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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Wenn eine Honorarerhöhung Euphorie auslöst und zugleich Enttäuschung – dann stimmt etwas Grundsätzliches nicht. Die von der Bundesregierung angekündigte Fixumsanhebung auf 9,50 Euro ist politisch gesetzt, aber wirtschaftlich kaum spürbar. Apothekenteams begrüßen den symbolischen Schritt, doch 77 Prozent sagen klar: Das reicht nicht. Die finanzielle Substanz vieler Betriebe ist längst so angegriffen, dass eine rückwirkende Erhöhung oder gar eine Soforthilfe zur Überbrückung akuter Engpässe gefordert wird – nicht als Wunsch, sondern als Notwendigkeit. Besonders in Filialstrukturen und ländlichen Regionen kippt die Belastung in Richtung Betriebsgrenze. Der Koalitionsvertrag verspricht Entlastung durch Bürokratieabbau, Nullretax-Abschaffung, Skontifreigabe und eine Weiterentwicklung des Apothekerberufs – aber die Fixumspolitik bleibt ambivalent. Dass nur 44 Prozent der Befragten den Honorar-Korridor bis 11 Euro für die eigene Apotheke als realistisch ansehen, offenbart einen zentralen Vertrauensverlust in die Umsetzungsfähigkeit politischer Versprechen. Auch die Vorschläge der ABDA – etwa ein Zusatzhonorar für Rx-Packungen – bleiben unter dem Anspruch struktureller Absicherung. Weitgehende Zustimmung finden hingegen Vorschläge zu monatlichen Sockelbeträgen, Präventionshonoraren oder Notdienstzuschüssen. Was fehlt, ist eine Dynamisierung: 93 Prozent der Befragten fordern sie, doch statt Verbindlichkeit gibt es Verhandlungen. Die Zukunft der Apotheken entscheidet sich nicht an Symbolwerten – sondern an der Frage, ob Strukturpolitik endlich wieder Planungssicherheit schafft.
Die geplante Erhöhung des Apothekenfixums auf 9,50 Euro, wie sie im Koalitionsvertrag verankert ist, lässt die Branche aufhorchen – und direkt widersprechen. Denn was als politisches Signal gemeint war, wird von den Betroffenen als unzureichender Minimalkompromiss bewertet. Zwar halten 83 Prozent der befragten Apotheker:innen und PTA die Honorarerhöhung für sinnvoll, doch 77 Prozent sagen unmissverständlich: Das ist zu wenig. Die wirtschaftliche Lage vieler Betriebe ist so angespannt, dass ein Zuschlag in dieser Größenordnung kaum spürbare Entlastung bringt. Besonders deutlich wird dies in der Forderung, die Erhöhung nicht nur schnell umzusetzen, sondern sie sogar rückwirkend ab Januar 2025 geltend zu machen.
Parallel fordern 62 Prozent eine Soforthilfe noch vor Inkrafttreten der strukturellen Maßnahmen. Die wirtschaftliche Substanz vieler Apotheken – vor allem auf dem Land oder im Filialsystem – ist inzwischen so ausgedünnt, dass Überbrückungszuschüsse als Notwendigkeit gelten. Besonders Filialleiter:innen (87 Prozent) sehen hier akuten Handlungsbedarf, gefolgt von Inhaber:innen (69 Prozent). Die politische Hoffnung, mit einem Fixum im "Korridor bis 11 Euro" regional gezielt zu stärken, überzeugt viele hingegen nicht: Nur 44 Prozent halten ihre eigene Apotheke überhaupt für anspruchsberechtigt.
Die Kriterien, die hier zur Debatte stehen, reichen von demografischer Struktur und Pflegebedarfen über wirtschaftliche Schieflagen bis hin zu infrastrukturellen Problemen wie schlechter Verkehrsanbindung. Doch die Unklarheit über die konkrete Umsetzung lässt Zweifel wachsen: Für viele droht der Eindruck, dass politisch zwar benannt, aber praktisch nicht geholfen wird. Noch größer ist die Zustimmung für einen monatlichen Sockelbetrag, den 64 Prozent der Befragten als vorzugswürdiges Instrument sehen.
Die von der ABDA favorisierte Variante – ein Zusatzhonorar von 1,50 Euro für die ersten 20.000 Packungen – wird hingegen als zu vage und leistungsgesteuert empfunden. Die klare Botschaft: Was fehlt, ist nicht die Honorierung der Arbeit, sondern die Absicherung der Struktur. Und genau das zeigt sich auch bei weiteren Forderungen: Zuschläge für Rezepturherstellung und BtM-Dokumentation (85 Prozent), Notdienste (94 Prozent) und gezielte Zuschüsse für Landapotheken (72 Prozent) stehen ganz oben auf der Agenda.
Der Koalitionsvertrag geht in vielen Punkten in die richtige Richtung – etwa bei der Abschaffung von Nullretaxationen (96 Prozent Zustimmung), der Entlastung von Dokumentationspflichten (94 Prozent) und der Aufhebung des Skontiverbots (76 Prozent). Doch der große strukturelle Wurf fehlt. Denn was ebenfalls mehrheitlich gefordert wird, ist eine Dynamisierung des Fixums. Stattdessen bleibt es bei einer künftigen Verhandlungslösung mit dem GKV-Spitzenverband – ein Modell, das 52 Prozent skeptisch beurteilen.
Der Berufsstand weiß, dass die Ausweitung heilberuflicher Aufgaben mehr ist als eine Formulierung: 82 Prozent der Befragten wollen präventive Leistungen übernehmen, 94 Prozent begrüßen die erleichterte Abgabe und den Austausch von Arzneimitteln. Doch Vertrauen entsteht nicht durch Anreize, sondern durch Verbindlichkeit. Wenn wirtschaftliche Resilienz zur Ausnahme wird, hilft kein Horizont von 9,50 Euro – sondern nur ein belastbares Fundament, das strukturelle Fairness zur Voraussetzung der Versorgung macht.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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