
Für Sie gelesen
Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Apothekenvergütung, Skontopraxis und Versandhandelsregulierung sind keine Einzelfragen mehr, sondern symptomatische Kristallisationspunkte einer strukturell überlasteten Arzneimittelversorgung, in der ökonomische Realität und gesetzliche Rahmung zunehmend auseinanderklaffen – genau hier setzt CDU-Gesundheitspolitikerin Simone Borchardt an, die nicht nur eine isolierte Honorarerhöhung von 9,50 Euro fordert, sondern auf eine Gesamtarchitektur drängt, die Fixum, Retaxationen und Versandlogistik gemeinsam regelt, um Versorgungssicherheit, wirtschaftliche Planbarkeit und regulatorische Gleichheit wiederherzustellen, wobei sie die derzeitige Skontoabhängigkeit der Apotheken als betriebswirtschaftliches Zwangskonstrukt kritisiert, Retaxforderungen unterhalb der Bagatellgrenze als ruinös ablehnt und gleichzeitig beim Versandhandel auf eine rechtlich bindende Gleichstellung bei Beratung, Kühlkette, Lieferverantwortung und Notfallverfügbarkeit pocht, weil sich Systemgerechtigkeit nicht durch einzelne Maßnahmen erzwingen lasse, sondern nur durch einen gesetzgeberischen Wurf, der alle drei Ebenen gemeinsam neu justiert – nicht später, nicht getrennt, sondern jetzt und aus einem Guss.
Wenn es nach Simone Borchardt geht, dann ist die Zeit der Einzelmaßnahmen vorbei. Die gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion setzt nicht auf Flickwerk, sondern auf ein geschlossenes Reformpaket, das Klarheit für Apotheken schafft, Ordnung in die Vergütung bringt und Wettbewerbsverzerrungen im Versandhandel beendet. „Wir brauchen eine gesetzgeberische Lösung mit Struktur und Anspruch, nicht eine weitere Übergangsregelung, die Probleme nur verschiebt“, betont sie. In einem politischen Umfeld, das vom Aufschub lebt, fordert sie das Gegenteil: Entschlossenheit, Vollständigkeit und Fairness.
Was damit gemeint ist, zeigt sich am Beispiel der 9,50 Euro – jenes Fixhonorar, das Apotheken für jede verschreibungspflichtige Arzneimittelabgabe erhalten sollen. Der Betrag ist beschlossen, aber nicht realisiert. Die Apotheken warten, während die Regierung taktiert. Für Borchardt ist das ein unhaltbarer Zustand. Denn es geht nicht um eine symbolische Geste, sondern um die betriebswirtschaftliche Überlebensbasis vieler Apotheken, insbesondere im ländlichen Raum. Doch das allein reicht ihr nicht. „Eine isolierte Erhöhung ohne strukturelle Anbindung wäre unehrlich“, warnt sie. Was sie meint: Die Fixvergütung muss eingebettet werden in ein System, das Skonti, Retaxationen und die wachsende Ungleichheit zwischen Vor-Ort-Apotheken und Versandapotheken gleichzeitig adressiert – oder gar nicht.
Dabei ist die Skonto-Debatte längst ein Lehrstück politischer Ausblendung. Denn was einst als kaufmännisches Entgegenkommen galt, ist heute oft ein verzweifeltes Mittel zur Liquiditätssicherung. Apotheken kalkulieren mit den wenigen Prozenten Rabatt, die Großhändler gewähren – und riskieren dabei rechtlich wie wirtschaftlich den Absturz. Die ABDA selbst hat mehrfach betont, dass dieses Konstrukt nicht zukunftsfähig sei. Borchardt sieht das ähnlich: „Wir dürfen nicht länger akzeptieren, dass die wirtschaftliche Basis eines ganzen Berufsstands auf einer faktisch nicht abgesicherten Grauzone ruht.“ Ihre Forderung: Die gesetzlichen Rahmenbedingungen müssen so verändert werden, dass Apotheken nicht mehr auf Skonti angewiesen sind, um ihre laufenden Kosten zu decken. Das Fixum müsse diese Rolle übernehmen – vollständig, transparent und dauerhaft.
Doch auch das wäre nur ein Teil der Wahrheit. Denn selbst wenn Fixhonorar und Skonto neu geordnet würden, bliebe ein zentraler Störfaktor bestehen: die Retaxation. Hier geht es um nichts weniger als die Systemgerechtigkeit in der Arzneimittelversorgung. Krankenkassen nutzen kleinste Formfehler, um Zahlungen vollständig zu verweigern – oft im vier- bis fünfstelligen Bereich. Für viele Apotheken ist das nicht nur ärgerlich, sondern existenzgefährdend. „Das ist keine Korrekturmaßnahme, das ist Willkür“, kritisiert Borchardt. Die CDU/CSU-Fraktion arbeite deshalb an einer gesetzlichen Neuregelung, die Retaxationen auf Bagatellniveau begrenzt und Rechtsklarheit schafft, wo heute Einschüchterung herrscht. Denn: Eine Apotheke, die aus Angst vor Rückforderungen nicht mehr risikofrei handeln kann, verliert ihre Funktion im Versorgungssystem.
In der Summe ergibt sich daraus ein dreigliedriges Reformziel: ein neues Fixhonorar mit echter Kostenbasis, das Ende der Skontoabhängigkeit und eine klare Retaxregelung, die Apothekensicherheit statt Regressdrohung schafft. Doch Simone Borchardt geht noch einen Schritt weiter. Denn auch der Versandhandel steht auf ihrer Agenda – nicht als Gegner, sondern als Systembestandteil, der sich an dieselben Regeln halten muss. „Wir müssen aufhören, den Versandhandel als Sonderfall zu betrachten“, erklärt sie. Vielmehr brauche es einheitliche Qualitäts-, Dokumentations- und Lieferstandards. Denn wer Arzneimittel verschickt, trägt dieselbe Verantwortung wie jemand, der sie über die Ladentheke reicht – oder sogar mehr.
Konkret fordert Borchardt verbindliche Vorschriften für die Versandlogistik, insbesondere bei kühlpflichtigen Arzneimitteln, Betäubungsmitteln und patientenindividuellen Rezepturen. Auch bei der Beratung müsse nachjustiert werden: Versandapotheken dürften nicht länger mit unterbesetzten Callcentern agieren, während Präsenzapotheken zur Vollberatung verpflichtet sind. Der Grundsatz „gleiches Medikament, gleiche Verantwortung“ müsse endlich auch rechtlich greifen. Dazu gehört für sie auch die Pflicht zur Notfallversorgung, zur Rückverfolgung der Auslieferung und zu klaren Fristen, in denen eine Arzneimittelbestellung beim Patienten sein muss.
Dabei sieht Borchardt die Debatte nicht als ideologischen Stellungskrieg, sondern als Beitrag zur Versorgungsgerechtigkeit. „Wir brauchen eine Apothekenstruktur, die trägt – digital und vor Ort. Aber dafür müssen die Spielregeln für alle gleich sein.“ Für die CDU/CSU-Fraktion bedeutet das: Die Reform muss in einem Gesetzespaket gebündelt werden, das noch vor der Sommerpause eingebracht werden kann. Ein Paket, das nicht nur Symptome kuriert, sondern Ursachen behebt. Und ein Paket, das zeigt, dass Gesundheitspolitik mehr sein kann als Krisenverwaltung.
Hinter den Kulissen laufen bereits die vorbereitenden Gespräche. Die CDU/CSU will ein Reformgesetz in den Bundestag einbringen, das die drei genannten Elemente verbindet: Fixum, Retax, Versand. Erste Entwürfe liegen vor, Gespräche mit den Verbänden laufen. Borchardt betont: „Es ist keine Zeit mehr für Prüfaufträge oder Absichtserklärungen. Jetzt braucht es Handeln.“ Die Fraktion sei entschlossen, ihre Vorschläge auch dann einzubringen, wenn die Ampel-Koalition zögert. Man sei offen für Gespräche – aber nicht für Aufschub.
Dass die Zeit drängt, zeigt auch der Blick auf die Zahlen. Immer mehr Apotheken schließen, insbesondere in strukturschwachen Regionen. Die wirtschaftliche Schere geht auseinander. Während einige Großbetriebe mit hohem Umsatz überleben, fehlt kleinen Betrieben zunehmend die Luft zum Atmen. Die ABDA warnt seit Jahren vor einer schleichenden Erosion der Apothekenlandschaft – ohne dass sich politisch etwas bewegt hätte. Borchardt will das ändern. Und sie weiß: Ein solcher Reformvorstoß funktioniert nur dann, wenn er nicht wie ein Gefallen an die Apothekerschaft wirkt, sondern als Investition in ein stabiles Versorgungssystem für alle.
Ihr Konzept ist deshalb nicht nur politisch-strategisch, sondern auch wirtschaftlich-rechtlich aufgestellt. Für die Honoraranpassung schlägt sie ein Indexmodell vor, das an die tatsächlichen Betriebskosten gekoppelt ist – inklusive Personal, Energie, IT und Sicherheit. Skonto soll künftig vollständig entfallen, die bisherigen Abschläge würden durch eine gesetzlich definierte Großhandelsmarge ersetzt. Für die Retaxation will sie eine Bagatellgrenze von 50 Euro einführen – alles darunter wäre nicht mehr rückforderbar. Und für den Versandhandel fordert sie ein Zertifizierungsmodell, bei dem nur Anbieter mit nachgewiesener Qualität und Beratungskompetenz verschreibungspflichtige Medikamente versenden dürfen.
Fazit: Wer heute glaubt, mit einem isolierten Fixumsbeschluss die Apothekenlage zu stabilisieren, irrt. Simone Borchardt zeigt, dass die Probleme komplex, miteinander verknüpft und nur im Verbund lösbar sind. Ihr politischer Stil ist klar, ihr Zeitplan ambitioniert, ihre Zielrichtung systemisch. Fixhonorar, Retaxregelung, Skonto-Neuregelung und Versandhandelsstandards – das ist für sie keine Wunschliste, sondern eine Pflichtaufgabe. Und es bleibt nur wenig Zeit, sie zu erfüllen.
Von Engin Günder, Fachjournalist
Sie haben einen Beruf gewählt, der weit mehr als reine Erwerbstätigkeit ist. Sie verfolgen im Dienste der Bevölkerung hohe ethische Ziele mit Energie, fachlicher Kompetenz und einem hohen Maß an Verantwortung. Um sich voll auf Ihre Aufgabe konzentrieren zu können, erwarten Sie die optimale Absicherung für die Risiken Ihrer Berufsgruppe.
Sie suchen nach Möglichkeiten, Ihre hohen Investitionen zu schützen und streben für sich und Ihre Angehörigen nach einem angemessenen Lebensstandard, auch für die Zukunft.
Unter der kostenfreien Telefonnummer 0800. 919 0000 oder Sie faxen uns unter 0800. 919 6666, besonders dann, wenn Sie weitere Informationen zu alternativen Versicherern wünschen.
Mit der ApoRisk® FirmenGruppe steht Ihnen ein Partner zur Seite, der bereits viele Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland zu seinen Kunden zählen darf. Vergleichen Sie unser Angebot und Sie werden sehen, es lohnt sich, Ihr Vertrauen dem Versicherungsspezialisten für Ihren Berufsstand zu schenken.