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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Der Apothekenbetrieb im Jahr 2025 steht unter Druck von allen Seiten: wirtschaftlich eingeengt durch das Skonto-Urteil, versorgungstechnisch überfordert durch digitalisierte Vertragsbedingungen und rechtlich exponiert durch zunehmende Sicherheitsvorfälle, von Rezeptfälschung bis Cyberangriff. In dieser Gemengelage entscheidet nicht die Lautstärke der Forderungen, sondern die Qualität der strukturellen Antworten – und die beginnt bei einem intelligenten Versicherungs- und Führungsmanagement. Ob Geschäftsversicherung, Cyber-Deckung, Vertrauenspolicen oder juristische Rückendeckung: Wer heute eine Apotheke betreibt, muss die Risiken nicht nur kennen, sondern ihnen in Echtzeit voraus sein. Gleichzeitig verschärft der Vorschlag des Phagro zur Skonto-Neuregelung die Debatte um wirtschaftlichen Handlungsspielraum – und zeigt, wie fragil das System ohne klar definierte Ausgleichsmechanismen geworden ist. Parallel verdichtet sich der politische Appell an die Apothekerschaft, das eigene Zukunftskonzept nicht länger als Bittschrift, sondern als Führungsimpuls zu begreifen – mit einer Praxis, die Nachwuchs, KI und Versorgung intelligent verzahnt. Wer jetzt nicht führt, verliert – strukturell, wirtschaftlich, politisch.
Im System der Apotheken verdichtet sich das Jahr 2025 zu einer betriebswirtschaftlichen Stressprobe mit politischem Erwartungsdruck, strukturellen Marktverschiebungen und wachsenden Sicherheitsrisiken – intern wie extern. Was früher als gesundheitspolitisch abgeleitete Daseinsvorsorge galt, ist heute Teil eines unternehmerisch zu verantwortenden Hochrisikobetriebs. Vom Versorgungsauftrag über die digitale Infrastruktur bis zur juristischen Absicherung verlangt jede Offizin nicht nur pharmazeutisches Können, sondern ein professionelles Betriebsführungskonzept. Drei Entwicklungen markieren dabei aktuell die Brennpunkte: die versicherungstechnische Unterdeckung vieler Apotheken, das Ringen um wirtschaftlichen Spielraum infolge des Skonto-Urteils – und die unklare Zukunft des Abda-Zukunftskonzepts, das ohne strategische Anschlussfähigkeit zu versanden droht.
Was auf der politischen Bühne unter dem Begriff „Versorgungssicherheit“ verhandelt wird, beginnt im Alltag mit ganz anderen Fragen: Wer haftet bei einem Datenleck durch unsichere Telematik-Anbindung? Wie reagieren Apotheken auf eine Rezeptfälschung mit Substanzverlust in vierstelliger Höhe? Wer trägt die Verantwortung bei Sprinklerausfällen oder Cyberangriffen? Und was passiert, wenn unklare Rahmenverträge bei Pflegehilfsmitteln oder OTC-Versorgungen zu Retaxationen und Liquiditätsengpässen führen? Die Antwort auf all diese Szenarien beginnt nicht bei der Regulierung – sie beginnt bei der Versicherung. Denn strukturelle Betriebssicherheit entsteht nicht durch Hoffnung, sondern durch Architektur. Gemeint ist eine belastbare Strukturdeckung aus Geschäftsversicherung, Cyberversicherung, Vertrauensschaden- und Rechtsschutzversicherung – jede mit eigenem Risikoadressaten, jede mit eigener operativer Relevanz.
Besonders der Umgang mit Cyberrisiken hat sich in den vergangenen 18 Monaten verschärft. Apotheken sind zunehmend Ziel digitaler Attacken – nicht wegen ihrer Größe, sondern wegen ihrer Daten. Rezeptdaten, Medikationshistorien, Abrechnungskennziffern, Botendienstprotokolle – all dies ist nicht nur sensibel, sondern monetarisierbar. Die Cyberversicherung schützt in diesen Fällen nicht nur vor den Folgekosten, sondern strukturiert im Idealfall auch Prävention, Auditierung und Incident-Response. Die Vertrauensschadenversicherung wiederum adressiert ein häufig unterschätztes Risiko: den internen Schaden durch eigene Mitarbeitende, etwa bei Rezeptveränderungen, Kassendiskrepanzen oder Lagermanipulation. Was früher als „Vertrauensfrage“ galt, ist heute versicherungstechnisch definierbar – und im Schadenfall abrechenbar. Ebenso zentral: die Rechtsschutzversicherung für Vertragsstreitigkeiten, Retaxverfahren oder arbeitsrechtliche Konflikte, die ohne juristische Rückendeckung schnell zum betriebswirtschaftlichen Katalysator werden.
Parallel dazu bringt das Skonto-Urteil des BGH vom 8. Februar 2024 die Apothekenfinanzierung unter strukturellen Druck. Der 73-Cent-Festzuschlag, lange Zeit kalkulatorischer Sockel für Skonti im Zahlungsausgleich, darf seither nicht mehr rabattiert werden. Das Urteil, eigentlich als Absicherung des Großhandels gedacht, entfaltet eine paradoxe Wirkung: Es zwingt Apotheken zur Liquiditätshärte und entzieht Spielräume, die jahrelang zur Finanzierung von Personal, Fortbildung und Zusatzleistungen dienten. Die politische Reaktion – das Koalitionsversprechen, das Skonti-Verbot zu kippen – bleibt bislang unkonkret. Stattdessen geht der Phagro nun in die Offensive: Mit einem eigenen Vorschlag zur Systemlösung fordert der Großhandelsverband eine gezielte Öffnung für echte Skonti – jedoch mit differenzierten Sicherheitsventilen, um ruinösen Preisdruck und Kettenvorteile zu vermeiden.
Der Vorschlag zielt auf eine klar abgegrenzte Skontospanne bei elektronisch dokumentierter Zahlungsfristentreue – gekoppelt an Versorgungsverpflichtung, Apothekenstatus und Mengenbegrenzung. So sollen Apotheken, die schnell zahlen und dezentral versorgen, belohnt werden – während gleichzeitig Unterbietungsketten unterbunden werden. Der Verband argumentiert, dass ein völliges Rückabwickeln des BGH-Urteils nicht zielführend sei, da dies auch internationale Wettbewerber (etwa den Versandhandel) begünstigen würde. Die Reaktion in der Apothekerschaft fällt gemischt aus: Während einige auf einen tragfähigen Kompromiss hoffen, fürchten andere, dass der Vorschlag zu einem weiteren Komplexitätszuwachs ohne reale Entlastung führen könnte. Klar ist: Ohne klare gesetzliche Vorgaben zur wirtschaftlichen Entfaltungsmöglichkeit wird jede Apothekenstruktur langfristig an Investitionsmüdigkeit leiden.
Dass diese Strukturen nicht nur auf dem Papier verhandelt werden, zeigte jüngst das Wirtschaftsseminar des Apothekerverbands Mecklenburg-Vorpommern. Abda-Vizepräsidentin Ina Lucas forderte dort mit Nachdruck: Das von der Abda entwickelte Zukunftskonzept müsse „vom Papier zur Bewegung“ werden. Sie appellierte an das Berufsverständnis: „Wenn wir als Versorgungspfeiler ernst genommen werden wollen, müssen wir auch als solcher auftreten – strategisch, sichtbar, modern.“ Ihre Kernbotschaften: Schluss mit der passiven Erwartungshaltung, klare Ansage gegenüber der Politik und ein internes Commitment für Führung im eigenen Haus. Nur wer innerbetriebliche Prozesse steuert, Nachwuchs fördert und Digitalisierung aktiv gestaltet, könne auf politische Rückendeckung hoffen.
Doch genau an diesem Punkt geraten viele Apotheken an ihre strukturellen Grenzen. Die Digitalisierung scheitert nicht am Willen, sondern an der Integration. Das Beispiel Pflegehilfsmittel zeigt: Die neuen digitalen Abrechnungsformate, die seit 1. Juni 2025 gelten, verlangen eine vollautomatisierte Schnittstelle – mit Genehmigungskennzeichen, digitalem Leistungsnachweis und revisionssicherer Archivierung. In der Theorie eine Erleichterung, in der Praxis ein Risiko – denn schon kleinste Formfehler führen zu Ablehnungen. Das neue System gibt Apotheken zwar Spielräume bis Oktober, doch ohne klare Schulung, technische Investitionen und präventive Beratung bleibt der Effekt marginal.
Was der Vortrag von Lucas deutlich macht: Führung entsteht nicht durch Forderung, sondern durch Vorleistung. Genau das gilt auch für die Nachwuchssicherung. Der Ruf nach mehr Personal hilft nicht, wenn gleichzeitig Standorte schließen, Arbeitsmodelle starr bleiben und Entwicklungsperspektiven fehlen. Die PTA-Ausbildung in Sachsen zeigt exemplarisch, wie Integration gelingen kann – mit modularer Förderung, Berufsbegleitung und Fachsprachekursen für internationale Fachkräfte. Dass dies kein Selbstläufer ist, zeigt der Bundesvergleich: In vielen Regionen fehlen nicht nur PTA, sondern auch die Infrastruktur, sie auszubilden. Der Apothekenberuf verliert damit Anschluss – nicht weil er unattraktiv wäre, sondern weil die Rahmenbedingungen stagnieren.
Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Zukunftsverantwortung sind im Apothekenbetrieb keine getrennten Baustellen, sondern ein einziges Netzwerk. Der Schutz gegen Risiken – ob versicherungsrechtlich, wirtschaftlich oder politisch – beginnt bei der Bereitschaft, Systeme zu schaffen, bevor der Schaden eintritt. Wer erst nach der Retaxation, dem Datenleck oder dem Vertragsstreit nach Absicherung sucht, hat bereits verloren. Die Frage lautet also nicht mehr, ob es gelingt, sondern nur noch, wie lange sich die Lücke zwischen Forderung und Führung noch halten kann.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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