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  • 29.05.2025 – Apotheken-News: Systeme brechen weg, Standards greifen nicht, Verantwortung wird vertagt
    29.05.2025 – Apotheken-News: Systeme brechen weg, Standards greifen nicht, Verantwortung wird vertagt
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Betriebsrisiken für Apotheken steigen – doch viele sind nur unzureichend versichert. Der Ausfall eines Standorts wird schnell zum Sy...

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Systeme brechen weg, Standards greifen nicht, Verantwortung wird vertagt

 

Wie Apotheken realen Risiken ausgesetzt bleiben, warum klassische Versicherungen versagen und was strukturelle Lücken für die Versorgung bedeuten

Apotheken stehen im Zentrum eines Versorgungssystems, das auf dauerhafte Betriebsfähigkeit und maximale Verlässlichkeit angewiesen ist, doch während neue digitale Anforderungen, technische Schnittstellen und behördliche Vorschriften das Tagesgeschäft zunehmend komplexer machen, bleiben viele Apotheken bei ihrer Absicherung weit hinter dem tatsächlichen Risikopotenzial zurück – weder physische Angriffe noch Systemausfälle durch Strom- oder Netzwerkschäden noch gezielte Cyberangriffe lassen sich mit Standardversicherungen adäquat auffangen, wodurch Versorgungslücken entstehen, die nicht nur den Apothekenbetrieb treffen, sondern das gesamte Gesundheitsnetz destabilisieren; ein neuer Resilienzbegriff ist gefragt, mit verbindlichen Mindeststandards, spezialisierter Risikoabsicherung und politischer Unterstützung für jene Betriebe, die als Teil der kritischen Infrastruktur mehr sind als private Dienstleister.


Wenn die Apotheke geschlossen bleibt, weil Technik ausfällt, Daten kompromittiert oder Räume unbenutzbar werden, hat dies unmittelbare Folgen – nicht nur für die wirtschaftliche Existenz des Betriebs, sondern für die Versorgungssicherheit ganzer Regionen. Solche Szenarien sind längst keine abstrakte Gefahrenlage mehr, sondern Teil der betrieblichen Realität. In jüngster Zeit häufen sich Fälle, in denen Apotheken durch externe Ereignisse massiv beeinträchtigt wurden: durch gewaltsame Angriffe, durch digitale Sabotage, durch Infrastrukturausfälle. Die dabei entstehenden Schäden sind nicht nur materieller Natur. Viel gravierender ist der Vertrauens- und Funktionsverlust innerhalb eines Systems, das auf Zuverlässigkeit und Stabilität angewiesen ist.

Apotheken sind heute mehr denn je auf funktionierende digitale Abläufe angewiesen. Ob Warenwirtschaft, Rezeptabrechnung oder Notdienststeuerung – nahezu alle Prozesse sind mit IT-Infrastruktur verknüpft. Diese Abhängigkeit bedeutet zugleich Verwundbarkeit. Wenn Systeme durch einen Cyberangriff blockiert, durch Stromausfall lahmgelegt oder durch physische Schäden außer Betrieb gesetzt werden, steht der gesamte Apothekenbetrieb still. Die Wiederherstellung dauert. In der Zwischenzeit entstehen Einnahmeausfälle, Informationsverluste, Reputationsschäden. Für viele Betriebe ist ein solcher Vorfall existenzbedrohend.

Und doch sind viele Apotheken gegen diese Szenarien nicht ausreichend versichert. Klassische Policen greifen oft nur bei Standardschäden – etwa bei Feuer, Leitungswasser oder Einbruch. Die moderne Bedrohungslage mit ihren hybriden Risiken ist darin kaum abgebildet. Schäden durch gezielte Sabotage, digitale Erpressung oder behördlich veranlasste Schließungen fallen häufig durch das Raster. Dabei betreffen genau diese Vorfälle immer häufiger die Realität. Es entsteht eine gefährliche Deckungslücke: Die Betriebsrisiken steigen, aber die Schutzmechanismen bleiben zurück.

Spezialisierte Versicherungslösungen könnten diese Lücke schließen. Vertrauensschadenversicherungen, Cyberpolicen oder erweiterte Inhaltsversicherungen mit spezifischen Klauseln für digitale Risiken sind am Markt vorhanden. Sie bieten Schutz bei Manipulation, Angriffen auf IT-Systeme, Datenverlusten, Betriebsunterbrechungen oder sogar bei gezieltem Vandalismus und Notfallmaßnahmen im Zusammenhang mit behördlicher Gefahrenabwehr. Dennoch ist die Durchdringung dieser Angebote gering. Viele Betreiber scheuen die Mehrkosten oder unterschätzen das Risiko. Die Folge ist ein strukturelles Ungleichgewicht zwischen Risikoexposition und realer Absicherung.

Dazu kommt: Apotheken tragen eine besondere Verantwortung – nicht nur für ihren eigenen wirtschaftlichen Bestand, sondern für die Aufrechterhaltung einer elementaren Gesundheitsdienstleistung. Wenn der Betrieb ausfällt, fehlen Arzneimittel, Beratung, Notdienste. Diese Lücke kann nicht beliebig ersetzt werden. Die Auslagerung in andere Betriebe ist häufig unmöglich, insbesondere in ländlichen Regionen. Die Versorgungssicherheit steht auf dem Spiel. Eine temporär geschlossene Apotheke ist nicht nur ein Einzelfallproblem, sondern ein Risiko mit systemischer Reichweite.

Es zeigt sich: Die bestehende Absicherungslogik reicht nicht mehr aus. Ein neuer Ansatz ist erforderlich – einer, der nicht nur auf den Schutz materieller Werte zielt, sondern auf die Funktionsfähigkeit einer sensiblen Infrastruktur. Apotheken sind kein Gewerbebetrieb wie jeder andere. Sie sind Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge, wirken im Netzwerk der Gesundheitsversorgung und müssen daher auch als besonders schutzbedürftig verstanden werden. Das gilt rechtlich, politisch und versicherungstechnisch.

Gefordert ist ein Strategiewechsel in mehreren Dimensionen. Erstens braucht es verbindliche Standards für den Risikoschutz von Apotheken – nicht nur als Empfehlung, sondern als verpflichtende Absicherung mit Mindestanforderungen. Zweitens sind steuerliche oder haushaltsbezogene Anreize notwendig, um Apotheken in die Lage zu versetzen, spezialisierte Policen tatsächlich umzusetzen. Drittens muss die Bedeutung von Apotheken im Kontext kritischer Infrastruktur auch regulatorisch verankert werden, um deren Schutz als Teil nationaler Resilienzpolitik zu begreifen. Denn der Ausfall eines einzelnen Standortes kann in der heutigen Versorgungsstruktur weitreichende Folgen nach sich ziehen.

Diese strukturelle Fragilität betrifft nicht nur das Verhältnis zwischen Betreiber und Versicherer. Sie offenbart eine tieferliegende Schieflage: Während Apotheken von der Politik als Motor der Digitalisierung gefordert werden, erhalten sie keine strukturelle Rückendeckung für die Risiken, die diese Digitalisierung mit sich bringt. Sie müssen elektronische Rezepte verarbeiten, digitale Plattformen nutzen, komplexe IT-Schnittstellen betreiben – und stehen gleichzeitig mit veralteten Absicherungsmodellen da. Das ist nicht nur widersprüchlich, sondern gefährlich.

Wer in diesem System Verantwortung trägt, kann sich nicht auf das Prinzip Hoffnung verlassen. Ein einziges unvorhergesehenes Ereignis – ein Kurzschluss, ein Leck, ein Angriff – kann reichen, um den Betrieb tagelang außer Kraft zu setzen. In dieser Zeit leidet nicht nur der Umsatz, sondern auch das Vertrauen der Patientinnen und Patienten. Sie brauchen Verlässlichkeit, gerade in sensiblen Lebenssituationen. Wer ihnen diese nicht bieten kann, verliert nicht nur Kunden, sondern den Anspruch auf systemrelevante Rolle.

In einer zunehmend komplexen Risikolandschaft muss der Schutz vor realen Schäden genauso professionell betrieben werden wie die Abgabe pharmazeutischer Produkte. Versicherung ist dabei kein Randthema, sondern eine Kernaufgabe unternehmerischer Verantwortung. Wer diese Verantwortung ernst nimmt, erkennt: Standardlösungen reichen nicht mehr. Der Schutz der Versorgung beginnt mit dem Schutz derjenigen, die sie sichern – im Alltag wie im Ausnahmezustand.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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