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  • 05.06.2025 – Apotheken-News: Demografie verändert Nachfrage, Apotheken sichern Nähe, Versorgung braucht System
    05.06.2025 – Apotheken-News: Demografie verändert Nachfrage, Apotheken sichern Nähe, Versorgung braucht System
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Der demografische Wandel verändert die Gesundheitsversorgung – Apotheken stehen im Zentrum dieser Entwicklung, doch nur mit Strategi...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Demografie verändert Nachfrage, Apotheken sichern Nähe, Versorgung braucht System

 

Warum der Alterungstrend neue Chancen bringt, welche Risiken sich verstecken und wie Apotheken ihre Rolle strategisch neu justieren müssen

Der demografische Wandel stellt keine rein statistische Verschiebung dar, sondern ein Systemereignis mit enormer strategischer Wucht: Während die Zahl der Hochaltrigen steigt, verändern sich Versorgungsbedarfe, Mobilitätsprofile und gesundheitsbezogene Herausforderungen – und Apotheken geraten in eine Schlüsselrolle, die bislang weit unterschätzt wird, denn ihre Nähe zum Patienten, ihre Struktur in der Fläche und ihre Fähigkeit zur Alltagsversorgung machen sie zur logischen Antwort auf eine alternde Gesellschaft, die mehr braucht als Medikamente, nämlich Gespräch, Kompetenz und Kontinuität; doch diese Chance realisiert sich nicht automatisch, sondern erfordert vorausschauende Prozessgestaltung, barrierefreie Infrastruktur, Investitionen in pharmazeutische Dienstleistungen, Teamkompetenz in geriatrischer Kommunikation und politische Förderung, die nicht auf Rückstand reagiert, sondern präventiv strukturiert; Apotheken, die dies erkennen, positionieren sich nicht als Nutznießer des demografischen Wandels, sondern als systemische Mitgestalter – und genau das könnte den Unterschied machen zwischen schleichender Überforderung und aktiver Zukunftssicherung.


Der demografische Wandel wird vielfach als Schicksalsschlag beschrieben – dabei ist er vor allem ein Weckruf. Ja, die Gesellschaft altert rapide. Ja, die Versorgungslast steigt. Und ja, viele ländliche Räume verlieren Versorgungsdichte. Doch in dieser Entwicklung steckt eine der größten Chancen für das Apothekenwesen seit Jahrzehnten. Wer sie erkennt, kann handeln. Wer sie ignoriert, wird strukturell abgehängt.

Fakt ist: Die Zahl der über 80-Jährigen wird sich bis 2040 nahezu verdoppeln. Die Generation der sogenannten „Alten Alten“ benötigt nicht nur mehr Arzneimittel, sondern auch mehr Beratung, Begleitung und unmittelbare Nähe. In genau diesem Punkt liegt der strategische Hebel für Apotheken. Während digitale Gesundheitsplattformen in der Primärversorgung kaum barrierefrei wirken und Ärztepraxen unter Personalnot ächzen, bieten Apotheken bereits heute niedrigschwelligen Zugang – wohnortnah, direkt, menschlich. Doch um diese Rolle ausfüllen zu können, braucht es mehr als nur ein gutes Sortiment. Es braucht System.

Der Mythos, dass der demografische Wandel allein zu höheren Umsätzen führt, greift zu kurz. Zwar steigt der Arzneimittelbedarf absolut – doch das wird durch Rabattverträge, austauschpflichtige Generika und ökonomisierte Verordnungsmuster mehr als kompensiert. Eine alternde Gesellschaft produziert nicht automatisch wirtschaftliche Erfolge. Was sie aber erzeugt, ist ein struktureller Bedarf an zuverlässiger, niederschwelliger Versorgung. Genau dort beginnt die Chance für Apotheken, sich neu zu positionieren: nicht mehr nur als Medikamentenabgabestellen, sondern als quartiersnahe Gesundheitslotsen mit Zusatzkompetenzen.

Das neue Normal ist komplex: Multimorbidität, Polypharmazie, eingeschränkte Mobilität und soziale Isolation prägen den Alltag vieler Älterer. Wer sich hier als Apotheke nicht nur versorgungstechnisch, sondern auch beratend aufstellt – etwa durch Medikationsanalysen, Inhalatorentrainings, pDL oder interdisziplinäre Kooperation mit Pflegediensten –, baut sich nicht nur eine neue Existenzgrundlage auf, sondern übernimmt gesellschaftliche Verantwortung. Dies ist kein Nebeneffekt. Es ist die zentrale strategische Dimension, die in der öffentlichen Debatte bislang unterschätzt wird.

Entscheidend ist: Nicht jede Apotheke kann diese Herausforderung stemmen. Der demografische Wandel begünstigt keine beliebige Apotheke, sondern jene Betriebe, die ihre Prozesse, ihr Personal und ihre Infrastruktur vorausschauend ausrichten. Wer in barrierefreie Zugänge investiert, pharmazeutische Dienstleistungen ausbaut, Mitarbeitende im geriatrischen Dialog schult und digitale Unterstützung für Medikationsmanagement einführt, schafft nicht nur Bindung, sondern Zukunft.

Dazu zählt auch, sich von veralteten Leitbildern zu verabschieden. Der apothekenpolitische Diskurs der letzten Jahre kreiste fast ausschließlich um Vergütung und Retax, um Digitalisierung und Deregulierung – dabei wird das eigentliche strukturelle Wachstumsfeld übersehen: Der Ort, an dem die alternde Gesellschaft versorgt, verstanden und stabilisiert werden kann, ist nicht die App, nicht das Callcenter, sondern die stationäre Apotheke mit echtem Personal. Wer diesen Ort systematisch stärkt, sichert mehr als wirtschaftliche Perspektiven – er stabilisiert ganze Regionen.

Gleichzeitig muss der Staat liefern: Strukturförderung darf nicht mehr nur dort ansetzen, wo ohnehin bereits Versorgungsnot herrscht. Gefördert werden müssen die präventiven Konzepte, die einen Notstand gar nicht erst entstehen lassen – inklusive gezielter Zuschüsse für altersgerechte Umgestaltung, Investitionshilfen für pDL-Infrastruktur und Kooperationsprämien für die Zusammenarbeit mit Pflege und Hausärzten. Wo dies nicht geschieht, geraten auch motivierte Betriebe ins Straucheln. Gerade in schrumpfenden Regionen braucht es Anreize, nicht nur Sanktionen.

Die Zukunft ist nicht gegeben, sie wird gebaut. In einer Gesellschaft, die älter, kränker und komplexer wird, ist die lokale Apotheke ein Sicherheitsanker. Wer das erkennt, erkennt zugleich: Das demografische Gold liegt nicht im Produktumsatz, sondern in der proaktiven Nähe zum Menschen. Wer dies strategisch umsetzt, muss keine Angst vor dem Wandel haben – sondern kann ihn gestalten.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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