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  • 07.06.2025 – Apotheken-News: Reklamationen professionell steuern, Rezeptfälschungen frühzeitig erkennen, Versicherungen strategisch einsetzen
    07.06.2025 – Apotheken-News: Reklamationen professionell steuern, Rezeptfälschungen frühzeitig erkennen, Versicherungen strategisch einsetzen
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Reklamation, Rezeptbetrug und Versicherungsrisiken bei GLP-1: Apotheken müssen Führungsaufgaben neu denken – systemisch, dokumentiert,...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Reklamationen professionell steuern, Rezeptfälschungen frühzeitig erkennen, Versicherungen strategisch einsetzen

 

Wie Apotheken mit Lieferproblemen systemisch umgehen, kriminellen Missbrauch wirksam abwehren und die betriebliche Absicherung neu aufstellen müssen

Die parallele Zunahme technischer Produktreklamationen und professioneller Rezeptfälschungen zwingt Apothekenbetriebe zu einem strukturellen Risikomanagement, das weit über Einzelfallreaktionen hinausgeht: Wenn Fertigpens bei hochpreisigen Arzneimitteln versagen und gleichzeitig gefälschte Verordnungen in den Verkehr gebracht werden, ist die Apotheke als versorgende und haftende Stelle doppelt exponiert – nur wer in dieser Lage die Führungsverantwortung ernst nimmt, dokumentiert, absichert und systematisch vorsorgt, kann rechtzeitig reagieren, Risiken begrenzen und sowohl wirtschaftliche Verluste als auch rechtliche Folgen vermeiden; insbesondere der Versicherungsschutz muss aktiv gestaltet und kontinuierlich aktualisiert werden, denn ohne gezielte Deckungsstrategie, präventive Rezeptprüfung und strukturierte Reklamationsprozesse bleibt im Ernstfall nicht nur der finanzielle Schaden bestehen, sondern auch die existenzielle Bedrohung für das Versorgungssystem vor Ort.


Wenn in Apotheken ein hochpreisiger Injektionspen nicht auslöst, beginnt ein Prozess, der weit über den einzelnen Fall hinausreicht. Denn was nach technischer Störung aussieht, entwickelt sich für Betriebe schnell zu einem Risiko mit wirtschaftlicher und rechtlicher Tiefe – insbesondere dann, wenn Reklamationen nicht zeitnah bearbeitet werden. Hochpreisige GLP-1-Rezeptoragonisten, die als Fertigpens ausgeliefert werden, sind empfindlich gegenüber mechanischen Störungen. Kommt es zum Defekt, müssen Apotheken unmittelbar reagieren. Der Patient braucht Ersatz, der Vertrauensrahmen muss gewahrt bleiben, die Abgabe erfolgt in vielen Fällen auf Kulanzbasis – mit der Hoffnung auf spätere Gutschrift. Doch wie oft bleibt diese Hoffnung wochenlang unbeantwortet?

In der Realität dauern Herstellerrückmeldungen bei pharmazeutischen Reklamationen teils Monate. Formulare werden eingereicht, Chargen geprüft, technische Gutachten angekündigt – während die Apotheke in Vorleistung gegangen ist, ohne rechtliche Absicherung. In dieser Phase trägt sie nicht nur das ökonomische Risiko, sondern auch die Erwartungslast der Patienten. Die strukturelle Verantwortung liegt bei der Apothekenleitung: Wer den Prozess nicht aktiv steuert, keine systematische Dokumentation führt und keine standardisierten Fristen setzt, riskiert den Ausfall – operativ wie bilanziell.

Parallel dazu steigt bundesweit die Zahl professionell gefälschter Rezepte – mit Fokus auf eben jene Präparate, die teuer, schwer erhältlich und begehrt sind. Die Qualität der Fälschungen nimmt zu: Originalformulare, korrekt gesetzte Arztstempel, authentisch wirkende QR-Codes, täuschend echte Praxisangaben. Apotheken sehen sich immer häufiger mit Verordnungen konfrontiert, die erst im Nachhinein als manipuliert erkennbar sind. Die Abgabe erfolgt gutgläubig – der Schaden ist real. Retaxationen, Rückforderungen, Imageschäden, in manchen Fällen sogar polizeiliche Ermittlungen gegen das Personal, das in guter Absicht gehandelt hat.

Die Relevanz des Themas reicht weit über Einzelfälle hinaus. Denn GLP-1-Präparate stehen nicht nur medizinisch im Fokus, sondern auch ökonomisch und versorgungspolitisch. Sie sind Indikator für eine doppelte Risikoachse: Produktionsschwierigkeiten und Rezeptmissbrauch. Apotheken, die auf beide Entwicklungen nicht vorbereitet sind, sehen sich zwischen Haftung, Liquiditätsengpass und Versicherungsleere aufgerieben.

Hier liegt die zentrale Führungsaufgabe: das Risiko nicht nur erkennen, sondern beherrschen. Dazu gehört ein betriebswirtschaftlich abgesichertes Reklamationsmanagement, das klare Zuständigkeiten, standardisierte Abläufe, digitale Protokolle und Fristenüberwachung integriert. Ebenso unerlässlich ist ein Rezeptprüfkonzept, das formale Fehler, Plausibilitätslücken und verdächtige Muster erkennt – gestützt durch regelmäßige Schulung und abgestimmte Eskalationsprozesse. Im Zentrum steht dabei nicht das Personal, sondern die Struktur. Führung bedeutet: Voraussetzungen schaffen, damit Fehler nicht passieren – und wenn sie passieren, rechts- und versicherungskonform dokumentiert sind.

Denn die Versicherungslage ist komplex. Viele Berufshaftpflichtpolicen decken den Fall von Rezeptfälschung nicht automatisch ab. Auch Retaxversicherungen bieten keinen umfassenden Schutz bei missbräuchlichen Verordnungen, wenn keine lückenlose Prüfprotokollierung erfolgt ist. In der Praxis zeigt sich: Wer keine gezielte Policenstrategie verfolgt, läuft Gefahr, im Schadensfall ohne Deckung dazustehen. Zusatzmodule wie Vertrauensschaden-, Rezeptprüf- oder Retaxschutzversicherung sind verfügbar – doch oft ungenutzt, weil Führungskräfte ihre Relevanz unterschätzen oder die betriebliche Verantwortung delegieren.

Dabei ist gerade die Integration dieser Bausteine ein Ausdruck strategischer Führungsqualität. Versicherungen sind keine rein juristischen Instrumente, sondern betriebswirtschaftliche Werkzeuge – vergleichbar mit Rücklagen, Investitionsschutz oder Liquiditätsplanung. Wer sie nicht als solche behandelt, verliert im Ernstfall doppelt: finanziell und reputativ.

Besonders kritisch wird die Lage, wenn interne Systeme versagen. In vielen Apotheken fehlt eine durchgehende Prozesskette vom Rezeptempfang über die Prüfung bis zur Abgabe und Dokumentation. Fehler passieren dort, wo die Struktur nicht trägt – nicht unbedingt aus Fahrlässigkeit, sondern weil Standards fehlen. Im Ergebnis werden Patienten mit nicht wirksamen Pens versorgt, während gleichzeitig kriminelle Täter mit echtem Arzneimittelbestand verschwinden. Das kann nicht nur die Bilanz ruinieren, sondern auch das Verhältnis zu Ärzten, Kassen und Öffentlichkeit nachhaltig beschädigen.

Die Antwort auf diese Entwicklung ist nicht mehr Delegation, sondern Prävention. Apothekenleitung im Jahr 2025 bedeutet: Strukturieren, dokumentieren, schützen. Wer Risikopositionen wie GLP-1-Pens führt, muss in der Lage sein, innerhalb von Minuten den gesamten Verordnungsprozess rechtssicher nachzuvollziehen – vom Rezeptfoto über die formale Prüfung bis zur Herstellerkommunikation bei Defekt. Das ist keine Zusatzaufgabe, sondern Kern der unternehmerischen Verantwortung.

Ein durchgehendes Risikomanagement umfasst heute drei Achsen: technische Produktsicherheit (Reklamation und Chargenhandling), juristisch-organisatorische Rezeptprüfung (Fälschungsschutz) und strategische Versicherungspflege (Deckung, Nachweisführung, Schadensvorsorge). Diese Achsen müssen nicht nur existieren, sondern zusammengeführt werden – als Führungsinstrument, nicht als Reaktion. Wer das beherrscht, sichert nicht nur den Betrieb, sondern schützt auch Personal, Patienten und Versorgungssystem.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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