oder dem eigenen Körper aufzulösen, weshalb der VDBD in der Jugendberatung auf geschützte Räume, offene Gespräche, individuell angepasste Strategien und konkrete Präventionstipps setzt – für mehr Lebensfreude, ohne Risiko.
Mehr als 30.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland leben mit Typ-1-Diabetes. Sie wachsen mit Routinen auf, die für viele ihrer Altersgenossen unvorstellbar sind – Blutzuckermessung, Insulingabe, Kohlenhydratberechnung. Und doch wollen auch sie dazugehören, sich nicht abgrenzen müssen, einfach jung sein. Wenn Partys, Festivals, Alkohol, Sexualität und der Wunsch nach körperlicher Unbeschwertheit Teil dieses Lebens werden, entstehen neue Herausforderungen. Der Verband der Diabetesberatungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) nimmt sich dieser Realität an – nicht mit Warnungen, sondern mit Handlungskompetenz.
Denn der Körper feiert nicht mit, wenn der Stoffwechsel entgleist. Alkohol wirkt bei Menschen mit Diabetes doppelt riskant: Einerseits enthalten viele alkoholische Getränke – etwa Cocktails, Liköre oder Alkopops – hohe Mengen Zucker, die zu Hyperglykämien führen können. Andererseits blockiert Alkohol die Freisetzung von Glukose aus den Leberreserven, was eine gefährliche Unterzuckerung begünstigt – insbesondere nachts, wenn der Körper regenerieren sollte. Diese Effekte verstärken sich unter körperlicher Aktivität, etwa durch Tanzen oder Gehen, und durch Schlafmangel, der die Selbstwahrnehmung für Hypoglykämiesymptome beeinträchtigt.
Jugendliche, die noch am Anfang ihrer Krankheitserfahrung stehen, sind hier besonders gefährdet. »Viele wissen nicht, wie Alkohol, Bewegung und fehlende Mahlzeiten in Kombination wirken und reagieren zu spät oder gar nicht«, erklärt Yvonne Häusler, VDBD-Vorstandsmitglied und Diabetesberaterin bei den DRK Kliniken Berlin. Der gesellschaftliche Druck, unauffällig und „cool“ zu bleiben, lässt viele zögern, sich mit ihrer Erkrankung sichtbar zu machen. Die Folge: Vermeidungsverhalten, unkontrolliertes Risiko oder eine stille Verzweiflung, die die medizinische Versorgung nicht erreicht.
Die Diabetesberatung bietet jedoch einen geschützten Raum, in dem nicht nur Fragen gestellt, sondern auch eigene Entscheidungen vorbereitet werden können. »Wir begegnen Jugendlichen auf Augenhöhe und nehmen ihre Lebensrealität ernst«, sagt Gülcan Celen, ebenfalls Diabetesberaterin bei den DRK Kliniken Berlin und VDBD-Mitglied. »Es geht nicht darum, den Spaß zu verbieten, sondern ihn sicher zu machen.« Dazu gehört unter anderem, mit dem Diabetes-Team individuelle Strategien zu erarbeiten, die sowohl medizinische Sicherheit als auch persönliche Freiheit ermöglichen.
Für den Partyabend empfiehlt der VDBD eine Reihe von konkreten Schritten: Vorab sollte der Glukosezielwert auf etwa 150 bis 180 mg/dl erhöht werden, um Reserven zu schaffen. Ein kontinuierliches Glukosemonitoring (CGM) bietet Sicherheit – insbesondere, wenn der Alarm für niedrige Werte höher gesetzt wird. Wer ein AID-System verwendet, kann die temporäre Basalrate oder den Sportmodus aktivieren. Mahlzeiten sollten nicht ausgelassen werden – sie stabilisieren den Blutzucker und dämpfen die Wirkung von Alkohol. Insulinmengen sind ggf. an die Situation anzupassen, um Überreaktionen zu vermeiden.
Ein zentrales Element bleibt das Notfall-Kit: Es muss schnell resorbierbare Kohlenhydrate (wie Traubenzucker oder Fruchtsäfte), ein Glucagon-Set und einen Hinweis auf die Erkrankung enthalten. Wichtig: Das Glucagon-Set wirkt unter Alkoholeinfluss nur eingeschränkt, da die Leber trotz Injektion die gespeicherte Glukose nicht zuverlässig freisetzt. Angehörige und Freund:innen müssen über diese Einschränkung informiert sein, um bei Bewusstlosigkeit oder Krampfanfällen sofort den Notruf wählen zu können – zögern kann tödlich sein.
Der VDBD rät auch zu einer aktiven Einbindung des sozialen Umfelds. »Wer andere informiert, schützt sich selbst«, sagt Häusler. Denn Freund:innen, die wissen, wie ein Notfall aussieht und was zu tun ist, können entscheidend zur Sicherheit beitragen – nicht nur durch die Gabe von Kohlenhydraten, sondern auch durch das frühzeitige Erkennen von Verhaltensveränderungen, Müdigkeit oder Sprachstörungen.
Der Umgang mit Diabetes endet nicht an der Clubtür – und auch nicht im Schlafzimmer. Sexualität ist körperliche Aktivität und beeinflusst den Blutzuckerspiegel. Besonders bei Insulinabhängigkeit kann es beim Geschlechtsverkehr zu einer Hypoglykämie kommen – oft schleichend, weil Symptome wie Zittern, Schwitzen oder Konzentrationsstörungen in der Intimität übersehen werden. Der VDBD empfiehlt daher, den Blutzucker vor und nach dem Sex zu kontrollieren und bei Bedarf einen kleinen kohlenhydrathaltigen Snack bereitzuhalten.
Auch das Handling von technischen Hilfsmitteln wie Insulinpumpe oder Sensoren kann Unsicherheit erzeugen. Manche Jugendliche schämen sich für ihre Geräte, empfinden sie als störend beim Flirten oder während körperlicher Nähe. In solchen Fällen hilft die individuelle Beratung: Kann die Pumpe temporär entfernt werden? Ist ein Pflasterdiskreter Sensor eine Alternative? Welche Hilfsmittel stören am wenigsten und bieten gleichzeitig Sicherheit? Celen betont: »Die eigenen Präferenzen stehen im Mittelpunkt. Was hilft, ist erlaubt – solange der Schutz bestehen bleibt.«
Der Schlüssel liegt in einer offenen Kommunikation – mit sich selbst, dem Partner oder der Partnerin, dem Freundeskreis und dem medizinischen Team. Denn nur wer sich verstanden und unterstützt fühlt, kann Verantwortung für sich übernehmen, ohne sich zu isolieren. Der VDBD macht deshalb deutlich: Partys, Sexualität und Diabetes schließen sich nicht aus – im Gegenteil. Die bewusste Auseinandersetzung mit den Risiken und Möglichkeiten stärkt das Selbstbewusstsein und die Selbstwirksamkeit junger Menschen.
Der wichtigste Tipp bleibt dennoch: Wer frühzeitig plant, kommuniziert und sich nicht versteckt, feiert sicherer – und muss am nächsten Tag nicht mit gesundheitlichen Folgen oder Schuldgefühlen kämpfen. Denn Diabetes ist kein Verbot, sondern ein Navigationssystem. Wer es kennt, kommt sicher ans Ziel – auch auf der Tanzfläche.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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