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  • 31.05.2025 – Apotheken-News: Verantwortung braucht Planung, Risiko verlangt Führung, Versorgung erfordert Weitblick
    31.05.2025 – Apotheken-News: Verantwortung braucht Planung, Risiko verlangt Führung, Versorgung erfordert Weitblick
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Was Zielvereinbarungen, Kühlsysteme und Versicherungsrisiken gemeinsam haben? Sie zeigen, wie Apotheken Verantwortung tragen – juristi...

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Verantwortung braucht Planung, Risiko verlangt Führung, Versorgung erfordert Weitblick

 

Wie Apotheken, Politik und Gesellschaft auf Unsicherheit reagieren, verlässliche Strukturen schaffen und komplexe Risiken gemeinschaftlich kontrollieren

Zielvereinbarungen entfalten nur dann Wirkung, wenn sie rechtssicher formuliert, inhaltlich angemessen und zeitlich präzise steuerbar sind, doch in vielen Apotheken drohen arbeitsrechtliche Risiken durch schwammige Boni-Regelungen, während parallel versorgungskritische Kühlgutlagerung ohne ausreichende Absicherung erfolgt, was durch Leckagen, Stromausfälle oder Dokumentationslücken zu erheblichen Vermögensverlusten führen kann – gleichzeitig gerät die flächendeckende Patientenversorgung weiter unter Druck, etwa durch das Auslaufen des IKK-Hilfsmittelvertrags, während Apotheken in der Impfberatung, Aufklärung zu Badeunfällen und Reiseschutz gegen Hepatitis zunehmend gesellschaftliche Verantwortung übernehmen müssen, was durch moralisch aufgeladene Debatten wie zum Abtreibungsrecht und ethische Fragen rund um Präeklampsie, Gestationsdiabetes oder MS-Therapien weiter verschärft wird, sodass die Offizin heute mehr denn je zwischen Versorgung, Politik und Recht balancieren muss, ohne klare Linie und bei wachsendem Druck von außen und innen.


Sicherheit, Versorgung, Recht: Drei Felder, auf denen sich derzeit eine stille, aber tiefgreifende Transformation im deutschen Gesundheitssystem abzeichnet – und Apotheken stehen dabei mehrfach unter Druck. Ob durch wachsende Anforderungen an betriebliche Zielsysteme, durch neue juristische Herausforderungen im Arbeitsrecht, durch unzureichend geregelte Kühlketten oder durch die Eskalation gesellschaftlicher Debatten, die weit über ihre ursprünglichen Fachgrenzen hinausreichen: Die Offizin ist längst kein ruhiger Ort medizinischer Kontinuität mehr, sondern ein Brennpunkt für Vertrauensfragen, Risikomanagement und strukturelle Versorgungssicherung. Gerade die gleichzeitige Verdichtung von Verantwortung, wirtschaftlichem Kalkül und rechtlicher Erwartung erzeugt eine Dynamik, die nach neuen Antworten verlangt – operativ wie ethisch.

Das beginnt bei einem Instrument, das ursprünglich der Motivation diente, heute aber rechtlich vermintes Gelände darstellt: Zielvereinbarungen. Apothekenbetreiber, die ihre Mitarbeitenden an betriebliche Entwicklungsziele koppeln möchten, müssen nicht nur präzise formulieren, sondern auch rechtlich belastbar handeln. Ein Bonusmodell, das rechtlich nicht korrekt fixiert wurde oder sich in der betrieblichen Praxis als unausgewogen erweist, wird schnell zum juristischen Bumerang. Denn Gerichte achten bei Zielvereinbarungen auf drei Dimensionen: Transparenz, Realisierbarkeit und Bindung. Wer etwa Prämien an wirtschaftliche Entwicklungen knüpft, die außerhalb des Einflussbereichs der Mitarbeiter liegen, riskiert nicht nur rechtliche Auseinandersetzungen, sondern unterminiert auch das Vertrauensverhältnis im Team – ein kaum kalkulierbarer Schaden in Zeiten knapper Fachkräfte.

Ähnlich sensibel ist die Frage der technischen Betriebssicherheit – insbesondere bei der Lagerung temperaturempfindlicher Medikamente. Ein Kühlschrankdefekt ist keine bloße Betriebsstörung, sondern im Ernstfall ein versorgungskritischer Vorfall. Die Verantwortung reicht dabei über die technische Ebene hinaus: Eine versäumte Temperaturdokumentation, ein nicht erkannter Stromausfall oder eine unterlassene Meldung an die Versicherung kann massive finanzielle Einbußen zur Folge haben – und im Haftungsfall auch rechtliche Folgen. Deshalb rücken branchenspezifische Kühlgutversicherungen zunehmend in den Fokus strategischer Unternehmensführung. Sie sind kein Beiwerk mehr, sondern ein elementarer Bestandteil wirtschaftlicher Absicherung – gerade angesichts steigender Arzneimittelpreise und wachsender Haftungsrisiken bei Gesundheitsgefährdung durch verdorbene Präparate.

Der Blick auf externe Versorgungsstrukturen zeigt, wie fragil das Gefüge zwischen Versorgungssicherheit und politischer Verhandlungsführung mittlerweile geworden ist. Das Auslaufen des Hilfsmittelvertrags zwischen DAV und IKK classic ist kein Einzelfall, sondern Symptom eines Systems, das sich zunehmend auf zersplitterte Einzelverträge stützt – und damit genau jene Kontinuität gefährdet, auf die Patientinnen und Patienten angewiesen sind. Die Versorgungssicherheit wird damit zur Verhandlungsmasse, Apotheken werden zu taktischen Verlierern in einem tarifpolitischen Kräftefeld, das sie selbst nicht gestalten können. Wer heute auf Planbarkeit angewiesen ist, muss sich mit Unsicherheit arrangieren – oder politische Korrektive einfordern, die wieder Verlässlichkeit garantieren.

Dass die Apotheken zugleich systemische Verantwortung übernehmen, zeigt der Blick auf ihre Rolle in Präventionsfragen. Sei es beim Schutz vor Badeunfällen durch beratende Funktionen im Bereich Kindergesundheit und Aufklärung, sei es bei der Reiseimpfberatung mit Blick auf Hepatitis A und B – der Beratungsanspruch steigt, während die Erwartung an selbstorganisierte Sicherheit wächst. Die Apotheken fungieren damit nicht mehr nur als Arzneimittelabgabestellen, sondern als strukturierende Elemente eines fragmentierten Systems, das zunehmend auf Eigenverantwortung und Vorsorgekommunikation angewiesen ist.

Auch im wissenschaftlich-ethischen Diskurs verschiebt sich das Wirkfeld der Apotheken. Der Pharmacon-Kongress in Meran hat mit der Thematisierung des Abtreibungsrechts, des Gestationsdiabetes und der Präeklampsie gezeigt, wie stark die Offizin in gesellschaftliche Grundfragen eingebunden ist – Fragen, die nicht nur medizinisch, sondern auch moralisch, rechtlich und politisch beantwortet werden müssen. Die Diskussion um §218 StGB offenbart eine Realität, in der Versorgungsethik und Strafrecht kollidieren – mit spürbaren Folgen für die Apothekenpraxis. Wo reproduktive Selbstbestimmung kriminalisiert bleibt, geraten auch beratende Gesundheitsakteure in Grauzonen, die weder rechtlich klar noch ethisch konsistent sind.

Diese Dichte an Themen – von Zielvereinbarungen über Versorgungslücken, Kühlketten, Prävention bis zur ethischen Selbstverortung – zeigt vor allem eines: Apotheken müssen heute nicht nur Medikamente abgeben, sondern Risiken managen, Verantwortung erklären, Systeme stabilisieren und zunehmend für Fragen geradestehen, die weit jenseits ihrer historischen Aufgabenstellung liegen. Die Offizin der Zukunft ist kein Betriebsstandort mehr, sondern ein integraler Akteur im Spannungsfeld von Recht, Versorgung und Verantwortung.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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