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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
In einer Gesellschaft, die kulturell vielfältiger wird und in der Patientengruppen mit internationalen Rezeptgewohnheiten, Sprachbarrieren und Herkunftsmedikationen längst zur Alltagsrealität gehören, reicht eine standardisierte pharmazeutische Versorgung nicht mehr aus – umso mehr gewinnen Apotheken an Bedeutung, die weit über sprachliche Verständigung hinaus systemische Brücken schlagen, regulatorische Unsicherheiten auffangen und Versorgungslücken schließen, die sonst kaum sichtbar wären; dabei zeigt sich, dass sogenannte „internationale Apotheken“ nicht nur durch Mehrsprachigkeit und Kenntnis fremder Arzneimittel auffallen, sondern durch ihre Fähigkeit, sich in komplexe Lebens- und Versorgungswirklichkeiten einzufühlen, Einzelimporte nach § 73 Abs. 3 AMG strukturell einzubetten, kulturelle Medikationsmuster zu übersetzen und dabei eine professionelle Nähe zu schaffen, die im System keinen festen Platz, aber einen unverzichtbaren Nutzen hat – während staatliche Stellen und Standespolitik noch um eine Definition des Begriffs ringen, leisten Inhaberinnen und Inhaber wie Dr. Christian Fehske in der Praxis längst, was das System formal nicht vorgesehen hat, aber faktisch dringend braucht: eine Apotheke, die Herkunft versteht, Internationalität lebt und pharmazeutische Versorgung als kulturellen Auftrag begreift.
Wenn eine Apotheke heute in Deutschland den Zusatz „international“ trägt, reibt sich so mancher Funktionär verwundert die Stirn. Ist das eine modische Etikettierung? Ein Marketingtrick für urbane Lagen? Oder steckt dahinter ein reales Versorgungskonzept, das einen Namen verdient? Die Antwort liegt – wie so oft – nicht auf dem Schild über dem Eingang, sondern im täglichen Dialog mit Patientinnen und Patienten, deren Sprache, Herkunft und Medikationshistorie sich nicht in der deutschen Packungsbeilage wiederfinden.
Was eine „internationale Apotheke“ im Kern ausmacht, zeigt sich nicht in der Architektur oder der Zahl an Weltflaggen im Schaufenster, sondern in einem komplexen Kompetenzbündel, das zwischen Mehrsprachigkeit, regulatorischem Detailwissen und kultureller Sensibilität balanciert. Dass dieser Begriff dennoch beinahe untersagt worden wäre, illustriert die Tiefe des strukturellen Missverständnisses, mit dem das System dem Wandel begegnet.
Dr. Christian Fehske aus Hagen, Inhaber der „Rathaus Apotheke – internationale Apotheke“, spricht nicht nur mehrere Sprachen, sondern auch die Sprache einer globalisierten Patientenklientel. Er weiß, dass „international“ keine Worthülse ist, sondern eine Beschreibung dessen, was im Apothekenalltag längst Realität ist: Patientinnen mit Rezepten aus Istanbul, Rückkehrer aus Teheran, Geflüchtete aus Damaskus, Touristinnen mit chronischer Erkrankung, Expats mit Spezialbedarf – und dazwischen Menschen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, deren Medikationsplan aus anderen Konventionen stammt und deren Arzneimittel aus Herkunftsländern stammen, in denen die AMK keine Richtlinie vorgibt.
Der Begriff „internationale Apotheke“ erlangt damit eine doppelte Schärfe: Er beschreibt eine erweiterte Versorgungsrealität und greift gleichzeitig in ein rechtliches Vakuum. Denn eine gesetzliche Definition existiert nicht. Die Landesbehörden prüfen den Begriff unterschiedlich streng, die Kammern halten sich bedeckt, und Wettbewerber wittern mitunter einen unlauteren Vorteil. Dass Dr. Fehske seine Apotheke dennoch offiziell so nennen darf, war keineswegs selbstverständlich – und ist Ergebnis jahrelanger argumentativer Auseinandersetzung.
Die Alltagspraxis dieser Apotheken zeigt, woran klassische Offizinen oft scheitern: Arzneimittel, die nur als Re-Import erhältlich sind; Patienten, die nur den russischen Handelsnamen kennen; Indikationen, für die in Deutschland keine entsprechende Zulassung existiert – und doch eine individuelle Therapie notwendig ist. § 73 Abs. 3 AMG wird hier nicht zum juristischen Nischenparagrafen, sondern zur versorgungspraktischen Grundlage.
Internationale Apotheken arbeiten dabei häufig am Limit: Sie müssen nicht nur Lieferketten über Sprach- und Ländergrenzen hinweg stabilisieren, sondern auch regulatorische Anforderungen erfüllen, die zwischen AMG, SGB V und Importregularien changieren. Gleichzeitig agieren sie im direkten Kontakt mit Menschen, die das deutsche Gesundheitswesen nicht intuitiv verstehen, deren Versicherungsstatus unklar ist oder die sich schlicht nicht verständlich machen können.
Die Relevanz solcher Apotheken steigt mit jeder neuen Migrationsbewegung, mit jeder globalen Mobilitätswelle, mit jeder Zunahme an Austauschstudierenden, Pendlern, Rückkehrern, Geflüchteten, Saisonarbeitern. Doch das System reflektiert diesen Bedarf kaum. Es gibt weder ein Fortbildungsmodul zur „internationalen Arzneimittelberatung“ in der Approbationsordnung noch eine strukturierte Förderung für sprachsensible Apothekenkonzepte.
Ein Team wie das von Dr. Fehske, in dem Arabisch, Türkisch, Russisch, Englisch, Französisch und Farsi gesprochen wird, bleibt die Ausnahme. Und doch sind es diese Teams, die stille Versorgungslücken schließen – bevor sie sich als manifeste Gesundheitsungleichheit manifestieren.
Wer die internationale Apotheke als Systemleistung begreifen will, muss anerkennen, dass es in Deutschland Patientinnen und Patienten gibt, deren Versorgung nicht durch die DIN-gerechte Norm-Apotheke gedeckt ist. Die „internationale Apotheke“ wird damit zur funktionalen Erweiterung des Grundversorgungsmodells – ein Konzept, das sich nicht durch Corporate Design, sondern durch gelebte Übersetzung, regulatorisches Grenzwissen und empathisches Verstehen auszeichnet.
Nicht selten geht das mit einer Friktion zur restlichen Versorgungskette einher. Ein ausländisches Präparat wird vom Arzt verordnet, die Kasse lehnt die Erstattung ab, die Apotheke muss zwischen Einzelimport und Selbstzahlerregelung vermitteln. Der bürokratische Aufwand vervielfacht sich, während der wirtschaftliche Ertrag kaum messbar ist. Trotzdem bleiben diese Apotheken verlässliche Partner – auch für Praxen, Kliniken, Pflegedienste, Behörden.
Dass der Begriff „international“ dabei nicht als Qualitätsmerkmal, sondern als potenziell irreführend eingestuft wurde, zeigt die Kluft zwischen Systemwahrnehmung und Versorgungspraxis. Es ist eine strukturelle Blindheit gegenüber den faktischen Realitäten einer pluralen Gesellschaft.
Zukunftsorientierte Apothekerkammern könnten diese Lücke schließen, indem sie den Begriff definieren, standardisieren und als Zusatzqualifikation etablieren. Gesundheitsministerien könnten Förderprogramme auflegen, die interkulturelle Versorgung in Apotheken sichtbar machen. Hochschulen könnten Fortbildungsformate entwickeln, die Sprachkompetenz nicht als Bonus, sondern als Grundbedingung pharmazeutischer Versorgung verstehen.
Doch davon ist man weit entfernt. Die internationale Apotheke bleibt ein singulärer Kraftakt einzelner Pioniere, getragen von persönlichen Überzeugungen, kultureller Offenheit und juristischem Mut.
Vielleicht ist genau das die eigentliche Bedeutung von „international“ in der Apotheke: nicht die Herkunft der Arzneimittel, sondern die Haltung des Teams; nicht die Nationalität der Kundschaft, sondern die Bereitschaft, über Standards hinaus zu handeln – und damit das System leiser, aber nachhaltiger zu verändern, als es jede PR-Kampagne vermag.
In einer Zeit, in der Diversität gerne rhetorisch gefeiert, aber selten strukturell anerkannt wird, ist die internationale Apotheke mehr als ein Namenszusatz. Sie ist ein realer Beleg dafür, dass Versorgung nur dann gerecht ist, wenn sie auch verstanden wird – in jeder Sprache, für jedes Herkunftsland, bei jedem Arzneimittel.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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