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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Die Machtverhältnisse im Gesundheitswesen verschieben sich spürbar: Plattformkonzerne drängen in die Heimversorgung, während Vor-Ort-Apotheken mit komplexen Vertragsstrukturen, digitalen Ausfällen und wachsendem wirtschaftlichem Druck kämpfen. Gleichzeitig weitet die Bundesregierung die Kompetenzen der Pflegeberufe aus, um die Versorgung langfristig abzusichern. Ein Blick auf zentrale Entwicklungen zeigt, wie gefährlich technische Schwächen, internationale Preisdiktate und regulatorische Versäumnisse für Apotheken und pharmazeutische Sicherheit werden können – und warum gerade in sensiblen Bereichen wie der Intimgesundheit oder der Medikationssicherheit neue Standards notwendig sind.
Der Wettbewerb im deutschen Apothekenmarkt nimmt eine neue Wendung: Plattformunternehmen wie die Shop Apotheke testen heimlich erste Konzepte für die Heimversorgung. Während klassische Apotheken hohe Investitionen, regulatorische Auflagen und Haftungsrisiken schultern, suchen Versandhändler nach lukrativen Zugängen zu festen Kundenbeziehungen – und bewegen sich dabei rechtlich in Grauzonen. Das traditionelle Geschäftsmodell gerät unter Druck, nicht zuletzt wegen stagnierender Erträge in der rezeptpflichtigen Versorgung.
Gleichzeitig zeigt ein aktueller Vorfall die Risiken digitaler Abhängigkeiten: In einer Apotheke löste ein banaler Softwarefehler eine Mahnspirale aus, die mit verpasster Medikamentenabgabe, einer Beschwerde bei der Kasse und einem drohenden Regress endete. Der Fall macht deutlich, wie empfindlich das Gesundheitssystem auf technische Störungen reagiert und wie schnell daraus rechtliche, finanzielle und versorgungstechnische Probleme entstehen können.
Auch international wächst der Druck: Donald Trump will per Dekret durchsetzen, dass die USA nur noch den weltweit niedrigsten Preis für Medikamente zahlen – eine Maßnahme, die Europa, insbesondere Deutschland, ins Visier nimmt. Trumps Argument: Amerikanische Patienten subventionieren seit Jahren den Sozialstaat Europas. Für die hiesige Pharmaindustrie droht das zu massiven Einnahmeverlusten, Projektverzögerungen und Kürzungen in der Forschung zu führen.
Derweil verändern sich auch die Strukturen in der stationären Versorgung. Der Krankenhausapothekerverband Adka hat ein neues Präsidium gewählt. Mit Jochen Schnurrer als Präsidenten und Dagmar Horn als Vizepräsidentin zieht nicht nur personell eine neue Generation ein, sondern auch ein reformorientierter Kurs. Eine begleitende Satzungsreform soll den Verband zukunftsfähig machen und neue Anforderungen an die Arzneimittelsicherheit in Kliniken stärker berücksichtigen.
Technologisch setzt die Digitalisierung der Apothekenversorgung auf neue Wege: Der Umstieg vom veralteten Einbox-Konnektor auf das TI-Gateway soll mehr Stabilität, bessere Wartbarkeit und höhere Wirtschaftlichkeit bringen. Die Gedisa bietet diesen Zugang in Kooperation mit Akquinet für monatlich 169 Euro an – inklusive Support. Damit sollen Apotheken nicht nur technisch aufrüsten, sondern auch zukunftssicher agieren können.
Innovation kommt auch aus den USA: Die FDA hat ein Nasenpulver gegen Migräne auf Basis von Dihydroergotamin zugelassen. Atzumi, wie das Präparat heißt, ermöglicht eine schnellere und gezieltere Anwendung bei akuten Migräneanfällen. Die Technik verspricht nicht nur bessere Wirkung, sondern auch höhere Verträglichkeit. Europa dürfte bald folgen.
Gleichzeitig wächst das Risiko im Bereich der Arzneimittelsicherheit: Das Antibiotikapräparat Pylera muss künftig mit dem Warnhinweis auf das Kleinhirnsyndrom versehen werden. Die CMDh hat den Zusammenhang zwischen der Kombinationstherapie und neurologischen Ausfällen offiziell anerkannt – eine Konsequenz aus neuen Erkenntnissen zu seltenen, aber schwerwiegenden Nebenwirkungen.
Und während auf der politischen Bühne über Pflegestrategien gestritten wird, bringt Bundesgesundheitsministerin Nina Warken einen Gesetzesentwurf ein, der Pflegekräfte deutlich aufwerten soll. Unter dem Motto „Pflege kann mehr“ sollen Fachkräfte künftig weitgehend eigenverantwortlich medizinische Aufgaben übernehmen dürfen – ein Paradigmenwechsel, der sowohl die Versorgungslandschaft als auch das Selbstverständnis eines ganzen Berufszweigs verändern könnte.
Was sich derzeit im Gesundheitswesen abzeichnet, ist mehr als ein struktureller Wandel – es ist ein Paradigmenbruch auf mehreren Ebenen. Apotheken kämpfen nicht mehr nur mit Marktmechaniken, sondern mit digitalen Risiken, internationalen Preisverschiebungen und politischem Reformstau. Dass Plattformkonzerne in die Heimversorgung drängen, zeigt, wie real die Bedrohung klassischer Versorgungseinrichtungen geworden ist. Während Investitionen, Haftungsrisiken und Personalverantwortung bei den Apotheken bleiben, winken Plattformen mit Skalierungseffekten und Zugangsmacht – abgesichert durch die Trägheit der Regulierung.
Noch gefährlicher sind aber die leisen Risiken: Wenn ein simpler Softwarefehler reicht, um Patienten zu gefährden und Kostenträger in Alarmbereitschaft zu versetzen, muss die Frage erlaubt sein, wie resilient die digitalisierte Apothekenlandschaft überhaupt ist. Digitalisierung darf nicht nur Effizienzversprechen sein – sie muss versorgungssicher, ausfallsicher und haftungsfest sein.
Gleichzeitig zeigt Trumps Dekret, wie wenig global harmonisiert der Arzneimittelmarkt tatsächlich ist. Wenn Preisvergleiche zum politischen Druckmittel werden, droht Europa in einer Schere aus Forschungsabbruch und Preisregress zu geraten. Das stellt nicht nur Hersteller, sondern auch das Versorgungssystem vor strategische Entscheidungen.
Es braucht neue politische Antworten, klare gesetzliche Standards und eine öffentliche Debatte über die Rolle der Apotheke in einer Zeit, in der Technik, Ökonomie und Versorgungslogik neu justiert werden. Pflegekräfte erhalten in dieser Gemengelage neue Kompetenzen – das ist richtig, aber auch riskant, wenn die strukturellen Rahmenbedingungen nicht mitwachsen.
Was sich quer durch alle Entwicklungen zieht, ist eine zentrale Frage: Wer trägt künftig die Verantwortung für die Versorgungssicherheit – wenn Technik versagt, Märkte sich verschieben und politische Reformen zu spät greifen?
Von Engin Günder, Fachjournalist
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