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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) in Weimar setzte den Kurs für die Zukunft der Apothekenlandschaft in Deutschland. An vorderster Stelle stand dabei der Antrag aus Brandenburg, der die rechtlichen Grundlagen für die Vergütung pharmazeutischer Dienstleistungen verbessern soll. In enger Zusammenarbeit mit Bundesministerien und Ländern drängen Apothekerverbände darauf, die Apotheke als zentrale Anlaufstelle im Gesundheitswesen weiter zu stärken. Der Vorstoß von Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann zur Neuverteilung von Aufgaben zwischen Apotheken und Arztpraxen zeigt die Potenziale der Apotheken in der Versorgung von chronischen Patienten. Doch nicht nur die Aufgabe der Apotheken steht zur Debatte, auch der kontroverse Rx-Versandhandel beschäftigt die Politik weiterhin. Hier fordert die Abda eine klare politische Positionierung gegen den Versand verschreibungspflichtiger Medikamente, um die Versorgung durch die Vor-Ort-Apotheken nicht zu gefährden. In einer Zeit, in der die Gesundheitsversorgung zunehmend digitalisiert wird, ist es entscheidend, dass die Apotheker ihre Rolle als verantwortungsvolle Partner im Gesundheitswesen ausbauen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob diese politischen Diskussionen in konkrete Maßnahmen münden können, die das Apothekensystem langfristig stabilisieren.
Die diesjährige Gesundheitsministerkonferenz (GMK) in Weimar stellte einen wichtigen Wendepunkt für die Rolle der Apotheken im deutschen Gesundheitssystem dar. Neben den traditionellen Themen wie der Krankenhaus- und Pflegepolitik rückte auch die Zukunft der Apotheken und der pharmazeutischen Dienstleistungen in den Vordergrund. Ein zentraler Punkt der Diskussion war ein Antrag aus Brandenburg, der eine Anpassung der rechtlichen Rahmenbedingungen für pharmazeutische Dienstleistungen fordert, um eine gerechte Vergütung zu gewährleisten und gleichzeitig die Attraktivität dieser Dienstleistungen zu steigern. Die Idee dahinter ist, Apotheken als unverzichtbare Partner im Gesundheitswesen zu etablieren und ihre Bedeutung in der Patientenversorgung weiter auszubauen. Dieses Vorhaben könnte nicht nur die wirtschaftliche Lage der Apotheken verbessern, sondern auch deren Rolle als Gesundheitsdienstleister im Alltag der Menschen stärken.
Durch die geplante Anpassung sollen Apotheken für ihre pharmazeutischen Dienstleistungen, wie etwa die Medikationsberatung, die Arzneimittelüberprüfung oder die Beratung von chronischen Patienten, entsprechend vergütet werden. Diese Schritte sind ein bedeutender Schritt in Richtung einer integrativen Gesundheitsversorgung, bei der Apotheken eine Schlüsselrolle spielen. Die Änderungen in der Gesetzgebung würden den Apothekern nicht nur finanziellen Spielraum verschaffen, sondern auch ihre Stellung im Gesundheitssystem nachhaltig festigen.
Die Gesundheitsminister beiderseits der politischen Diskussionen begrüßten die Initiative und drängten auf eine schnelle Umsetzung. Das Gesundheitsministerium wurde gebeten, die rechtlichen Hürden zu überwinden und die notwendigen Anpassungen vorzunehmen, damit Apotheken diese Dienstleistungen weiterhin anbieten und dabei eine angemessene Vergütung erhalten können. Dies könnte als Grundlage dienen, um Apotheken als zentrale Anlaufstellen im Gesundheitssystem zu etablieren, deren Leistungen nicht nur für die Patientenversorgung, sondern auch für die Entlastung des gesamten Systems von zentraler Bedeutung sind.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Konferenz war die Rolle von Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, der sich für eine breitere Definition des Apothekerberufs aussprach. Laumann setzte sich vehement dafür ein, dass Apotheken mehr Verantwortung übernehmen, insbesondere im Bereich der Dauermedikation für chronisch kranke Patienten. Die Idee, die Verantwortung für die Verschreibung und Ausgabe von Dauermedikationen verstärkt auf Apotheken zu übertragen, stieß bei vielen Teilnehmern auf Zustimmung. Die Reduktion des Arzt-Patienten-Kontakts durch die Übertragung dieser Aufgaben auf Apotheken könnte eine erhebliche Entlastung für das Gesundheitssystem bringen, indem unnötige Arztbesuche und damit verbundene Kosten vermieden werden.
Laumann wies darauf hin, dass Apotheken als „erste Anlaufstelle“ für Patienten fungieren könnten, um chronisch kranke Patienten besser zu betreuen und die Gesundheitsversorgung effizienter zu gestalten. Gleichzeitig wird diese Entscheidung dazu beitragen, die Belastung der Arztpraxen zu verringern und Ressourcen dort freizusetzen, wo sie dringend benötigt werden. Abda-Präsident Thomas Preis begrüßte diesen Vorschlag und verwies auf das Abda-Zukunftskonzept, das in diese Richtung zielt. Dies könnte den Apotheken eine weitreichendere Verantwortung übertragen, die ihre Position als unverzichtbare Gesundheitsakteure im deutschen Gesundheitssystem weiter stärken würde.
Doch auch die politischen Herausforderungen standen auf der Tagesordnung. Die Abda, die sich seit Jahren für ein Rx-Versandverbot einsetzt, forderte erneut eine klare Positionierung gegen den Versandhandel von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. Der Versandhandel wird zunehmend als Bedrohung für die traditionelle Apothekenversorgung wahrgenommen, da er die direkte Patientenversorgung gefährden könnte. Vor allem bei hochpreisigen Medikamenten und in ländlichen Gebieten, in denen Apotheken ohnehin schon unter Druck stehen, könnte die Marktverlagerung zu Versandapotheken zu einem gefährlichen Verlust der Versorgungsqualität führen.
Besondere Besorgnis rief in der Branche die zunehmende Bedeutung von Online-Versandapotheken und der verstärkte Einstieg der Telemedizin hervor. In Niedersachsen wurde kürzlich eine Zusammenarbeit der Kassenärztlichen Vereinigung mit der DocMorris-Tochter Teleclinic bekanntgegeben. Patienten, die über die 116 117-Kontaktstelle als akut behandlungsbedürftig eingestuft werden, erhalten künftig nicht mehr automatisch einen Besuch von einem Arzt. Stattdessen wird eine telemedizinische Beratung durchgeführt, bei der die Teleclinic als externes Unternehmen die medizinische Versorgung übernimmt. E-Rezepte und Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen können so direkt ausgestellt werden, ohne dass ein persönlicher Arztbesuch erforderlich ist. Diese Entwicklung, obwohl aus technischer Sicht innovativ, wurde von Apothekern mit Sorge betrachtet. Vor allem die Frage, wo diese E-Rezepte landen und wie die Arzneimittelversorgung kontrolliert wird, bleibt unklar. Apotheker befürchten, dass solche Kooperationen die Kontrolle über den Arzneimittelverkehr und damit die Qualität der Versorgung beeinträchtigen könnten.
Gleichzeitig bleibt das Thema der Apothekerweiterbildung und die Schaffung eines interprofessionellen Rahmens ein zentrales Anliegen. Es besteht ein zunehmend großer Bedarf an hochqualifizierten Apothekern, die nicht nur Medikamente abgeben, sondern auch beratend tätig werden können. Laut einer Umfrage des Bundesverbands der Pharmaziestudierenden (BPhD) trauen sich rund 83% der Befragten zu, Dauermedikationen eigenständig abzugeben, ohne dass eine neue ärztliche Verschreibung erforderlich ist. Die Grundlage hierfür ist ein klar definierter rechtlicher und interprofessioneller Rahmen, der Apothekern diese Verantwortung ermöglicht und gleichzeitig den Austausch zwischen den verschiedenen Gesundheitsberufen stärkt.
Die Gesundheitsministerkonferenz in Weimar brachte somit nicht nur Fortschritte in der Diskussion um pharmazeutische Dienstleistungen und die Zukunft der Apotheken, sondern zeigte auch die wachsende Bedeutung von interdisziplinären Konzepten, die eine integrierte und effiziente Gesundheitsversorgung ermöglichen. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich die politische und gesetzliche Landschaft weiterentwickeln wird, insbesondere im Hinblick auf den Rx-Versandhandel und die Rolle von Versandapotheken.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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