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  • 01.06.2025 –  Apotheken-News: Ankündigungen verpuffen, Haushaltsmittel stocken, Apotheken handeln selbst
    01.06.2025 – Apotheken-News: Ankündigungen verpuffen, Haushaltsmittel stocken, Apotheken handeln selbst
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Die Regierung investiert Milliarden, doch Apotheken gehen leer aus. Warum wirtschaftliche Hilfe ausbleibt – und warum politische Einla...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Ankündigungen verpuffen, Haushaltsmittel stocken, Apotheken handeln selbst

 

Warum die Konjunkturhilfen der Bundesregierung nicht bei Apotheken ankommen, warum wirtschaftliche Entlastung ins Leere läuft und warum persönliche Gespräche zur Schlüsselstrategie der Gegenwart werden

Apotheken erhalten keine strukturelle Unterstützung – trotz milliardenschwerer Konjunkturpakete, steuerlicher Investitionshilfen und wirtschaftspolitischer Ankündigungen, denn die Maßnahmen der Bundesregierung sind auf klassische Gewerbebetriebe zugeschnitten, während Apotheken in keiner Förderlogik verankert sind und weder politisch adressiert noch administrativ eingebunden werden, was zur paradoxen Situation führt, dass ein hochrelevanter Teil der Gesundheitsversorgung wirtschaftlich isoliert bleibt, obwohl genau dieser Sektor unter massivem Fachkräftemangel, steigendem Honorardruck und einem verschärften Digitalisierungszwang leidet, weshalb Apothekerinnen und Apotheker zunehmend den direkten Kontakt zu politischen Entscheidungsträgern suchen, gezielt Abgeordnete einladen, Versorgungssituationen sichtbar machen und systematisch politische Nähe aufbauen, die über klassische Verbandsforderungen hinausgeht und dort Wirkung entfaltet, wo gesetzgeberische Konzepte keine Antworten liefern, denn nur durch konkrete Erfahrungsberichte, glaubwürdige Präsenz und strategische Gesprächsformate vor Ort lässt sich aus einem allgemeinen Konjunkturprogramm eine echte Perspektive für die Apothekenversorgung entwickeln.


Während sich Wirtschaftsminister Robert Habeck und Finanzminister Christian Lindner medienwirksam zur neuen Investitionsagenda bekennen, bleibt das Gros der niedergelassenen Apotheken in Deutschland skeptisch. Die Ankündigung eines wirtschaftlichen „Sofortprogramms“ hat bei Industrie, Start-ups und Energieunternehmen für Aufbruchsstimmung gesorgt, doch bei den Vor-Ort-Apotheken verpufft die Wirkung. Es sind vor allem strukturelle Versäumnisse, bürokratische Ausschlüsse und steuerrechtliche Grauzonen, die verhindern, dass das Milliardenpaket tatsächlich in den Betrieben ankommt. Die wirtschaftspolitische Realität bleibt gespalten – und Apotheken stecken in einem Zustand politischer Irrelevanz fest, während ihre Versorgungslast unvermindert weiter wächst.

Noch immer fehlt ein klares Signal, dass Apotheken in die wirtschaftlichen Planungen der Bundesregierung überhaupt eingebunden sind. In den Verlautbarungen zum „Wachstumschancengesetz“ sowie zur steuerlichen Entlastung kleiner und mittlerer Unternehmen werden Apotheken als Zielgruppe nicht benannt, oft nicht einmal mitgedacht. Investitionsfreibeträge, steuerliche Innovationsprämien oder Liquiditätssicherungsmaßnahmen greifen vor allem dort, wo ein unmittelbarer Produktivitätszuwachs nachgewiesen werden kann – in Apotheken hingegen ist die wirtschaftliche Wertschöpfung durch pharmazeutische Beratung, Versorgungssicherheit oder Notdienst nicht quantifizierbar im klassischen Sinn. Das führt zur politischen Blindstelle.

Hinzu kommt: Der laufende Bundeshaushalt 2025 steht unter dem Eindruck eines fiskalischen Balanceaktes, der kaum Spielraum für sektorspezifische Hilfen lässt. Das Bundesgesundheitsministerium kämpft seit Jahresbeginn mit Deckungslücken im zweistelligen Milliardenbereich, verursacht durch steigende Ausgaben für Krankenhausfinanzierung, Impfstoffbevorratung und elektronische Gesundheitsinfrastruktur. In diesem Kontext wirkt jede Forderung nach einem Apotheken-Entlastungspaket wie ein Angriff auf das fragile Gleichgewicht der Großen Koalition. Die Folge ist eine gefährliche Untätigkeit – wohlmeinende Absichtsbekundungen ohne praktischen Hebel.

BAK-Präsident Armin Hofmann versucht, die Lage mit vorsichtiger Diplomatie zu moderieren. Auf einer gesundheitspolitischen Konferenz im nordrhein-westfälischen Neuss sprach er von einem „Bekenntnis zur Versorgung“, das im Koalitionsvertrag erstmals eindeutig formuliert sei. Doch die Realität zeige, dass Formulierungen allein keine Betriebe retten. Hofmann setzt auf Langfristigkeit und beschreibt das politische Ringen als „Marathon, nicht Sprint“. Doch Apotheken, die mit sinkenden Margen, wachsendem Personaldruck und einer überbordenden Bürokratie kämpfen, sehen keine Perspektive in Geduld. Für viele ist klar: Die Krise ist jetzt – und nicht in fünf Jahren.

Die wirtschaftlichen Belastungen haben sich seit dem Vorjahr weiter verschärft. Vor allem die Kosten für Personal und Miete steigen unaufhaltsam. Die Inflation hat Nachwirkungen hinterlassen, während die ohnehin knappe Honorierung für Rezeptabrechnungen kaum dynamisiert wurde. Zusätzlich treffen Apotheken Sonderausgaben für neue Softwaresysteme im Rahmen der Telematikinfrastruktur, für Schulungen im Bereich der pharmazeutischen Dienstleistungen und für Sicherheitsmaßnahmen gegen Cyberangriffe. Wer digital modernisieren will, investiert nicht selten fünfstellige Beträge – ohne Aussicht auf Refinanzierung. Gleichzeitig bleiben strukturelle Zuschüsse für Modernisierung aus. Eine Investitionsförderung, wie sie etwa für Arztpraxen im Rahmen der TI-Kostenerstattung verankert wurde, sucht man im Apothekenbereich vergebens.

Das politische Dilemma der Bundesregierung liegt in ihrer Struktur: Apotheken werden verwaltungsrechtlich als Teil der Gesundheitsversorgung, aber steuerlich nicht als originär gewerbliche Unternehmen behandelt. Das führt dazu, dass sie in vielen wirtschaftspolitischen Förderinstrumenten durchs Raster fallen. Hinzu kommt die föderale Blockade bei landesbezogenen Innovationsprogrammen – viele Bundesländer fördern Gründungen oder Unternehmensnachfolge, aber kaum einen Bereich, der wie die Apotheke an der Schnittstelle zwischen Daseinsvorsorge und marktwirtschaftlichem Wettbewerb operiert.

Genau deshalb suchen immer mehr Apothekerinnen und Apotheker den direkten Draht zur Politik. Die persönliche Einladung von Bundestags- und Landtagsabgeordneten in die eigene Apotheke entwickelt sich von der Ausnahme zur Strategie. Der Besuch vor Ort ersetzt dabei keine politische Verhandlung, aber er verschafft den Problemen ein Gesicht. Wer live erlebt, wie komplex die Rezeptbearbeitung geworden ist, wie zeitkritisch die Nachbestellung eines Krebsmedikaments, wie prekär die Dienstplanung mit Teilzeitkräften im Notdienst – der kann auf Bundesebene nicht mehr behaupten, Apotheken seien ein robuster, systemstabiler Berufszweig ohne Reformbedarf.

Die Botschaft ist eindeutig: Apotheken nehmen ihre politische Sichtbarkeit selbst in die Hand. Sie bauen keine Lobbykonstrukte auf, sondern erzählen Realität. In einer Zeit, in der Versorgungsketten global unter Druck stehen und digitale Transformation zum Zwang wird, brauchen Apotheken weder ideologische Bekenntnisse noch Förderprospekte, sondern handhabbare wirtschaftliche Impulse: gezielte steuerliche Vorteile bei Betriebsübergabe, steuerfreie Rücklagen für Notdienste, Zuschüsse für energieeffiziente Infrastruktur, und endlich eine gerechte Bewertung pharmazeutischer Dienstleistungen, die nicht mehr länger unterhalb der Rentabilitätsschwelle erbracht werden müssen.

Wenn also der Wirtschaftsturbo anrollen soll, braucht es keine pauschalen Fördermilliarden, sondern klare Priorisierung. Apotheken erfüllen eine Grundfunktion, die der Staat nicht übernehmen kann. Sie halten Versorgung aufrecht, entlasten Hausarztpraxen, erkennen Nebenwirkungen, beraten Pflegekräfte, versorgen Pflegeheime, impfen, liefern notfalls nach Hause. Wer das nicht als förderfähig begreift, hat wirtschaftspolitisch nichts verstanden.

Daher gilt mehr denn je: Politischer Wandel beginnt nicht mit Pressemitteilungen, sondern mit Türöffnungen. Wer als Apotheke Verantwortung zeigt, lädt ein – nicht, um sich zu beklagen, sondern um die unsichtbare Struktur der Versorgung sichtbar zu machen. Nur dann wird aus einem politischen Sofortprogramm auch eine echte wirtschaftliche Unterstützung. Und nur dann haben Apotheken in Deutschland eine Zukunft, die diesen Namen verdient.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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