ApoRisk® auf Facebook ApoRisk® auf X
  • 26.05.2025 – Apotheken-News: Digitale Prozesse erfordern Aufklärung, Apothekensicherheit verlangt Umdenken, Versorgungssysteme stehen vor der Zerreißprobe
    26.05.2025 – Apotheken-News: Digitale Prozesse erfordern Aufklärung, Apothekensicherheit verlangt Umdenken, Versorgungssysteme stehen vor der Zerreißprobe
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | E-Rezept, Plattformkrieg, Altersvorsorge, ALBVVG-Versagen, Fibromyalgie, Rolling Stones und Gesundheitskompetenz – Apotheken stehen im...

Für Sie gelesen

Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:

ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Digitale Prozesse erfordern Aufklärung, Apothekensicherheit verlangt Umdenken, Versorgungssysteme stehen vor der Zerreißprobe

 

Warum das E-Rezept Alltag und Ausnahme zugleich bleibt, Sicherheitslücken reale Schäden verursachen und politische Reformen nicht vorankommen

Zwischen technischer Innovation und struktureller Überforderung, zwischen juristischer Auseinandersetzung und gesundheitlicher Aufklärung, zwischen ökonomischem Risiko und systemischer Verantwortung verdichtet sich im Apothekenwesen ein Spannungsfeld, das alle Ebenen berührt: Das E-Rezept funktioniert auf dem Papier, überfordert aber die Praxis. Digitale Rezeptplattformen geraten juristisch unter Druck, während Apotheken vor Ort tagtäglich Verantwortung übernehmen – trotz mangelnden Schutzes, wachsender Angriffsrisiken und sinkender Planbarkeit. Versorgungswerke verzeichnen Verluste, Sicherheitslücken bleiben unversichert, und politische Reformen wie das ALBVVG verpuffen wirkungslos. Die Gesundheitskompetenz bleibt schwach, die Pflege ökologisch belastet, systemische Erkrankungen wie pAVK und Fibromyalgie verkannt. Gleichzeitig werden die Rolling Stones zum biologischen Lehrstück über Altern – und zur Erinnerung daran, dass Resilienz, Bewegung und soziale Einbindung zentrale Schutzfaktoren sind. Apotheken stehen dabei mitten im Brennpunkt: als technische Schnittstelle, soziale Kontaktzone und resiliente Versorgungsanker in einem System, das an vielen Stellen ins Wanken gerät.


Digitale Prozesse revolutionieren den Apothekenalltag, doch sie offenbaren zugleich eine Vielzahl ungeklärter Schnittstellen: Technische Altlasten, schlechte Arztsoftware, unvollständige Datensätze und fehlende Patientenschulung machen das E-Rezept trotz flächendeckender Nutzung zum Dauerstresstest. Zwei Drittel der Apothekeninhaber berichten von positiven Erfahrungen, doch jeder dritte Fall bringt Störungen durch verzögerte Übermittlung, fehlerhafte Einträge oder mangelhafte Nutzerkenntnis mit sich. Die elektronische Gesundheitskarte wird von 86 % der Kund:innen genutzt – ein Fortschritt, der zugleich sichtbar macht, wie sehr Systemfunktionen und Alltagspraxis auseinanderklaffen.

Parallel dazu geraten digitale Plattformen unter politischen und juristischen Druck. Das Landgericht Köln untersagte einem Aachener Apotheker die Werbung für die Plattform Cura Medics – mit Rückendeckung durch die Apothekerkammer Nordrhein. Ministerin Nina Warken will dem Modell digitaler Rezeptvergabe im Schnellverfahren ebenfalls enge Grenzen setzen. Die Auseinandersetzung markiert mehr als einen Rechtsstreit: Sie stellt die Systemfrage nach legitimer Gesundheitskommunikation und gesetzlicher Verantwortung für die Schnittstelle zwischen Patient, Plattform und Apotheke.

Die Verantwortung wächst nicht nur auf juristischer Ebene, sondern auch in der ökonomischen Grundsicherung: Versorgungslücken in den Apothekenversorgungswerken infolge fallender Renditen und fehlender Bewertungsreserven zwingen Betriebsinhaber zum Umdenken. Wer heute einzahlt, kann nicht mehr auf stabile Rentenzusagen hoffen. Die einst sichere Altersvorsorge wird zum Risiko – nicht nur für die Inhaber selbst, sondern auch für die Liquiditätsplanung der Betriebe. Der Rückgang marktneutraler Renditen ist kein isoliertes Phänomen, sondern trifft auf eine ohnehin fragile betriebliche Belastungssituation.

Diese Belastung spiegelt sich auch in der physischen und digitalen Sicherheit. Die Explosion eines Geldautomaten in Plauen, die eine benachbarte Apotheke massiv beschädigte, steht exemplarisch für eine neue Gefahrenlage: Apotheken geraten zunehmend ins Fadenkreuz urbaner Gewalt, technischer Sabotage und struktureller Überforderung. Cyberangriffe und reale Gewalttaten offenbaren die Lücken im Versicherungsschutz, insbesondere wenn es um Betriebsunterbrechung, Notdienstfähigkeit und Infrastrukturreparaturen geht. Viele Apotheken sind versicherungstechnisch unterversorgt – aus Unwissen, aus Kostenbewusstsein oder mangels Angebot.

Gleichzeitig spitzen sich die systemischen Defizite zu: Die gesetzliche Krankenversicherung verzeichnete 2024 ein Defizit von über sechs Milliarden Euro. Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) fordert Strukturreformen, CDU-Chef Friedrich Merz pocht auf mehr Eigenverantwortung. Die große Koalition der Entlastung ist geplatzt – stattdessen formieren sich neue Bruchlinien entlang ideologischer wie praktischer Abgrenzung. Die Sozialversicherungen stehen im Spannungsfeld zwischen finanzieller Überlastung, politischer Unentschlossenheit und fehlenden Handlungsoptionen.

Einer der gescheiterten Versuche, Steuerung durch Gesetzgebung zu erzwingen, ist das ALBVVG. Das Lieferengpassgesetz sollte der Arzneimittelknappheit begegnen und die Produktion von Kinderarzneimitteln ankurbeln. Doch die Wirkung blieb aus. Statt Versorgungssicherheit brachte das Gesetz Bürokratie, die Apotheken jeden Tag kompensieren müssen. Der Rückstand bei Antibiotika, Fiebersäften und onkologischen Präparaten bleibt bestehen – ebenso wie die Abhängigkeit von asiatischen Produktionsstandorten.

Vor Ort bemühen sich Apotheken dennoch, Verantwortung zu übernehmen. Mit pharmazeutischen Dienstleistungen, ATHINA-Programmen zur Medikationsanalyse und Schulprojekten stärken sie aktiv die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung – dort, wo der Staat bislang nur programmatisch agierte. Die Quote der Menschen mit eingeschränkter Gesundheitskompetenz bleibt alarmierend hoch: Drei von vier Erwachsenen tun sich schwer, Informationen zu finden, zu verstehen oder richtig anzuwenden. Apotheken bilden die erste barrierearme Anlaufstelle – ein Umstand, den politische Entscheider oft ignorieren.

Auch die Pflege bleibt im Reformstau stecken. Das Gesundheitswesen ist nicht nur ein Opfer des Klimawandels, sondern auch einer seiner größten Verursacher. Einwegmaterialien, Stromverbrauch, Medikamentenrückstände – all das summiert sich zu sechs Prozent der Treibhausgasemissionen in Deutschland. Der BKK Dachverband fordert eine nachhaltige Transformation. Doch solange die soziale Pflegeversicherung strukturell unterfinanziert bleibt, ist ökologischer Wandel kaum möglich.

Medizinisch rücken stille Symptome in den Fokus: Kalte Füße als Frühzeichen für Durchblutungsstörungen – medizinisch periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) – sind häufig verkannt. Nagelpilz, Haarverlust an den Zehen oder rissige Haut gelten als kosmetisches Problem, sind aber oft Ausdruck systemischer Gefäßveränderungen. Hier könnten Apotheken aufklären, sensibilisieren, Frühdiagnostik vermitteln – wenn sie entsprechend eingebunden würden.

Gleichzeitig rückt ein oft bagatellisiertes Syndrom in den Mittelpunkt wissenschaftlicher Forschung: Fibromyalgie ist heute als neurologisches Krankheitsbild anerkannt – mit Veränderungen im zentralen Nervensystem, immunologischen Reaktionen und epigenetischen Mustern. Die Forschung sucht nach molekularen Markern, um das diffuse Leiden greifbar zu machen – und jenen Patient:innen zu helfen, deren Schmerzen bislang ignoriert wurden.

Am anderen Ende der Alterungsskala fasziniert das biologische Rätsel der Rolling Stones. Mick Jagger (81), Keith Richards (81) und Ron Wood (77) gelten als Sinnbilder eines Exzesses, der dem biologischen Altern spottet. Ihre Langlebigkeit widerspricht allem, was Lehrbücher zur Prävention nahelegen. Doch ihre Anpassung, ihr Sozialverhalten und ihre kreative Resilienz lassen sich heute molekular neu interpretieren – als lebendige Hinweise auf epigenetische Plastizität, emotionale Schutzfaktoren und die vielleicht wichtigste Erkenntnis gesunden Alterns: „Don’t die from stupid things.“

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

Zurück zur Übersicht

Kontakt
Jetzt Ihr persönliches Angebot anfordern!
Rückrufservice
Gerne rufen wir Sie zurück!
Suche
  • Pharmarisk® OMNI: Die Allrisk-Police zu Fixprämien
    Pharmarisk® OMNI: Die Allrisk-Police zu Fixprämien
    Allgefahrenschutz online berechnen und beantragen

Wir kennen Ihr Geschäft, und das garantiert Ihnen eine individuelle und kompetente Beratung.

Sie haben einen Beruf gewählt, der weit mehr als reine Erwerbstätigkeit ist. Sie verfolgen im Dienste der Bevölkerung hohe ethische Ziele mit Energie, fachlicher Kompetenz und einem hohen Maß an Verantwortung. Um sich voll auf Ihre Aufgabe konzentrieren zu können, erwarten Sie die optimale Absicherung für die Risiken Ihrer Berufsgruppe.

Sie suchen nach Möglichkeiten, Ihre hohen Investitionen zu schützen und streben für sich und Ihre Angehörigen nach einem angemessenen Lebensstandard, auch für die Zukunft.

  • Die PharmaRisk® FLEX
    Die PharmaRisk® FLEX
    Eine flexible Versicherung für alle betrieblichen Gefahren
Nutzen Sie unsere Erfahrung und rufen Sie uns an

Unter der kostenfreien Telefonnummer 0800. 919 0000 oder Sie faxen uns unter 0800. 919 6666, besonders dann, wenn Sie weitere Informationen zu alternativen Versicherern wünschen.

Mit der ApoRisk® FirmenGruppe steht Ihnen ein Partner zur Seite, der bereits viele Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland zu seinen Kunden zählen darf. Vergleichen Sie unser Angebot und Sie werden sehen, es lohnt sich, Ihr Vertrauen dem Versicherungsspezialisten für Ihren Berufsstand zu schenken.

  • Die PharmaRisk® CYBER
    Die PharmaRisk® CYBER
    Eine einzige Versicherung für alle Internetrisiken