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  • 14.06.2025 – Apotheken-News: Warken vor, Spahn im Schatten, Lauterbach raus
    14.06.2025 – Apotheken-News: Warken vor, Spahn im Schatten, Lauterbach raus
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Apotheken sind im Umbruch. Politische Diskussionen über das Apothekenhonorar, das Versorgungschaos bei IKK classic und die zunehmende Bed...

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Warken vor, Spahn im Schatten, Lauterbach raus

 

Politik im Gesundheitswesen: Die CDU sucht Lösungen, IKK classic sorgt für Chaos, und Online-Apotheken könnten die Versorgung revolutionieren

 Die deutsche Apothekenlandschaft steht unter enormem Druck: Das politische Ringen um die gerechte Vergütung, Unsicherheiten durch den Wegfall wichtiger Hilfsmittelverträge und die unaufhaltsame Expansion von Online-Apotheken werfen ihre Schatten voraus. Inmitten dieser Umwälzungen kündigt die CDU/CSU schnelle Lösungen an, doch der Weg zur Umsetzung bleibt unklar. Ab dem 1. Juli 2025 steht die Hilfsmittelversorgung für Versicherte der IKK classic auf der Kippe, was weitreichende Konsequenzen für Apotheken und ihre Patienten nach sich ziehen könnte. Gesundheitspolitiker wie Simone Borchardt und Karl-Josef Laumann bringen neue Reformvorschläge in die Diskussion, doch der tiefere Graben zwischen traditionellen Apothekenmodellen und digitalen Lösungen bleibt bestehen. Gleichzeitig wird das Handverkaufsthema (HV-Tisch) zunehmend von „HV-Drückebergerei“ überschattet, was die Qualität der Kundenberatung in Apotheken gefährdet. Ein Rückblick auf die politische Landschaft und die daraus resultierenden Herausforderungen für die Apothekenbranche zeigt, dass die kommenden Jahre über den Fortbestand und die Rolle der Apotheken im deutschen Gesundheitssystem entscheiden werden.


Die Gesundheitspolitik im deutschen Apothekenwesen steht an einem Wendepunkt. Inmitten einer Reihe politischer Maßnahmen und geplanter Reformen sehen sich Apotheken und Patienten mit einem zunehmenden Druck konfrontiert. Der Fokus richtet sich nicht nur auf das Thema Apothekenhonorar, sondern auch auf die Auswirkungen der IKK classic, die mit dem Verlust ihres Hilfsmittelvertrags ab dem 1. Juli 2025 Versorgungsprobleme heraufbeschwört, und die sich ausweitenden Online-Apotheken, die zunehmend den Markt aufmischen.

Simone Borchardt, gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CSU, kündigte kürzlich an, dass eine schnelle Lösung für das Apothekenhonorar gefunden werden müsse. Doch trotz dieser Zusicherung bleibt die Frage offen: Wann wird das versprochene 9,50 Euro Honorar tatsächlich Realität? Das Apothekenhonorar ist nicht nur eine Frage der Vergütung, sondern steht als Symbol für die vielen Herausforderungen, denen Apotheken durch politische Entscheidungen gegenüberstehen. Seit Jahren wird über die faire Vergütung für Apotheken diskutiert, aber die schnelle Umsetzung bleibt aus, was zu Unsicherheit führt.

Parallel dazu sorgt die IKK classic für Unsicherheit. Ab dem 1. Juli 2025 wird der Vertrag für Hilfsmittelversorgung mit der Kasse auslaufen. Diese Entscheidung könnte zu chaotischen Zuständen führen, insbesondere für Patienten, die auf spezialisierte Hilfsmittel angewiesen sind. Der Verlust des Vertrages bedeutet für viele Apotheken und ihre Kunden, dass eine verlässliche Versorgung gefährdet wird. Es wird erwartet, dass dies vor allem im ländlichen Raum zu Engpässen führen könnte. Ein Versorgungschaos steht zu befürchten, das nicht nur das Apothekenpersonal, sondern auch die Patienten in eine unsichere Lage bringt. In Regionen mit ohnehin eingeschränkter Versorgung könnte dies zu schwerwiegenden Problemen führen.

Gleichzeitig schlägt der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann von der CDU eine Neuverteilung der Aufgaben zwischen Apotheken und Arztpraxen vor. Dies könnte zu einer Entlastung der Apotheken führen, doch auch hier bleibt unklar, wie die konkreten Ausgestaltungen aussehen werden. Apotheken sollen demnach eine größere Rolle bei der direkten Patientenversorgung übernehmen, aber gleichzeitig mit zusätzlichen Herausforderungen konfrontiert werden, etwa durch die Einführung digitaler Gesundheitslösungen oder neue bürokratische Anforderungen. Das Konzept wird als eine Möglichkeit gesehen, die Arbeitslast der Ärzte zu reduzieren, jedoch könnte es gleichzeitig dazu führen, dass Apotheken zusätzliche administrative Aufgaben übernehmen müssen, ohne dafür entsprechend entschädigt zu werden.

In einem weiteren politischen Schauplatz geht es um die Entwicklungen im Bereich Online-Apotheken. Das Landgericht Frankfurt am Main hat in mehreren Fällen zugunsten von Plattformen entschieden, die Rx-Arzneimittel ohne persönlichen Arztkontakt direkt nach Hause liefern. Dies ist ein Trend, der das Modell der freien Apothekenwahl in Frage stellt und die grundlegende Struktur der Arzneimittelversorgung durcheinanderbringt. Diese Entscheidung könnte wegweisend sein für die Zukunft der Arzneimittelabgabe, da Online-Apotheken zunehmend die Rolle klassischer Apotheken übernehmen. Der digitale Versandhandel mit Arzneimitteln hat das Potenzial, die Apothekenlandschaft grundlegend zu verändern, indem er den direkten Kontakt zwischen Apotheken und Patienten verringert. Die Frage, ob die Zukunft des Arzneimittelmarktes in der Hand von digitalen Plattformen liegt, wird immer drängender. Die Bundesapothekerkammer stellt sich jedoch klar gegen diese Entwicklung, insbesondere wenn es um den Bezug von Rx-Arzneimitteln wie Cannabisprodukten geht. Der BAK zufolge birgt der Online-Bezug Risiken für die Qualität und Sicherheit der Arzneimittelversorgung.

Ein weiteres Problem, das in vielen Apotheken zunehmend auftaucht, ist die Unzufriedenheit des Apothekenpersonals. Insbesondere am Handverkaufstisch (HV-Tisch) wird eine wachsende Zurückhaltung der Mitarbeiter beobachtet. Die direkte Kundenberatung, die ein zentrales Element des Apothekenbetriebs darstellt, wird immer öfter verzögert oder sogar vermieden. In Fachkreisen wird dieses Phänomen als „HV-Drückebergerei“ bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine Reaktion des Personals auf Überlastung, Unsicherheit oder fehlende Anerkennung. Der HV-Tisch, der eigentlich der Ort der Kundenbindung und der wichtigsten Einnahmen ist, könnte in Zukunft zunehmend an Bedeutung verlieren, wenn nicht schnell Lösungen gefunden werden, um das Personal zu entlasten und die Motivation zu steigern. Die Belastung durch administrative Aufgaben, die niedrige Vergütung und die zunehmenden Erwartungen von Seiten der Patienten tragen zu dieser Entwicklung bei.

Die politischen Reformen und wirtschaftlichen Maßnahmen, die das Apothekenwesen betreffen, sind Teil eines umfassenden Wandels im deutschen Gesundheitsmarkt. Apotheken sehen sich zunehmend mit einem erweiterten digitalen Angebot konfrontiert, das die traditionellen Strukturen herausfordert. Online-Apotheken bieten ihren Kunden eine bequeme und schnelle Lieferung von Rx-Arzneimitteln, was die Wahrnehmung von Apotheken als Anlaufstelle für Arzneimittel in Frage stellt. Die Frage, ob die Zukunft des Arzneimittelmarktes in der Hand von digitalen Plattformen liegt, wird immer drängender. Der digitale Wandel könnte die klassische Apothekenstruktur auf die Probe stellen und langfristig den Markt umkrempeln.

Die Problematik des „HV-Drückebergens“ wird von vielen Experten als Indiz für ein tiefgreifendes strukturelles Problem innerhalb der Apothekenlandschaft gedeutet. Die Überlastung des Apothekenpersonals, verbunden mit dem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld und den hohen Anforderungen im Gesundheitswesen, führt zu einem Gefühl der Überforderung. Das Apothekenpersonal fühlt sich oft nicht ausreichend unterstützt, was in der Folge zu einer verringerten Beratungseffizienz führt. Diese Entwicklungen haben direkten Einfluss auf die Qualität der Kundenbindung und damit auf den wirtschaftlichen Erfolg vieler Apotheken.

Die IKK classic und andere gesetzliche Krankenkassen müssen ihre Position gegenüber Apotheken überdenken, um eine stabile und gerechte Versorgung zu gewährleisten. Die politischen Entscheidungen rund um das Apothekenhonorar und die Neuverteilung der Aufgaben zwischen Apotheken und Arztpraxen könnten dazu beitragen, die apothekenpolitische Landschaft zu stabilisieren, wenn sie schnell und pragmatisch umgesetzt werden. Bis dahin wird die Apothekenbranche weiterhin vor der Herausforderung stehen, sich in einem zunehmend digitalisierten und politischen Umfeld zurechtzufinden.

Das Thema Online-Apotheken wird in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen. Die rechtlichen Auseinandersetzungen rund um den Versandhandel mit Arzneimitteln und die Möglichkeit, Medikamente ohne direkten Arztbesuch zu erhalten, könnten zu grundlegenden Veränderungen führen. Online-Apotheken bieten eine Alternative zu klassischen Apotheken, insbesondere in Zeiten der Digitalisierung. Doch wie sieht die Zukunft aus, wenn immer mehr Patienten und Verbraucher diesen einfachen Weg der Arzneimittelversorgung bevorzugen?

Die kommenden Jahre werden für die Apothekenbranche entscheidend sein. Apotheken müssen sich nicht nur an die digitalen Entwicklungen anpassen, sondern auch ihre wirtschaftliche Stabilität sichern. Die politischen Akteure im Gesundheitsbereich, wie Borchardt, Laumann und andere, stehen unter Druck, Lösungen zu finden, die sowohl die Versorgungssicherheit der Patienten gewährleisten als auch den Apothekenbetrieb auf einem soliden wirtschaftlichen Fundament sichern. Wenn es den Politikern gelingt, eine klare Richtung zu finden und die gesetzgeberischen Maßnahmen effektiv umzusetzen, könnten Apotheken die Herausforderungen des digitalen Wandels und der finanziellen Unsicherheit meistern.

Die Diskussion um den HV-Tisch ist nicht nur ein weiteres Symptom für den Zustand der Branche, sondern auch ein Indiz für tiefere Probleme, die mit der derzeitigen Struktur des Apothekenmarktes zusammenhängen. Ohne ausreichende Unterstützung für die Mitarbeitenden und klare politische Lösungen könnte die Qualität der Patientenberatung in Apotheken weiter leiden. Dies stellt nicht nur ein Risiko für die Apotheken selbst dar, sondern auch für die gesamte Gesundheitsversorgung in Deutschland.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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