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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Eine gut geführte Apotheke verliert ihre wirtschaftliche Grundlage, wenn niemand mehr vorbeikommt. Der Standort ist keine Nebensache, sondern der entscheidende Faktor dafür, ob Versorgung gelingt. In vielen Regionen Deutschlands verschiebt sich die Lage realer Versorgung: Praxen schließen, Infrastruktur wandert ab, und Apotheken bleiben zurück – sichtbar, aber nicht mehr funktional. Diese Entwicklung ist keine Ausnahme, sondern ein stiller Trend mit weitreichenden Folgen. Warum die Politik die Standortfrage unterschätzt und warum Apothekenbetreiber strategischer denken müssen, analysiert dieser Text.
Die wirtschaftliche Existenz von Apotheken hängt zunehmend davon ab, wo sie sich befinden. Während Politik und Berufsverbände über Honoraranpassungen, Lieferengpässe und neue Dienstleistungen debattieren, vollzieht sich im Stillen eine strukturelle Verschiebung, die das Fundament der Arzneimittelversorgung erschüttert: Der Standort verliert an Funktion. Apotheken, die geografisch entkoppelt vom Versorgungsgeschehen stehen, geraten trotz kompetenter Führung in eine ökonomische Abwärtsspirale. Sichtbarkeit, Erreichbarkeit und Umfeld sind heute entscheidender denn je – und oft genau dort gefährdet, wo der Bedarf am größten ist.
Diese Entwicklung zeigt sich in Stadt und Land gleichermaßen. Ländliche Regionen verlieren Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen und Busverbindungen. Doch auch in urbanen Räumen verlagern sich medizinische Knotenpunkte oder entstehen neue Barrieren durch Verkehrsführung und Gentrifizierung. Was zurückbleibt, sind Apotheken in isolierten Lagen – gut geführt, personell stabil, aber zunehmend funktionslos. Denn ohne reale Anbindung versickert jede Versorgungsleistung. Patienten bleiben aus, Verordnungen gehen zurück, wirtschaftliche Sicherheit schwindet.
Apotheken sind ortsgebundene Gesundheitspartner. Ihre Leistung kann nur wirken, wenn sie räumlich eingebettet ist. Dennoch wird die Standortfrage im politischen Diskurs weitgehend ignoriert. Fördermittel zielen auf Digitalisierung und neue Dienstleistungen, aber kaum auf standortbezogene Stabilisierung. Dabei entscheidet die Lage längst darüber, ob eine Apotheke nachhaltig wirtschaften oder mittelfristig schließen muss. Wer an der falschen Stelle steht, verliert mit jedem Monat ein Stück Handlungsspielraum.
Auch apothekenintern wird die Standortfrage oft unterschätzt. Viele Betreiber setzen auf Kontinuität, obwohl sich das Umfeld verändert hat. Alte Verträge, emotionale Bindung oder Investitionsscheu verhindern strategische Verlagerungen. Doch der Preis dieser Passivität ist hoch: Der Frequenzverlust verläuft schleichend, aber unumkehrbar. Ohne realen Zugang verliert die Apotheke ihre betriebliche Funktion – ganz gleich wie engagiert das Team arbeitet.
In der Folge entstehen strukturelle Versorgungslücken, die sich nicht durch Botendienste oder Apps schließen lassen. Die flächendeckende Verfügbarkeit von Arzneimitteln bleibt ein physisches Versprechen. Und dieses kann nur gehalten werden, wenn Apotheken auch dort präsent sind, wo Bedarf besteht. Die Standortfrage wird so zur Schlüsselfrage jeder zukünftigen Versorgungspolitik – und zur Überlebensfrage für viele Betriebe im Jetzt.
Apotheken stehen. Sie fahren nicht, sie streamen nicht, sie fliegen nicht aus der Cloud. Sie brauchen Raum, Nähe, Kontext. Und sie verlieren genau das – schleichend, aber systematisch. Der Standort, einst selbstverständlich als Bestandteil funktionierender Versorgung, wird heute zum Risiko. Nicht weil Apotheken schlechter arbeiten, sondern weil das Umfeld sie unterspült. Die Politik schaut dabei zu, als ginge es um eine Nebenbedingung. Doch wer den Raum verliert, verliert das System.
In einer zunehmend mobilen, digitalisierten und entgrenzten Gesellschaft wird die Bedeutung des Ortes paradoxerweise größer. Menschen brauchen erreichbare Gesundheitsversorgung – gerade dann, wenn sie älter, kränker oder weniger mobil sind. Der Standort entscheidet, ob Beratung überhaupt stattfindet, ob Arzneimittel ohne Umwege verfügbar sind, ob persönliche Betreuung gelingt. Er entscheidet nicht über die Theorie, sondern über das tägliche Gelingen von Gesundheit.
Dennoch fehlt es an politischer Klarheit. Reformpläne drehen sich um Strukturpauschalen und gesetzliche Anpassungen, aber die Standortfrage wird nicht als Versorgungsfaktor anerkannt. Es gibt keine Standortförderung, keine Raumstrategie, keine aktive Lenkung der Apothekenverteilung. Die Politik hat sich vom Raum verabschiedet – und das Gesundheitswesen gleich mit.
Gleichzeitig trägt auch das Berufsbild Verantwortung. Wer Standortentscheidungen aus sentimentalen oder organisatorischen Gründen vermeidet, handelt langfristig riskant. Eine strategisch falsche Lage kann nicht durch bessere Prozesse oder mehr Personal kompensiert werden. Es braucht Mut zur Prüfung, Klarheit in der Analyse und die Bereitschaft, Lage als Erfolgsfaktor zu behandeln.
Was es jetzt braucht, ist eine neue Allianz aus Standortbewusstsein und Versorgungsstrategie. Apotheken müssen dort sein, wo Leben stattfindet – nicht dort, wo Mietverträge zufällig bestehen. Der politische Raum muss dafür Rahmen schaffen. Sonst wird sich die Karte der Arzneimittelversorgung weiter entleeren – leise, aber endgültig.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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