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  • 16.06.2025 – Apotheken-News: Pharmacy First als Modell, Rx-Versandverbot als Lösung, Telemedizin als Herausforderung für Apotheken
    16.06.2025 – Apotheken-News: Pharmacy First als Modell, Rx-Versandverbot als Lösung, Telemedizin als Herausforderung für Apotheken
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Das „Pharmacy First“-Konzept soll Apotheken stärken, das Rx-Versandverbot schützt die lokale Versorgung, und Telemedizin sorgt für ...

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Pharmacy First als Modell, Rx-Versandverbot als Lösung, Telemedizin als Herausforderung für Apotheken

 

Apotheke als Schlüsselakteur, das Rx-Versandverbot und die Kooperation mit Teleclinic – Herausforderungen und Chancen für die Apothekenlandschaft

Die Apotheke als erste Anlaufstelle für Gesundheitsfragen könnte künftig eine noch zentralere Rolle spielen. Das Konzept „Pharmacy First“, unterstützt von Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, sieht vor, Apotheken mehr Verantwortung bei der Versorgung von Dauermedikationen zu übertragen. Diese Entlastung des Gesundheitssystems könnte eine sinnvolle Maßnahme zur Kostensenkung sein – jedoch nur, wenn Apotheken für die zusätzlichen Aufgaben auch angemessen vergütet werden. Doch die Reaktionen auf diesen Vorschlag sind gemischt – von Zustimmung seitens der Apothekerverbände bis hin zu Bedenken der Ärzteschaft. Gleichzeitig wird die Forderung nach einem Rx-Versandverbot lauter, da viele im Versandhandel eine Gefahr für die Versorgung durch lokale Apotheken sehen. Doch nicht nur im Rx-Bereich gibt es Kontroversen: Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen plant eine Kooperation mit DocMorris‘ Tochtergesellschaft Teleclinic, was bei vielen Apothekern Alarmglocken läuten lässt. Inmitten dieser Debatten bleibt die Frage, wie sich das Gesundheitswesen und die Apotheken in Zukunft aufstellen werden.


Die Apotheke steht zunehmend im Fokus der gesundheitspolitischen Debatten, besonders im Hinblick auf das Konzept „Pharmacy First“, das Apotheken als erste Anlaufstelle für Patienten stärker positionieren möchte. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann fordert, dass Apotheken künftig mehr Verantwortung bei der Versorgung von Patienten mit Dauermedikationen übernehmen, um so die Arztpraxen zu entlasten. Doch während die Apothekerverbände die Idee begrüßen, gibt es Widerstände von der Ärzteschaft. Parallel dazu wird die Forderung nach einem Rx-Versandverbot immer lauter, um die lokale Apothekenversorgung zu stärken. Zudem sorgt eine geplante Kooperation zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) und der Teleclinic für Aufsehen, da Telemedizin in das Apothekensystem integriert werden könnte. Die Entwicklungen werfen die Frage auf, wie Apotheken im digitalen Zeitalter ihre Rolle als zentrale Gesundheitsdienstleister behaupten können.

Gesundheitsminister Laumann hat sich für das Konzept „Pharmacy First“ ausgesprochen, um die Apotheke als erste Anlaufstelle für Dauermedikationen zu etablieren. Apotheken sollen die Verantwortung für Patienten übernehmen, die regelmäßig dieselben Medikamente benötigen, sodass der Patient nicht jedes Mal einen Arzttermin wahrnehmen muss, um ein neues Rezept zu erhalten. Dieses Modell könnte nicht nur zur Entlastung der Arztpraxen beitragen, sondern auch das Gesundheitswesen insgesamt effizienter und kostengünstiger gestalten. Die Einführung von „Pharmacy First“ wird in der Branche unterschiedlich bewertet. Während die Apothekerverbände das Konzept als sinnvolle Weiterentwicklung unterstützen, gibt es seitens der Ärzteschaft Bedenken, dass dies die Arzt-Patienten-Beziehung beeinträchtigen und den Ärzten die Kontrolle über die Medikation entziehen könnte.

Silke Stütz, Vorstandsmitglied des Apothekerverbands Nordrhein, hat sich positiv zu diesem Vorstoß geäußert. Sie sieht das Konzept als eine Chance, die Apotheke als zentrale Anlaufstelle für Gesundheitsfragen weiter zu etablieren. Im Gespräch auf SAT1 betonte sie, dass eine solche Verantwortung die Apotheker stärken würde und gleichzeitig das System entlasten könnte. Die Apothekerin wies darauf hin, dass Apotheken künftig nicht nur Medikamente abgeben, sondern auch als Gesundheitsdienstleister agieren könnten, die ihre Kunden in Bezug auf ihre Medikation und Gesundheit beraten. Der Schritt zu mehr Verantwortung würde allerdings auch eine Anpassung der Vergütungsstruktur erfordern, um die zusätzlichen Aufgaben angemessen zu honorieren.

Parallel zur Diskussion um „Pharmacy First“ wird immer wieder die Forderung nach einem Rx-Versandverbot laut. Abda-Präsident Thomas Preis brachte diese Forderung auf der Delegiertenversammlung der Apothekerkammer Nordrhein erneut auf den Tisch. Er argumentiert, dass der Versandhandel die Vor-Ort-Versorgung durch Apotheken gefährdet und die Qualität der Arzneimittelabgabe beeinträchtigen könnte. In vielen europäischen Ländern gibt es bereits ein Rx-Versandverbot, und Preis fordert, dass Deutschland diesem Beispiel folgt. Ein solches Verbot würde die lokale Versorgung stärken und die Apotheken vor dem Wettbewerb der Versandhändler schützen. Zudem könnte es die GKV entlasten, ohne zusätzliche Kosten zu verursachen.

In einer weiteren Entwicklung sorgt die Kooperation zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) und der Teleclinic für Aufsehen. Im Rahmen dieser Kooperation sollen Patienten, die die 116 117 anrufen, zunächst telemedizinisch von Ärzten der Teleclinic betreut werden. Diese können dann E-Rezepte ausstellen, die in Apotheken eingelöst werden können. Apotheker zeigen sich jedoch besorgt, dass diese Entwicklung die Kontrolle über die Arzneimittelabgabe weiter aus der Hand der Apotheken nimmt und die Versorgung durch Telemedizin erschwert wird. Es stellt sich die Frage, ob telemedizinische Beratungen die gleiche Qualität wie persönliche Arzt-Patienten-Gespräche bieten können. Zudem bleibt unklar, wie die E-Rezepte von Teleclinic in das bestehende System der Apotheken integriert werden und ob sie die lokale Versorgung unterstützen oder behindern.

Der digitale Wandel im Gesundheitswesen fordert die Apotheken heraus, ihre Rolle im Versorgungssystem neu zu definieren. In diesem Zusammenhang ist es entscheidend, wie sich Apotheken in die neuen telemedizinischen und digitalen Konzepte integrieren. Sie müssen ihre Verantwortung als Gesundheitsdienstleister weiter ausbauen, um ihre Stellung im Gesundheitssystem zu behaupten.

Kommentar (integriert)
Die Entwicklungen rund um das „Pharmacy First“-Modell und das Rx-Versandverbot zeigen die Dringlichkeit einer Reform der Apothekerrolle im deutschen Gesundheitswesen. Der Widerstand der Ärzteschaft, besonders gegen die Erhöhung der Verantwortung der Apotheker, muss ernst genommen werden. Doch die Vorteile eines gut durchdachten „Pharmacy First“-Modells, das die Apotheken als zentrale Akteure in der Patientenversorgung etabliert, könnten weitreichend sein. Solche Veränderungen erfordern jedoch eine klare gesetzliche Regelung und eine Anpassung der Vergütungssysteme.

Gleichzeitig müssen Apotheker die Herausforderungen der Digitalisierung und der Telemedizin akzeptieren und strategisch in ihre Arbeit integrieren. Die Kooperation mit Teleclinic, die in Niedersachsen geplant ist, zeigt, dass Telemedizin zunehmend in das Gesundheitssystem Einzug hält. Apotheker müssen jedoch sicherstellen, dass sie in diesem Prozess nicht nur als reaktive Teilnehmer agieren, sondern aktiv ihre Expertise und Verantwortung in das Gesundheitssystem einbringen.

Die Zukunft der Apotheken wird davon abhängen, wie gut sie diese Veränderungen annehmen und ihre Rolle als Gesundheitsdienstleister weiter ausbauen können. Wenn dies gelingt, können Apotheken nicht nur die Qualität der Versorgung sichern, sondern auch eine zentrale Rolle im Gesundheitssystem der Zukunft spielen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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