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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Während vielerorts noch das Klagelied von den kollektiv notleidenden Apotheken angestimmt wird, hat das Jahr 2024 mit einem überraschenden Zuwachs beim durchschnittlichen Betriebsergebnis – 16 % im Westen, knapp 10 % im Osten – die wirtschaftliche Wirklichkeit des Markts deutlich verschoben, was jedoch nicht etwa eine Entwarnung bedeutet, sondern eine klare Aufforderung zur Differenzierung, denn die Spreizung zwischen erfolgreichen und gefährdeten Betrieben nimmt sichtbar zu, getrieben durch Unterschiede in Personalverfügbarkeit, Standortqualität und Umsetzungsfähigkeit bei pharmazeutischen Dienstleistungen, sodass pauschale Aussagen über die ökonomische Lage der Apotheken nicht nur irreführend, sondern politisch kontraproduktiv sind, da sie notwendige Strukturförderungen torpedieren, den Blick auf reale Engpässe verstellen und die Glaubwürdigkeit des Berufsstands in der politischen Arena schwächen, weshalb eine moderne Interessenvertretung gefragt ist, die nicht mit Stereotypen operiert, sondern mit belastbaren Analysen, praktikablen Lösungsvorschlägen und kluger Priorisierung von Maßnahmen – denn nur wer wirtschaftliche Teilerfolge anerkennt und strukturelle Schieflagen klar benennt, kann Versorgung wirklich sichern.
Der wirtschaftliche Zustand der Apotheken im Jahr 2024 ist geprägt von einer paradoxen Dynamik: Während zahlreiche Standesvertreterinnen und Standesvertreter unvermindert den Eindruck eines existenziellen Systemkollapses vermitteln, legen die realen Zahlen eine weit differenziertere Lesart nahe. Denn erstmals seit mehreren Jahren konnten die Apotheken einen nennenswerten Teil der Umsatzzuwächse nicht nur verbuchen, sondern auch ertragswirksam sichern. Im bundesweiten Durchschnitt stieg das Betriebsergebnis der westdeutschen Apotheken um satte 16 Prozent, während auch in Ostdeutschland ein beachtlicher Zuwachs von knapp 10 Prozent registriert wurde. Damit hebt sich 2024 in markanter Weise von den Jahren zuvor ab, in denen wachsende Erlöse meist von steigenden Kosten überkompensiert wurden.
Diese Entwicklung ist freilich nicht mit einer allgemeinen Entwarnung zu verwechseln. Im Gegenteil: Gerade in der Differenzierung der Zahlen zeigt sich eine zunehmende wirtschaftliche Spreizung, die nicht nur zwischen Ost und West, sondern vor allem innerhalb der Regionen und zwischen den Betriebstypen deutlich zutage tritt. Während inhabergeführte Hauptapotheken mit hohem Kundenaufkommen, innovativen Dienstleistungen und strukturell gesicherten Standorten überproportional profitieren, geraten kleine Landapotheken oder städtische Randlagen mit begrenzter Personalkapazität weiter ins Hintertreffen. Der Durchschnittswert als solcher entzieht sich somit einer pauschalen Interpretation – und konterkariert gerade deshalb jene Narrative, die das Bild einer flächendeckend notleidenden Apothekenlandschaft zeichnen.
Diese Erzählung ist nicht nur analytisch schwach, sondern politisch gefährlich. Denn wer beständig den Eindruck vermittelt, das gesamte System sei unrettbar im Niedergang begriffen, der schwächt nicht nur das Vertrauen in die Versorgungsstruktur, sondern gefährdet auch die Glaubwürdigkeit gegenüber politischen Entscheidungsträgern. Eine faktenbasierte Interessenvertretung, die zwischen struktureller Schieflage und wirtschaftlicher Erholung differenziert, wäre hier das Gebot der Stunde – doch sie bleibt, insbesondere in Teilen der öffentlichen Standeskommunikation, Mangelware.
Hinzu kommt, dass der Aufschwung des Jahres 2024 nicht etwa aus großzügiger staatlicher Gegenfinanzierung oder gezielten Fördermaßnahmen resultierte, sondern im Wesentlichen auf betriebswirtschaftlich hart erarbeiteten Leistungssteigerungen und moderaten Effizienzgewinnen fußt. Viele Apotheken konnten ihre internen Prozesse verschlanken, Abläufe digitalisieren, Warenwirtschaft optimieren und insbesondere im Bereich der pharmazeutischen Dienstleistungen zusätzliche Erlösquellen erschließen. Die Ausweitung der pDL-Abrechnung – sei es bei der Blutdruckmessung, der Inhalationsberatung oder der Medikationsanalyse – hat sich bei jenen Betrieben, die das Angebot aktiv umgesetzt haben, auch ökonomisch bemerkbar gemacht. Dabei zeigt sich erneut ein strukturelles Problem: Wer nicht genügend Personal hat, wer die Fortbildung nicht leisten kann oder wessen Kundschaft die Leistungen kaum nachfragt, kann diese Chancen nicht nutzen – und bleibt wirtschaftlich zurück.
Insofern markiert das Apothekenjahr 2024 keine flächendeckende Entwarnung, wohl aber eine tektonische Verschiebung im Bewertungsmaßstab. Die Zeiten des pauschalen Defizitgeredes sind vorbei – nicht, weil es keine Probleme mehr gibt, sondern weil die Realität differenzierter, dynamischer und ambivalenter geworden ist. Wer dies ignoriert, verspielt nicht nur die Möglichkeit zu gezielter Förderung, sondern leistet letztlich den Gegnern eines apothekenbasierten Versorgungssystems Vorschub. Wer jedoch nüchtern aufzeigt, wo reale Engpässe bestehen – bei der Nachwuchsgewinnung, bei der Gründungsfinanzierung, bei der Absicherung kleiner Standorte –, der wird auch in der Lage sein, tragfähige politische Lösungen zu fordern.
Fazit: Der wirtschaftliche Teilerfolg des Jahres 2024 darf nicht geleugnet werden – und muss auch nicht. Er ist Resultat unternehmerischen Könnens, betrieblicher Anpassung und punktueller Stärkung durch neue Versorgungsleistungen. Doch er ist auch Mahnung, sich nicht in falscher Sicherheit zu wiegen: Denn der Abstand zwischen wirtschaftlich erfolgreichen Betrieben und gefährdeten Apotheken wächst – und mit ihm die Notwendigkeit, Versorgung nicht nur pauschal zu finanzieren, sondern strukturell zu sichern.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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