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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Steigende Unternehmens- und Verbraucherinsolvenzen sind kein abstraktes Konjunktursignal mehr, sondern spiegeln eine neue wirtschaftliche Realität wider, in der auch Apotheken zunehmend mit strukturellen Risiken konfrontiert werden, denn der Anstieg um 15,9 % bei Unternehmensinsolvenzen und die Verdopplung der Gläubigerforderungen auf 9 Milliarden Euro im Februar 2025 zeigen, dass finanzielle Schieflagen längst nicht mehr auf Einzelfälle beschränkt sind, sondern sich quer durch Dienstleistungs-, Logistik- und Gesundheitssektoren ausbreiten, wodurch Apothekenbetrieb, Rezeptabrechnung, Lieferfähigkeit und Kundenbindung zugleich gefährdet sind, insbesondere dann, wenn Partnerunternehmen, Patienten oder Zahlungsträger insolvent werden, weshalb betriebliche Resilienz heute nicht mehr nur durch Lagerhaltung oder Personalmanagement definiert ist, sondern durch systematische Liquiditätsplanung, Bonitätsprüfung von Vertragspartnern, strukturiertes Forderungsmanagement und rechtzeitige juristische Beratung, zumal auch das Risiko eigener Insolvenz durch Honorardeckelung, Retaxationen und gestiegene Kosten wächst und damit ein unternehmerisches Umdenken notwendig wird, das präventiv, nicht reaktiv agiert.
Während sich die deutsche Wirtschaft langsam aus dem pandemiebedingten Ausnahmezustand zu lösen scheint, nimmt eine andere Realität an Fahrt auf: die stille Erosion der Zahlungsfähigkeit quer durch alle Branchen. Die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes dokumentieren im Februar 2025 einen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen um 15,9 % im Vergleich zum Vorjahresmonat – ein Trend, der sich nicht mehr als statistischer Ausreißer abtun lässt, sondern eine strukturelle Entwicklung signalisiert. Besonders brisant: Die Forderungen der Gläubiger aus diesen Insolvenzen haben sich mehr als verdoppelt – von 4,1 auf rund 9 Milliarden Euro. Dieser dramatische Sprung verweist auf eine neue Qualität der Unternehmenskrisen. Für Apothekenbetreiber ist diese Entwicklung nicht nur makroökonomisch relevant, sondern hochgradig betrieblich bedeutsam: Die Insolvenzrisiken im eigenen Umfeld steigen, während das eigene Insolvenzschutzsystem oft auf Minimalstandards beruht.
Der wirtschaftliche Druck verteilt sich dabei nicht gleichmäßig: Besonders hart getroffen sind der Sektor „Verkehr und Lagerei“ mit 10 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen, gefolgt von den „sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen“ wie Zeitarbeitsfirmen und dem Gastgewerbe – also genau jenen Dienstleistungs- und Lieferbranchen, auf die Apotheken regelmäßig angewiesen sind. Wer regelmäßig mit Logistikdienstleistern oder kleinen Laboren kooperiert, ist gut beraten, diese Risiken nicht nur operativ, sondern auch bilanziell zu durchleuchten. Denn eine Insolvenz im Partnerbetrieb kann rasch eigene Prozesse lähmen – von verspäteten Rezeptabrechnungen bis zu fehlenden Lagerlieferungen, etwa bei kühlpflichtigen Arzneimitteln oder Betäubungsmitteln.
Hinzu kommt, dass die Zahl der Verbraucherinsolvenzen ebenfalls steigt – um 4,8 % im Februar 2025. Damit wächst die Wahrscheinlichkeit, dass offene Forderungen gegenüber Kunden uneinbringlich bleiben. Wer als Apotheke Zahlungsaufschub gewährt oder regelmäßig mit Pflegeeinrichtungen zusammenarbeitet, für die Angehörige oder Dritte Zahlungsverantwortung übernehmen, muss verstärkt mit Zahlungsausfällen kalkulieren. Insolvenzfestigkeit wird so nicht nur zur Frage der eigenen Bonität, sondern auch zur systematischen Risikoabschätzung entlang der Wertschöpfungskette.
Im Umkehrschluss heißt das: Wer keine präventive Analyse betreibt, überlässt die eigene Widerstandsfähigkeit dem Zufall. Doch viele Apotheken unterschätzen bis heute die strategische Bedeutung von betriebswirtschaftlicher Frühaufklärung. Risikoscoring von Vertragspartnern, regelmäßige Bonitätsprüfungen über Wirtschaftsauskunfteien, Absicherung über Kreditversicherungen – all das sind Maßnahmen, die im unternehmerischen Standardrepertoire verankert sein müssten. In der Praxis bleibt es jedoch häufig bei der Hoffnung, dass schon nichts passiert. Dabei sind es gerade die unterschätzten Nebeneffekte einer externen Insolvenz, die Apotheken in finanzielle Schieflage bringen können – etwa durch Verrechnungsverluste, Retaxationen nach Dienstleistungsabbrüchen oder verlorene Lagerwerte bei nicht mehr zustellbaren Rezepturen.
Noch gravierender wird es, wenn Apotheken selbst an die Grenze der Zahlungsunfähigkeit geraten. Zwar gelten Apotheken in der öffentlichen Wahrnehmung als systemrelevante und relativ sichere Betriebe – doch die Realität weicht zunehmend davon ab. Die wirtschaftliche Belastung durch Honorardeckelung, Digitalisierungskosten, wachsender Personalaufwand und Forderungsausfälle durch Rezeptfälschungen, Retaxationen oder Insolvenzen von Leistungspartnern bringt nicht nur kleine Einzelbetriebe an ihre Grenzen. Gerade in strukturschwachen Regionen oder bei ungeklärter Nachfolge wächst das Risiko einer wirtschaftlichen Entleerung. Unternehmensinsolvenzen sind dann nicht mehr abstrakte Kennziffern, sondern konkrete Ereignisse, die zu Standortverlusten und Versorgungsengpässen führen.
Es ist deshalb höchste Zeit, Insolvenz nicht länger als das Endstadium einer Krise zu betrachten, sondern als laufenden Risikofaktor. Betriebswirtschaftliche Robustheit muss zur Führungsaufgabe werden. Das bedeutet: Regelmäßige Liquiditätsanalysen, Szenarienplanung für Umsatzrückgänge, frühzeitige Gespräche mit Steuerberatern und – wo sinnvoll – Schutzstrategien wie Factoring oder stille Beteiligungen. Insolvenzvermeidung ist kein Schamthema, sondern betriebliche Pflichtübung. Wer jetzt die Signale ignoriert, steht später ohne Handlungsspielraum da.
Und noch ein Aspekt darf nicht unterschätzt werden: Mit der Zunahme der Insolvenzen steigt auch das Haftungsrisiko für Inhaberinnen und Inhaber. Fehlerhafte Liquiditätserklärungen, verspätete Insolvenzanträge oder irreführende Angaben im Geschäftsverkehr können strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen – auch im Gesundheitswesen. Der Schutz vor persönlichen Haftungsrisiken, die Einrichtung von Compliance-Strukturen und notfalls die frühzeitige Konsultation eines Fachanwalts für Insolvenzrecht sollten ebenso selbstverständlich werden wie die regelmäßige Überprüfung des Versicherungsschutzes.
Die Insolvenzstatistik Februar 2025 ist somit keine Randnotiz, sondern ein strukturelles Frühwarnsignal für eine neue Normalität wirtschaftlicher Fragilität – auch im Apothekenbetrieb. Wer diesen Hinweis ernst nimmt, hat die Chance, nicht nur resilient, sondern gestaltungsmächtig durch kommende Turbulenzen zu steuern.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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