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  • 31.05.2025 – Apotheken-News: Vertrauen braucht Schutz, Digitalisierung klare Haftung, Versorgung echte Rückendeckung
    31.05.2025 – Apotheken-News: Vertrauen braucht Schutz, Digitalisierung klare Haftung, Versorgung echte Rückendeckung
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | E-Rezepte und Rezeptbetrug verändern die Haftungslage, neue EU-Regeln bedrohen Medikamente wie Metformin, Tabaksucht bleibt systemisch â...

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Vertrauen braucht Schutz, Digitalisierung klare Haftung, Versorgung echte Rückendeckung

 

Wie E-Rezept und Rezeptbetrug das Haftungsgefüge verschieben, Umweltregeln die Arzneimittelversorgung bedrohen und Apotheken in der Suchthilfe neue Zugänge eröffnen

Rezeptbetrug mit täuschend echten Mounjaro-Verordnungen, millionenschwerer Schaden durch gefälschte Sprechstundenbedarfsrezepte, neue Haftungsfallen durch digitale Rezeptprozesse und Versicherungsbedingungen mit Ausschlussklauseln – Apotheken sehen sich einer riskanten Realität gegenüber, die durch das E-Rezept nicht etwa entschärft, sondern strukturell verschärft wird. Gleichzeitig bedrohen neue EU-Vorgaben zur Abwasserreinigung mit der möglichen Marktverdrängung zentraler Medikamente wie Metformin die Basisversorgung chronisch Kranker. Während Tabakkonzerne über soziale Medien gezielt Jugendliche ködern, bleiben strukturierte Entwöhnungsangebote Mangelware. Der Weltnichtrauchertag macht deutlich, wie dringend Apotheken in der Prävention gestärkt werden müssten – ebenso wie in der Versorgung von MS-Patient:innen, der HIV-Früherkennung oder dem Schutz vor falschen Gesundheitsversprechen bei Nahrungsergänzungsmitteln. Zwischen E-Rezept-Risiko, Versorgungslücken und fehlender politischer Rückendeckung zeigt sich, dass Apotheken längst nicht nur Arzneimittel verteilen, sondern ein zunehmend verletzliches Rückgrat des Systems darstellen.


Ein digitales Rezept kann heute Leben erleichtern – oder Existenzen gefährden. Die Einführung des E-Rezepts in Deutschland markiert zweifellos einen Meilenstein in der Modernisierung des Gesundheitswesens. Doch mit jedem digitalen Fortschritt entstehen neue Grauzonen, in denen sich Haftung, Verantwortung und Vertrauen neu sortieren müssen. Für Apotheken bedeutet das nicht nur eine technische Umstellung, sondern eine strukturelle Gefahrenlage. Denn während Patienten von mehr Komfort profitieren, stehen Betriebe zunehmend vor einem juristischen Risiko: Gefälschte Verordnungen, wie zuletzt beim Medikament Mounjaro, infiltrieren die Versorgungskette – und bringen nicht nur Krankenkassen um Millionen, sondern Apotheken in die direkte Verantwortung. Der Schutz vor Vermögensschäden ist keine Option mehr, sondern Voraussetzung für den Fortbestand betrieblicher Sicherheit.

Der Zugriff in Köln am 27. Mai hat das System aufgeschreckt. Ein Ermittlungsverfahren gegen ein Netzwerk gewerbsmäßiger Rezeptfälscher offenbarte die Leichtgläubigkeit eines Systems, das auf Vertrauen basiert, aber auf Kontrolle verzichtet. 16 Durchsuchungen, drei Haftbefehle, mindestens sieben Millionen Euro Schaden – und eine Erkenntnis: Die Fälschung von Sprechstundenbedarfsverordnungen ist kein Einzelfall, sondern organisierter Missbrauch einer strukturellen Lücke. Apotheken geraten dadurch unter doppelten Druck: Sie stehen unter Verdacht, verlieren Erstattungsansprüche – und sehen sich gleichzeitig mit Versicherungen konfrontiert, die sich im Ernstfall auf Ausschlussklauseln berufen. Die digitale Transformation verlagert also nicht nur Prozesse, sondern auch Risiken. Wer als Apothekeninhaber jetzt nicht reagiert, riskiert die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit seines Betriebs.

Dabei sind es nicht nur gefälschte Rezepte, die den Apothekenalltag belasten. Neue gesetzliche Rahmenbedingungen auf europäischer Ebene bringen die Versorgung zusätzlich unter Spannung. Mit der Kommunalabwasser-Richtlinie (KARL) will Brüssel die Industrie für die Entsorgung pharmazeutischer Rückstände zahlen lassen – ein Ziel, das ökologisch sinnvoll erscheint, aber ökonomisch toxisch wirkt. Medikamente wie Metformin stehen auf der Kippe. Hersteller drohen mit Rückzug, Apotheken verlieren ihre Grundlage für chronische Therapien, und Patienten geraten in ein Versorgungsloch. Die ABDA warnt vor einem regulatorischen Tsunami, der nicht nur die Preise in die Höhe treibt, sondern die Lieferfähigkeit insgesamt untergräbt.

Hinzu kommt ein Problem, das weniger technisch als systemisch ist: Der Kampf gegen die Nikotinsucht. Trotz massiver Aufklärungskampagnen bleibt Tabakkonsum eine der größten gesundheitspolitischen Herausforderungen. Der Weltnichtrauchertag macht einmal mehr deutlich, wie geschickt Tabakkonzerne junge Menschen ins Visier nehmen. Social-Media-Plattformen werden zu Werbeflächen für ein suchtverstärkendes System, das sich jeder Kontrolle entzieht. Die Apotheken könnten hier ein neuer Hebel werden – als niederschwellige Anlaufstelle, als Aufklärer, als Begleiter im Entwöhnungsprozess. Doch die strukturelle Einbindung fehlt.

Einen anderen Ansatz, um Versorgungsengpässe zu begegnen, zeigt derzeit Großbritannien. In Städten wie Luton greifen mobile Ärzteteams ein, bevor die Kliniknotaufnahme überläuft. Sie behandeln Patienten direkt vor Ort, oft in prekären Wohnsituationen, und entlasten damit ein überfordertes System. Was improvisiert klingt, ist tatsächlich ein durchdachtes Modell für dezentralisierte Versorgung. Die deutsche Diskussion steckt hingegen noch im institutionellen Denken fest – eine vertane Chance.

Auch auf der Ebene chronischer Erkrankungen verschieben sich Perspektiven. Multiple Sklerose etwa – eine Erkrankung mit vielen Gesichtern – verlangt mehr als medikamentöse Intervention. Sie fordert vernetztes Denken, empathische Beratung und verlässliche Begleitung. Hier könnten Apotheken eine zentrale Rolle spielen, wenn sie als erste Gesundheitsanlaufstelle ernst genommen und politisch gestärkt würden. Gleiches gilt für die Früherkennung von HIV: Indikatorerkrankungen erkennen, Testangebote integrieren, Stigmatisierung abbauen – das kann nur gelingen, wenn auch Apotheken Teil der Präventionskette werden.

Doch während das System neue Anforderungen stellt, bleibt der Verbraucherschutz auf der Strecke. Nahrungsergänzungsmittel werden auf Instagram als Heilmittel inszeniert – ohne jede wissenschaftliche Grundlage, oft mit gefährlichen Nebeneffekten. Die Grenze zwischen Werbung und Gesundheitsversprechen verschwimmt, der Staat hinkt hinterher. Apotheken, die reguliert arbeiten, geraten so in ein paradoxes Umfeld: Während sie für jedes OTC-Produkt haften, blüht auf TikTok der pseudomedizinische Graumarkt.

Die Anforderungen an moderne Apotheken steigen – juristisch, ethisch, wirtschaftlich. Vorbilder wie Riem Hussein, die ihre Karriere als Apothekerin und FIFA-Schiedsrichterin mit Präzision und Haltung meistert, zeigen: Klare Linie, klare Verantwortung – das geht. Doch was im Sport ausgezeichnet wird, fehlt im System: strukturelle Unterstützung, rechtliche Klarheit und politische Wertschätzung. Die Versorgungssicherheit der Zukunft wird sich nicht nur an Technik, sondern vor allem an Verantwortung messen lassen – und die beginnt bei jenen, die täglich die letzte Sicherheitsinstanz im Gesundheitswesen darstellen: den Apotheken.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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