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GESUNDHEIT | Medienspiegel & Presse |
Am Internationalen Tag der Frauengesundheit legt eine neue Umfrage offen, wie unterschiedlich Männer und Frauen die Realität medizinischer Versorgung erleben, warum Frauen deutlich häufiger zu rezeptfreien Medikamenten greifen, politische Maßnahmen zur Verbesserung der Situation skeptischer beurteilen und die Digitalisierung besonders kritisch sehen, wobei die Bereitschaft zur Freigabe persönlicher Gesundheitsdaten bei Frauen signifikant niedriger ausfällt, was nicht nur eine Frage des Datenschutzes, sondern ein tiefes Zeichen strukturellen Misstrauens in ein System ist, das weibliche Bedürfnisse lange zu wenig beachtet hat und bei dem politische und pharmazeutische Akteure nun gezwungen sind, nicht nur Symptome zu behandeln, sondern Grundhaltungen zu verändern – mit echter Sichtbarkeit, konkreter Forschung und strukturell gerechter Versorgung.
Die Gesundheitsversorgung ist nie neutral. Sie ist geprägt von Erfahrung, geprägt von Systemstrukturen, geprägt von Erwartungen – und oftmals von Enttäuschung. Am Internationalen Tag der Frauengesundheit richtet sich der Fokus auf jene systemischen Bruchstellen, an denen die gesundheitlichen Bedürfnisse von Frauen nicht nur übersehen, sondern strukturell unterversorgt bleiben. Eine neue Umfrage des Herstellerverbands Pharma Deutschland offenbart genau dieses Spannungsfeld: Skepsis, Misstrauen und eine tiefe Kluft zwischen Anspruch und Realität – quer durch Prävention, Therapie und Forschung. Der Unterschied zur männlichen Perspektive ist dabei keine Nuance, sondern ein tiefer Riss.
Die Daten sprechen eine klare Sprache. Während nur 38,4 Prozent der Männer angaben, mindestens einmal im Monat rezeptfreie Medikamente zu nutzen, liegt der Anteil bei Frauen mit 52,1 Prozent deutlich höher. Was zunächst wie ein Konsumverhalten erscheint, entlarvt bei näherer Betrachtung ein strukturelles Versorgungsdefizit. Denn wer häufiger zu OTC-Arzneien greift, um sich selbst zu behandeln, tut dies häufig nicht aus Wahl, sondern aus Notwendigkeit – etwa, weil passende ärztliche oder pharmazeutische Ansprechpersonen fehlen oder die Ernsthaftigkeit weiblicher Symptome in der medizinischen Praxis zu oft relativiert wird.
Dass diese Wahrnehmung kein Einzelfall ist, sondern eine kollektive Erfahrung, zeigen auch die politischen Erwartungen. Nur 20,4 Prozent der weiblichen Befragten glauben, dass politische Maßnahmen zur Verbesserung der Arzneimittelversorgung beitragen könnten – bei Männern sind es mit 23,6 Prozent nur geringfügig mehr, aber der Geschlechterunterschied ist dennoch signifikant. Die Frage ist nicht, ob Vertrauen in die Politik sinkt, sondern warum es bei Frauen offenbar stärker erodiert. Hier zeigt sich eine stille Systemkritik: Wenn gesundheitspolitische Versprechen an den realen Bedürfnissen vorbei zielen, entsteht ein Gefühl von Ausgrenzung – nicht abstrakt, sondern messbar.
Besonders auffällig ist die Diskrepanz beim Thema Digitalisierung und Datennutzung. Während 72,1 Prozent der Männer bereit wären, ihre Gesundheitsdaten für die Forschung zur Verfügung zu stellen, sind es bei Frauen nur 61,6 Prozent. Ganze 30,2 Prozent der Frauen lehnen dies kategorisch ab – ein klares Zeichen für einen tiefgreifenden Vertrauensmangel gegenüber digitaler Gesundheitsinfrastruktur. Diese Differenz lässt sich nicht allein mit Technikaffinität oder Datenschutzbedenken erklären. Vielmehr deutet sie auf ein Verhältnis zur Medizin, das bei Frauen häufiger von kritischen Erlebnissen, Fehldiagnosen und übersehenen Beschwerden geprägt ist. Wer sich nicht gesehen fühlt, will auch nicht gesehen werden – selbst nicht durch Daten.
Dass die Bundesregierung ankündigt, künftig geschlechterspezifische Erkrankungen wie Brustkrebs und Endometriose stärker zu fokussieren, ist ein notwendiger Schritt. Aber keiner, der die jahrzehntelangen Leerstellen sofort heilt. Die Worte von Dorothee Brakmann, Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland, bringen es auf den Punkt: Das Gesundheitssystem ist weit davon entfernt, die geschlechterspezifischen Unterschiede angemessen abzubilden. Genau hier liegt das Problem. Es geht nicht allein um Krankheiten, sondern um die Art, wie Medizin gedacht und organisiert wird – als vermeintlich geschlechtslose Größe, die in der Praxis oft männlich normiert bleibt.
Für die Pharmaindustrie ergibt sich daraus nicht nur eine Verantwortung, sondern auch eine Chance. Wer Frauengesundheit nicht als Nische, sondern als gleichberechtigten Teil medizinischer Innovation begreift, setzt ein Zeichen. Therapien gegen Endometriose, hormonelle Störungen oder gynäkologische Schmerzsyndrome dürfen nicht länger als Spezialthemen gelten, sondern als Ausdruck medizinischer Normalität. Die Herausforderungen sind benannt – nun muss die Versorgung folgen.
Die Umfrage zeigt in ihrer Gesamtheit: Gesundheit ist nicht nur eine Frage des biologischen Geschlechts, sondern des erlebten Zugangs. Vertrauen entsteht nicht durch Versprechen, sondern durch erfahrbare Qualität. Digitalisierung braucht nicht nur Technik, sondern glaubwürdige Ethik. Und Frauengesundheit verdient mehr als einen Aktionstag – sie braucht strukturelle Sichtbarkeit, jeden Tag.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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