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  • 09.05.2025 – Apotheken-News: Ein Schaden in der Apotheke kann weitreichende Folgen haben
    09.05.2025 – Apotheken-News: Ein Schaden in der Apotheke kann weitreichende Folgen haben
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Ein Vorfall in der Apotheke kann dramatische Folgen für Umwelt, Nachbarn und Betriebe haben. Wer ohne strukturiertes Risikomanagement arb...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Ein Schaden in der Apotheke kann weitreichende Folgen haben

 

Die Verantwortung reicht über das Betriebsgelände hinaus und betrifft auch Nachbarn und Behörden

Was passiert, wenn eine Apotheke Feuer fängt, ein Kühlgerät ausfällt oder ein Cyberangriff ein gesamtes System lahmlegt? Was nach Einzelfällen klingt, ist längst Realität. In dicht besiedelten Lagen wirken sich Schäden in Apotheken unmittelbar auf Nachbarn, Behörden und Umwelt aus. Dennoch fehlen systematische Vorsorge, verbindliche Standards und tragfähige Versicherungslösungen. Dieser Bericht zeigt, warum Apotheken heute als sicherheitsrelevante Infrastruktur verstanden werden müssen und was passiert, wenn Vorsorge fehlt.


Ein Schadensfall in einer Apotheke kann weitreichende Folgen haben, die weit über das eigene Betriebsgrundstück hinausgehen. Ein technischer Defekt, eine falsche Lagerung von Gefahrstoffen oder eine durch Cyberangriffe ausgelöste Systemstörung reichen aus, um eine Kette von Ereignissen auszulösen, deren Auswirkungen nicht nur den Apothekenbetrieb selbst, sondern auch angrenzende Geschäfte, Arztpraxen, Wohnungen und öffentliche Einrichtungen betreffen. Besonders bei Bränden drohen Flammenüberschläge, toxische Rauchgasverteilung und kontaminiertes Löschwasser, die großflächige Evakuierungen und langfristige Betriebsschließungen nach sich ziehen können. Die öffentliche Sicherheit, die Umwelt und die wirtschaftliche Existenz von Nachbarn geraten damit in direkte Abhängigkeit zur Risikovorsorge der Apotheke.

Apotheken stehen als Betreiber gefahrgeneigter Einrichtungen unter besonderer Verantwortung. Der Pflichtenkreis reicht von der fachgerechten Lagerung chemischer Substanzen über bauliche Brandschutzmaßnahmen bis hin zur Wartung sensibler Kühltechnik und digitaler Infrastruktur. Ein einzelnes Versäumnis kann genügen, um ein haftungsrelevantes Ereignis mit enormer Tragweite auszulösen. Besonders folgenschwer wird es, wenn nicht nur Sachwerte, sondern auch die Umwelt betroffen ist. Kontaminierter Boden, verseuchtes Löschwasser und gesundheitsschädliche Rückstände ziehen ordnungsrechtliche Auflagen und immense Sanierungskosten nach sich. Gleichzeitig entstehen oft zivilrechtliche Forderungen durch Nachbarn, deren Nutzung oder Geschäftsbetrieb eingeschränkt wurde.

Die Realität zeigt, dass viele Apotheken auf diese Szenarien unzureichend vorbereitet sind. Standardisierte Versicherungen decken in vielen Fällen nur eigene Sachschäden oder sehr begrenzte Haftungsansprüche ab. Umweltfolgen, digitale Auslöser von Betriebsunterbrechungen oder Vermögensfolgeschäden Dritter bleiben oft ungedeckt oder erfordern aufwendige Zusatzklauseln. Die steigende Zahl an Cyberangriffen auf Gesundheitseinrichtungen verdeutlicht zudem, dass die digitale Sicherheitslage auch im Apothekenbereich neu bewertet werden muss. Eine manipulierte Lagerverwaltung, der Ausfall einer Kühlanlage oder Fehler in der automatisierten Abrechnung können zu physischen und finanziellen Schäden führen, die sich in komplexen Haftungslagen niederschlagen.

Ein modernes Risikomanagement für Apotheken muss deshalb über klassische Betriebsversicherungen hinausgehen. Es erfordert die systematische Analyse denkbarer Schadensszenarien, einschließlich Umweltgefährdung, Cyberrisiko und externer Betriebsunterbrechung. Besonders in innerstädtischen Lagen, wo Apotheken eng mit anderen Infrastrukturen verbunden sind, multipliziert sich das Risiko durch die Nähe zu Dritten. Je dichter die Bebauung, desto größer das Schadenspotenzial und desto schwerer die rechtlichen Folgen. Auch Regressforderungen von Gebäudeversicherern, Haftpflichtversicherungen Dritter oder kommunalen Trägern können die wirtschaftliche Existenz des Betriebs gefährden.

Die Einsicht, dass Apotheken heute sicherheitsrelevante Schnittstellen im städtischen Versorgungssystem darstellen, hat sich bislang weder politisch noch strukturell durchgesetzt. Es fehlen gesetzlich verpflichtende Standards zur Risikovorsorge ebenso wie branchenspezifisch abgestimmte Versicherungslösungen mit hinreichender Deckung. Betreiber bleiben weitgehend auf sich gestellt und tragen die volle Last rechtlicher und wirtschaftlicher Folgen. Damit entsteht ein Ungleichgewicht zwischen öffentlicher Erwartung an Sicherheit und individueller Möglichkeit zur Absicherung. Wer spart, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch die Versorgungssicherheit der Umgebung. Die Notwendigkeit eines strukturierten Schutzkonzepts ist keine betriebliche Kür, sondern eine Frage des öffentlichen Interesses.


Kommentar:

Die Apotheke als Institution des Vertrauens und der Versorgungssicherheit ist in ihrer Risikostruktur weit komplexer als oft angenommen. Sie ist nicht nur Ort der Arzneimittelausgabe, sondern auch Lager für Gefahrstoffe, Knotenpunkt digitaler Systeme und Teil urbaner Infrastrukturen mit engen räumlichen Verflechtungen. Diese Vielschichtigkeit macht sie anfällig für Schadenslagen, deren Ursprung zwar im Inneren liegt, deren Auswirkungen aber ein ganzes Quartier betreffen können. Die politische und regulatorische Behandlung dieser Risiken hinkt der Realität deutlich hinterher. Die Apotheke wird noch immer als gewöhnlicher Gewerbebetrieb betrachtet, obwohl sie in ihrer Störanfälligkeit und Wirkung eher industriellen Einrichtungen ähnelt.

Dass der Gesetzgeber bisher keine konsistente Risikostrategie für Apotheken entwickelt hat, ist ein Versäumnis mit systemischer Tragweite. Brandschutzvorgaben sind lokal fragmentiert, Umweltrisiken bleiben ohne bundeseinheitliche Standards, digitale Bedrohungen sind kaum in berufsrechtliche Regelungen integriert. Die Verantwortung wird vollumfänglich an den einzelnen Betreiber delegiert, ohne dass diesem gleichzeitig die nötigen Instrumente zur strukturellen Vorsorge zur Verfügung gestellt werden. Ein System, das die Pflichten maximiert, ohne die Mittel zur Einhaltung zu garantieren, erzeugt strukturelle Unsicherheit.

Die Versicherungswirtschaft agiert bislang überwiegend reaktiv. Produkte mit passgenauer Deckung für den Apothekenbetrieb sind selten, komplexe Risiken wie Umweltschäden oder digitale Störungen werden entweder ausgeschlossen oder nur gegen hohe Aufpreise aufgenommen. Die Folge ist eine verbreitete Unterversicherung, die im Schadensfall nicht nur den Betrieb betrifft, sondern durch Regress und öffentliche Auflagen auch Dritte gefährdet. Dieses Marktversagen führt zu einer Verlagerung der Risikofolgen auf Einzelpersonen, während die systemische Dimension unbehandelt bleibt.

Auch der Berufsstand trägt Verantwortung. Die Risiken des modernen Apothekenbetriebs finden weder in der berufspolitischen Debatte noch in der öffentlichen Wahrnehmung ausreichend Platz. Es fehlen klare Forderungen an Politik und Versicherungen, es mangelt an kollektiven Vorsorgemodellen, es gibt zu wenig Transparenz über bestehende Schutzlücken. Die Apothekerschaft muss sich der Realität stellen, dass Risikovorsorge nicht nur betriebliche Eigenverantwortung ist, sondern auch Teil der berufsbezogenen Fürsorge für Gesellschaft, Nachbarschaft und Gesundheitssystem.

Ein Paradigmenwechsel ist überfällig. Die Apotheke von heute ist nicht nur eine Dienstleisterin, sondern eine sicherheitsrelevante Infrastruktur. Ihre Absicherung muss gesetzlich verankert, versicherungsrechtlich standardisiert und strukturell gefördert werden. Es braucht Mindeststandards, Präventionspflichten und faire, branchenspezifisch kalkulierte Policen. Die Frage ist nicht, ob diese Risiken real sind, sondern wie lange sich der Gesetzgeber, der Markt und die Berufsorganisationen erlauben wollen, sie zu ignorieren. Denn jeder unversicherte Schadenfall gefährdet nicht nur den einzelnen Betrieb, sondern das Vertrauen in ein zentrales Element unserer Gesundheitsversorgung.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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