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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Insolvenzen bei Rezeptabrechnungszentren gefährden zunehmend die Liquidität vieler Apotheken, weil ausstehende Forderungen nicht abgesichert sind und Versicherungslücken existenzielle Schäden verursachen können, während gleichzeitig politische Reformen wie das Apothekenhonorar oder die Einführung der ePA weiterhin nur als Versprechen im Raum stehen, was viele Inhaberinnen und Inhaber dazu veranlasst, Bundestagsabgeordnete in ihre Betriebe einzuladen, um auf strukturelle Missstände wie Lieferengpässe, Personalmangel, Temperaturvorgaben beim Botendienst oder die Ungleichbehandlung mit Versandapotheken hinzuweisen, wobei besonders die Freie Apothekerschaft durch juristische Verfahren gegen Cannabis-Rezeptplattformen aktiv geworden ist, während der Bundespräsident mit der Formulierung „Online-Apotheke“ für Irritationen sorgte, die neue Umweltauflage zur vierten Reinigungsstufe Arzneimittelproduktion massiv verteuert, Metformin und andere Generika gefährdet sind und das Sofortprogramm der Bundesregierung zwar Erleichterungen verspricht, aber keine gezielte Lösung für die strukturellen Herausforderungen der Vor-Ort-Apotheke darstellt – weshalb es jetzt mehr denn je auf vorausschauende Sicherungsstrategien, politisches Dranbleiben und betriebswirtschaftliche Resilienz ankommt.
Wenn Apotheken plötzlich auf ihren Rezeptforderungen sitzen bleiben, weil ein Rezeptabrechner in die Insolvenz schlittert, ist nicht nur der einzelne Betrieb bedroht – es ist das System selbst, das Risse bekommt. Treuhandähnliche Strukturen, auf denen ein Großteil der Finanzflüsse im Apothekenwesen basiert, geraten ins Wanken, wenn die rechtliche Absicherung fehlt. Die zunehmenden Meldungen über wirtschaftliche Turbulenzen bei Abrechnungsstellen machen deutlich: Was früher als reine Abwicklungsfrage galt, ist längst ein betriebswirtschaftlicher Risikofaktor mit Systemrelevanz. Apotheken müssen deshalb nicht nur ihre Verträge prüfen, sondern auch neue Versicherungslösungen in Betracht ziehen, die gezielt Vermögensschäden durch Treuhänderinsolvenzen abdecken. Hier versagt die kollektive Vorsorge – und jede Apotheke ist auf sich gestellt.
Diese strukturelle Unsicherheit trifft auf eine politische Gemengelage, die von Provisorien, Versprechungen und Symbolpolitik geprägt ist. Zwar hat Bundeskanzler Scholz ein Sofortprogramm angekündigt, das Entlastung bringen soll – doch in den Katalog der Maßnahmen taucht die Apothekerschaft erneut nur als Nebenschauplatz auf. Die Hoffnung ruht auf steuerlichen Entlastungen, Förderprogrammen für Investitionen, vereinfachten Abschreibungsbedingungen. Aber all das verpufft im Alltagsdruck, wenn Rezeptzahlungen fehlen, Fachkräfte ausbleiben und Lieferketten reißen. Die wirtschaftlichen Hoffnungen sind damit erneut an Bedingungen geknüpft, die Apotheken nicht steuern können. Der Präsident der Bundesapothekerkammer, Dr. Armin Hofmann, spricht vom „ganz, ganz langen Atem“, den es brauche, um überhaupt eine Chance auf strukturelle Verbesserungen zu haben – während die Realität vieler Betriebe längst durch Atemnot geprägt ist.
Der Handlungsdruck wächst auch deshalb, weil sich an der Frontlinie neue Herausforderungen aufbauen: Die EU-Abwasserrichtlinie, die eine sogenannte vierte Reinigungsstufe verlangt, führt zu erheblichen Kostensteigerungen bei der Arzneimittelproduktion. Weil 80 Prozent dieser Umrüstkosten von der Industrie getragen werden sollen, droht bei zahlreichen Wirkstoffen das Aus. Metformin, eines der wichtigsten Medikamente zur Behandlung von Diabetes, ist dabei nur ein prominentes Beispiel. Auch Diclofenac, Ibuprofen oder verschiedene Antibiotika und Antidepressiva könnten von Produktionsstopps betroffen sein. Die Folge wäre eine noch angespanntere Versorgungslage, ein Anstieg der Preise und ein Rückzug der Generikahersteller aus unattraktiven Märkten – mit spürbaren Folgen für Apotheken und Patienten.
Politische Rückendeckung scheint versprochen, aber nicht eingelöst. Gesundheitsministerin Nina Warken betont zwar die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) als „Pflichtaufgabe“, doch die Realität hinkt dem Anspruch meilenweit hinterher. Teilausfälle der Telematikinfrastruktur, fehlerhafte Datenübertragungen und eine schleppende Systemintegration lassen den geplanten Start am 1. Oktober 2025 wackeln. In Apotheken, die schon beim E-Rezept mit Verbindungsabbrüchen, Übertragungsproblemen und Systemcrashs kämpfen mussten, herrscht berechtigter Zweifel. Zugleich fordert das Ministerium digitale Ambition ein – und liefert analoge Umsetzungsprobleme. Der Frust wächst, weil Funktionalität nicht an technischer Machbarkeit scheitert, sondern an fehlendem realpolitischem Druck.
Währenddessen suchen engagierte Apothekerinnen und Apotheker den direkten politischen Dialog. Dr. Christian Fehske, Inhaber der Rathaus-Apotheke in Hagen, empfing kürzlich die Bundestagsabgeordnete Tijen Ataoğlu zu einem Vor-Ort-Gespräch. Thematisiert wurden nicht nur die personellen Engpässe und die Temperaturanforderungen beim Botendienst, sondern auch die gelungene Integration ausländischer Fachkräfte. Der Besuch steht exemplarisch für eine Strategie, die längst zur Notwendigkeit geworden ist: Die Einladung von Entscheidungsträgern in die reale Versorgungswelt. Nur wer den Druck vor Ort erlebt, versteht, dass die Bedrohung nicht abstrakt ist, sondern betriebswirtschaftlich, personell und versorgungslogistisch konkret.
Gleichzeitig zeigt sich, dass politische Symbolik immer wieder irritiert. So verursachte Bundespräsident Steinmeier Aufregung, als in seinem Redemanuskript zur Initiative „Ehrentag“ die Formulierung „Bestellung in der Online-Apotheke“ auftauchte. Auch wenn er sich in der Live-Rede korrekt auf „die Apotheke“ bezog, war der Schaden angerichtet – zumindest in der Wahrnehmung vieler Apotheken. Die ABDA reagierte prompt mit einer Intervention. Der Vorgang ist symptomatisch: Selbst kleine Formulierungen haben in einem sensiblen Markt politische Sprengkraft. Und es zeigt, wie aufmerksam und aktiv die Standesvertretung sein muss, um nicht von öffentlichen Deutungen überrollt zu werden.
Besonders besorgniserregend ist die Entwicklung im Bereich der Medizinalcannabis-Verschreibung. Online-Plattformen wie Cura Medics unterlaufen systematisch das heilberufliche Prüfprinzip, indem sie vermeintlich medizinische Indikationen standardisiert abfragen und dann automatisiert Rezepte erstellen. Die Apothekerkammer Nordrhein hat hier juristische Erfolge errungen, doch der strukturelle Missbrauch bleibt bestehen. Das Geschäftsmodell ist anpassungsfähig, operiert inzwischen mit niederländischem Impressum – und bleibt digital auffindbar. Nina Warken will gegensteuern, doch konkrete Maßnahmen fehlen bislang. Der Missbrauch wächst schneller, als Gesetze reformiert werden.
Auch die Freie Apothekerschaft (FA) zeigt Haltung. Sie fordert nicht nur, sondern handelt: mit gerichtlichen Verfahren, politischem Druck und öffentlicher Sichtbarkeit. Die Mitgliederversammlung bestätigte jüngst den Vorstand um Daniela Hänel im Amt – ein Signal für Kontinuität in der Widerstandsstrategie. Der FA geht es nicht um Symbolpolitik, sondern um konkrete Machtverschiebungen: Wer nicht liefert, wird konfrontiert. Und wer nicht schützt, wird juristisch in die Pflicht genommen.
In diesem Gesamtkontext erscheint der Ruf nach Resilienz mehr denn je als Führungsgebot. Apotheken müssen sich absichern – rechtlich, technisch und strategisch. Dazu gehört die Absicherung gegen Rezeptausfälle durch Insolvenzversicherungen ebenso wie die vorausschauende IT-Strategie für ePA und eRezept, die politische Netzwerkpflege vor Ort, der Schulterschluss mit Kammern und Verbänden und die klare Positionierung in öffentlichen Debatten. Wer heute nicht handelt, wird morgen überrollt – ob durch einen insolventen Abrechner, einen algorithmisch generierten Rezeptbetrug oder eine umweltpolitische Maßnahme, die Preise sprengt.
Was bleibt, ist ein hohes Maß an Eigenverantwortung – aber auch eine immer drängendere Erwartung an Politik und Selbstverwaltung: Apotheken brauchen Sicherheit, statt nur Strategien. Sie brauchen Handlungsspielraum, statt Protokollplätze. Und sie brauchen jetzt jede Stimme, die bereit ist, nicht über Apotheken zu reden – sondern für sie zu handeln.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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