ApoRisk® auf Facebook ApoRisk® auf X
  • 30.05.2025 – Apotheken-News: Versorgung kippt, Risiken kumulieren, Märkte verschieben sich
    30.05.2025 – Apotheken-News: Versorgung kippt, Risiken kumulieren, Märkte verschieben sich
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Apotheken stehen im Sturm aus Risiko, Marktverdrängung und Systemlücken: Von DocMorris-Kampagnen über Infrastrukturversagen bis hin zu ...

Für Sie gelesen

Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:

ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Versorgung kippt, Risiken kumulieren, Märkte verschieben sich

 

Wie DocMorris Apothekenschließungen ausschlachtet, Infrastrukturversagen Versorgung gefährdet und Hochpreismedikamente neue Haftungsschwellen setzen

Wenn Werbung systemische Schwächen aufdeckt, wird die Versorgung zur Kampfarena – DocMorris zielt mit aggressiven Botschaften auf Apothekenschließungen und nutzt das Schweigen der Politik für ein Narrativ, das Präsenzapotheken entwertet, während sich parallel die Infrastrukturschwächen im Gesundheitswesen dramatisch zeigen: Ein Stromausfall durch eine Maus legt ein ganzes Krankenhaus lahm und offenbart, wie gering die Redundanz kritischer Systeme ist – mit direkten Parallelen zu Apotheken, deren Kühlketten für Hochpreismedikamente in der Praxis ähnlich verletzlich sind, während gleichzeitig keine Versicherungslösungen zur flächendeckenden Absicherung bereitstehen, obwohl die Risiken durch Medikamente mit fünfstelligen Packungspreisen längst betriebsbedrohend sind, was wiederum durch aktuelle Beispiele aus der Apothekenpraxis deutlich wird; hinzu kommt der Vertrauensmissbrauch durch Betrüger im Botendienst, der die bislang unerschütterliche Nähe zwischen Apotheken und Patienten in Frage stellt, während auf kommunikativer Ebene die Nicht-Erwähnung der Apotheken in einer Steinmeier-Rede eine Debatte über politische Wahrnehmung auslöst, flankiert von einem historischen Keuchhustenausbruch, der auf versagende Präventionslogik und Impfverweigerung verweist, was Apotheken zu Präventionsakteuren machen könnte – wenn sie strukturell gestärkt wären, anstatt durch digitale Rx-Terminals mit Rabattaktionen verdrängt zu werden, während Rückrufe wie bei Melperon-Tabletten sowie Cannabis in Fruchtgummis die Sicherheitssysteme zusätzlich unter Druck setzen und Marktanalysen zeigen, dass Apotheken wirtschaftlich stagnieren, während Kliniken und Versandhandel dominieren, und selbst vielversprechende MS-Medikamente wie Fenebrutinib durch Lebertoxizität eine Balance zwischen Fortschritt und Risiko einfordern – mitten in einem System ohne klare Prioritäten.


Wenn eine Versandapotheke öffentlich fragt „Apotheke geschlossen?“ und die eigene Marke als Antwort präsentiert, ist das nicht mehr bloße Werbung – es ist eine Marktansage. Was DocMorris hier betreibt, ist kein Konsumentendialog, sondern die gezielte Eroberung der Deutungshoheit über Versorgung. Der leere Apothekenschaukasten wird zur projektionsfähigen Leerstelle, der Bildschirm mit Bestellfunktion zur verheißungsvollen Zukunft – und das politische Vakuum wird zur eigentlichen Bühne der Verdrängung. Apotheken werden zu Kollateralschäden einer Kampagne, die von regulatorischen Schieflagen und kommunikativer Mutlosigkeit flankiert wird.

Zeitgleich dokumentiert ein unscheinbarer Vorfall die infrastrukturelle Verletzlichkeit des Gesundheitswesens: Ein Kurzschluss durch eine Maus legt in Radevormwald ein komplettes Krankenhaus lahm – mit Evakuierung, Notfallversorgung und Systemkollaps. Was wie eine Kuriosität wirkt, ist in Wahrheit ein strukturelles Alarmsignal. Denn die Verwundbarkeit betrifft nicht nur Krankenhäuser – sie ist ebenso real in Apotheken. Eine defekte Kühleinheit, ein Stromausfall ohne Redundanz, ein fehlender Alarmkontakt – und Hochpreiser für Zehntausende Euro sind verdorben, nicht abrechenbar, haftungsrelevant. Führungsverantwortung beginnt hier nicht bei der Technik, sondern bei der strategischen Antizipation. Wer keine spezialisierte Kühlgutversicherung abgeschlossen hat, riskiert mehr als Verlust – er gefährdet den Fortbestand.

Denn Hochpreismedikamente sind längst keine Ausnahme mehr. Sie fordern neue Führungsmodelle: mit definierten Übergabeprozessen, engmaschiger Temperaturüberwachung, klaren Haftungsketten und Schulungspflicht für alle Mitarbeitenden. Der Markt hat sich bereits gewandelt – die Betriebskultur vieler Apotheken noch nicht. Versicherer bieten Lösungen – aber nur, wer Risiken kennt, kann sie auch absichern. Jeder Schadenfall ohne Deckung ist kein Betriebsunfall, sondern Managementversagen.

Dass Sicherheitslücken auch auf sozialer Ebene existieren, zeigt der Fall in Bochum: Eine falsche Apothekenmitarbeiterin nutzt das Vertrauen einer Seniorin, um sich Zutritt zur Wohnung zu verschaffen – ein Symbolfall. Apothekenbotendienste sind täglich unterwegs, in 300.000 Fällen bundesweit. Doch wo Vertrauen herrscht, lauert Missbrauchspotenzial. Es braucht Identifikationspflichten, Schulung, digitale Absicherung – und eine neue Kultur des Schutzes in der Fläche. Der Botendienst ist kein logistisches Extra – er ist Teil der Versorgungsidentität. Wer ihn nicht schützt, verliert mehr als Arzneimittel.

Verloren geht auch Vertrauen auf politischer Ebene – teils aus Missverständnissen geboren, teils aus echtem Bedeutungsverlust. Die Rede von Bundespräsident Steinmeier war ein solcher Moment: Kein Wort zu Apotheken – und doch entbrannte eine hitzige Debatte. Wer nicht erwähnt wird, fühlt sich übersehen. Doch das eigentliche Problem liegt tiefer: Die Branche sehnt sich nach Anerkennung, hat aber keine eigene Erzählung mehr, die über Verteidigungsrhetorik hinausreicht. Der Echoeffekt der Nicht-Erwähnung macht deutlich, wie fragil die Position geworden ist – und wie sehr der Wille zur Haltung fehlt.

Parallel kollabiert die präventive Logik: Mit über 25.200 Fällen erlebt Deutschland 2024 den stärksten Keuchhustenausbruch seit Jahren. Betroffen sind vor allem Kinder, Säuglinge, Schwangere – dort, wo der Nestschutz versagen darf. Die Ursache: Impflücken, Desinformation, strukturelle Versäumnisse. Apotheken könnten hier kompensieren – mit Aufklärung, Impfberatung, Anschluss an Versorgung. Doch ohne politische Rückendeckung bleiben sie symbolischer Akt statt struktureller Hebel.

Das zeigt sich auch in Rieseby, wo die Schulhaus-Apotheke schließt – während ein Terminal mit Rabattaktionen 500 Meter weiter eröffnet. Der Begriff „unfair“ greift zu kurz: Hier wird eine Versorgungsideologie sichtbar, die Beratung gegen Algorithmus austauscht und Verfügbarkeit über Vertrauen stellt. Wer das Terminal als Fortschritt feiert, ignoriert die soziale Funktion der Apotheke. Kollegialität wird durch Marktlogik ersetzt – der Verlust ist strukturell, nicht sentimental.

Ebenso strukturell ist der Qualitätsverlust bei Arzneimitteln, der sich am Beispiel Melperon manifestiert: Sichtbare Bruchstellen auf Tabletten veranlassen Ratiopharm zum Rückruf – doch die Informationswege, Ersatzmechanismen und Erstattungsprozesse sind träge, lückenhaft, für Apotheken oft belastend. Ein Rückruf ist kein Einzelfall mehr – sondern Teil des Alltags. Doch ohne stabile Kommunikation, klare Kulanzregelungen und digitale Rückrufarchitektur bleibt die Belastung bei jenen, die sie nicht tragen können.

Belastung trifft auch Eltern, die ihren Kindern vermeintlich harmlose Fruchtgummis geben – und dann über Übelkeit klagen. Der Fall aus den Niederlanden, bei dem in Haribo-Produkten Cannabis gefunden wurde, ist ein Warnsignal: Überwachungsdefizite im Lebensmittelrecht sind real, Produktsicherheit keine Selbstverständlichkeit. Apotheken müssen wachsam bleiben – nicht als moralische Instanz, sondern als realistische Korrektivstelle.

Noch ein Blick auf den Markt: Während Klinik und Versandhandel wachsen, stagnieren Vor-Ort-Apotheken. Laut Iqvia stieg der Gesamtmarkt im ersten Quartal 2025 um 7 Prozent, Apotheken jedoch nur um 6,4. Versandhandel legt zweistellig zu – Präsenz verliert. Die Ursachen sind vielschichtig: Regulierungsdruck, margenschwache Versorgung, fehlende Digitalisierungshilfen. Doch der Befund ist eindeutig: Ohne Richtungswechsel rutschen Apotheken unter die Rentabilitätsschwelle.

Und während Apotheken kämpfen, präsentiert Roche neue Daten zu Fenebrutinib – einem Hoffnungsträger für MS-Patienten. Die klinische Relevanz ist da, der Nutzen belegt, doch das Risiko bleibt: Leberschäden, regulatorische Bedenken, offene Fragen. Apotheken stehen auch hier am Knotenpunkt: Sie erklären, warnen, begleiten. Und doch bleibt ihre Rolle unterfinanziert, unterbewertet, unter Druck.

Was dieser Gesamtbefund offenbart, ist mehr als ein branchenspezifisches Problem: Es ist ein systemischer Kipppunkt. Die Apotheke ist nicht überfordert – sie wird übergangen. Was jetzt gebraucht wird, ist kein Appell, keine Imagekampagne, sondern eine politische Führungsentscheidung: Will man Versorgung sichern oder dem Markt überlassen? Apotheken können vieles – aber nicht ohne Rückhalt.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

Zurück zur Übersicht

Kontakt
Jetzt Ihr persönliches Angebot anfordern!
Rückrufservice
Gerne rufen wir Sie zurück!
Suche
  • Pharmarisk® OMNI: Die Allrisk-Police zu Fixprämien
    Pharmarisk® OMNI: Die Allrisk-Police zu Fixprämien
    Allgefahrenschutz online berechnen und beantragen

Wir kennen Ihr Geschäft, und das garantiert Ihnen eine individuelle und kompetente Beratung.

Sie haben einen Beruf gewählt, der weit mehr als reine Erwerbstätigkeit ist. Sie verfolgen im Dienste der Bevölkerung hohe ethische Ziele mit Energie, fachlicher Kompetenz und einem hohen Maß an Verantwortung. Um sich voll auf Ihre Aufgabe konzentrieren zu können, erwarten Sie die optimale Absicherung für die Risiken Ihrer Berufsgruppe.

Sie suchen nach Möglichkeiten, Ihre hohen Investitionen zu schützen und streben für sich und Ihre Angehörigen nach einem angemessenen Lebensstandard, auch für die Zukunft.

  • Die PharmaRisk® FLEX
    Die PharmaRisk® FLEX
    Eine flexible Versicherung für alle betrieblichen Gefahren
Nutzen Sie unsere Erfahrung und rufen Sie uns an

Unter der kostenfreien Telefonnummer 0800. 919 0000 oder Sie faxen uns unter 0800. 919 6666, besonders dann, wenn Sie weitere Informationen zu alternativen Versicherern wünschen.

Mit der ApoRisk® FirmenGruppe steht Ihnen ein Partner zur Seite, der bereits viele Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland zu seinen Kunden zählen darf. Vergleichen Sie unser Angebot und Sie werden sehen, es lohnt sich, Ihr Vertrauen dem Versicherungsspezialisten für Ihren Berufsstand zu schenken.

  • Die PharmaRisk® CYBER
    Die PharmaRisk® CYBER
    Eine einzige Versicherung für alle Internetrisiken