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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Wenn Vertrauen auf echte Papiere trifft, aber Täuschung obsiegt, wird Recht zur Illusion und Verantwortung zur Einbahnstraße: Ein Autokäufer verliert sein Fahrzeug trotz offizieller Zulassungspapiere, weil der Gesamtkontext den guten Glauben entkräftet – ein Präzedenzfall für eine Zeit, in der Systemvertrauen durch Oberflächlichkeit ersetzt wird; gleichzeitig erleben Apothekenbetriebe eine vergleichbare Desillusionierung, denn statt wirksamer Soforthilfe erhalten sie steuerliche Scheinanreize wie den Investitionsbooster, der nur den Unternehmen nützt, die ohnehin noch über Rücklagen verfügen, während Versorger am Limit stehen, Personal halten müssen und dringend Liquidität bräuchten – doch der politische Reflex bleibt Symbolpolitik: Gipfel, Worte, Vertröstung, während die Zahl der Apothekenschließungen wächst und der Ruf nach struktureller Veränderung durch eine juristisch riskante GmbH-Debatte konterkariert wird, die weder den Versorgungsauftrag stärkt noch den Haftungsschutz verbessert, sondern Investorenlogik öffnet; flankierend zeigt der Haribo-Fall, wie fragil Produktsicherheit ist, wenn externe Einflüsse nicht mehr kontrollierbar erscheinen – und ein Kind nach Fruchtgummi-Konsum im Koma liegt, obwohl die Produktion sauber war; gleichzeitig geraten Förderkonzepte ins Schlingern, weil Versorgungsgrad-basierte Modelle nicht praktikabel sind, während ein Grundkosten-Zuschlag für alle Apotheken fair, effizient und umsetzbar wäre, aber auf Bundesebene keine Mehrheit findet; Hoffnung macht der Wechsel in der bayerischen Kammerführung mit Franziska Scharpf, die Generationenwechsel, betriebliche Praxis und politische Gestaltungsfähigkeit vereint – ebenso wie die Mittelstandskampagne in Baden-Württemberg, die mit Apothekerin Tatjana Buck die gesellschaftliche Rolle wohnortnaher Versorgung sichtbar macht; und während das Glaukom weiter Millionen Menschen das Augenlicht kostet, bleibt Früherkennung ein unterfinanzierter Nebenstrang – obwohl Apotheken längst bereit wären, Aufklärung, Screening und Sensibilisierung anzubieten, wenn man sie systemisch nicht weiter ausbremst.
Wenn Vertrauen durch äußere Glaubwürdigkeit ersetzt wird, verliert Verantwortung ihren Anker. Ein Fahrzeugbrief wirkt echt, der Ausweis ist formal korrekt, die Szene wirkt ungewohnt, aber nicht absurd – doch das Ergebnis ist fatal: Ein Käufer verliert Auto und Geld, weil er auf die Illusion rechtlicher Sicherheit vertraut hat, wo gesunder Menschenverstand gefragt gewesen wäre. Der Fall, den das Landgericht Frankenthal im April 2025 verhandelte, ist kein Einzelfall mehr. Vielmehr beschreibt er das juristische Grundproblem unserer Zeit: Was sich echt anfühlt, ist nicht automatisch rechtlich sicher – und wer grundlegende Vorsicht außer Kraft setzt, kann sich nicht auf formale Besitzdokumente berufen. Der Fahrzeugbrief, offiziell Zulassungsbescheinigung Teil II, schützt nicht vor der Rückabwicklung, wenn der Erwerb unter verdächtigen Umständen stattfindet. In diesem Fall: ein Verkauf auf einem französischen Krankenhausparkplatz, ein in Belgien registrierter Ausweis, ein vorheriger Ortwechsel – und eine Barzahlung über 35.000 Euro. Der Kläger blieb auf seinem Schaden sitzen. Die Echtheit des Dokuments war irrelevant. Die Fahrlässigkeit war grob.
Diese Lehre gilt in größerem Maßstab auch für politische Versprechen, wirtschaftliche Planung und strukturelle Versorgung: Was formell zugesagt wurde, wird faktisch nicht eingelöst – und die, die darauf bauen, bleiben im Risiko. Apothekenbetriebe erleben derzeit genau dieses Paradoxon. Die Regierung hat einen Apotheken-Gipfel in Aussicht gestellt, die Koalitionsverträge sprechen von Reformwillen, und sogar steuerliche Impulse wie der Investitionsbooster wurden ins Schaufenster gestellt – doch in der Realität fehlt nicht der Wille zur Modernisierung, sondern der Wille zur Verantwortung.
Apotheken kämpfen mit dramatisch sinkender Liquidität. Die strukturellen Lasten steigen: Miete, Personal, Energie, Technik – alles verteuert sich. Gleichzeitig bricht das Einkommen durch den Fixumverfall ein. Die Einnahmeseite schrumpft, die Pflicht zur Versorgung bleibt. Der Investitionsbooster, auf den einige hofften, ist in Wahrheit ein steuerliches Wahlangebot für Unternehmen, die Rücklagen bilden können. Doch Apotheken, die heute überleben wollen, brauchen keine Abschreibungsmodelle. Sie brauchen sofortige Mittel – für Personalbindung, Digitalisierung, Fortbildung, Notdienst. In diesem Kontext wirkt der Investitionsbooster wie ein Scherz mit fiskalischer Tarnung. Eine Soforthilfe ist er nicht. Ein Rettungsanker noch weniger.
Die Lage verschärft sich, weil strukturelle Debatten in eine falsche Richtung laufen. Immer mehr Stimmen aus Standesvertretung und Politik bringen die Apotheken-GmbH ins Spiel – angeblich als moderne Antwort auf Nachfolgeprobleme, Investorenbedarf und wirtschaftliche Effizienz. Doch diese Reformidee birgt gefährliche Fallstricke: Die GmbH öffnet systematisch Tür und Tor für Fremdbesitz, Marktkonzentration und Renditesteuerung. Was als Lösung erscheint, wäre in Wahrheit der Weg in ein Zwei-Klassen-System: privilegierte GmbH-Strukturen auf der einen Seite, ausblutende Inhaberbetriebe auf der anderen. Die Apotheken-GmbH verschiebt Verantwortung, verwischt Eigentumslogik und schafft einen steuerlichen wie rechtlichen Flickenteppich, der intransparent, instabil und letztlich gefährlich für die Versorgung ist.
Noch prekärer: Diese Entwicklungen geschehen vor dem Hintergrund einer fortlaufenden Enttäuschung über politische Reformunfähigkeit. Die angekündigte Anhebung des Fixums auf 9,50 Euro ist nicht umgesetzt. Die Idee, Apotheken in unterversorgten Regionen mit bis zu 11 Euro zu fördern, verheddert sich in der Praxisfrage: Wer bestimmt, was unterversorgt ist? Für wie lange? Und mit welchen Konsequenzen für andere? Die Treuhand Hannover und andere Berater schlagen stattdessen einen „Grundkosten-Zuschlag“ vor – ein Zuschlag für die ersten 20.000 Packungen pro Jahr, bundesweit gleich, leicht administrierbar. Dieses Modell wäre transparent, solidarisch und frei von politischen Schiebereien. Doch es fehlt der Wille zur Umsetzung. Stattdessen wird weiter auf Einzelfallförderung gesetzt – ein Spiel mit regionalen Ungleichgewichten und versorgungspraktischen Fehlanreizen.
Inmitten dieser wirtschaftlichen Schieflage wirken Einzelereignisse wie der Haribo-Skandal wie ein Weckruf aus einer anderen Sphäre. In den Niederlanden wurden Spuren von Cannabis in mehreren Großpackungen Haribo-Fruchtgummis entdeckt. Ein Kind musste nach dem Konsum in medizinische Behandlung, lag zeitweise im Koma. Die Untersuchung zeigte: Keine betriebsbedingte Kontamination. Doch der Schaden war da – kommunikativ, gesundheitlich, gesellschaftlich. Haribo reagierte transparent, Behörden schlossen eine Produktionseinwirkung aus. Dennoch bleibt: Der Fall zeigt, wie schnell Vertrauen in Systeme – ob Lebensmittel oder Medikamente – kippen kann, wenn die Kontrollstruktur fragil erscheint.
Im Gesundheitssystem zeigt sich das gleiche Muster: Die Bevölkerung ist bereit zu vertrauen – doch dieses Vertrauen wird durch politische Trägheit, bürokratische Flickschusterei und symbolische Gipfeltreffen untergraben. Bayern, das mit Gesundheitsministerin Judith Gerlach einen Apotheken-Gipfel ins Spiel brachte, sendet ein Signal – aber kein Geld. Auch keine Strukturentscheidung. Nur ein Termin.
Parallel zu diesen politischen wie wirtschaftlichen Defiziten zeigen sich Fortschritte in der Kammerpolitik: In Bayern übernahm mit Franziska Scharpf eine junge, vernetzte Apothekerin die Präsidentschaft der Landesapothekerkammer. Sie bringt betriebliche Realität, Nachwuchsförderung und strategische Klarheit zusammen – und verkörpert damit einen Führungsstil, den die Bundespolitik dringend nötig hätte: handlungsorientiert, verantwortungsfähig, zukunftsoffen. Scharpf signalisiert, dass Apotheken nicht nur überleben, sondern führen wollen – wenn man sie lässt.
Diese Haltung spiegelt sich auch in der Mittelstandskampagne „mittel ist MEGA“ aus Baden-Württemberg. Dort zeigt sich, wie Apothekerinnen wie Tatjana Buck dem Berufsstand ein Gesicht geben – nicht als PR-Muster, sondern als systemische Mahnung: Apotheken sind keine Läden. Sie sind Versorgungseinheiten mit ökonomischer, rechtlicher und sozialer Verantwortung. Sie sichern Ausbildungsplätze, Notdienste, Gesundheitsaufklärung. Doch was die Politik beteuert, bleibt oft Behauptung – besonders wenn es um Finanzierungsmodelle, Berufsnachwuchs oder Digitalisierung geht. Das Bild des Mittelstands in der öffentlichen Debatte bleibt verzerrt – Apotheken eingeschlossen.
Dabei gäbe es auch medizinisch Anlass zur Fokussierung: Das Glaukom, häufigste Ursache irreversibler Erblindung, bleibt viel zu oft unerkannt. Die Früherkennung ist einfach, effektiv und kostengünstig – doch sie wird zu wenig genutzt, strukturell nicht incentiviert und gesundheitspolitisch kaum beachtet. Dabei könnte ein gezielter Präventionsimpuls in Apotheken und Arztpraxen frühzeitig helfen, Sehnervschäden zu verhindern. Was fehlt, ist nicht Technik, sondern Struktur – und der politische Wille, diese umzusetzen.
Was all diese Themen vereint, ist ein zentrales Prinzip: Vertrauen kann nicht durch Symbolpolitik ersetzt werden. Wer auf einen echten Fahrzeugbrief vertraut und am Ende mit leeren Händen dasteht, hat nicht nur juristisch versagt, sondern ein Systemversprechen missverstanden. Wer auf Investitionshilfen baut, aber keine Grundfinanzierung erhält, erlebt dasselbe. Und wer Reformrhetorik ernst nimmt, aber keine Umsetzung erfährt, verliert mehr als Geduld – er verliert Struktur.
Am Ende bleibt ein System zurück, das mit sich selbst ringt. Käufer werden getäuscht, Apotheken werden allein gelassen, Kinder werden gefährdet, Mittelstand wird übersehen, Prävention bleibt Nebensache. Das Recht schützt nur, wenn es angewendet wird. Die Versorgung funktioniert nur, wenn sie gesichert wird. Und die Politik wirkt nur, wenn sie nicht nur spricht, sondern handelt. In allen Bereichen gilt: Wer Vertrauen beansprucht, muss Verantwortung übernehmen. Sonst wird der Schaden real – trotz echter Papiere.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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