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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Warenverluste durch Ablauf, Diebstahl oder fehlerhafte Prozesse untergraben die wirtschaftliche Stabilität von Apotheken oft schleichend, während rechtliche Entwicklungen wie das neue BSG-Urteil zu Toilettenunfällen neue Haftungskreise definieren, die weit über klassische Betriebsgrenzen hinausreichen. Zugleich zeigen Analysen zur GKV-Finanzlage, wie Milliarden durch Digitalisierung, automatisierte Prüfverfahren und KI-Anwendungen eingespart werden könnten – ein Potenzial, das bei konsequenter Umsetzung nicht nur Beitragssätze dämpft, sondern auch die Prozesslast in Apotheken reduziert. Frühzeitige Integration von PTA-Schülerinnen in Apotheken schafft langfristige Bindung, während sichtbare Haltung wie die Regenbogenfahne der Nautilus-Apotheke Debatten über gesellschaftliche Verantwortung befeuert. Der Apothekergarten Hannover vermittelt seit 25 Jahren praxisnahes Pflanzenwissen, während die EU mit der Abwasserrichtlinie für Umweltgerechtigkeit sorgt und der EuGH Werbeaussagen für Botanicals einschränkt. Schließlich gerät die Maskenpolitik der Pandemie erneut in den Fokus – und mit ihr die Frage nach Transparenz, Vertrauen und politischer Verantwortung.
Warenverlust durch Verfall, Schwund durch Diebstahl, Schutz durch Versicherung – für Apotheken sind das keine abstrakten Risiken, sondern reale wirtschaftliche Bedrohungen mit messbarer Wirkung auf die Bilanz. Die Ursachen sind vielfältig, reichen von mangelhaft kontrollierten Mindesthaltbarkeiten bis hin zu nicht dokumentierten Rücknahmen, unsauberen Lagerprozessen oder gezieltem Zugriff durch Dritte. In der Summe entstehen daraus betriebliche Lecks, die nicht nur Liquidität kosten, sondern Vertrauen, Kontrollkraft und am Ende Existenzsicherheit. Wer eine Apotheke führt, führt ein Risikounternehmen – und steht daher vor der Verpflichtung, nicht nur pharmazeutische, sondern auch unternehmerische Sicherungsinstrumente konsequent einzusetzen. Die Verantwortung beginnt bei der Inventur, schließt alle Bewegungsräume ein und endet nicht an der Tür, wie ein Urteil des Bundessozialgerichts nun eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat.
Denn der Begriff „Sicherungspflicht“ bekommt durch die Kasseler Richter einen neuen Radius: Ein Sturz auf der Toilette – bisher oft als Privatangelegenheit gewertet – kann im Kontext betrieblicher Verantwortung unter Versicherungsschutz fallen, sofern bauliche oder organisatorische Mängel mitursächlich sind. Damit geraten auch Apotheken in den Fokus, deren Infrastruktur zwar betriebsintern, aber nicht immer risikogerecht gestaltet ist. Ob Personaltoilette, Lagerflur oder Pausenraum – jeder Bereich, der vom Betrieb zur Verfügung gestellt wird, kann haftungsrelevant sein. Für die Apotheke bedeutet das konkret: Die bauliche Sicherheit muss dokumentierbar, der Versicherungsschutz überprüft und das Risikobewusstsein im Team geschärft sein. Ein einfacher Sturz kann andernfalls zu einem komplexen Haftungsfall werden – mit finanziellen und juristischen Folgen, die vermeidbar gewesen wären.
Neben diesen eher klassisch-analogen Sicherheitsfragen sind Apotheken aber zunehmend auch mit digital-systemischen Risiken konfrontiert – etwa durch Datenverlust, Abrechnungsbetrug, Phishing oder Ausfälle in der Telematikinfrastruktur. Gleichzeitig eröffnet gerade die Digitalisierung enorme Einsparpotenziale im System – vor allem, wenn man über den eigenen Betrieb hinausblickt. Laut einer neuen Analyse der Unternehmensberatung Deloitte könnten gesetzliche Krankenkassen durch konsequente Digitalisierung ihrer Prozesse zwischen acht und dreizehn Milliarden Euro jährlich einsparen. Automatisierte Prüfverfahren bei Krankenhausrechnungen, digitale Krankengeldabwicklung, smarte Bewilligung von Hilfsmitteln – all das sind keine Zukunftsvisionen, sondern längst mögliche Realität. Nur fehlt es oft am politischen Willen, diese Effizienzreserven freizulegen. Währenddessen steigen die GKV-Ausgaben weiter – auf über 327 Milliarden Euro im Jahr 2024 – und die Beitragssätze geraten in Bewegung.
Doch das Problem ist nicht nur technisch. Es ist auch strukturell. Denn wo Prozesse stocken, Verwaltungsaufwand explodiert und digitale Anträge an analogen Schnittstellen hängenbleiben, entstehen Friktionen, die auch Apotheken betreffen – etwa bei Hilfsmittelversorgungen, Rezeptvalidierungen oder der Bearbeitung pharmazeutischer Dienstleistungen. Hier entlastet keine KI, wenn der Rahmen fehlt. Und dennoch: Die Perspektive bleibt klar. Eine smarte digitale Umgebung kann nicht nur die Kassen entlasten, sondern auch die Apotheken von unnötigem Papierballast befreien – wenn die politischen Rahmenbedingungen endlich folgen.
Zur Entlastung gehört aber auch, frühzeitig Nachwuchs in Verantwortung zu bringen. Ein Projekt an der PTA-Schule in Münster zeigt, wie das praktisch geht. Dort arbeiten viele Schülerinnen bereits vor dem offiziellen Praktikum fest im Apothekenalltag mit – vom Wareneingang bis zur Sichtwahl. Die Motivation: Wer schon früh mit echten Aufgaben konfrontiert wird, entwickelt schneller Bindung, Verantwortung und Routine. Für die Betriebe bedeutet das nicht nur kurzfristige Entlastung, sondern vor allem langfristige Perspektive: Wer sich einarbeitet, bleibt. Gerade in Zeiten, in denen Apotheken unter Nachwuchsproblemen leiden, kann diese Verbindung ein strategisches Asset sein – sofern sie von den Teams als echte Integration verstanden wird.
Dass Apotheken heute auch über ihren Thekentresen hinaus gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, zeigt die Nautilus-Apotheke im Kieler Jacobsenhaus. Mit einer sichtbaren Regenbogenfahne an der Fassade bekennt sie sich offensiv zur Vielfalt – und erntet dafür nicht nur Zustimmung, sondern auch massiven Gegenwind. Doch das Team bleibt standhaft, sieht Haltung nicht als Provokation, sondern als Normalität. Gerade in einem Umfeld, das gesellschaftliche Spaltung, Unsicherheit und Aggression zunehmend sichtbar macht, ist ein solches Zeichen mehr als Symbolpolitik: Es ist Ausdruck einer modernen Gesundheitsprofession, die nicht nur Präparate, sondern auch Prinzipien verkauft.
Ein weiteres Beispiel für öffentliches Engagement liefert der Apothekergarten Hannover. Seit 25 Jahren vermittelt er Heilpflanzenwissen, Aufklärung und Risikoethik – als gemeinsames Projekt von Apothekerkammer, Landesapothekerverband und Schulbiologiezentrum. Dass hier nicht nur Schulklassen, sondern auch künftige PTA und Studierende lernen, ist kein Zufall: Der Garten ist nicht Kulisse, sondern pädagogisches Werkzeug – in einer Zeit, in der Prävention, Naturheilkunde und Selbstverantwortung wieder an Relevanz gewinnen. Auch hier gilt: Wissen schützt – wenn es richtig vermittelt wird.
Weniger schützend, dafür umso regulierender zeigt sich der europäische Gesetzgeber: Mit der neuen Kommunalabwasserrichtlinie (KARL) will die EU die Umweltbelastung durch Arzneimittelrückstände reduzieren – und die Pharmaindustrie in die Pflicht nehmen. Besonders Generikahersteller fürchten dadurch Produktionsverlagerungen oder Marktverzerrungen. Doch was auf den ersten Blick wie übertriebener Regulierungseifer wirkt, ist in Wahrheit ein überfälliger Schritt zur Umweltgerechtigkeit – der endlich auch externe Kosten internalisiert. Dass sich Lobbyverbände reflexhaft empören, ist systemisch erwartbar, entbindet aber nicht von der Notwendigkeit, Gewässer und Kommunen zu entlasten.
In eine ähnliche Richtung zielt ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs zur Health-Claims-Verordnung: Pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel – sogenannte Botanicals – dürfen keine gesundheitsbezogenen Aussagen mehr tragen, wenn diese nicht explizit zugelassen sind. Der EuGH schafft damit Klarheit – und zwingt den Bundesgerichtshof nun zu einer wegweisenden Entscheidung. Die Zeiten vager Wohlfühlversprechen sind vorbei. Was behauptet wird, muss belegbar sein – und zwar nicht durch Marketinglyrik, sondern durch Zulassungslogik.
Abschließend richtet sich der Blick auf die politische Aufarbeitung vergangener Fehlentscheidungen. Die Maskenbeschaffung in der Pandemie, einst als Rettungstat verkauft, entwickelt sich zum milliardenschweren Reputations- und Rechtsproblem für den Bund. Jens Spahn, damaliger Gesundheitsminister, gerät zunehmend unter Druck. Die SPD fordert vollständige Offenlegung, insbesondere angesichts der Rolle von Nina Warken, die als heutige Ministerin bislang nur selektiv berichten will. Eine Enquete-Kommission wird zum Prüfstein der politischen Lernfähigkeit – und zum Lackmustest für parlamentarische Transparenz.
Wer all diese Entwicklungen zusammenliest, erkennt ein gemeinsames Muster: Verantwortung ist nicht teilbar. Weder räumlich noch digital, weder rechtlich noch politisch. Apotheken, Politik, Kassen und Industrie stehen gleichermaßen in der Pflicht, nicht nur kurzfristige Interessen, sondern langfristige Resilienz in den Blick zu nehmen. Wer diese Verantwortung ernst nimmt, schützt nicht nur sich – sondern das gesamte Versorgungssystem.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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