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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
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Ransomware-Attacken bedrohen die Funktionsfähigkeit von Apothekenbetrieben, während Online-Plattformen mit fragwürdigen Rezeptvergabepraktiken bei Medizinalcannabis die Integrität des Versorgungssystems untergraben und die ePA-Strategie der Bundesregierung durch anhaltende Technikprobleme in der Glaubwürdigkeitskrise steckt, weshalb Apotheken heute gezwungen sind, ihre digitale Resilienz nicht nur technisch, sondern organisatorisch und versicherungstechnisch neu zu definieren, um gleichzeitig politischen Handlungsdruck zu erzeugen, strukturelle Reformen einzufordern und rechtliche Klarheit gegenüber neuen Marktakteuren zu verlangen, wobei sich parallele Gefahren wie das ökonomische Risiko aus umweltpolitischen Belastungen etwa durch die EU-Abwasserrichtlinie oder die drohende Marktverdrängung kostensensibler Arzneimittel wie Metformin mit der Verantwortung vermischen, die Vor-Ort-Apotheken durch juristisch aktive Interessenvertretung, gezielte Nachwuchsintegration und nachhaltigkeitsorientierte Vertragsmodelle zu leisten bereit sind, während sie zugleich symbolische Fehlgriffe der Politik wie die Empfehlung zur „Bestellung in der Online-Apotheke“ offensiv beantworten und den direkten politischen Dialog mit Bundestagsabgeordneten suchen, um unter realen Bedingungen Versorgung, Vertrauen und Zukunftsperspektiven sichtbar zu machen.
Der Gesundheitssektor ist im Wandel – nicht nur inhaltlich, sondern strukturell, technologisch und politisch. Apotheken stehen an der Front dieses Wandels: Sie sind systemrelevant, datensensibel, versorgungsentscheidend – und zunehmend verletzlich. Die Bedrohung beginnt nicht erst mit der nächsten Reformdebatte im Bundestag, sondern längst auf der digitalen Ebene: Cyberangriffe, insbesondere durch Ransomware, sind kein hypothetisches Szenario mehr, sondern Realität. Apotheken mit schlecht geschützter IT-Infrastruktur werden zur Zielscheibe, weil ihre Systeme sensible Daten enthalten, ihre Prozesse eng getaktet sind und jede Unterbrechung unmittelbar Patienten betrifft. Die Angriffe erfolgen systematisch, automatisiert und oft skrupellos. Doch wer glaubt, mit Firewalls allein auf der sicheren Seite zu sein, irrt gewaltig. Denn der Mensch ist in der Abwehrkette das schwächste Glied – Phishing-Mails, Remote-Zugriffe und falsch konfigurierte Updates reichen aus, um den Betrieb lahmzulegen.
Was also braucht eine Apotheke im Ernstfall? Eine aktive Cyberabwehr beginnt mit Bewusstsein. IT-Schulungen für alle Mitarbeitenden, klare Protokolle, regelmäßige Sicherheitsprüfungen und ein Versicherungsrahmen, der nicht erst greift, wenn der Schaden schon eingetreten ist, sondern präventiv strukturiert wird. Cyberversicherungen, die Datenverlust, Betriebsausfälle und Reputationsschäden abdecken, gehören heute zur Pflichtausstattung – nicht zur Kür. Und dennoch fehlt vielen Apothekenbetrieben noch der Mut zur Investition in präventive Resilienz. Dabei ist die Frage nicht mehr, ob ein Angriff kommt – sondern wann.
Gleichzeitig versagt die öffentliche Hand bei ihrem eigenen Digitalisierungsvorhaben. Die elektronische Patientenakte (ePA), von Gesundheitsministerin Nina Warken zur Priorität erklärt, leidet unter denselben strukturellen Schwächen wie viele IT-Systeme im Gesundheitswesen: Komplexität, Instabilität und fehlende Schnittstellenverfügbarkeit. Während Warken beim Ärztetag öffentlich am Einführungstermin 1. Oktober 2025 festhält, melden sich aus der Gematik kritische Stimmen – die Systeme seien noch nicht flächendeckend einsatzbereit, der Rezeptdatenimport stocke, Schnittstellen versagten. Wer den E-Rezept-Rollout erlebt hat, reibt sich die Augen: Wie soll ein noch komplexeres System wie die ePA in wenigen Monaten reibungslos laufen? Das Vertrauen bröckelt – nicht nur technisch, sondern politisch.
Auch an anderer Stelle bröckelt das Vertrauen: Der Markt für Medizinalcannabis wächst explosionsartig – aber nicht, weil mehr echte Patienten behandelt werden, sondern weil Online-Plattformen wie Cura Medics den Rezeptprozess auf ein digitales Minimum reduzieren. Mit ein paar Klicks zur Cannabisverordnung: Das ist Realität, keine Unterstellung. Gerichte haben reagiert, das Landgericht Köln hat einem solchen Modell enge juristische Grenzen gesetzt. Doch die Bundesregierung hinkt hinterher. Ministerin Warken spricht von Missbrauch – aber das reicht nicht. Die Legislative muss handeln. Denn solange solche Plattformen legal agieren können, entsteht ein Parallelmarkt mit medizinischer Legitimation – aber ohne medizinische Substanz. Apotheken geraten in ein Dilemma: Sie liefern legal verschriebenes Cannabis aus, ohne sicher zu wissen, ob die Indikation medizinisch haltbar ist. Ein Missstand, der Vertrauen und Integrität untergräbt.
Es ist kein Zufall, dass sich in dieser Gemengelage alternative Akteure formieren. Die Freie Apothekerschaft ist kein nostalgischer Berufsverein – sie ist zur aktiven Gegenbewegung geworden. Während die ABDA zögert oder taktiert, setzt die Freie Apothekerschaft auf juristische Präzision, öffentliche Sichtbarkeit und politische Zuspitzung. Ihre Klagen gegen Versorgungsdefizite und Missbrauch, ihre Präsenz in Medien und sozialen Netzwerken, ihre klare Haltung zur Rolle der öffentlichen Apotheke: All das macht sie zu einer strategisch wirksamen Kraft, die Reformdruck erzeugt – nicht bittend, sondern fordernd.
Denn der Druck ist real: Wirtschaftlich steuern viele Apotheken auf die Belastungsgrenze zu. Die Zahl der Schließungen steigt, das Betriebssterben ist kein Randphänomen mehr, sondern systemisch. Und doch bleibt das Insolvenzrecht für viele ein schwarzes Loch – nur wenige Betriebe nutzen die Möglichkeiten der vorinsolvenzlichen Restrukturierung. Dabei ist der seit 2021 geltende Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen (StaRUG) genau dafür geschaffen worden: Ein rechtssicherer Sanierungsprozess, der Zahlungsunfähigkeit abwendet, bevor sie eintritt. Doch dazu braucht es Wissen, rechtliche Beratung und vor allem die Bereitschaft, frühzeitig zu reagieren – nicht erst, wenn Gehälter nicht mehr gezahlt werden können.
Ein weiteres Krisenfeld mit explosivem Potenzial ist die EU-Abwasserrichtlinie. Was ökologisch geboten scheint – die vierte Reinigungsstufe in Kläranlagen – droht zur Katastrophe für Arzneimittelhersteller zu werden. Denn die Kostenlast von 80 Prozent sollen laut Richtlinienentwurf die Pharma- und Kosmetikindustrie tragen. Was wie eine logische Verursacherregelung klingt, hat drastische Nebenwirkungen: Für preisgünstige Wirkstoffe wie Metformin oder Ibuprofen rechnet sich die Produktion bei solchen Zusatzkosten nicht mehr. Erste Hersteller kündigen bereits an, Wirkstoffe vom Markt zu nehmen. Die Folge: Engpässe, Preissteigerungen, Verlust bewährter Präparate. Umweltpolitik trifft Versorgungsrealität – und die Balance ist in Gefahr.
Zur politischen Realität gehört auch Symbolpolitik – manchmal durch ein einziges Wort. Als Bundespräsident Steinmeier in seiner Rede zum „Ehrentag“ beiläufig die „Bestellung in der Online-Apotheke“ erwähnte, war das für viele Vor-Ort-Apotheker ein Dolchstoß. Denn in einer Branche, die täglich mit Lieferengpässen, Bürokratie, Personalnot und gesetzlicher Unsicherheit kämpft, wirkt die Prominenz der Versandapotheken wie eine politische Entwertung eigener Leistung. Dass die ABDA prompt intervenierte, zeigt, wie stark der symbolische Gehalt solcher Formulierungen ist. Der Präsident hat gesprochen – und die Basis hat zugehört.
Doch statt zu lamentieren, geht ein wachsender Teil der Apothekerschaft in die Offensive. Politische Gespräche finden nicht mehr nur in Berlin statt, sondern in den Betrieben vor Ort. Bundestagsabgeordnete werden eingeladen – nicht für den Fototermin, sondern zur realen Einsichtnahme. Die Rathaus-Apotheke in Hagen zeigt, wie es geht: Sie öffnet nicht nur die Tür, sondern auch die Bücher, die Prozesse, die Personalstruktur. Sie zeigt Integration, Verantwortung, Botendienst und Medikationsanalyse – und macht sichtbar, dass Apotheken nicht von Ideologie, sondern von Wirklichkeit leben.
Neben all diesen Herausforderungen beginnt sich auch das Vertragswesen im Gesundheitsmarkt zu verändern. Erste Ersatzkassen integrieren Umweltkriterien in ihre Rabattverträge – ein Paradigmenwechsel. Wer Abwassergrenzwerte für antibiotische Wirkstoffe nachweisen kann, erhält einen Bonus. Wer nachhaltig produziert, wird bevorzugt. Damit wird erstmals ökologische Verantwortung monetär gefördert – und Versorgung, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit in Einklang gebracht.
Diese neun Themenachsen – IT-Sicherheit, ePA-Digitalisierung, Cannabis-Rezeptmissbrauch, juristische Selbstvertretung, Insolvenzvermeidung, Umweltpolitik, Sprachpolitik, politische Aufklärung vor Ort und nachhaltige Rabattverträge – bilden kein loses Themenbündel, sondern ein verzweigtes Bild eines Berufsstands im Transformationsstress. Apotheken sind mehr als Medikamentenausgabe – sie sind Gesundheitszentren, Schutzräume, Arbeitgeber, Dienstleister, politische Indikatoren. Wer das nicht erkennt, wird auch die Zukunft der Versorgung nicht gestalten können.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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