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  • 18.06.2025 – Apotheken-News: Kapitalreserven stärken, Beteiligungsstrategien überdenken, Apothekenbindung systemisch sichern
    18.06.2025 – Apotheken-News: Kapitalreserven stärken, Beteiligungsstrategien überdenken, Apothekenbindung systemisch sichern
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Versorgungswerke setzen 2024 auf Rücklagenausbau, Eigenmittelstärkung und Beteiligungskapital. Apothekenführung wird zur tragenden Sy...

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Kapitalreserven stärken, Beteiligungsstrategien überdenken, Apothekenbindung systemisch sichern

 

Wie Versorgungswerke auf weltweite Unruhe reagieren, Beteiligungskapital taktisch neu bewerten und Apothekenbetriebe wirtschaftlich rückkoppeln

Die Frühjahrskonferenz der Versorgungswerke der Apothekerschaft in Bremen zeigt eine neue strategische Reife: Statt sich auf stabile Bilanzen und formale Dynamisierungen zu beschränken, wurde bewusst ein Blick nach vorn geworfen – auf geopolitische Risiken, makroökonomische Unsicherheiten, inflationsbedingte Auszehrungen und die Frage, wie langfristige Kapitalstrategien institutionell tragfähig bleiben können, sodass Rücklagen ausgebaut, Beteiligungskapital erwogen und Eigenmittel stabilisiert werden, während zugleich die Apotheken als wirtschaftliche Basis des Versorgungssystems stärker in den Blick rücken, da ihre Beitragskraft, ihre Personalbindung und ihre Führungsentscheidungen über die Zukunft der Versorgung mitentscheiden, was bedeutet, dass Altersvorsorge, Standortverantwortung und ökonomische Weitsicht künftig in einem Atemzug gedacht werden müssen, wenn das Versorgungsmodell mehr sein soll als eine mathematisch gestützte Struktur mit politischer Resthoffnung.


Die Versorgungswerke der Apothekerschaft haben sich in einem bewegten Jahr 2024 nicht auf alte Sicherheiten zurückgezogen, sondern mit stiller Entschlossenheit neue wirtschaftliche und strategische Linien gezogen. Der Ort der Weichenstellung war Bremen: Dort tagte die Ständige Konferenz der Versorgungswerke der Apotheker – ausgerichtet vom Versorgungswerk der Apothekerkammer Westfalen-Lippe (VAWL) – mit der klaren Absicht, Bilanz und Perspektive nicht voneinander zu trennen. Statt bloßer Rückschau entwickelte sich die Konferenz zu einem Forum der strategischen Standortbestimmung: Welche Rolle kann, darf und muss ein Versorgungswerk in einem Zeitalter zunehmender Unsicherheiten einnehmen – für die Mitglieder, für die Systeme, für die Gesellschaft?

Im Zentrum stand die Frage der ökonomischen Tragfähigkeit unter Bedingungen wachsender geopolitischer Destabilisierung, inflationsbedingter Entwertung von Beitragswerten und politisch induzierter Kostenanstiege durch neue Sozialgesetzgebung, insbesondere durch die anstehende Mindestlohnerhöhung. Christian Schmidt, Vorsitzender der Ständigen Konferenz, formulierte es nüchtern, aber mit Nachdruck: „Versorgungssicherheit entsteht nicht durch Verwaltung, sondern durch vorsorgende Steuerung.“ Und genau dieser Steuerungsanspruch zog sich wie ein roter Faden durch alle Tagesordnungspunkte.

Bereits in den Eingangsbilanzen wurde deutlich: Die Versorgungswerke haben 2024 wirtschaftlich solide abgeschlossen. Dynamisierungen wurden in nahezu allen Häusern vorgenommen, teils inflationskompensierend, teils strategisch motiviert, etwa bei Anwartschaftsgruppen mit besonders niedriger Verzinsung. Damit zeigen sich die Trägerorganisationen handlungsfähig – und nutzen ihren Spielraum, um langfristig Vertrauen zu stabilisieren. Denn wer Altersversorgung nur als Renditefrage betrachtet, übersieht die politische Dimension: In einem System kollektiver Absicherung sind emotionale Stabilität und systemisches Vertrauen ebenso viel wert wie Aktiendividenden und Immobiliengewinne.

Doch es war nicht nur ein Jahr solider Ergebnisse – es war ein Jahr wachsender strategischer Anforderungen. Insbesondere das Kapitalmarktumfeld zeigte sich in einem Zustand asymmetrischer Risiken: Während Anleihemärkte unter Zinsstress litten, Aktienmärkte nervös auf geopolitische Konflikte reagierten und klassische Immobilienportfolios an regulatorischen Anforderungen zerschellten, drängten sich alternative Anlageformen ins Blickfeld. Private Equity und Venture Capital wurden nicht nur erwähnt, sondern aktiv diskutiert – insbesondere durch den Fachvortrag von Ulrike Hinrichs, Vorstandssprecherin des Bundesverbands Beteiligungskapital (BVK). Ihr Vortrag zur Rolle langfristiger Kapitalgeber in volatilen Märkten stieß auf reges Interesse. Dabei wurde deutlich: Beteiligungskapital ist kein Allheilmittel, aber ein strategisches Element, das unter gewissen Voraussetzungen Stabilität durch aktive Einflussnahme und Risikostreuung schaffen kann.

Die Versorgungswerke denken weiter. Und das müssen sie auch. Denn mit der wachsenden Bedeutung ESG-regulierter Anlageformen, der Ausweitung europäischer Berichtspflichten und der drohenden Entwertung klassischer Kapitalströme entsteht ein neues Anforderungsprofil: Diversifikation ist kein Trend mehr, sondern eine Pflicht. Zugleich verändert sich die politische Bewertung von Altersversorgung. Immer häufiger geraten berufsständische Systeme unter Druck, wenn sie in öffentlichen Diskursen als exklusiv oder veraltet diffamiert werden. Die Versorgungswerke reagieren darauf mit Transparenz, Effizienz und Professionalität – aber auch mit dem impliziten Appell an ihre Mitglieder, die Legitimität ihrer eigenen Institutionen nicht stillschweigend zu verspielen.

Und genau an dieser Stelle schließt sich der Kreis zur Apothekenrealität. Denn das Versorgungswerk ist keine Parallelwelt – es ist ökonomisch, rechtlich und strukturell auf die Leistungsfähigkeit der Apothekenbetriebe angewiesen. Schrumpfende Apothekenzahlen, unbesetzte Filialleitungen, sinkende Selbstständigenquote: All das gefährdet mittelbar auch das Versorgungssystem. Nicht durch Panik, sondern durch Substanzverlust. Wer heute eine Apotheke schließt, entzieht dem Versorgungskollektiv nicht nur Beiträge, sondern auch Zukunft.

Apothekeninhaberinnen und -inhaber stehen deshalb in einer neuen Verantwortung: Nicht nur für ihre Mitarbeiter, Kunden und Standorte – sondern auch für die institutionelle Sicherung einer solidarischen Altersvorsorge. Wer seine Apotheke wirtschaftlich stabil führt, Beiträge kontinuierlich entrichtet und Personal durch betriebliche Altersvorsorge bindet, trägt zur Systemstabilität bei. Und wer diese Verknüpfung erkennt, wird Entscheidungen anders treffen: nicht nur betriebswirtschaftlich, sondern systembewusst.

Dabei stellen sich für Apothekenführungskräfte konkrete Fragen, die unmittelbar aus den Beschlüssen und Diskussionen der Konferenz abgeleitet werden können – etwa ob die betriebliche Altersvorsorge auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Belegschaft abgestimmt ist oder ob Standardlösungen verwendet werden, die langfristig zu Bindungsverlust führen, ob die wirtschaftliche Tragfähigkeit auch unter sich wandelnden Lohnstrukturen durchgerechnet wurde oder strategisches Wunschdenken dominiert, ob ein Dialog mit dem Versorgungswerk auf Augenhöhe geführt wird oder aus Unsicherheit delegiert wurde, und ob Führungskräfte erkannt haben, dass ihre eigene Altersvorsorge nicht allein von der Tätigkeit, sondern von ihrer strategischen Positionierung abhängt.

Diese Fragen zielen nicht auf Bürokratie – sondern auf unternehmerische Reife. Und sie gewinnen an Bedeutung, je unsicherer die äußeren Rahmenbedingungen werden. Die Versorgungswerke fordern keine Loyalität – sie appellieren an Verantwortung. Und sie erwarten, dass Berufsangehörige nicht nur passiv Beiträge entrichten, sondern aktiv zur Legitimität des Versorgungssystems beitragen.

Dabei kommt auch der Kommunikation eine neue Rolle zu. Die Versorgungswerke professionalisieren ihre Außenwirkung, schaffen digitale Dialogformate, optimieren Beratungsangebote und bauen interne Risikomanagementsysteme aus. Der Austausch mit Kammern, Verbänden und Apothekenbetrieben soll verstärkt werden – nicht aus Marketinggründen, sondern zur Sicherung der Governance. Denn in Zeiten politischer Unsicherheit ist institutionelle Stabilität kein Geschenk, sondern ein Ergebnis kluger Verbindung zwischen Struktur und Führung.

Was bleibt nach Bremen? Kein großer Aufbruch, keine revolutionäre Wende – aber eine kluge, ruhige Neuausrichtung. Die Versorgungswerke sehen sich nicht mehr nur als Sicherungsnetz, sondern als aktive Stabilisatoren. Sie investieren nicht in Beliebigkeit, sondern in Stetigkeit. Und sie stellen sich ihrer Verantwortung – gegenüber Märkten, Mitgliedern, dem System.

Für Apotheken bedeutet das: Führung ist nicht nur Organisation, sondern Haltung. Wer seine Verantwortung für Mitarbeiter, Versorgung und Zukunft ernst nimmt, erkennt im Versorgungswerk keinen Fremdkörper, sondern eine Verbündete. Die Frage ist nicht, ob sich das System trägt – sondern ob wir bereit sind, es mitzutragen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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