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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Wenn Versandapotheken gezielt Praxen kontaktieren, Rechenzentren ins Visier von Ermittlern geraten und Apotheken mit sinkenden realen Einnahmen bei gleichzeitig wachsendem Personalaufwand kämpfen, spitzt sich die Lage dramatisch zu – nicht nur ökonomisch, sondern systemisch, denn Führung im Gesundheitswesen muss heute Verantwortung unter Unsicherheit bedeuten: während kalte Füße auf gravierende Durchblutungsprobleme hinweisen können, die weder erkannt noch behandelt werden, zerstört das unterschätzte Phänomen Schnarchen Millionen von Beziehungen und bleibt dennoch tabuisiert, und während der Ärztetag neue Steuerungsmodelle diskutiert, zeigen absurde Fälle rund ums E-Rezept, dass digitale Innovation ohne Logik zur Farce wird – es braucht ein neues Verantwortungsbewusstsein, das betriebswirtschaftliche Klarheit mit menschlicher Nähe und strategischem Gestaltungswillen verbindet.
Der neue Apothekenwirtschaftsbericht des DAV lässt keinen Zweifel: Der ökonomische Erosionsprozess im Apothekenwesen hat eine neue Stufe erreicht. Was einst als planbare Einnahmebasis galt, verkommt angesichts inflationsbedingt schmelzender Fixbeträge und wachsender Lohnkosten zur brüchigen Legende. Die Personalaufwendungen steigen dynamischer als die Umsätze, Margen schrumpfen, Rücklagen verdampfen. Besonders betroffen: Apotheken in Mittelzentren, die weder vom Durchlauf der Großstadt profitieren noch von der Bindungskraft ländlicher Standorte. Was der Bericht implizit zeigt, ist die akute Notwendigkeit betriebswirtschaftlicher Navigation – nicht als Zusatzaufgabe, sondern als existenzielle Führungsdisziplin.
Parallel dazu eskaliert der Wettbewerb an der digitalen Front: Versandapotheken wie Shop Apotheke oder DocMorris operieren mittlerweile mit aggressiver Direktansprache von Arztpraxen. Wie eine sächsische Inhaberin berichtet, fordern die Plattformen Rezepte inzwischen direkt beim Verordner an – unter Umgehung der Patient:innenentscheidung und zulasten der lokalen Versorgung. Der Bruch mit der klassischen Rezeptzirkulation ist mehr als ein PR-Stunt, er markiert eine strategische Grenzüberschreitung. Der Versandhandel zielt nicht mehr nur auf Bequemlichkeit, sondern auf Systemverschiebung: vom heilberuflichen Vertrauensverhältnis zur datengetriebenen Bestelllogik.
Einen weiteren Wendepunkt markiert der aktuelle Fall aus Köln, wo die Staatsanwaltschaft wegen gewerbsmäßigen Betrugs ermittelt. Im Zentrum stehen gefälschte Rezepte und erschlichene Abrechnungen – ein Szenario, das nicht nur Apotheken, sondern auch deren Rechenzentren und Versicherer vor neue Risikoprüfungen stellt. Die durchsuchten Objekte reichen von Arztpraxen über Privatwohnungen bis hin zu Pharmaunternehmen – ein Panorama der Versorgungsperversion, das Misstrauen sät und Systemvertrauen aushöhlt.
Dass sich auf Seiten der Ärzteschaft ebenfalls Dynamik entfaltet, zeigt der laufende Ärztetag in Leipzig. Dort hat die KBV ein Positionspapier zur Patientensteuerung vorgelegt – mit dem Vorschlag, zentrale Behandlungspfade stärker zu koordinieren. Während einige darin ein zukunftsweisendes Steuerungsmodell sehen, warnen Kritiker vor administrativer Gängelung und Entmündigung. Der Widerstreit zwischen Freiheit und Effizienz spiegelt eine tiefere Systemkrise: Wer lenkt die Versorgung – und zu welchem Zweck?
Auch an der Basis bröckelt das Vertrauen. Eine Inhaberin berichtet von einem absurden Fall: Ein Kunde mit E-Rezept bringt zusätzlich ein Papierrezept mit – für die Dosierung. Was kurios wirkt, offenbart einen strukturellen Mangel an Nutzerführung. Technik ersetzt keine Logik. Ohne patientenzentrierte Prozessgestaltung wird Digitalisierung zur Karikatur.
Fernab dieser Systemfragen zeigen sich Belastungen auch im Privaten. Schnarchen etwa – lange als Bagatelle verkannt – entwickelt sich zum substanziellen Beziehungskiller. Der nächtliche Lärm, der Schlaf raubt und Nähe zerstört, wird oft verdrängt, statt erkannt. Dabei ist Schnarchen nicht nur störend, sondern medizinisch relevant, oft verbunden mit Schlafapnoe, Tagesmüdigkeit und sozialem Rückzug. Die Therapie scheitert jedoch nicht selten an Scham, Schweigen oder fehlender Kommunikation. Wer nicht redet, verliert – auch im Bett.
Ganz andere, aber nicht minder übersehene Symptome betreffen die körperliche Integrität. Kalte Füße – ein vermeintlich banales Phänomen – können erstes Anzeichen einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) sein. Die Erkrankung, oft infolge von Diabetes, Rauchen oder Bewegungsmangel, bleibt lange unentdeckt und manifestiert sich erst in Spätstadien mit ernsten Durchblutungsstörungen. Frühintervention, etwa durch Tanzen oder gezielte Gehtrainings, ist dabei effektiver als viele Routineuntersuchungen – doch Aufklärung bleibt marginalisiert.
All diese Phänomene – von betriebswirtschaftlicher Not bis zwischenmenschlicher Entfremdung – verbindet ein strukturelles Defizit: die systematische Vermeidung von Verantwortung. Ob Apothekenleitung, Plattformstrategie, Arztverhalten oder Partnerschaftsdynamik – überall fehlt der Wille zur aktiven Führung. Doch genau die wäre heute entscheidend. Führung heißt, Zusammenhänge zu erkennen, Risiken frühzeitig zu adressieren und Komplexität nicht als Problem, sondern als Gestaltungsraum zu verstehen. Wer diesen Anspruch ignoriert, riskiert nicht nur den unternehmerischen Erfolg, sondern auch den sozialen Zusammenhalt.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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