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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Gefälschte Apobank-Schreiben bringen Apotheken in ganz Deutschland in eine neue Risikozone: Die Angriffe erfolgen nicht über Technik, sondern über betriebliche Vertrauen. Ein geschickt aufbereiteter Brief fordert zur Verifizierung per QR-Code auf – mit dem Hinweis, dass ohne Reaktion sämtliche Bankzugänge deaktiviert würden. Diese Form des analogen Social Engineerings ist darauf ausgelegt, interne Routinen zu unterwandern: QR-Code scannen, Formular ausfüllen, Bankdaten weitergeben. Doch genau dieser Ablauf führt ins Leere, wenn die Prozesse nicht doppelt gesichert sind. Apotheken, die keine 4-Augen-Prinzipien etabliert, keine dokumentierten Rückversicherungsschritte bei Bankforderungen definiert und keine Versicherungsprüfungen auf Täuschungsschäden vorgenommen haben, geraten ungewollt in eine Absicherungsfalle. Die meisten Cyberversicherungen greifen hier nicht – Vertrauensschadenversicherungen nur mit aktualisierter Klausellogik. Wer digitale Sicherheit heute auf Software begrenzt, übersieht das Entscheidende: Verhalten ist angreifbar, wenn es nicht systemisch geschützt wird – durch Führung, Schulung und Struktur.
Apotheken in Deutschland sehen sich zunehmend einer neuen Form der Bedrohung durch Täuschung ausgesetzt. Diese Art von Angriff funktioniert nicht über Technologie, sondern über vertraute Arbeitsabläufe und menschliche Interaktionen. Betrügerische Briefe im Namen der Apobank erreichen derzeit Apothekenbetriebe, die zu einer vermeintlich notwendigen Verifizierung ihrer Bankdaten über QR-Codes aufgefordert werden. Der Clou: Diese QR-Codes führen nicht zu einer echten Bankseite, sondern zu einer gefälschten Website, die Daten abgreifen will.
Was diese Form der Täuschung besonders perfide macht, ist die Art und Weise, wie sie die etablierten Arbeitsprozesse in Apotheken ausnutzt. Das Scannen von QR-Codes und die Eingabe von Bankdaten ist inzwischen Teil der täglichen Routine für viele Apothekenmitarbeiter. Die gefälschten Briefe, die von den Tätern versandt werden, sehen auf den ersten Blick authentisch aus. Sie enthalten das offizielle Apobank-Logo und sprechen die üblichen finanziellen Themen an, mit denen Apotheker täglich umgehen. Diese psychologische Manipulation ist darauf ausgelegt, das Vertrauen der Empfänger zu gewinnen, indem sie vertraute Handlungsabläufe ausnutzt.
Der eigentliche Angriff auf die Apotheken geht dabei nicht direkt auf technische Systeme, sondern auf das Vertrauen und die Handlungsweisen der Mitarbeiter. Apotheken, die täglich mit Bankpost und QR-Codes arbeiten, sind besonders anfällig, da die Täuschung in ihre gewohnten Abläufe eingreift und keine zusätzlichen technischen Manipulationen erfordert. Der Angriff nutzt das Vertrauen der Apotheken, dass alles, was sie tun, sicher und routiniert ist. Doch die Täter wissen genau, wie sie dieses Vertrauen ausnutzen können.
Die Bedrohung für Apotheken liegt nicht in der IT-Infrastruktur, sondern in der menschlichen Seite des Betriebs. Der Betrug funktioniert, weil Apothekenmitarbeiter im Alltag keine zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen treffen und keine Skepsis gegenüber scheinbar alltäglichen Vorgängen entwickeln. Es ist keine Malware erforderlich, sondern nur ein wenig Manipulation der täglichen Routine. Dieser Social-Engineering-Angriff wird durch das menschliche Verhalten ermöglicht und zeigt die Schwächen im Umgang mit sensiblen Daten und Verifikationsprozessen auf.
Ein weiterer Aspekt, der durch diesen Vorfall aufgedeckt wird, ist die unzureichende Versicherungssituation vieler Apotheken. Standard-Cyberversicherungen decken in der Regel Täuschungsschäden – insbesondere solche, die durch Social Engineering verursacht werden – nicht ab. Viele Policen schließen explizit die Täuschung von Mitarbeitern aus, wenn diese die Daten selbst eingeben, ohne dass eine technische Manipulation erfolgt. Dies bedeutet, dass Apotheken, die in der Vergangenheit auf diese Art von Versicherung vertraut haben, möglicherweise keinen Schutz für solche Vorfälle haben.
Hier ist es entscheidend, dass Apotheken Vertrauensschadenversicherungen in Betracht ziehen, die speziell für solche Angriffe entwickelt wurden. Diese Versicherungen bieten Schutz, wenn Mitarbeiter durch Täuschung oder Manipulation Schaden anrichten, doch auch diese Policen sind nicht ohne Einschränkungen. Viele Apotheken haben keinen aktuellen Vertrag, der solche Risiken abdeckt oder versäumen es, die bestehenden Verträge regelmäßig zu überprüfen und anzupassen.
Der juristische Rahmen für die Bewertung solcher Vorfälle ist eindeutig: Der Versuch des Täuschungsangriffs wird als versuchter Eingehungsbetrug gewertet. Doch unabhängig vom Strafrecht bleibt die Verantwortung beim Betrieb. Kommt es zur Weitergabe sensibler Daten oder Überweisungen auf falsche Konten, drohen nicht nur finanzielle Verluste, sondern auch Datenschutzverstöße, Meldepflichten nach DSGVO und operative Unterbrechungen. Selbst ohne tatsächlichen Schaden muss der Vorfall analysiert, dokumentiert und bewertet werden – die Datenschutz-Grundverordnung lässt hier keinen Spielraum.
Die Bedeutung der prozessualen Sicherheit in Apotheken wird durch diesen Vorfall deutlich. Es ist nicht nur eine Frage der technischen Absicherung, sondern auch eine Führungsaufgabe, für sichere Abläufe zu sorgen und Schulungen für Mitarbeiter anzubieten, damit diese mögliche Gefahren erkennen können. Apothekenleiter müssen die Verantwortung für die Schulung ihrer Mitarbeitenden übernehmen, Prozesse für die sichere Handhabung von Bankkommunikation und digitalen Anfragen etablieren und ihre Versicherungsverträge auf Social Engineering abgleichen.
Diese Verantwortung endet nicht bei der Installation eines Antivirenprogramms, sondern umfasst die gesamte betriebliche Sicherheitsstruktur – von der Mitarbeiterschulung bis hin zu organisatorischen Änderungen in der Handhabung von Bankinformationen. Apotheken, die diese Themen nicht aktiv angehen, setzen sich einer erheblichen Gefahr aus. Eine zusätzliche Hürde ist die fehlende Verantwortungskultur: Wenn keine klaren Prozess- und Handlungsvorgaben existieren, riskieren Apotheken nicht nur finanzielle Verluste, sondern auch eine Haftung für Datenschutzverletzungen und Betriebsstörungen.
Apothekenleiter, die heute noch glauben, dass sie durch technische Systeme allein geschützt sind, übersehen die wahre Bedrohung: Die Bedrohung ist nicht die Technik, sondern das Vertrauen und das Verhalten. Resilienz beginnt nicht mit Technik, sondern mit Verantwortung. Es braucht klar definierte interne Prozesse für den Umgang mit bankbezogener Kommunikation, verbindliche Freigabeschritte für jede Verifizierungsaufforderung und eine durchgängige Führungslinie, die Sicherheit als Führungsaufgabe begreift – nicht als technische Zusatzleistung.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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